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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 07.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189902079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-07
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Monat
1899-02
-
Jahr
1899
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jendung einer deutschen Kantjchuk-Expedilio > »ach Weslasrika und bOO Mk. an eine kraule und bedränile Krankenpflegerin, die als eine der Ersten ihres Berufes nach Ostafrika ging, bewillig werde». Von dem kapitalisirten Rest solle» nur die Zinse» verwendet werde» Ausland. Qeflerveich-Atttzavu. Wie ans Prag gcmelret wird, hat sich di« grfammte deutsche nnd tschechische Lehrerschaft zu einem gemeinsam«» Kongreß in der deutschen Stadt Lob sitz für den 28. März vereinigt. Auf dem Programm befinden sich Standcs- sragen mit strengstem Ausschlüsse jeder Politischen und nationale» Diskussion. Spante«. Am Sonnabend fand i» Madrid ki» Mittisterrath statt, dessen Hanptpunkte die Frage der Gefangene» auf de» Philippinen betrafen. Wie ossistös versautet, hat Agninaldo auf «in Bündniß mit Spanien und Anerkennung der PZlipvin.n als rechtmäßig,» Staat verzichtet, ater ebenso unannehmbare neue Bedingungen gestellt. Er verlangt jetzt 12 Geschütze und 14,000 Stück Mansergelvehre. Rntztand. Di« russischen Regicrungskreise urtheileu über die zu erwartenden Erfolge der Abrüstungskonferenz ziemlich pessimistisch. Sie verkenne» keinesfalls die großen Schwierigkeiten, welche einem vollen Gelingen des ideale» Zieles des Zaren bei der Tagung dcr Konferenz entgegen reten werden. Aber wenn nur ein kleiner Theil des Programms Verwirklichung crsährt, so meinen einflußreiche Petersburger Persönlichkeiten, wäre damit schon ein Anfang gemacht, ans dem in Zukunft weiicrznbanen sei. In riesen, Sinne hat dcr Zar sich zu einem unlängst bei ihm zum Vortrage erschienenen hohen Beamte» selbst geäußert. Ueber den Ort der Konferenz werden »och Unterhandlungen mit Haag und Kopenhagen gepflogen. Wie es scheint, erhielt Haag den Vorzug. Von hervor ragender Seite wird mitgetheilt: Au den Papst ist gleichzeitig mit allen anderen Negierungen ebenfalls eine Einladung ergangen. Daraus sandte Graf Murawicw noch persönlich, ein Schreibe» ap de» Staatssekretär Nampolla, worin besonders die Friedensliebe des heiligen Vaters hervorgehobcn »nd die Hoffnung-ansgesproche» wird, daß das russische Ministerium des Aeußeren im Papst einen eifrigen Förderer, der hohen Idee drS Zaren erblicken dürfe. Gerbte«. Zn Belgrad zirkulier» Gerüchte, daß in Folge des dei Hofe zunehmenden russischen Einflusses weitere Veränderungen im Kabinet bevo> flehen. Alle mit Oesterreich sympathisirciiden Persönlichkeiten solle» durch ausgesprochene Rnfsensrrnnde ersetzt werden. , . Allerlei Intimes vom Kaiser. Einer hübschen Gepflogenheit huldigt der Landrath des Kreises Wailjleben, Herr v. Kotze, indem er alljährlich in seinen Kaiserge burtstagstoast persönliche Erinnerungen und Erlebnisse aus de», ver flossenen Jahre verflicht. So geschah es den» auch diesmal. Herr ». Kotze bemerkte, daH nach seine» Informationen die Ausweisung- Er ist hierin d:s Gcgentheil von seinem Großvater Wilnel», I. Dieser ging von Einem znm Andern, sprach in seiner bestrickenden Liebenswürdigkeit einige allgemeine Worte, sah dabei noch 3—6 Per sonen lächelnd a», Jeder glaubte, daß Majestät sich zu ihm gewendet — nnd so kam es denn oft. daß K00—600 Personen an einem Abende die Ehre gehabt haben wollte», mit den, Kaiser ge sprochen zu habe». Soviel o»S dem Erinnerungsschatze des Herr» von Kotze. Schließlich sei noch eine kleine Geschichte von unserm Kaiser er zählt. die wenig bekannt sein dürste. Unter de» Jagdgästen des Herrn Amtsrath von Dictzc-Barby befindet sich häufig der Rechts- an, alt Hageman» ans Leipzig, dcr schon wegen seines Witzes all gemein beliebt ist. Als der Kaiser im Jahre 1896 Jagdgast dort war, wurde Abends Skat gespielt, und Rechtsanwalt Hageman» „saß so im Pech", daß er etwa 20 Mark verlor. Dieses Facit rcsp. Deficit veranlaßt.' ihn zu der Aeußcrung: „Hier ist man ja wahr hastig unter die Räuber geralhenl" Alles lachte über diesen Rede« aussall, und der Kaiser nicht minder. Als dcr Monarch »n» 1607 wieder bei Herrn von Diebe weilte und Herrn Hageman» bemerkte, ging er auf ihn zu, überreichte ihm ein in Brillante» gefaßtes 20-Markstnck in Form einer Busennadel und sprach dabei die Worte: «Von den Räubern zurück!" Dirse kaiserliche Huld soll den Rechtsanwalt über seinen damaligen Verlust hinweggetröstet haben. Politik des Herrn v. Küller, di« straffe Haltung der Regierung gegen über ^ den Anm^n^en ^dcS ^vlk»tMiS. »ich di« bisherige Hjjcht- -esMgultg des Berniter Oberbürgermeisters auf die eigenste Initiativ« des Kaisers znrückzuführen sei. In letzterer Sache sei es überhaupt wahrscheinlich, daß der neue Oberbürgermeister der Reichshauptstadt nicht bestätigt würde, da..Hie bekannten Beschlüsse der freisinnigem Etadvcrtretuiig über die Ehrung der Märzgefallenen den Kaiser sehr verstimmt hätten und diese den Hauptgrund für die verzögerte Be stätigung bildeten. Persönlich mit dem Kaiser zusammenzukommen hatte Herr v. Kotze anläßlich des Todes des Fürsten Bismarck Gelegenheit, dem Herr v. Kotze nahe verwandt ist. Der Kaiser hatte damals seine Nordlandreise a»f die Todesnachricht hin sofort unterbrochen und seiner Gemahlin gegenüber de» Wunsch zu erkenne» gegeben, sie möge auf die Theilnahme an der Hochzcitsfeier ihres einzigen Bruders verzichten «nd gemeinsam mit ihm nach Fri'edrichsruh fahren. Das Kaiserpaar hatte sich dann in Hamburg getroffen und ivar von dort miltels Extrazuges »ach Friedrichsrnh gefahren. An, Bahnhof von Familienangehörigen erwartet und in das Sterbezimincr geleilet, legte der Kaiser eine» Kranz, den er aus dem Salonwagen mitgebracht Halle, nieder. ES folgte sodann eine kurze Trcinerfeicr, und der Ernst des Kaisers, dem man cs ansah. daß ihn das Hinscheiden von Deutschlands erstem Kanzler tief erschütterte, und feine herz gewinnende Theilnahme haben auf Alle de» günstigsten Eindruck ge macht. Nach einem Aufenthalt von ca. 20 Minuten fuhr das Kaiser- Paar wieder ab. Von dem warmen Empfinden des Kaisers, der von Biele» für kalt gehalten wird, zeugen mancherlei Vorkommnisse. So hat er z. B. die «krankte Gemahlin eines seiner Flügeladjutanten in seinem Salonwagen nach dcr Riviera fahren lassen. Der endlich bcigelegte Fall Kotze hat folgendermaßen sein Ende gesunde». Der Kaiser war schließlich von der Schuldlosigkeit des Herrn v. Kotze, eines Vetters des Wanzlebener Landralhs, überzeugt, und hatte sich nun vvrgc- nomme», den Gekränkten zu rehciüititiren. Die Orientrcise verzögerte dieses. Di« Absicht, Herr» v. Kotze zunächst wieder dei Hose cinzu- lade», ließ der Monarch fallen, vielmehr befahl er denselben zur Audienz. Herr v. Kotze mußte beim Schreibtisch unseres Kaisers Platz nehmen und Letzterer setzte sich ihm gegenüber; bemerkt sei hierzu, daß der Kaiser sonst sichend empfängt und so die betreffende» Angelegenheiten erledigt. — Der Kaiser ließ sich sodann mit Herrn ». Kotze in ein längeres Gespräch ein »nd sagte schließlich: „Sehen Sie, wenn wir uns damals schon so gegenüber gesessen hätten wie jctz, dann wäre das Alles nicht vorgekommcn!" Als der Kaiser sich am 24. Januar zur Parade nach Hannover begab, die bekanntlich de», 10. Armeekorps so viel Ehrung brachte, bemcrkle ein Herr seiner Begleitung, der Oberstallmeister von Wrdcll, im Hofzuge in seinem Abthcil eine Uniform des Königs-Ulancn- Regiments (Hannover), das bekanntlich ans dem frühere» Hannover schen Garde du Corps-Regiment hervorgegangen ist. Herr von Wedelt hatte vor 1866 bei jene», Regiment als Premierleutnant ge standen, war dann abgegangc», Oberstallmeister in Weimar gewesen und schließlich »ach Berlin in derselben Eigenschaft gekommen. Herr von Wedell sprach seine Berwnuderinig über die Uniform zu seiner Umgebung aus, die ihm dann bedeutete, er möge doch Majestät da nach frage». Und was erwiderte der Kaiser? „Ziehen Sje die Uni form nur an, und melden Sie sich bei mir!" Da dieselbe mit den Majorszeichen versehe» war, hatte der ehemalige Premier ein schnelles Avancement gemacht. Die Uniform hatte der Kaiser heimlich bei dem Schneider des Oberstallmeisters anfertigen lassen und diesem so eine wahrhaft gelungene Ueberraschnng bereitet. Bei den Hofvällen liebt es der Kaiser sehr, den Tanzende» zn- zuschauen, und es ist schon vorgekonnne», daß er Offiziere, die das Tanzbein schlecht schwangen, zu sich rief und ihnen sagte, sie möchten erst ordentlich tanze» lernen, bevor sie sich wieder einladen ließen; desgleichen verfährt er mit jungen Damen. Bei Hosfcstlichkeiten IS,men sich nie Biele rühmen, von Majestät angesprochen zu sei»; der Kaiser ist nicht für den oberflächlichen Konversationston, sopdcrn spricht sich sehr leicht fest und erörtert jedes Themata mit Gründlichkeit. XXVI Deutscher GastwirthStag in Dresden. Bekanntlich soll in der Zeit vom 4. bis 9. Juni d. I. dcr 26. Deutsche Gastwirthstag in Dresden abgehaltc» werden. Bei den viele» Nalurschönheitc» von Dresden nnd Umgegend, de» hier nuf- gcstapellcn Kunstschätzen aller Art re. dürste ein bedeutender Zuzug von Fachgcnossen ans alle» Theile» Deutschlands z» dieser Versa«»» lung zu erwarten sei». Es gehören gegenwärtig dem Verbände über 300 Vereine mit ca. 23,000 Mitgliedern au. Der deutsche Gast wirlhsverband hat den Zweck, die gemeinsamen gelverblichen Interessen der deutschen Gastwirthe nach alle» Richtungen hi» zu fördern und zu vertrete», Politik ist ausgeschlossen. Die Leitung des Verbandes geschieht durch den Berbaudsvorsland, der aus dem gefchäftsführenden Ausschuß und 13 auswärtigen Beisitzer» (Zonmvt Metern) besteht und seinen Sitz in Berlin hat. Eine» weiteren Einfluß auf den Ganz der Geschäfte habe» die Bevollmächtigten der Vereine und der GastwirthStag, welcher alljährlich tagt. Während i er letzten Jahre hielt dcr Verein seine großen Versammlungen in Metz, Hannover. Licgni'tz, Gotha, Hamburg und Berlin ab. In Dresden trat, ui» die Vorbereitungen für de» 26. GaflwirihSlag rechtzeitig beenden zu könne», ein provisorischer Z.niralausschuß mit dem Siechte der Zu wahl zusammen und berief einstweilen eine Anzahl Herren für einzelne Ausschüsse. So trat zunächst der Preßausschnb zusammen, d«m es »uter Anderem obliegt, Fesikarten, Festschrift und Fcstzeitung in würdiger Weise entwerfe» und Herstellen z« lasse». Demselben präsidiren die Herren Hotelier M. Cauzler (Kaiserhof) und Gast- wirth Rühm an» (RalhSkeller). Dann bildete sich der WirthjchastS- und Vergnügungs-Ausschuß, dessen Vorsitzende sind: Stadtverordneter Gastwirth O. Scheibe (Wdschlößchen) m,b Gapwftth E. Wirs« (HZbitzS Malier Elbe). Wvw kovMmrte sich der EmpjivchimH- chuß unter dem Vorsitze dcr genannten Herren M. Cauzler und Rühmann, während zu Schriftführern die Herren Böttcher (Tivoli) und C. Weller (Stadtcast) ernannt wurden. Dem eben falls jetzt bereits gebildete» Wohnungsau-schusse gehören di« Herren Franke und Arlt an, während der Finanzausschuß die Herren Herold, Böttchjer, Ritter und Körner zu seine» Vorstands. Mitgliedern zählt. Das Festprogramm wnrdc bereits in großen Zügen sestgestellt, aber noch nicht «ndgiltig sestgelegt. Sowie dirs geschehen, wird das Weitere veröffentlicht werden. Nur so viel sei gesagt, daß am ersten Tage die Sitzung der Verbandsbevvllmächtigtcn des Gastwirlhstagcs stattfindet mid auch der zweite und dritte Tag in seinen HauptstuiKen der Erledigung von Bcrbaudsaiigelegenheitcn gewidmet ist. Die übrig« Zeit wird der Besichtigung von Sehens Würdigkeiten, de» Ausflügen, Konzerten, Theaterbesucher ». s. w. g«> widmet sein. In der letzten Vereinssipuug hieße» die zahlreich er- chienenen Mitglieder des Vereins Dresdner Gastwirthe (E. G.) die bereits gethanen Schritte für gut und zeichneten bereits über 11,000 Mk. für den Garantiefonds, dcr nach Zirkulation der Ein- zeichnnngslistc vielleicht auf das Doppelte oder Dreifache gebracht werden wird. Umschau im Lande. — Das Kartell in Sachse». Die Vorstände des National- liberalen Vereins für das Königreich Sachsen nnd des Kvnscroaticen Landcsvereins im Königreich Sachsen veröffentlichen folgenden Aus ruf: Die Unterzeichneten Parteivorstände erachte» das seit einer langen Reihe von Jahren bewährte Zusammengehen dcr beide» Parteien auch bei den bevorstehende!« Landtagswahlcn für geboten. Die Einigung der beiderseitigen Partei-Angehörigen über gcmcinsame Kandidaten ist zunächst innerhalb dcr einzelnen Wahlkreise au- zustreben. Dabei ist in den Wahlkreise», i» denen beim letzten Landtag ei» Mitglied einer der beiden Parteien im Besitze des Mandats gewesen ist, der Besitzstand zum Ausgangspunkt zu nehmen. Wo eine Einigung nicht zu erreichen sein sollte, werden die Unter zeichneten Parleivorstände im gegenseitigen Einvernehmen vermittelnd ciutreten und einen Ausgleich herbeizuführcn suchen. A» alle An gehörigen der beiden Parteien richten sie die dringende Ansfordernng, im Sinne dieses Abkommens zu wirken. Leipzig, 1. Februar 1899. halte». Ein Zusammenwirken von Landwkthschast »nd Industrie sei zur Erhaltung des deutschen Volkes nöthig. Immer müßtcu ferner», hin die wirthschasttichen Fragen i» de» Vordergrund gestellt werde»,' Die zukünftigen Handelsverträge müßten anders gestaltet werde», wenn ander- die La»dwirthschaft nicht dem Ruin verfallen solle? Alle Partelzerifsenhcit müsse durch ruhige, maßvoll« Arbeil beseitigt werden, nicht nur zur Hebung des materiellen Wohles, ffondcrn auch zur Erstarkung deS nationale» Bewußtseins. Nach Herrn v. Wangen heim sprach Reichstagsabgeordnetcr Or. Oertel über nationale Wirth» schastspolitik und den Bund d«r Landwirlhe. Sein« Rede war einL außerordentlich patriotische und wurde durch stürmischen Beifall ans-' gezeichnet. ES sei das Verdienst eines Bismarck, das Reich i» kraft volle Bahnen naiionaler Wirthschastspvlitik hineiugedrängt nnd den Schutz national r Arbeit gesetzlich sestgestellt zu haben, und Fürst Bismarck selbst sei es gewesen, welcher dcr Regierung dek Vorwurf nicht ersparte, daß sie einige Zeit diese Bahnen verlassen habe. Die Ent-, stehung des Bundes falle in jene Zeit, und Fürst Bismarck habe diese Entstehung mit Freude begrüßt. Darum würde Bismarcks An», schauung auch alle Zeit bestimmend sein für di« Thaten des Bundes. Dcr Redner trat noch ein für den Schutz des heimischen Martes nnd ermahnte, festzuhaltcn an den Gmndkagen unseres nmthschaft«. lichen Lebcns, der deutschen LandwirHfchaft, di« K<ast des Wirth, schaftsleöens im Mittelstand« zu wahres nnd au der Volksseele lräslig mit bauen zu helfen. Ter B»»d werde allezeit nationale Wirth- schastspolitik zur Stühnius der König-treue treibe», eine g»!'. christ liche Politik, di« Politik des Vaterunsers. — Leipzig. Ter Raugirer Arthur Kitller gerii'th am Berliner Bahnhof beim Ankoppeln der Wagen mit seinem e chten Nem . wisch n die Puffer, wodurch derselbe schwer gequetscht und verletzt wurde. Mittelst schleunigst requirirte» Krankenwagens wnrde er den, Kranken haus St. Jacob zugeführt. — Brrmißt :vird seit dem 17. Dezember vorige» Jahres daS Schulmädchen Olga Klara Simon, 13 Jahre alt, Fregcstcaße 20 bei den Eller» wohnhaft gewesen. Es wird ver- muthet, daß sich die Simon einer Künstlergesellschaft aiigesthloff«« hat. Sie ist kräftig, hat hellblondes Haar, längliches Gesicht, blau» Augen und trägt dunketrolhe Taille nnd buntkarrirtcn Rock. — Olvernhau. In einer hier staltgcfnndcnen öffentliche» VerlranensiiiännerversnmmlnngtheilteGeuieindevorstandGessing-Olbeeu- hau mit, daß schon vor Weihnachten hiesige Einwohner im Verei» mii Vertrauensmännern eines Nachbarortes Schritts wegen Auf stellung des Bankiers Seysert in Lkbernhau als Kandidaten für die unserem Wahlbezirke bevmstehcndc Landtagswahl getha» hätten, daß Bankier S.ysert zur AiiNahme de« Mandats sich bere t erklärt habe, sowie daß die Kandidatur des Bankiers Seyfert überall den wärmsten Sympathien begegnct sei. Die Versammlung beschloß, Bankier Seysert als Landlagskandidala» dem Wahlkreis zu präfentiren »nd für feine Wahl einzutretrn. Rechdim sodann Bankier Seyftwt erschienen nna seine politische Stellung mit dem Bemerke», daß er sich, i», Falle seiner Mahl der nationalliberale» Partei «»schließen würde, -ar- gelegt hatte, wurde »in Komitee gewählt, welches di« Ivcitercn Schrill« thun soll. Der Dieb hatte darin wohl and»«» Inhalt vermnlheh da die Loose kann, an den Mann zu bringe» sein dürsten. Der Vorstand des Konservative» Landesvcrcins in, Königreich Sachse». Or. Schober. De, Vorstand des Naiionalliberalen Vereins für das Königreich Sachsen. Or. Gcnsel. — Dresden. Zn einer imposante» Kundgebung für die Ziele deS Bundes der Landwirthe gestaltete sich am 3. d. M. Nach, mittag im Saale des „Tivoli" die von etwa 3000 Personen besuchte Landesversammlnng des Bundes. Unter de» Ehrengästen befanden sich Vertreter des Ministeriums, der Kreis- und Amtshanptmann- schaftcn Sachsens, der ersten nnd zweiten Ständekammer, die Reichs» tagsabgcordnetcu Gräse, Lohe, Gabel und städtische Beamte. In der Eröffnungsrede gedachte der Landesdelegirte für das Königreich Sachsen, Oekouomiercith Andrä, u. A. auch des treuesten Freundes der Landwirthschaft, des verstorbenen Fürsten Bismarck, der allezeit die Ziele des Bundes gefördert Hab«. Nach Andrä sprach dcr Nach folger dcS „Vater Ploetz", der jetzige Vorsitzende des Bundes, Frhr. von Wangenheini, welcher erklärt«, er werde zwar niemals seinen Vorgänger ersetzen können, aber immer zum Wohle der deutschen Laudwirihschasl, ohne »ach oben oder unten zu sehen, auf dem Posten sein. ES freue ihn, daß dem Gedanken der deutschnativnalen Mittel- standSpolitik ein immer weiterer Ranm gewährt werde. Ans die Anerkennung oder Mithilfe an- den Reihen der Sozialdemokratie oder des Freisinns werde der Bund immer verzichten müssen, sonst werde er lebhaft dafür besorgt sei«, daß alle nationalen Parteien sich eng zusammen schließen und allen kleinlichen Bartelhader hintan Lokales. — Etugegangene Gesetzblätter. Au NatySstelle sind «»ge gangen nnd liegen dajelbst in der Hauptregiflratur — Zimmer 44 im neuen Ralhhause, Eingang am Bcckerdenkmale — 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht aus: I. die Neichsgesetzblätter Nr. 1 und2 vom lausenden Jahre mit solgendem Inhalte: Allerhöchster Erlaß vom 18. Januar d. I., betreffend die Aufnahme einer Anleihe ans Grund des Gesetzes vom 31. März 1698; Bekanntmachung vom 21. Januar d. I , betreffend die dem internationalen UcberZnkommc.i über den Eiscnbahnfrachtvcrkehr bcigefngie Liste; Bekanntmachung vom 32. Januar d. I., betreffend Aendcruugen dcr Anlage 13 zur Verkehrs-Ordnung für die Eisenbahnen Deutschlands; Bekanntmachung vom 28. Januar d. I-, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Rvßhaarspinuereie», Haar- nnd Bvrslciizurichtcrcie», sowie der Bürsten- nnd Pinselmachereicn; 2. das I. Stück vom diesjährigen Gesetz- » ud Berord n n » g sb l a tt, enthaltend: Verordnung vom 20. Dezember v. I., die Enteignung von Grundcigenthnm zur Er weiterung der Leipzig-Hofer Staatscisenbahnlinic zwischen Leipzig nur Gaschwitz betreffend; Verordnung vom 21. Dezember v« I., die Enlei nung von Grundeigenthnm für Erweiterung des Haltc- pnnlteS Oberrothenbach be>rcffci,d; Bekanntmachung vom 7. Jannard. I. die Fensetzung des Betrages dcr siir die Naturalverpflegmig der Truppen im Jahre 1899 zu gewährende» Vergütung betreffend; Bckaniilmachnng vom 28. Januar d. I., die Eröffnung des Betriebes auf der schmalspnrigcn Ncbciieiscnbah» von Wilsdruff »ach Nossen betreffend — Ttadth-Theate»'. Wegen Erkrankung des Herrn Klein kann das angekündigtc Gastspiel des angesehenen Künstlers nicht statlfindcn und wird deshalb heule Abend „Das Erbe" gegeben. — Bvandbericht. Am Svnu.be») Nachmittag kurz vor 3 Uhr wurde die Feuerwehr nach einem Grundstück an dcr Zschvpa.lcr- straßc gernscn. I» einer im ersten Obergeschoß des Hintcrgcbnu'ücs daselbst gelegene» Wohnstube war durch llcb-'rhci.umg des Stnsteil- vfcns ein Korb mit Wäsch- in Brand gesetzt worden. Das Feuer hatte sich mit großer Schnelligkeit nicht nur in dein Wohnzimmer, sondern noch »ach zlvei Nachbarzimmern ansgebreitet. Beim Ein treffen der Feuerwehr brannten in bem Wohnzimmer fast alle Möbel, drei Thüren nnd die Decke, in dem Nebenzimmer Tisch nnd Betten. Die Feuerwehr mußte zur Unterdrückung des Feuers mit einem Rohre längere Zeit Wasser gebe» und sehr energisch thätig sein. Ein Ober- lencrinann zog sich bei den Löfcharbeiten nicht unerhebliche Brand- wunden an den Händen zu nnd wurde von den Samaritern der Feuerwehr verbunden. - * Ein Beda,iernswerthcv. Als am Sonntag Nachmittag in der zweiten Stunde ein hier wohnhasicr Expedient ans der Winklcr- straße an einem erst ein Stock hohen Neubau vornbcrging, Hörle er lautes Wimmern. Er durchsuchte daranshin den Neuban u»d fand im Keller einen Mann liegend, wie sich später ergab, einen 43jährigen Handarbeiter, gebürtig aus Saalhause», dcr sich nicht zu bewegen rermochte und vollständig crstarrt war. Mit Hilfe eines herbei- geholten Mannes wurde dcr Aermste in einen in der Nähe befind- lichen warmen Pserdestall gebracht und dann aus Anordnung eines durch eine» Schutzmann herbeigeholten Arztes, welcher feststellte, daß der Bebauernswerthe beide Füße erfroren halte, mittels Krankenwagen» in das Krankenhaus übergeführt. Nach seiner eigenen Angabe ha» sich der Mann, welcher von seiner hier wohnhaften Ehefrau getrennk lebt und wohnuugSl»« ist, am Dienstag Abend Nächtigen« halber ich den Neubau begeben »nd, als er am anderen Morgen erwacht istt hat er nicht anfftchen können und ist in diesem hilflosen Zustand und ohne Nahrung zu sich nehmen z» können bis zv feiner Ans- finduna liegen geblieben.
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