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' >'"'unv '"fr Tageblatt. G-Mabrnd, de» L3 November. 273 . dest»R«w,mitrPfi bmchnrt.- Dem Dresdner Journal schreibt man au« Warschau vom 10. November. „Es wird hier seit einigen Tagen das Gerücht verbreitet, daß der Kriegszustand auf kurze Zeit, namentlich aber am 29. November, als am Revolutionstage von 1830, in eine» Belagerungszustand verwandelt werden soll. Was diese Acndcrung der Namen zu bedeuten hätte, läßt sich schwer erklären; denn ein strengeres Regime als das jetzige, ist nicht gut denkbar. Es wird niemand, im Auslande glauben »vollem, bis ans welche Details hie Wachsamkeit der Polizei sich erstreckt; zwei Personen können buch stäblich keinen Augenblick aus der Straße stehen bleiben, ohne so fort vo»» der Polizei behelligt zu werden, da niemand, unter welchem Vre«, vierteljährlich 15S?gr. , Numyia ü ! ' ' 'ff! augAwunnm. .! l t vier-Wochen die Stadt zu räumen. London, 19. November. Wie die heutige „Times" meldet, soll der Prinz von Wales «ach Weihnachten Ionien, Syrien find Aegypten bereisen und vor Beginn der Ausstellung nach England zurnckkchren. ... - Italien. Ans Palermo vom 1K November bringt die Opi« nione nazionale eine Korrespondenz, woraus wir erstens erfahren, daß die Sicilier zwar sehr unzufrieden find, doch nicht mit der italienischen Regierung, sondern mit den Franzosen n»egen der ver längerten Besetzung RomS, zweitens, daß dik Conscription gut von statten ging, da die Mütter meinten, jetzt werden unsere Jungen uns doch als Männer zurückgegcben, während unter den Bourbons uns die Söhne entrissen wurden, ohne daß uns ein Grund dafür angegeben wurde. Palermo ist jetzt »nit GaS be leuchtet; überall werden Gemeindewege in Angriff genommen, Schulen werden gegründet und in Messina ist eine Volkszeitung entstanden, der „Polarstern", die sich besonders mit nationalen Verbesserungen beschäftigt. Die Olivenernle ist reichlich ausgefallen. in den Hintergrund drängte, begonnen. Die Wahllocale, welche der Magistrat mit nnendlichcr Mühe anfgctrieben hatte, füllten sich allmählich, alle Kaffeehäuser, Schulsäle und Büreauräume, welche disponibel waren., hatte man mit Beschlag belegt und so die er- förderlichcn Räumlichkeiten gewonnen. Die Betheiligung bei den Urwahlen war nicht lebhafter als vor drei Jahren, vielleicht noch etwas geringer; es hatten im .Ganzen etwa 40 Proccnt der Wahl berechtigten sich betheiligt und zwar war die Theilnahme wie früher in der dritten Klasse am zahlreichsten. Die vielfachen Versamm lungen trugen nicht wenig zu schneller Abwickelung der Urwahlen bei. Um 1 Uhr war „der Wahlact in fast sämmtlichen Bezirken beendet. Das Resultat desselben ist, soweit c« sich dis jetzt über sehen läßt, ein vollständiger Sieg der liberalen Fractionen. Die Caudidaten der Fortschrittspartei wurden meist in der dritten Klasse gewählt, die Anhänger des Hansemann'schen Programms in der zweiten und ersten^, die feudale Partei hat trotz einer sehr guten Organisation und Agitation hier wenigstens eine große Niederlage erlitten. In sämmtlichen vier Wahlbezirken traten heute Abend bereits die am Morgen gewählten Wahlmänner zur ersten Be- rathung zusammen. Trotz Alledem und Alledem werden die Ber liner Wahlen nicht so radikal ausfallen, als man hier und da wohl besorgt; die Mehrzahl der bisherigen Abgeordneten wird wieder- gewählt und wohl nur in einzelnen Fällen ein Vorgeschrittener - hinzugefügl werden. Die Scheidegrenze wird immer die Militär frage und auch nur in Pezug auf die Stellung der Landwehr und der zweijährigen Dienstzeit bilden. ES mag bei dieser Ge legenheit übrigens angeführt werden, daß der General Stavenhagen sich doch hat bereit finden lassen, ein Mandat anznnehmen. — Die neue hier erscheinende Zeitung der Fraktion v. Vincke wird nun thatsächlich mit dem 1. Jan. k. I. in'S.Leben treten; den Ausschuß, welcher die Sache in die Hand genommen, bilden die bisherigen Vorwande es auch sei, auf der Straße still stehen darf. Nicht Abgeoi^neteten Beseler, Riedel, Veit und Reimer, sowie der Pro- minder streng ergeht es auch der Provinz und namentlich an der «Ms Droysen. Juhan Schmidt, der künftige Chefredakteur dieser Grenze. Diese strengen Maßregeln sollen ihren Grund darin haben, „Allgemeinen Berliner Zeitung" wrilt bereits hier, wo er dlMtächst daß man 1500 Stück Gewehre tn den Gütern dcS Grafen ZamoW sklnen Wohnsitz ausschlagen wird. vorgesunden haben sollte; letztere Angabe ist jedoch eine reine Fabel.". Warschau. Der „Schl. Z." wird aus Krakau geschrieben: Als Uebertreibuug charakterifirt sich die Beschlagnahme von 1S,00v verborgen gehaltenen Schußwaffen, welche ,n der ehemaligen Wojwodschaft Lublin aufgefunden worden sein sollten. Von jener Zahl sind drei Nullen zu streichen; eS sollen nur IS, wahrschein lich im Jahre 1831 versenkte Gewehre, mit dreißigjährigem Rost emaillirt, zum Vorschein gekommen sein. Ungeachtet des seit einem' Jahre ziemlich bunten Treibens im Kongreß-Königreich Polen blieb die Sperre und Ueberwachnng seiner Grenzen eben so streng wir früher, auch hat das vielen Individuen zur andern Natur gewordene DenunciationSwesen niemals gerastet. Wir halten'jeden Waffen transport über Polens Grenze für unausführbar. Tayk8qeschichte. Dresden. Den 27. December d. I. Nachmittags 3 Uhr findet auf dem „Waldschlößchcn" die Generalversammlung der Actionäre der Societätsbrauerci zum „Waldschlößchen" statt. Das Direktorium eröffnet bei der deöfallsigen Einladung den Actien- vereinsmitgliedern, daß nach dem Rechnungsabschlusse des Geschäfts jahres 1860/61 eine Superdividende 2 Thlr. pro Aktie über die unter dem Ramen Zinsen bereits gewährte Dividende von 4 Tblr. pro Actie. sich hcransgestellt hat. Aus Berlin vom 17. Nov. schreibt die Börsen-Zeitung über die Rechtsansprüche, welche aus den Schuldobligationen des ehe maligen Königreichs Westfalen fortbestehen und namentlich von der Frankfurter Nationalversammlung anerkannt find: „Wie wir hören, beabsichtigen mehrere Gläubiger , einen bedeutenden Posten dieser Nationalschnld in Obligationen Ht. dem Nationalvcrein als Beitrag zum Flottcnfoyds zu überweisen. Da das preußische Ministerium, dem dieselben zu übertragen lein würden, gewiß dafür Sorge tragen wird, daß auch dieser Beitrag seine „bestimmungs-' mäßige Verwendung" findet, so glaubt man hierdurch, eine nationale Sache nach zwei Richtungen hin wesentlich zü fördern." AnS Berlin wird dem i„Dr. I." vom 19. November ge schrieben: Die Stadt bot in den heutigen Frühstundcn einen eigenthümlicheu Anblick; der Helle Sonnenschein eines kalten No- vembcrmorgens sah die sonst so belebten Straßen öde und menschen leer; um 9 Uhr hatte der erste Act der Wahlbewegung, welche seit Wochen und Monaten alle Gemüther erregte, alle Interessen Kassel, 20. November. Die Wahl der Wahlmänner hat unter Rechtsverwahrung bezüglich der Verfassung von 1831 und de« Wahlgesetze« yon 1849 stattgesundeen. Die seitherigen Wahl männer wurden wieder gewählt. ' Der Koburgschen Zeitung schreibt man aus Thüringen: „Die Direktion der Thüringschen Eisenbahngesellschaft hat beschlossen, für die deutsche Flotte unter preußischer Führung 1000 Thlr. au« der Gesellschaft beiznstcucrn. Dikser Beschluß unterliegt jedoch noch der Genehmigung deS VerwaltungSraths, die etwas zweifel haft erscheint." Kaiserslautern, 17. November. Den Franziskanerinnen (barmherzigen Schwestern), welche seit etwa einem Jahre sich dahier niedergelassen und bereits ein zweistöckiges Wohnhaus käuflich an sich gebracht haben, ist die Entscheidung de« Ministeriums, welche ihre Ausweisung angeordnet hat, notificirt, mit der Weisung, binnen Amtsblatt deS König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der StadtrLthezu Freiberg, Sayda und Brand. ryel - ^-Freiberger Anzeiger dm hi, Nachmittag, " » »br'sjtr dir nächst. ' —: !861. '