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Hs! I!1 Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter und. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 121. Dienstag, den 88. Mai. Pre-S , 3»snat« werde« D g«spalt«m Zeile oder deren Naum mttS Pf. dÄfsjtzrt. 1861. — !!N Hannover, 17. Mai, Es ist uns gelungen, schreibt „Tagespost", zweifellos zu constatiren, daß die katholische Geist lichkeit in der königl. Residenz Hannover den mit ProtestannMN pechMatheten katholischen Mannern, Pie ihre Kinder in der H»W- rischen Kirche erziehen lassen, das Abendmahl verweigert. Paris, 24. Mai. An den Thüren deS LogengMudeS »st ein Befehl deS Polizeipräfecten angeschlagen, wonach alle Ver sammlungen des „großen Orient" suspendirt sind. Die Wahlver- samuckung ist aus Oetober verschoben. > Aus Rom wird bestätigt, daß die französischen Militärbehörden in Folge gemessener Weisungen aus Paris eine große TW-keit entwickeln, um die reaktionären Umtriebe zur Beunxuhtgpna Per neapolitanischen Provinzen zu hintertreiben. Eine große Menge Waffen, welche nach jenen Provinzen befördert werden sollten, wur den durch die Dazwischenkunft der Franzosen mit Beschlag beicht. General Goyon machte dem König Franz il. energische Vorstellungen, derselbe ließ aber antworten, daß er für das, was seine Freunde thäten, nicht verantwortlich sei. Indessen hat man in Neapel und der Umgegend Personen verhaftet, welche Bestellungen zmd Ver- haltvngSbeschle nicht blos von den Freunden des Königs sondern von Franz II. eigenhändig unterschrieben, bei sich hatten. Man sagt auch, daß seine Agenten mehrere tausend rothe Hemden bestellt hätten, um die bourbonischen Briganti als Garibaldiatier zu ver kleiden. Die Bittschrift an den Kaiser Napoleon um Zurückziehung der französischen Besatzung hat in Rom selbst mehr als 8000 Unterschriften erhalten und dies trotz der Wachsamkeit der römischen Polizei, die Alles aufbot, diesen Schritt zu hintertreiben. New-Jork, 5. Mai. (W.-Z.) Wenn es noch vor.acht Tagen Viele gab, welche trotz des wilden KriegSfieberS, oder IHM« weis .gerade wegen der etwas unnatürlichen Hitze der Erregung M einen ernsthaften Zusammenstoß in -er nächsten Zeit nicht Muhton und wohl gar eine Vermittelung zwischen -en feindlichen Prüdem für möglich hielten, sobald eS nur gelang, den Kampf bis zum Juli, wenn sich der Kongreß versammelt, zu vertagen, so sieht heute Jeder nur Einen Weg vor sich: Kamps bis güfS Meffert Der vom Baltimorer Mob geängstigte .Gouverneur Hicks von Mary land hat mit seiner Anrufung von Lord Lyon« dein Staatssekretär nur eine erwünschte Gelegenheit gegeben, sich in seine Wüst in werfen und emphatisch zu erklären: „Nie wird sich Amerika in feisten innern Angelegenheiten dem Schiedssprüche von Tremden, am wenigsten dem Ausspruche eines Vertreters europäischen KönigthumS fügen." So mögen denn die Geschicke sich erfüllen; vielleicht ist es wahr, Wäscher „Herald" sagt, daß ein „frischer fröhlicher Krieg" das Einzige ist, was Amerika bisher an seinem Glücke gefehlt har; hoffentlich gehen viele unsaubere Elemente nnserS öffentlichen Lebens dabei unter, vor allen Dingen das der Praxis der MjcheHaiM sich annähernde Parteitreiben. Sehr säuberlich wird 'mast zwar D- nächst in diesem großen Handgemenge nicht miteinander umspringe».. Der Süden schickt kaper aus; Lincoln bat schon verkündigt, daß er diese wie Piraten behandeln werde. Jefferson Davis wird dar auf, mit Repressalien antworten und jeden ehrlichen Seeoffizier der Vereinigten Staaten, welcher in seine Hände Ml, zur Bereitung aufknüpfen. Dagegen hat man den» auf dieser Serie ^nelle-Geseürn zur Hand, die den „Verräthern" einen Besuch wachen sollen,-an pe» diese lange denken mögen. So liegt schon bei unserer Stadt^me Bande von einigen Tausend Mann im Lager bereit, aufzuprfchen, von denen ihr Oberst Wilson erklärt Hat, baß, wenn er mit ihnen erst weg wäre, man keinen Dieb und Halsabschneider mchr ans- treiben würde, selbst wenn man eine Belohnung darauf setze. Der , „Herald" schätzt diesen Auswurf der großen Städte, ,den ^uum riso / verwenden könne, daß, wo sie hintreten, diese Eurscheu, kem GraS mehr wächst, auf 300,000 Mann Nun, man streiche eine NM, so hat man vielleicht die Zahl der Halsabschneider, welche die Tagesgeschichte. Berlin. Vox einiger Zeit wurde ein Berliner geachteter Geschäftsmann auf der Reise von Schlesien nach Berlin im Eisenbahnwaggon von einem Offizier, ohne daß er dazu irgend welchen Anlaß gegeben hatte, thätlich insultirt. Sofort nach seiner Ankunft fin B-rlin begab sich der Mißhandelte aus die Komman dantur und brachte die Sache zur Anzeige. Vor Kurzem ist demselben jetzt das gegen den Offizier vom Militärgericht gefällte Urtheil eingehändigt worden, welches dem Beleidiger eine mehrtägige Arreststrafe auferlcgt und zugleich dem Beleidigten das Recht zuspricht, dies Erkenntniß in der schlesischen Zeitung — der Offizier steht für gewöhnlich in einer schlesischen Garnison — auf Kosten des Verurtheilten zu veröffentlichen. Es ist das erste Mal, daß ein Erkenntniß eines Militärgerichts diese Verschärfung der Strafe ausspricht. — Die Stadtverordnetenversammlung nahm in ihrer letzten Sitzung, zufolge Berichts der „Nat.-Z.", eine Mittheilung ihres Vorsitzenden Lüttig in ^etrcff einer Audienz, welche der Ober bürgermeister Krausnick und der Stadtverordnetenvorsteher vor einigen Tagen bei dem Minister des Innern, Grafen v. Schwerin, gehabt, entgegen. „Die Audienz hat — sagt das Blatt weiter — den Zweck gehabt, dem Minister des Innern die Gefahren zu schildern, welche nach den in den jüngsten Tagen stattgehabten Demonstrationen gegen den Polizeipräsidenten durch eine derartige Abschwächung der polizeilichen Autorität für die Stadt Berlin zu besorgen seien, und damit die Rothwendigkcit darzulegen, durch Beseitigung derartiger Zustände und durch eine Wiederkräftigung der polizeilichen Autorität diese Gefahren von der Stadt abzuwenden, wobei aber selbstredend die Entschließung über den einzuschlagenden Weg dem Minister anheimgcstellt wurde. Ueber die ausführlichen Mittheilungen, welche der Vorsitzende Lüttig der Versammlung über die stattgehabten Erörterungen gemacht, wurde die Amts verschwiegenheit proclamirt. Es soll die Hoffnung eines befriedigen den Resultats der Audienz ausgedrückt worden sein. Die Versammlung hat nach diesen Mittheilungen, wie wir hören, dem Vorsitzenden für sein angemessenes Handeln in dieser Angelegenheit ihren Dank durch einmüthige Erhebung von den Sitzen bekundet." Schkölen bei Naumburg. Das Grab hat sich über den 11 Opfern, welche der Wolkenbruch forderte, geschloffen. Die ganze Bevölkerung schritt hinter den 10 Särgen her und aus der Nachbarschaft hatten sich Geistliche und weltliche Deputationen eingestellt. Der eine Sarg umschloß Vater und Kind; der Vater hatte sein Kind, das im Hose spielte, als der Wolkenbruch fiel, retten wollen, er trug es in den Armen und so überraschte und begrub ihn die Fluth. Das Kind in den Armen fand man ihn und so umschließt sie ein Sarg. Viele Häuser, darunter massive, liegen in-Trümmern, -andere sind in den Grundfesten -erschüttert und müssen eingerissen werden. Mühlen, Höfe, Wiesen, Mrsen sind weit umher wie von einer furchtbaren Revolution zerstört, das Städtchen ist eine große Stätte deS Jammers. Wer's nicht gesehen hat, kann sich die Verheerungen, die eine Stunde angerichtel hat, kaum vorstellen. Gotha, 23. Mai. Dem Inhaber der hiesigen Stollberg'schen Verlagsbuchhandlung ist gestern vom Untersuchungsrichter die Mittheilung gemacht worden, daß vom hiesigen Kreisgerichte die auf Requisition des Leipziger Bezirksgerichts verfügte Beschlagnahme der Beyer'schen Predigt über die Trinität aufgehoben sei. Der Verleger hat sofort seinen schon früher an das Bezirksgericht ;n Leipzig gerichteten Antrag auf Freigebung der dort mit Beschlag belegten Exemplare wiederholt. (Nat.-Z.) Freiberger Anzeiger den bi- Nachmittag» 3 Mr für die nächst. . ' "N» erscheinende Nummer angenommen. A V 4