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Pret, und « N'l. Amtsblatt -es -önigl. Bezirksgerichts". W M Wtzl. HmWSmter mb der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand'. . !8»1 Mittwoch, den 18. Decesnber. StsPatte«WW- >xrwR«lp,M»M Hwrfik di« , «schtiu«dr Nummer - ....' j li^boz>K Itrhiül!», I<z' Ich!'! . rs,Ä^r!.4? ü.st! Tagevlat^ ! 4^———" ^-Freiberger Anzeiger - Nachmittag- uni) Laqs^bk^Nchtk. » . .. - ... Dresden, 16. December. '(Dr.J.) Durch die gestern. Vor mittag.äuf telegraphischem Wege hier eingetroffene Nachricht von 'hem in vorhergegangener, Nacht erfolgten Ableben ' Sr. königlichen Hoheit des Prinz-Gemahls von Großbritannien ist der hiesige königliche Hof. in tiefe Trauer versetzt worden. Da der königliche Gesandte bei Ihrer großbritannischen Majestät, Graf Vitzthum m Eckstäds, sich gegenwärtig in Lissabon befindet, um daselbst dem Acte der. feierlichen Thronbesteigung Sr. Majestät deS Königs Dom Luiz beizuwohnen, so wird im allerhöchsten Auftrage der königliche Gesandte am kaiserlich französischen Hofe, wirkt. Geh. Rach v. Seebach, sich van Paris nach London begeben, um Se. Majestät bet der feierlichen Leichenbestattung zu vertreten. i .1 " > Dresden, 16. December. Wie die Sächsische Dorfzeitnng berichtet, Hal sich der bekannte Riese Champs kürzlich hier einen Begleiter für feine „Kunstreisen" ausgesucht, dessen Acquifirion seinem Auftreten allerdings einen erhöhten Reiz und glänzendere pecuniäre Erfolge sichern dürfte, nämlich einen netten Zwergs Int Jahre 1853 meldete , sich in der Fabrik von JoMM w. Timän» hierselbst ein fünfzehnjähriger Knabe, David Dietze aus Neudorf «m Arbeit. Der Kleine war wohlgebildet, aber kaum 40 Zoll hoch; doch hinderte ihn seine Kleinheit nicht, sich allmählich, so in das Geschäft zu finden, daß er auf einen sichern Wochenverdienst von 2—3 Thalern rechnen konnte, und der niedliche Jüngling erwarb sich durch fortgesetzten Fleiß und gefälliges Betragen nicht nur das Wohlwollen .seiner Priucipale, sondern wurde auch bald der gehätschelte Liebling des zahlreichen Fabrikpersonals. Acht Jahre batte dieses idyllische Leben gedauert, da führte unsern Helden das Schicksal mit dem obengenannten Riesen zusammen. Davidchen fand großen Gefallen an dem Goliath und dieser an jenem, und als dcx gewaltige Cbampi seinem kleinen Freunde, der von der Welt noch nicht viel gesehen, die Herrlichkeiten seines bewegtet! Abens schilderte, da entschloß sich Davidchen, auch ein „angesehener" Mann zu werden und der neugierigen Welt die be scheidenen Dimensionen seines Lorpusenlum zur Anschauung zu dringen. Es wurde also ein Societätsvertrag rechtskräftig abge schlossen, der Kleine erhielt eine niedliche Uniform » la Napoleon I. sowie einen eleganten Ballanzug und wird nun nächstens im Ver ein -mit seinem riesigen Gesellschafter' vor das größere Publikum treten. . Die Bemühungen seiner Principale, den Zwerg, von seinem Vorhaben abzubringen, sind ohne Erfolg - geblieben; Davidchen hatte keine Lust mehr an dem gemeinen Treiben der Alltäglichkeit, er sagte seiner Heimath Lebewohl und ist jetzt bereits ans seiner ersten „Kunstreise" begriffen. Aus einem von Leipzig in das Erzgebirge bestimmten Eisen bahntransport ungcmästeler Schweine gelang es am 12. Decbr., Vormittags, in der Nähe von Niederau einem Schweine, die Thür des Gitterverschlags am Wagen zu öffnen und herauszüspringcn. Trotz telegraphischer Steckbriefe ist cs bis jetzt nicht gelungen, den Deserteur wieder einzufangen. Leipzig. Die Leipziger Bank macht bekannt , daß sie vom 14. December an eine Agentur in Dresden errichtet und deren Leitung Herrn M. Schic übertragen hat, dem binnen kurzem rin bereits xrwählter, tüchtiger und erfahrener Geschäftsmann zu ge- meinsamer Ausführung der der Bank anzuvertrauenden Geschäfte an die Seite treten wird. V Brand. Auch in diesem Jahre soll, wie in den ver flossenen, eine LH ristbescheerun g für arme und gute Schul kinder veranstaltet werden. Zu diesem Zwecke hat bereits eine all gemeine Sammlung von Gaben der aufopfernden Liebe begonnen, welche bis jetzt erfreuliche Resultate gezeigt unb den alten Spruchs „Eine Fürbitte und ein gut Wort, finden einen guten Ort" — bestätigt hat. Nur eine einzige Familie hat den gewissenhaften Einsammlet auf eine Weise abgcwiesen, welche mit wahrer Bildung aus keinen Fall isst Einklänge fleht. Diese trübe Erfahrung wird abÄ 'tveit überwogen durch die Theilnahtne aller Edlen, auf deren Liebcsopfcrn der Segen des Herrn rühen wird zweifältig. Wenn das christliche Vorhaben in frühern Jahren selbst von auswärtigen Menschenfreunden, namentlich von unbekannten Wohllhätern auS Freiberg gütige Beachtung und thätige Unterstützung gesunden; so hoffen wir, daß. auch an diesem WeihnachtSfeste manches aruie Kind eine dankenswerthe Gabe an Büchern oder Kleidungsstücken unter dem Hellen Lichtschimmer des Christbaume« finden werden Sollten daher edle Kinderfreunde gesonnen sein/das gute W^k durch fernere Gaben an Geld oder anderen Dingen zu beförderns so werden sie freundlich ersucht, dieselben an «neu der hiesigen öffentlichen Lehrer oder an den Herrn Bürgermeister Geri sch et gütigst zü übergeben. Der Tag der Bescheerung soll in diese» Tagen- bekannt!gemacht werden. ! m ch Iw Zwickan tst IfiM Nacht zum 1§. Decbr. die erst W wenigen Jahren neuerbaute Dampfschneidemühle von W"F. GÜNtyer biSi ausüdie Umfassungsmauern niedergebranut und find dabei die, verschsedqneU. Maschinen zum Theil total zerstört, zum Theil nicht unerheblich beschädigt worden. Die bedeutenden Holzvorräthe, Lang holz, Pfosten, Breter ec. in der Umgebung des Gebäudes fiüdtrotz des dichten Feucrregens, der sich bei heftigem Sturme fast eine Stunde lang über dieselben ergoß, durch die Thätigkeit der Löschmannschaft«! 4 erhalten worden.. - , . l ' - - ' Oschatz, 7/ December. Die Gewerbeausstellung zu Oschatz ist von 52 verschiedenen Gewerben vertreten und vyn 146 Aus stellern mit 656 Gegenständen ausgestellt, deren Werth 7000 Thlv. beträgt. . . > ' Das Löbauer Gerichtsamt schärft „die Entfernung von Schuh« kindern und Lehrlingen von den öffentlichen Tanzbelnstigungen durch die Schänkwirthe und Ortsgerichtspersonen" ein, was auäh in andern Bezirken kein unnützes Beginnen wäre, da noch a» manchen Orten Schulkinder die Tanzsäle belagern, ohne daß ihnen von den Wirthen der Zutritt verweigert wird. Der „Löbauer Postillon" theilt mit: „Bei der jüngsten Rekrutirung stellten sich aus dem Orte N. bei Bischofswerda 30 junge Leute. Von diesep 30 wurde nur Einer, ein armer Mensch, für militärtüchtig befunden. Was thaten die 29 Untüchtigen? Sie legten zusaminen tmd kauften den für tüchtig Befundenen los. Eine derartige.edle Handlung- dürfte selten vorkommen." In Adorf sind in dcr Nacht von 13. zum 14. December 5 Häuser abgebrannt. Beim Niederreißen wurde leider ein Mann erschlagen; auch sind Personen verwundet'worden. Folgendes Unglück hat sich in Berlin am 12. d. M. in der frühen Morgenstunde zugetragen. Ein Mitglied von, Renz, der bekannte de la Croix, welcher den großen Riesenluftsprung noch Abends executirte, fand bei seiner Rückkehr aus einem Local einen Bries vor, welcher den Tod seiner Schwester mcldere. Diese Nach richt ergriff den Künstler so heftig, daß er sich von seiner, „Unter den Linden" 3 Treppen hoch belegenen Wohnung durch das ge schlossene Fenster aus das Straßenpflaster hinabstürztt, woraus er nach einer Stunde seinen Geist aufgab. — Drei Berliner Arbeitsburschen, jeder der drei erst seck«- zehn Jahre alt, werden „wegen Raube«" steckbrieflich verfolgt. Drei sechszehnjährige Räuber! Eine schreckliche Kennzeichnung gewisser Elemente, aus denen das jetzige junge Perlin besteht. Berlin. Gestern sand eia« äußerst bewegte Ministersttzung statt, welche 5 Stunden währte. Der Kronprinz, welcher derselben