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Erscheint Wochentag früh »Uhr. Inserate wer« den bi» Nachmittag» 3 Ubr für die nächst erscheinende Nummer angenommen. Freiberger Anzeiger ' , und Tageblatt. Preis dierteljLhrlich tLRzr. Inserate werden di» gespaltene Zeile »der deren Raum mitS Pf. berechnet. ! /s, Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Dienstag, den 2. IM. 1861: Verantwort!. Redakteur: I. G. Wolf. Aus Markranstädt wird dem „Leipz. Kreisblatt" geschrieben: Wie weit die Eifersucht fuhren kann, haben wir wieder in den letzten Tagen hier an einem Vorfall gesehen, der, wäre sein Aus gang nicht betrübend, in seinem Borgange viel Komisches bietet. Die verehelichte R. B. aus L., die einen Handel mit Semmeln betreibt, wurde am 12. Juni Bormitlags zwischen Lindenauudorf und Frankenheim auf dem durch ein Kornfeld führenden Fußwege plötzlich von einer im Gesicht geschwärzten, anscheinend männlichen Person unter Ausstoßung von Schimpfrcden überfallen und mit einem Knippel, so wie durch Zuschnüren des Halstuches und sonst auf gefährliche Weise verwundet und mißhandelt, worauf der Thater entfloh. Aus dem Umstand aber, daß derselbe einen Haarzopf, wie die Frauen zu tragen pflegen, an seinem Kopfe hatte sehen laffen'j so wie aus einigen andern, an Oct und Stelle znrückge- lassenen Gegenständen, nickt weniger aus der von der Verletzten erkannten Aehnlichkeit wurde der Verdacht auf die Ehefrau des Maurers und Hausbesitzers B. aus R. gelenkt, welche schon seit längerer Zeit mit der R. B. in Unfrieden gelebt haben soll. Die selbe hat nun auch eingestanden, sich verkleidet und die R. B. aus Eifersucht, weil diese es mit ihrem, der B., Mann, zu halten scheine, in der geschehenen Weise mißhandelt zu haben. Die R. B. befindet sich in ärztlicher Behandlung. Bericht über die Leipz. Del- u. Productenbörse vom 29. Juni 1861. ' TagkSsieschichte. Ju Leipzig ist am 27. Juni die Hintere Abtheilung der alten Fleischhallen auf der Reichsstraße, die sich vortrefflich zu einem Restaurationslocale eignet, auf dem Wege öffentlicher Licitation vermiethet worden. Man batte den Miethpreis auf ca. 1200 Thlr. veranschlagt; das höchste Gebot aber ergab die Summe von 2620 Thlr. Dasselbe ist von dem dafigen Bürger und gut renom- mitten Restaurateur Trietschler gethan worden. Leipzig, 28. Juni. Das Dresdner Journal berichtet: „Der Bevollmächtigte der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft, Hr. Busse, scheidet in nächster Zeit rühebedürftig aus dem Dienst der Gesellschaft. Das deutsche Eisenbahnwesen verdankt Hrn. Busse die geistvollsten und bildbarsten Typen seiner gesummten Administration, die Leipzig- Dresdner Eisenbahn aber die Schöpfung und Leitung ihres muster haften Betriebs. In Anerkennung dieser großen allgemeinen und besondern Verdienste hat das Direktorium und der Ausschuß der Gesellschaft, Korporationen, die das Herz auf dem rechte» Flecke haben, Hrn. Busse einstimmig auf Lebenszeit einen Ruhegehalt von 3000 Thlrn. .jährlich gewährt und dies dem freudig Ueberraschten in einem Schreiben angezeigt, das die hohe Anerkennung, die den Leistungen des Hrn. Busse gezollt wird, in Worten ausdrückt, welche nicht sowohl schmeichelhaft als voll freundschaftlicher Verehrung und Herzlicher Dankbarkeit sind. Je seltener so bedeutsame Kundgebungen zu Belohnung des Talents und des redlichen Strebens sind, um so mehr ist es Pflicht, zu Ehren aller Bctheiligten daraus hiuzuweisen." Engagirenden sich wenigstens auf drei Jahre fest verflichten müssen, und daß, unter verhältnißmäßig hohep Anforderungen (z. B. einer reinen Arbeitszeit von 12 Stunden), den Männern durchschnittlich nicht ganz 4, den Frauen etwa 2 Rubel als monatlicher Lohn zu gesagt wird. Alle die hier nicht näher antuführenden Bedingungen jedoch, z. B. der Umstand, daß nach Ablauf der drei Jahre nicht das ganze Reisegeld zur Rückkehr gegeben wird, sondern nut bis zum nächsten russischen Ausgangspunkte, welcher Reisegelegenheit nach der Heimath bietet, ferner das Auftreten des Vereins als eines anonymen, sowie die völlige Obscurität seiner Agenten lassen sehr gegründete Zweifel gegen das Unternehmen auftommen, und in der That ist bereits eine Anzähl ausgewanderter Arbeiter, die noch Mittel zur Rückreise besaßen, vor einigen Tagen hier wieder eingetroffen, weil sie, wie sie sagen, sich in ihrer Erwartung durchaus getäuscht gesehen haben. Wie wir hören, ist bereits der geeignete Weg zur nähern Untersuchung des^anzen Unternehmens, insbesondere zur Feststellung der PersönliHWUdeS für Berlin genannten Agenten Ohlsberg eingeschlagen. Jnzwffchetr können wir aber nicht umhin, alle Arbeiter zu warnen, sich nW auf unverbürgte Versprechungen hin von Heimath und Erwerb zu trennen und sich dadurch einem nicht unwahrscheinlichen Elende preiszugeben. ' — Der Nicderrheinischen Volkszeitung wird aus Düsseldorf geschrieben: „Auf einem Dampfschiff auf dem Mittelrhein soll in voriger Woche eine sehr hohe Person, deren Namen in Preußen und ganz Deutschland nur mit der höchsten Verehrung genannt wir», von einem Menschen in Militärkleidern (Gardeuniform) insultirt worden sein. Letzterer befand sich in einem Eabinet mit drei Damen, als der hohe Herr in Livilkleihern (wie es auf dem Schiffe Sitte ist, mit dem Hute auf dem Kopfe) hereiutrat. Auf die For derung, den Hut abzunehmen erwiderte der Herr nichts, und eS soll ihm nun jener Mensch den Hut vom Kopfe gerissen haben." Der Nieuwe Rotterdamsche Courant und das Amsterdamer Allgemein Handelsblad thcilen jetzt den Vorfall gleichfalls mit; nach ihnen war der hohe Herr der Vorsitzende des preußischen StaatsministeriumS, Fürst zu Hohcnzollcrn. Der Gardeoffizier mußte auf Geheiß deS Kapitäns das Schiff verlassen. Die in Würzburg abgehaltenenMilitärconferenzen der Be vollmächtigten von Bayern, Sachsen, Württemberg, Hannover, den beiden Hessen und Nassau haben ihre Endschäft erreicht und die Bevollmächtigten find abgereist. . - Oelsaaten 8S Thlr. Br. — Rüböl 12 Thlr. bez, irz Thlr. Sr., Iutt- Aug. 1?j Thlr Br., — Wrizen 73-72-88 Thlr. bez. «. ^K-gg-« 48-47-äkj Thlr. bez. u. Br., 4S-45 Thlr. brz. u. Br., A"-«ug^7t Die „Pr. Z." schreibt aus Berlin: Es ist bereits seit den, ^lr.bcz,. Äug -S-p^48-47z T^ Br - K Frühjahr dieses Jahres bemerkt worden, daß sich von Swinemünde 23-»?>—22^r - Spkttu» Thlr. SeK aüs eine große Anzahl von Personen, der arbeitenden Klaffe an- Zuli 1^7 Thlr. Geld, Juli-Aug.-Sept, söj Thlr. Br., Aug.-Sept. gehörend, per Dampfschiff nachRußland befördern lassen, Thlr. Äeld. , - Nähern Angaben zufolge soll sich die Zahl dieser Auswanderer seit —— ——' dem 10. April auf 807 Personen, bestehend in 350 Familien, worunter 475 Erwachsene, größtentheilS Inländer und rüstige, r,«» 7 1», arbeitsfähige Leute, belaufen. Wir erfahren nun, daß sich in StaatS-Tel.gr.ph.n-Burr-u täglich g-HMt st«, St. Petersburg ein Verein gebildet hat, der den Zweck verfolgt, Abends s Uhr. _ deutsche Arbeiter nach Rußland zu übersiedeln, und dessen General- »»«eiim — im kualksu», lew Lias« reckt», agent Herr Louis Löwinson (St. Petersburg und Berlin) in unserm kleiderger Lttertdn - . v-rN Staate wiederum Bevollmächtigte zur Abschließung von derartigen . « EngagementSverträgen ernannt hat. Aus einem uns vorliegenden Formulare eines solchen Vertrages entnehmen wir, daß die zu v»1tsr-äort, br. Lwll rlvNNL.