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Erscheint und ,N L i lij silyi. Z-Ubr für dir nächst, erscheinende NüMM« angenomMtst. P?el» ,, .MDM1S Rgf^ Inserate werdest kl».:- gespaltene Heil» od«^ MS . berechnet. Tageblatt. de» bi« NachHittag» ' — 8 ^79. Sonnabend, den 8. April. ----'s Vergleichsvarschlag angenommen werden. , Pesth, 3. April. Der 3näex Lurise, Graf Apponyi, hat von Wien ein Telegramm erhalten , wonach der Landtag' nächsten dasigen Landtagsäbgeordi^kn, Herren Stadtrath CichoriuS und vr Heyner, im „Schützrnhause" ein Festessen veranstaltet worden, an dem nach Angabe, des „Lespz, I." nahe an 460 Personen Theil genommen haben. Beide Herren Abgeordnete haben dabei Reden gehalten und ist nach dem Toaste des Herrn vr. Heyner, welcher der Einheit, Freiheit und Kraft des deutschen Vaterlandes galt, das Arndt'sche Vaterlandslied, wie das, „Ltipz. I." be- merkt, freilich merkwürdig genug mit Auslassung des Oesterreich erwähnenden VerseS, gesungen worden. „is. U" 1861 Auf dem Rittergut Quesitz bei Markranstädt ist in diesen Tagen ein sehr bedauerlicher, durch Unvorsichtigkeit verschuldeter VergistungSfall vorgekommen. Eine der dortigen Dienstmägde näm lich hatte behufs der Rattenvertilgung eine in Form und Größe einer gewöhnlichen Bemme abgeschnittenes Stück Brod mit Fett be stricht» und mit Arsenik bestreut und, da sie vor beabsichtigter Ver- Wendung dieser Demme noch ^n anderes Geschäft besorgen wollte oder sollte, dieselbe einstweilen wieder in einen Seitrnwinkel deS Schranke- zurückgelegt, aus dem sie solche genommen hatte, leider ohne Irgend Jemand eine Warnung davor kund zu geben. Ein junger Mensch, früher Dienstknecht auf dem gedachten Ritterguts und seit kurzem nach überstandener Militärdienstreit wieder als Tagelöhner daselbst angenommen, tritt bald nach ihrer Entfernung an den Schrank, gewahrt unglücklicherweise jene Bemme, glaubt, sie unbedenklich sich zucignen zu dürfen und — verzehrt sie! So bald nun auch das gräßliche Versehen zu Tage trat und'so schnell, auch Hilfe zu schaffen gesucht wurde, so war doch die genossene Dosis Gist zu groß, um besiegt werden zu können, zn-flein, mW schneller zu tödten. Erst nach langen und höchst qualvollen Stünden endete der unglückliche junge Mann. In Roßwein hat am 2. Feiertage, Nachmittags von 4 Uhr an, ein sehr heftiges Gewitter unter Regen und Hagel stattgefun den. In Klosterzelle wurden viele Fensterscheiben durch Hagel zer schlagen. In der Fabrik Herrn Leymanns in Böhrigen schlug der Blitz in die Färberei und richtete nicht unerheblichen Schaden an. Berlin, 4. April. Von der polnischen Grenze hier ringe« gangene Nachrichten vom gestrigen Tage melden, daß die Kalischer Unruhen noch fortdauern. In dem Grenzamte Szczypyorno bracht«! die Volksmasse dem Direktor eine Katzenmusik und warf ihm dir Fenster ein. Es heißt, es sei Befehl eingetroffen, den Unruhen mit den Waffen entgegenzutreten. Bern, 2. April. Infolge eines in der Turiner „Militär- zeitung" enthaltenen Artikels, welcher eine Theilung der Schweiz unter Frankreich, Italien und Oesterreich in Vorschlag brachte, hat Cavour bei dem Bundesrathe die officielle Erklärung abgegeben-' daß die Regierung niemals diesen Gedanken gehabtchabe. „ OK» dnftM !»»"». M« SÄLE VeraleicksvaE^ «nr Mmählig die kleinern Städte des ehemaligen saooyschen Neu- tralitätSgebietS mit französischen Garuisoncn verfehen worden, son. . Luc oi»- dem die Besatzungen der savoyschen Widerspruch Annecy haben in neuerer Zeit auch ?^achtliche Verstärkungen - erhalten, Wichtiger noch ist e«, daß in bestimmtester lautet, es seien nun doch alle Vorkehrungen getroffen ummSnvvym in kürzester Frist ein Heer von S0660 Mann zusammenzvMen. , — Die Wiener „Presse" bespricht das Verhaltest der russi schen Regierung den Vorgängen in Warschau gegenüber. Die bis her gegen Polen geübte Politik Rußlands stehe in Widerspruch mit dem gegenwärtigen Schwanken, daö ganz so aussehe, als ob man einem Drucke von unten nachgrben wolle. Den Belagerungs zustand, massenhafte Einkerkerungen, TodeSurtheile, Transportationen Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königk GerichtsLlNter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Ministers ; im Ganzen den nationalen Bestrebungen mehr zu g«, than,:als freiheitlichen geht Rußland in einem Augenblick, wo es der Freundschaft Frankreichs bedarf, um seine orientalische Position, zu halten und nicht' in dm Strom der Weltereignisse hinein- gezogen zu werden, schonnngsvoll mit dem am Ende stamMVtt-^ wandten Polen um. Napoleon, IH. verpflichtet es sich, dep>^ e« macht der Welt gsänben, Pylen verdanke die Güte des ZaarS der sranzöfiichcn Fürsprache; sich selbst schafft es einstweilen Ruh«, unh was Rußland wichtiger ist als alles Andere, es vermehrt seine Anziehungskraft auf die, fremden Fürsten unterworfenen Stämme der slawischen Völkersamille. Rußland deykt gewiß so wenig, wie - Oesterreich oder Preußen daran, seinen polnischen Antheil zu Gunsten , der Wiederherstellung Polens zu opfern ; aber indem eS das ihm unterworfene Polen schont, ihm eine gewlffe,Autonomie zurückgiebt, seine Geschichte und seine Sprache resvectirt, thut es etwas von, seiner Seite bisher so Unerhörtes, so Unerwartetes, das notwendig unter den Polen selbst eine starke Partei gewinnt und sein« schon erschütterte Herrschaft neuerdings kräftigt. An eine Wiederher- stellung Polens kann heute kein europäischer Staatsmann denken; wiederhergestellt, würde eS, eingeklemmt zwischen drei ihm noth- wendig feindlichen Großstaaten, ohne kräftiges Bürgerthum, ohne selbstbewußten Bauernstand, einer vierten Theilung verfallest. Ruß land will kein selbstständiges.Lolenreich, es kann es nicht wollen, weil dasselbe eine ScheideiE Wäre zwischen ihm und Europa, und es nach Asten zurückdrücken würde: aber eS will Polen aus!- Wien, 3. April. Das Abendblatt der „Wanderers' meldet nützen für seinen eigenen Zweck; Rußland will feisten Beruf al» in einem Telegramm au« Pesth vom heutigen Tage, daß die Land- sorgsame Mutter aller Slaven erfüllen. '7' tagSabgeordneicn beschlossen haben , keinenfallS ist Ofen zusaMmen- zutreten. Graf Apponyi, mit dem matt sich deSfalls verständigt, hatte versprochen, auf telegraphischem Wege Weisung aus Wien einzuholen.! ' nach Sibirien habe man erwartet, und statt' deW zeige der Zaar F ri n p < n p 11 l r i t fl t p sich' nachgiebig und gewähre Reformen, „WaS ist mit' Rußland ) - oorgegangen?" fragt das Wiener Blatt und beantwortet diese Frag« In Leipzig war am 3. April Abends zu Ehren der beiden sodänn wie folgt: „ Die Erscheinung ist so widernatürlich nicht,. - als Manche glauben möchten. Rußland ist nicht mehr, was war. Das alte autokratische Rußland, dessen Herrschaft die Wett' nur mit Schrecken nannte , liegt unter den Trümmerhaufen von , Sebastopol begraben und arbeitet seit jener Niederlage an seiner Wiedergeburt. Es scheidet das Tatarenthum allMahlig aus, schafft,^ die Leibeigenschaft ab, entsagt der Knute und bricht mit den Tra ditionen der unbedingten Selbstherrschaft seiner Kaiser. Innerlich auf das Tiefste erschüttert durch die NachwirMg veS letzten vtitn- . talischen Krieges, finanziell zn erschöpft, um die vielbesprochene s Million Soldaten zu erhaltest, dtren es hedarf, um im Innern sicher und nach außen hist furchtbar zu seist;, durch die Bauernbe freiung mitten hineingeschleudert in eint Gesellschaftsform, dir- all« feiste Kräfte lähmt, indem sie dieselben Wb für den einen Zweck!,, der eigenen Wiedergeburt in Anspruch stimmt; einen Monarchen au ' der Spitze, dessen Milder Sinn den Mittelst roher Gewalt wider« - strebt; die Leitung feiner Angelegenheiten in der Hastd eines von , französischen Ideen und dem Hasse alles deutschen Wesens erfüllten