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Donnerstag, den 4. April. 77. MSI Oertliche-. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämte>r Md der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. — Die „Ostd. P." meldet aus Wien: Wenn nicht die Zeichen trügen, so befinden Mir uns in voller Ministerkrisis. Ein Theil des Ministeriums hat gestern dem Herrn Ministerpräsidenten Erz herzog Rainer seine Demission überreicht. Durch eine Jntrigue soll es nämlich gelungen sein, einen der Hauptpunkte in der unga rischen Frage in Abwesenheit der deutschen Minister zur Entscheidung zu bringe». Der Erzherzog-Präsident ist, wie wir hören-, eifrig bemüht, den Conflict zu beschwören, und wie verlauf findet heute Abend eine entscheidende Berathung unter seinem Präsidium statt. Tagesgeschichte. Berlin, lieber eine» von einem Offizier begangenen Exccß im Hotel de Pötersbourg hier wird der National-Zcitung berichtet: „Ein dort logirender Dragoneroffizier v. Corvin wurde ^n der Nacht vom 21. zum 22. März von dem Nachtportier nach seinem im zweiten Stock befindlichen Zimmer geleitet. Dort «»gekommen, ergab sich, daß Hr. v. Corvin den Schlüssel vergessen hatte; der Nachtportier mußte hinabsteigen, um den Portier zu wecken und sich von diesem den Hauptschlüssel geben zu lassen. Inzwischen kamen andere Gäste, denen der Nachtportier, da er sich eben in der Nähe der Hausthüre befand, öffnete. Als er wieder hinanf- kam, wiirde er von dem Lieutenant v. Corvin mit ScheUwortcn und Drohungen empfangen. Er gab den Grund der Verzögerung an und machte dabei höflich auf die Nachtruhe der Gäste in den benachbarten Zimmern aufmerksam. Als er hierauf dem Lieutenant v. Corvin auf dem Gange voranlenchtete, zog dieser plötzlich den Degen, fiel ihn von hinten an und versetzte ihm darauf einen schweren Hieb in den Nacken. Mehrere Zeugen, welche hinznkamen, bekunden, daß derselbe sich im Zustande vollkommenster Zurechnungs fähigkeit befand. Zur nicht geringen Entrüstung der Gäste des Hotels erschien Lieutenant v. Corvin am Mittag nach der ver brecherischen That völlig unbefangen an der Table-d'hvte und trank Turin, 30. März. (A. Z.) Der Kammer wurde der Gesetz entwurf vorgelegt: Garibaldi zum ersten Bürger Italiens zu er« klären und ihm als Nationalgeschenk für seine großen Verdienste Z ein Staatsgut als freies Eigenthum zu überweisen, das 150,008. Lire jährliche Rente abwirst. Cialdini's Armee verstärkt die Po- Linien. Der frühere Minister Graf Mamiani ist zum Geschäfts träger in Griechenland ernannt. — Die officielle „Gazzetta" meldet die Entdeckung einer Verschwörung in der Romagna und in Mo dena, woran beurlaubte Freiwillige der Südarmee betkeiligt seien. Die Verschwörer bezweckten die Einleitung eines Kampfes mit bett genommen, obwohl er seit einer Woche das Tagesgespräch bildet. Solchen Erfahrungen gegenüber bleibt endlich nur übrig, den öffent lichen Frieden und die Sicherheit des Bürgerthums durch die un umwundenste Besprechung aller ähnlichen Vorfälle in der Presse zu wahren." Wien, 31. März. Die „Militärische Zeitung" machte gestern eine mit der innern und äußern Lage Oesterreichs und mit den allgemeinen europäischen Verhältnissen stark coutrastirende Mitthei- lung. Die „Mil. Ztg." sagt: „Se. Maj. der Kaiser haben au- zuorbnen geruht, daß alle activ dienenden Reservisten, welche mit Ende Juni 1861 die Reservepflicht vollstrecken, schon jetzt vorläufig in ihre Heimath beurlaubt werden dürfen. Dieser allerhöchste Be fehl bedarf keines Commcntars; er constatirt, daß trotz der zweifel haften Weltlage im Allgemeinen die Anssichten für den Frieden nicht geschwunden sind." Preis vkMMVlichlSSW Inserate werden dl«, gespalten, Zyl«, od«u deren RmmtmitsW. berechnet. rationellem Betriebe unfehlbar' im Stand« sein würde, ein gutes, schmackhafter und zugleich billigeres Brod zu liefern, als dies einer gewöhnlichen Bäckerei möglich ist- Nun üüt Ikvar sölatlAe hie statt ihre Preise stets um 2 M h-o § M. ni.d^ es die Taxe den Bäckern verschrieb, und es mag fern, in teuer Zeit ein Mehreres auch nicht gethan werden konnte. Ander- aber gestaltet sich wohl gegenwärtig die Sachlage, wo bei aufge hobener Taxe die hiesigen Bäcker sichert» Vernehmen nach schon seit UHMS-»»««»-»».» »WM geuheit bereitet; ich kann überdies mit Bestimmtheit sagen, daß, Bischof Stroßmayer sich mit dem Memorandum Deäk's vollkommen, einverstanden erklärt hat; wir dürfen also mit Zuversicht hoffen, daß das durch drei Jahrhunderte bestandene Band, obschon durch, die letzten Jahre gelockert, nicht zerrissen, vielmehr neugefestigt werden wird. Endlich sind auch die Wahlen in Böhmen und Mähren fast ganz im slawischen Sinne ausgefallen, sodaß die Een- ' tralisten bereits die Minorität ahnen, in der sie sich auf dem Reichs tage befinden werden. Man fragt bereits ernstlich: wird daS Ministerium Schmerling den Reichstag überdauern? DaS ist da- Loos —- des Theoretischen auf Erden!" ...... Bern, 30. März. D>e piemonteflsche Regierung hat dem Bundesrath die Constltuirung des „Königreichs Italien" uotisicirt-^ und hofft, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern fortbestehen werden. mit einigen Kameraden Champagner. Auch ist bisjctzt uicht be kannt geworden, daß die Militärbehörde oder die Justiz von diesem . _ . - , - „ ------ — Vorfall in einem der ersten Hotels unserer Stadt irgendwie- Notiz- Otsterrelcheru. Die Regierung hat Maßregeln ergriffen. Turin, 31. März. (K. Z.) Der „Opinione" zufolge hätte die Königin Victoria dem Marchese d'Azeglio erklären lassen, daß sie ihn als Minister des Königs von Italien empfangen wolle. Die Schweiz hätte dasselbe erklärt. ' Kopenhagen, 2. April. Dem Vernehmen nach verlangen die Gesandten von England und Rußland aufrichtige Erfüllung der a dänischen Versprechungen in der holsteinischem Budgetsache und machen eventualiter Dänemark für den Bruch mit Deutschland ver antwortlich. Kalisch, 1. April. Gestern hat hier ein Crawall stattgesun- drn. Dreitausend Menschen brachten dem Kreishauptmann eine Katzenmusik und schlugen ihn dabei die Fenster ein. Der Kreis hauptmann selbst wurde beschimpft und flüchtete sich in das Ca« demuhaus. Der stellvertretende Adjutant wurde ebenfalls beschimpft. Später wurden auch dem Tribnnalpräsidenten und dem Schulin« spector Katzenmusiken gebracht. Das Militär, mußte die Ruhk Herstellen. Als die hiesige Revier-Backanstalt ins Leben trat, ward dieses Etablissement von der hiesigen Einwohnerschaft mit Arcudcn oe, — Aus Wien' vöm 20. März schreibt Man dem Pcsther Lloyd: grüßt, da man wohl mit Recht voraussetzen durfte, daß bayeioe „Die kroatische Frage schickt sich an, dem Ministerium Schmerling bei den bedeutenden Mitteln, welche ihm zu Gebote stanoen-^ die erste bitttte EnttäuschNW zu bereiten. Die Vertretung der ^aude km wurde, em gutes, Militärgrenze auf dem Agramer Landtage, von den dortigen Comi- taten mit Entschiedenheit verlangt, vom Frhru. v. SokcSevics, wie es heißt, weniger entschieden befürwortet, soll diesen sogar schon zur Abdankung veranlaßt Haden; ob indessen letzteres Gerücht wahr, möchte ich nicht verbürgen. Gewiß ist, daß der Banus heute eine Audienz beim Kaiser gehabt hat und morgen früh nach Agram geht. Außer der Militärgrenze ist «S die von den Kroaten verweigerte Beschickung des Reichsraths, die unsern Centrallisten große Berle- ^--Freiberger Anzeiger dm bi« Nachmittag» untz Z Ubr für di- niichß- _ 1 Tage platt. -