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E 193 Montag, den IS. Angust. Put» Ä«ttkjthrÜtz 18 M Ktsebat« wetdeu 88 gespalten« Zeil« »da peeen NaNM mit 8 Pf. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtsLmter und der Gtadttäthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Uggesgeschichte. Dresden. Der Buchhändler Fr. v. Boetticher hier stellt in der Allgemeinen Zeitung folgende Preisfrage: „1) Sind die An« sprüche des deutschen Volks auf Restitution seiner Beiträge zum Bau der gegen seiner Willen »erkauften deutschen Flotte berechtigt? und wenn sie berechtigt sind, 2) wie erlangt das deutsche Volk die Restitution dieser Beiträge, damit dieselben zugleich mit den neugesammelten ihrer Bestimmung gemäß zum See« und Küsten« schütz Deutschlands verwendet werden?" Die Manuskripte mit ver« siegelter NamenSangabe des Autors find bis zum Schluffe dieses Jahres cinzusenden. Die Zuerkennung des Preises (lv Friedrichs« d'or) soll durch die juristische Facultät einer deutschen Hochschule erfolgen. Die preisgekrönte Schrift wird unbedingtes Bcrlags- eigentbum des Unterzeichneten. Die übrigen Mannscripte gelangen nach Angabe der Adressen ungesäumt an die Einsender zurück. — In Dresden hat man bereits seit vorigem Donnerstag schöne reife Weintrauben zum Verkauf ausgestellt. Auf dem Neiboldschachte des Pottschappler ActienvereinS ist am 15. Aug. der etwa 40 Jahre alte Bergarbeiter Karl Gottlieb Kühnel aus Hänichen durch Hinabstürzen in die 560 Ellen tiefe Grube verunglückt. Kühnel war mit dem Steiger Zeibig auf dem Gestelle ausgefahren, der Maschinenfübrer Schumann hatte aber die Maschine mit so bedeutender Schnelligkeit in Bewegung gesetzt, daß nur Zeibig sich durch Herabspringen vom Gestelle zu retten vermochte, Kühnel aber entweder heruntcrgeschleudert wurde, oder beim versuch.cn Herabspringen in die Grube stürzte und äugen« blicklich zerschmettert seinen Tod fand. Gegen Schumann ist Unter suchung wegen Tödtung aus Fahrlässigkeit eingeleitet. Budisfin, 13. Ainnsi. In den Nachmittagsstunden des 10. August erstick' d ) ^'/rjährige Mädchen des Tischlermeisters Berger in Uhyst a. T. daran, daß es ein Stückchen Schinken mit Kuchen, welches es von seiner Mutter erhielt, zu hastig verschluckte und sich solches vor die Luftröhre gelegt hatte. Da ärztliche Hilfe nicht sofort erlangt wurde, so waren auch die Wiederbelebungs versuche erfolglos. Berlin. Die ministerielle „Allgemeine Preußische Zeitung" schließt einen Leitartikel übep das Berliner Turnfest mit folgenden Worten: „Wenn die volkstbümlichcn Männer aller deutschen Gauen in festlicher Vereinigung wieder und wieder sich gedrungen fühlten, dem erhabenen Monarchen, in dessen Hauptstadt sie sich zusammen« gefunden, durch jubelnde Hochrufe die Gefühle des Dankes und der Verehrung auszusprechen, so klingt auS diesen Rusen ein Zeuaniß heraus für die Innigkeit und Festigkeit des Verhältnisses zwischen den deutschen Fürsten und dem deutschen Vvlke. Wenn in den Festzüge» die einzelnen Landsmannschaften stolz auf die ihnen vor- aufschwebendcn Farben ihres Staates blickten und Jeder den« Andern diesen Stolz von Herzen gönnte, weil er ihn selbst empfand, so lag darin das allgemeine Bewußtsein, daß die deutschen Staaten Gemeinwesen von ausgeprägter Besonderheit sind, in deren Werth- schätzung Deutschlands Reichthum besteht. Darum verkündete die schwarzweiße Preußenfahne, wohin das Auge blickte, die hohe Werth« schätzung unsrer Besonderheit, und der Brndersinn unsrer Gäste begrüßte sie herzlich und aufrichtig. Zwischen den Sonderfarben hindurch aber wehten in mächtigen Fahnen und prangten auf der Brust jedes Festgcnossen die alten theuern Farben der ^stattlichen Gesammtheit Deutschlands, die, einst hier und da besteckt durch Mißbrauch, durch so edeln treusinnigen und treuherzigen Gebrauch in ihren alten Ehren bestätigt werden. Mil Rührung haben wir auf sie geblickt und: Gott segne sie! gerufen, denn sie sind das Symbol der Verbrüderung der deutschen Staaten, je Fürst und 1861. - Volk einig in sich und einig Mi» den andern, zu größerer Macht und Ehre des theuern Vaterlandes!" — Das berühmte und beredte Mitglied des preußischen Herrenhauses, l)r. Stahl, ein getaufter Jude, der eine Zeit lgltg, die preußische Landeskirche beherrschte, ist im Bade Drückeüau ge storben. Die Partei der -hZeitung hat in ihm ihrin Kopf üfid ihre rechte Hand verloren, und die linke wird nün nicht HisseN, waS sie thun soll. Wien. An« Korfu ist gestern ein Courier angekommen, welcher die erfreulichsten Berichte über das Befinden der Kaiserin überbringt^ Die krankhaften Erscheinungen sind bei der hohen Kranken beinah« durchaus verschwunden. Zweihundert EentNer Gilb«rb»rr«1t sind am 13. Aug. aus Hamburg hier angekommen und in den kaiserlichen Münze am Heumarklglacis abgeliefert worden. Dits« Silberbarren waren in 135 Kisten verpackt und wurden durch vish Wagen vom Nordbahnhofe nach dtr Landstraße traNSyortirt. Int kurzen Terminen werden noch vier solche Sendungen hiev anlangtU, die zusammen 1000 Centner Silber betragen, aus den«« tm» 4 Millionen Gulden geprägt werden. — An die NatiofialblM wurde am 13. d. früh für die hiesig« Münze die Summe mott 308,000 Fl. in geprägtem Silber, meist Emguldenstücke, ahgÄtiesvIU — Die officielle Wiener Zeitung vom 14. August! schreib!: „Der Pariser Constitutionnei bringt in seiner Nummer vom K). Aüg. einen Artikel über die Finanzlage Oesterreichs und über angebliche Versuche, welche seitens der österreichischen Finanzverwaltüng Ver geblich gewacht worden seien, um eine Staatsanleihe zu schließest. Diese Angaben von Versuchen einer österreichischen Anleihe flsth gänzlich unwahr; im Gcgentheil find von bedeutenden kN« stütz ausländischen Häusern der Finanzverwaltung Offerten zu Auteihest' zugekommen, welche sie jedoch aus dem Grustde abgelehnk hat, weil die gewöhnlichen Zuflüsse anSreicheN, und man überhaupt sticht willen« ish eine Finanzoperation ohne verfassungsmäßig« Zustimmnngs des ReichSrathS vorzunehmen." — Bei dem Sturm am 9. Aug. Nachmittags brannte, wis der „Wanderer" berichtet, der am Ufer des Neusiedler Sees g«- legene Marktflecken Goyß fast ganz nieder. DaS Unglück ist M so fürchterlicher, als gegen 50 Personen vermißt werden, von denttl gegen 30 (meist Kinder) bereits verbrannt aufgefunden wurden; zudem hatte nur der geringste Theil der Einwohner affecürttt. Dieses schauerliche Ereigniß ist nur durch die rapid« SchnelliMt, mit der sich das Feuermeer über den Marktflecken hinwalzt«, er klärbar; denn in weniger als einer halben Stunde war der Oct niedcrgebrannt. — Der „Pesther Lloyd" ist am^lL. August nur einen halben Bogen stark erschienen. „Wir glauben — schreibt er — bei unsern Abonnenten für diese unfreiwillige Verkürzung entschuldigt zu sein, wenn wir ihnen sagen, daß wir das unschuldige Opfer eines Buch druckerstrikes sind, der heute Morgen fiv sämmtliche Typographien der Hauptstadt in Scene gesetzt worben ist. Wir hoffen, daß das mit Rücksicht auf den politisch bewegten Charakter dieser Tage doppelt peinliche Zerwürfniß morgen schon eine, beide Partei«» befriedigende Beilegung finden werde." — Die ungarische Adresse an den Kaiser von Oesterreich ist drei Stunden lang, d. h. so lange brauchte man zum Vorlestn. Dem Leser können wir's kürzer machen. Sie sagt dem Kaiser den Gehorsam auf, weil er die Gesetze von 1848 nicht schlankweg anockennen will. Sotidon 15 Auanst. Der Erzherzog Maximilian wurde bet seiner Abkunft in'Southampton von dem Maire und den Lorpö. , ^Freiberger Anzeiger den bi» Nachmittag» »Sbr für bi« düchp« , . Tageblatt.