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>r. 44. >g im Freiberger Anzeiger Len bis Nachmittag« 4 Ubr für dit uächst- «scheinendr Nummer angenoMMM. Tageblatt. Prri« vierteljährlich 1»^-«. Inserate w«R>m di« gespaltmr Zeil« »der der« Ramm mit 8 Pf. brrechmt. fjpH Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 90. Freitag, den 19. April. 1861. »erg. To g eso esch ich le. Leipzig, 16. April. Eine ganz eigenthümliche McßsehenS- son 8 wnvdigkcii i,t das Concert der französischen Sängergcsellschaft, die im Ans de Prüfst ihre Vorstellungen giebt. Die Gesellschaft besteht ' ans drei Personen, den Mllcs. Karoline und Pauline und Herrn Werke Sylvain, welche bald einzeln, bald zu zweien auftretcn. Die Vor stellung, die wir gestern Abend besuchten, zeigte in ihrem Beginn ganz hervorlretend den französischen Charakter: Courage und Artig- ' ' keir, denn die Darsteller begannen, trotzdem anfänglich nur drei Personen zugegen waren, doch ihre Vorstellung. Zur Charakteri- sirung des Gesanges und des Spiels läßt sich sagen, daß die Stimmen ganz gut zu den leichten luftigen Gesangsstücken passen, ?!, und daß die Action und die Mimik in derselben Weise sich passend ? j - anschlkeßen. Der Kreis der Zuhörer erweiterte sich nach und nach 2 ^diü auf -einige zwanzig Personen, unter denen sich auch eine junge ? ä Dame befand, die mit französischer Grazie ihre Cigarette rauchte. ?!'Wir vermochten nicht den Schluß der Vorstellung abzuwarten, sind ? -aber der Meinung, daß sie den natürlichen Verlauf nahm und sich ^! ^steigenden Applauses erfreute. »er. Leipzig, 17. April. Das Kreis- und Verordnungsblatt ^..'-2 ^tbcilt heute mit, daß. das Ministerium noch vor der bekannte» Erklärung der Dresdner Stadtverordneten über die geheimen §!- Condu iten li st en definitiv die Aushebung dieser Listen beschlossen j hatte „,,t) daß die betreffende Verfügung des Ministeriums an die ^" Behörden gegenwärtig schon erfolgt ist. Grabe cht, daß l- Z.,! »aus zuj n wird,- UtfinLet. > itgliedei orst.' wter »er, der in drei! zSUHr.! pold. ehr a» Segens- § jährige. Himmel 1 Anden-, uter Ge- leiben. > erkel, ! .besitz». ! ! r. Löbau, lO. April. In gestriger Hauptvtrhandlung des könig lichen Bezirksgerichtes allhier, welche thcilwcise eine geheime war, ist der vom Königlichen Kultusministerium seines Amtes enthobene -Pfarrer Linke zu. Herwigs dorf wegen Verbreitung staats- " gefährlicher Lehren, wegen staatsgefährlicher Schmähungen nnd wegen öffentlicher Verletzung der Sittlichkeit, indem er theils beim ' Kanzelvortrage, theils bei Abhaltung des Confirmandenunterrichts so- wohl die Landesverfassung, die Behörden überhaupt, die Armenvereine, die Kirchenvisitationcn, als auch das Institut der Ehe einer gehässigen Kritik unterzogen, und dabei alle jene Staalseinrichtungen in den Augen der Gemeinde auf eine zugleich — was die Ehe betrifft, das Schamgefühl verletzende Weise herabzuwürdigen - gesucht, zu ' viermonatlicher Gefäugnißstrase verurtheilt worden. Nachträglich bemerken wir noch, daß genannter Herr Felix Linke früher einige Jahre hindurch das Pfarramt zu Krnmmbach bei Annaberg verwaltet hat. Ueble Verhältnisse, vielleicht hervorgerufen durch rücksichtslose Härte und irrige Ansichten, machten seinen Ab gang wünschcnüwcrth und'noihwendig. Am 15. Febr. 1856 wurde ihm die Mädchenlehrerstelle zu Brand übertragen, welche er bis zum 7. Februar 1859 bekleidete: Ueber sein Leben und seine Wirksamkeit enthalten wir uns alles Urtheils. Von düstern, sreuden- und segenslosen Perioden wendet der Engel der Kinder welt trauernd und schweigend den Blick der Liebe und das be kümmerte Angesicht. Auf keinen Stand, als den des öffentlichen Lehrers, kann das bekannte Bibelwort besser angewendet werden: ^Epre Kinder werden eure Richter sein!" Innsbruck. (W. Z.) In der vierten Sitzung deS tyroler Landtags am 12. d. M. wurden zwei bemerkenSwerthe Anträge gestellt. Der eine vom Fürstbischof von Trient mit 3 Mitgliedern: Sartori, Riccabona und Strosio, verlangt ein eignes Landesstatut und einen eignen Landtag für Wälschtyröl, jedoch mit Beibehaltung des Provinzialverbandes. Zur Borbcrathung dieses Antrags wurde die Wahl rmeS LomitvS beschlossen. — Der andere Antrag, ein- gebracht von dem Fürstbischof zu Brixen, verlangt mit Bezug aus die allerhöchste Entschließung, wodurch dem Landtage die Protestan- tensrage zur Berathung zugewiesen wurde, und mit Bezug aus 8Z 17 und 19 der Landesordnung: 1) daß die Ausübung deS öffentlichen Gottesdienstes von Ak'atholcken nicht geduldet werde, 2) daß die Bildung nichlkatholischcr Gemeinden unzulässig sei, und 3) daß die Protestanten von dem Erwerb von Realbefitz ausge schlossen bleiben. Zur Vorberatbung dieses Antrags wurde ein Comitv von 15 Mitgliedern gewählt. Krakau, 13. April. Hier sind folgende Kundmachungen er schienen: „Seit einigen Tagen sinden hier unter dem Vorwande kirch licher Gesänge und Andachten auf öffentlichen Plätzen politische Demonstrationen statt, welche die Ruhe der Stadt in hohem Grade gefährden. Nachdem jede politische Demonstration untersagt ist und überhaupt die Zusammenkünfte, welche die Ruhe der Stadt stören, nicht gestattet werden dürfen, so finde ich mich durch diese Vorgänge veranlaßt, dieses Verbot mit der Bemerkung zu erneuern, daß ich ungemein bedauern würde, wenn diese wohlgemeinte War nung ohne Erfolg bleiben sollte, mit der gesetzlichen Strenge ein schreiten ;n müssen, zumal mir das Wohl der Stadt zu sehr am Herzen liegt, als daß ich derlei in hohem Grade ungesetzliche Vor gänge weiter dulde» könnte. Ich rechne übrigens mit Zuversicht auf den bewährten Sinn des größten Theils der hiesigen Bürger für Erhaltung der gesetzlichen Ordnung und Ruhe, und bin über zeugt, daß sic sich zur besonder» Aufgabe machen werden, ihren gewichtigen Einfluß geltend zu machen, damit derlei Ruhestörungen ohne Anwendung der strengen Maßregeln unterbleiben und Con- flicte vermieden werde», deren ernste Folgen leicht vorauSgesehen werden können. Krakau, am 12. April 1861. Friedrich Ritter v. Vukassovich, k. k. Hofrath und Kreishauptmann." „Das hohe k. k. Statthaltereiprästdium zu Lemberg hat mit dem Decrete vom 30. März 1861 bedeutet: daß jede politische Demonstration, welch immer Art sie sein möge — das Tragen von Trauercocarden —polnische» Adlern tricoloren Uhrbändern, Halsbinden, Cocarden und Schleifen — Hacken- und Knotenstöcken und andern dergleichen politischen Abzeichen, ans das Strengste untersagt ist, und daß gegen jeden Dawiderhandelnden nn polizei lichen Wege das Amt gehandelt werden wird. Diese hohe Anord nung wird hiermit zur allgemeinen Kenntniß und Danachachtnng gebracht. Von der k. k. Polizeidirection." — Der „Czas" erhielt von den Krakauer Landtagsabgcord- ne,ten zur Veröffentlichung folgende Abschiedsworte an ihre Mit- bürger: „Indem wir uns zum Landtag begeben, der die Landesanze- legenheiten berathen soll, drücken wir unsern Mitbürgern unsern herzlichen Abschiedsgruß aus, zu dem wir unsre dringliche Bitte beifügen, unsre Landsleute mögen sich von allen anfreizcnven Mani festationen fern halten, denn solche Kundgebungen, wie sie einerseits für die Sache des Landes keinen Vortheil bringen, würden nur die Thätigkeit der Landesrepräsentanz erschweren und die Hoffnung auf die Freiheiten, die wir zu erlangen denken, in die Ferne rücken." Altona, 14. April. Gestern früh fand man hier a» de» Straßenecken folgendes geschriebene Plakat augehestet, da» alSbald von der Polizei entfernt wurde: ... - „Holsteiner! Der Befehl zur Donblirung der dänischen Armee ist gegeben. Ihr sollt einberufen werden; ihr als Dsu sche mit Dänemark gegen euere Landsleute und SA» euer "ge Vaterland kämpfen. Ihr seid Holsteiner, rhr ^Deutsche. bedenkt, was das Wort deutsch heißt. Folgt >br Befthle,so leidchr das Werkzeug, durch welches Dänemark unser Vaterland gänzlich unterjocht. Ein Holsteiner." ' Turin, IS. April. (Jndep.) Der „Diritto" MöGntUcht einen Brief, welchen Garibaldi unter dem 14. April an Hertzen, den russischen Flüchtling in London, gerichtet hat. Garibaldi sagt