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AvelötlAtk ÄltjtlAtr den bis Nachmittag« und gespaltene Zeile -der 3 Ubr sür die nächst. > - deren Raum mit s Pf. »scheinende Nummer it I II berechnet. ' Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter un- der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 10? Freitag, den 1«. Mai. 1861. Tagesoeschichte. Dresden. Nach einer Bekanntmachung des Vcrwaltungsrathes findet die Eröffnung des zoologischen Gartens am 9. Mai Vor mittags 11 Uhr statt und wird derselbe dann täglich von früh 9 Uhr an geöffnet. Die abendliche Schlußzeib richtet sich nach der Jahreszeit; für jetzt ist sie aus 7 Uhr festgesetzt. Das Eintritts geld für Nichtactionäre ist für Erwachsene auf 5 Ngr., sür Kinder unter 12 Jahren, welche nur in Begleitung Erwachsener Einlaß finden, auf 2 Ngr. festgesetzt. Aus den beigefügtcn Vorschriften für den Besuch Heden wir noch hervor, daß das Mitbringcn von Hunden und Kinderwagen nicht gestaltet ist. — Auf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn beginnen die Extrafahrten zwischen Leipzig und Dresden dieses Jahr bereits am 9. Mai und werden sodann für alle Sonntage bis zum 15. September stattfinden. Preise und Bedingungen bleiben hier bei unverändert die bisherigen. — Vom 15. bis 22. Mai werden bei dieser Bahn in Dresden auch Extrabillets von hier nach Paris und zurück zu ermäßigten Preisen (38'/« Thlr.) und auf 4 Wochen giftig ausgegcben. Die „A.Z." schreibt vom 6. Mai auö Dresden: Es wird in Kreisen, denen man eine gute Information wohl zutraur'n darf, mit Bestimmtheit versichert, daß der Erlaß einer allgemeinen Am nestie höhcrn OrtcS beschlossen und die Verkündigung dieses Gna- denactcS binnen der ersten Hälfte des laufendes Monats zu erwarten sei. Wie freudig dieses Geschenk von der gesammten Bevölkerung ausgenommen werden wird, bedarf keiner Erwähnung. Zwar in Sachsen selbst ist nur ein einziger politischer Verurtheiltcr, der ehemalige Musikdirector Nöckel, der wegen seiner hervorragenden Dethciligung an den Dresdner Maiereignissen des JahrcS 1849 zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurtheilt worden, noch in Haft, während die übrigen sämmtlich bereits früher oder später eines mehr oder minder bedeutenden Erlasses ihrer Strafe sich zu erfreuen hatten; desto ansehnlicher ist aber die Zahl derjenigen politisch Gravirten, welchen cs seiner Zeit gelang, sich der Ver folgung der Behörden zu entziehen und in der Fremde ein Asyl zu finden. Viele von diesen haben für ihre Fehltritte härter ge büßt durch die Verbannung, als wenn sie vielleicht zu Hanse mit einer nicht allzu langen Freiheitsstrafe belegt und dann wieder in ihren alten Status eingesetzt worden wären; de» meisten dieser Flüchtlinge wird die Eröffnung der straffreien Rückkehr in die Heimath eine wahre Himmelsbotschaft sein. Auö dem Erzgebirge wird der „D.A.Z." geschrieben: Ein soeben in Freiberg unter dem Titel „Mvlkcreiwirthschaft im oberen Erzgebirge. Ein offener Brief zunächst an alle wohlhabende Erz gebirger" erschienener Prospekt sucht den Beweis zu führen, daß der Feldbau auf dem rauhen Kamm des Erzgebirges eine irratio nale Industrie sei und durch Rindcrwirthschaft und durch Molkerci- wirthschaft ähnlich den Wirthschaften in Tyrol und in der Schweiz ersetzt werden müsse. Dem Urheber des Plans, der in der Reihe der Rittergutsbesitzer des Erzgebirges einen der ersten Plätze ein nimmt und blos speculativen Absichten vollständig fremd ist, glaubt mit der Zeichnung eines Actiencapitals von 300000 Thlr. — jede Actie zu 50 Thlr. — durch Verwandlung der kärglich tragenden Getreidefelder in Viehfntterfclder der obererzgcbirgischcn Feldwirth- schaft eine ungleich größere Rentabilität zu verschaffen. Da der Verfasser des Prospekts ganz gewiß recht hat, daß die auf dem kleineren Grundbesitze des obern Erzgebirges erzeugten Nahrungs mittel thcurer zu stehen kommen als die gekauften, so ist sein Plan volkswirthschastlich jedenfalls aller Beherzigung werth, um so mehr, da cs eine ausgemachte Wahrheit ist, daß die nicht naturgemäßen Industriezweige den Nothständen des höher» ErzgcbirgcS für die Dauer keine Abhilfe zu bringen vermögen. Der hier vorliegende Plan darf der öffentlichen Ausmcrsamkeit unbedingt empfohlen werden. . "... Berlin, 27. April. Das Betragen der dänischen Regierung ist der Art, daß der Bund eine Execntion in Holstein nicht wird umgehen oder nur ausschieben können. Man muß der Bundes- Execntion noch im Laufe des Sommers entgegensetzen. Damit rückt die Frage nach den Contingenteu, aus denen die ExecutionS- Truppen bestehen sollen, in den Vordergrund. Die Frage nach der Bctheiligung preußischer Truppen darf man der Entscheidung unserer Negierung vertrauensvoll überlassen. Sie soll sich bereit- damit beschäftigt haben, und wie man hört, wird Preußen zwar nicht, was die Mittelstaaten am liebsten sehen möchten, die Exe» cution allein übernehmen, doch werden Preuß. Truppen bei der Exe- cution verhältnißmäßig vertreten sein. Damit ist keineswegs ge sagt, daß diejenige sehr kleine Cotterie, welche in der Execution uur kin Mittel sieht, um zum Kriege zu gelange», und die un mittelbar vor Eröffnung des Landtags einen solchen wüsten Lärm machte, kgß der preußische Landtag sich veranlaßt sah, dieser sehr unzcitigen Kriegslast einen starken Dämpfer aufzusetzen, jetzt obge- fiegt habe. Das wird schon dadurch widerlegt, daß, während in Dänemark eine Fregatte und ein Linienschiff nach dem andern see tüchtig gemacht, auf den preußische» Werften kein Theerkessel siedet und Alles still und friedlich zugeht, auch sür die Marine in diesem Jahre irgend etwas Namhaftes nicht gefordert wird. Die preußi sche Negierung hofft, einen Seekrieg offenbar noch mehrere Jahre vermeiden zu können, da sie für die Landarmer so ungeheure Sum men in Anspruch nimmt, daß für rasche Herstellung einer Flotte, auf die man schon seit zwölf Jahren vergeblich gedrungen hat, schlechterdings nichts Erhebliches übrig bleiben kann, und cs selbst mit dcr deutschcn Küsteuvertheidigung überall, wenn auch bei uns in Preußen weniger, als andcrSwo, auf das kläglichste hapert. Berlin. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten hat den diesseitigen Gesandten in Turin ermächtigt, den heimathlicheu Pässen von Angehörigen aller derjenigen Landestheile, welche zur Zeit thatsächlich unter der Herrschaft des König« Victor Emanuel stehen, das gesandtschaftliche Visa zur Reise nach Preußen auch dann zu crtheilen, wenn die Pässe im Namen der Regierung des Königreichs Italien auSgesertigt sein sollten. Es war schon ftüher von dieser Anordnung die Rede, bei dcr indessen wenigstens die Verwahrring hinzngesügt wird, daß daraus kein Schluß auf die Anerkennung des „Königreichs Italien" selbst gezogen werden dürste. - Gegen den Polizciobersten Patzke ist von Seiten des hiesigen Stadtgerichts am 2. d. M. auf Grund des h. 323 des Strafgesetzbuchs die gerichtliche Voruntersuchung beschlossen. In folge dessen hat der Polizeipräsident v. Zedlitz bei dem Ministerium des Innern den Antrag gestellt, daß Patzke auf Grund des K. Sv des Disciplinargesttzeö seines Amtes vorläufig enthoben werde. Diese Snspcndirung vom Amte hat gestern stattgcfunden. Wien, 7. Mai. Die „Oesterr. Ztg." enthält.ein Schreiben des Finanzministers v. Plener an die Wittwe des Kühern Finanz- Ministers Frhru. v. Bruck, welches die Integrität des Charattcrs und die Reinheit der^Amtsführung Bruck's bezeugt. Der „Köln. Ztg." wird aus Rom vom 27. April geschrieben: „Ueber Marseille Ad auS weiter Ferne 41 K'ste» »"t edel» zur Verfügung des heiligen Vaters eingesandt «»d sofort der M mze zur Ausprägung übergeben worden. H^diM ist das finanzielle Fortbestehen des jetzigen Regimes fast auf ein Jahr neu gesichert. London. Dem neuesten parlamentarischen Ausweise zufolge beläuft sich die fundirtc Nationalschuld Englands gegenwärtig aus 785,961,998 Pfp. St. und die Summe der zu zahlenden Interessen