Suche löschen...
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 31.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189903311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990331
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990331
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-03
- Tag 1899-03-31
-
Monat
1899-03
-
Jahr
1899
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«st groß«« Amethyst, I Paar goldene Ohrringe mit Amethyst, 1 «attgoldene Broch« mit 2 Amrthyfiperlen, I goldenes Collier mit Gehänge (Amethyst), 1 silberne» Arniband mit Keile, 1 Paar golden« Ohrringe, «ne vimilibroche, l goldene Brache, Amethyst, 1 Paar goldnr Ohrring«, Opal. 1 goldener Ring: Glaube. Liebe, Hoffnung, 1 goldener Ring mit Amethyst, 1 goldener Siegelring mit Amethyst, 1 goldener Ring mit Topasen, 1 dergleichen mit Diamant, 1 dergleichen mit Znhnche», und ei» Fünfmarkstück mit dem Gepräge: Hamburg 1896, als Broch«, im Gesammtwerthe von etwa 800 Mark. ^ — vttchholz. Nach einer Meldung der Obcrpostdirektio» zu Chemnitz hat da» Reichspostaint auf Vortrag unseres Reichstags abgeordnete», Herrn vr. Esche, endgiltig und ohne Vorbehalt ge nehmigt, daß der Bau eines neuen PostgebäudeS an der Karlsbader straße, unterhalb der Kirche, sofort begonnen und das Gebäude an statt am 1. April 1001, wie ursprünglich bestimmt, schon am 1. Oktober 1900 von der Post übernommen wird. Die Niederlegung der zunächst wegzuräumenden Häuser dürfte in allernächster Zeit schon devorstehen» da bei der Berpachiung derselben nur kurze Kündigung» friste» ausgemacht worden sind. — OelSftitz. Ein verheerendes Schadenfeuer entstand am Mittwoch Morgen in der 2. Stunde in ArnoldSgrün. Das Feuer kam in der Wnnderlich'schcn Wohnung, und zwar zweifellos in Folge Brandstiftung heraus. Völlig eingeäschert winden zwei Wohnhäuser und neun Scheune» und Wirchschaftsgcbäude. Die Brandbeschädigte», welche wenig oder gar nicht versichert hatten» sind Wunderlich, Hufier und Gemeindevorstand Sach». Bon dem Mobiliar und den Wirthschastsgeräthen konnte nur wenig gerettet werden, auch ver schiedene Viehstücke, Sparkaffenbücher und baare» Geld fiel den Flammen zum Opser. Die Arnoldsgrüner Ortsspritze versagte den Dienst in Folge «inr» Defekts, und es Ivar nur eine Spritze anS Tirfchendorf rechtzeitig zur Hilfeleistung herbeigekomnien. — Plaue«. Am 28. März ist aus der Hofer Straße hier der Schutzmann Ostermann von einem arbeitsscheuen Mensche» Namens Landrock von Hinte» überfallen und mit einem Beil in das Genick geschlagen worden. Dir Wucht des Hiebes wurde dadurch abge mindert, daß ein Theil des Beiles de» Kragen des Waffenrockes de» Beamten traf. Der Schutzmann hatte »och die Geistesgegen wart, sein Seitengewehr zu ziehen «nid den Attentäter durch zwei Hieb« auf den Kopf zu Boden zn strecken, Schutzmann Ostermann ist schwer verletzt, er wurde nach dem Krankcnhause gefahren, nach dem er vorher bis zur Ankunft eines Arztes und des Kranken wagen» in dem Hause eines in der Nähe wohnenden Kaufmanns Aufnahme gesunden hatte. Der Verbrecher ist gleichsalls schwer ver letzt und wurde ebenfalls nach d«m Krankcnhause gebracht. Landrock, etwa 36 Jahre alt, hat schon jahrelang nicht gearbeitet und sich von seiner Frau, einer Fabrikarbeiterin, unterstützen lassen. Lokales. E» Den Besucher« der St. Paulikirche sei mitgetheilt, daß der Kirchenvorsl and beschlossenhat. die Vor Mittagsgottesdienst» Sommer wie Winter um 9 Uhr beginnen zu lassen. Infolge dessen werden die im Somme« stattfindenden Frühgottesdienste (Unterred ungen und AbeudmahlSgotteSdienst«) erst '/-8 Uhr, die KindergotteS- dicnste das ganze Jahr hindurch V-12 Uhr ihren Anfang nehmen. — Die Beerdigung des „Professors" T. D. Baume, der am Sonnabend Abend bei der ersten hiesigen Ausführung dcs ».Todtrnsprunges* im Zirkus Corty-Althoff auf so tragische Weise seinen Tod fand, fand am Dienstag Nachmittag halb 3 Uhr aus dem MMifriedhvfe statt. Da» JiÄusprrfonäl mit Herrn Direktor .Piwrre Althoff nahm an der Trauerfeier theil und hatte dem ver unglückten Kollegen eine Menge kostbarer Blumenspenden als letzte Grüße gewidmet. Am Grabe sprach Herr DiakonuS Wei se, der an das Schriftwort Markus 13, Vers 34—37, anknüpste und ousftihrte, wie das jähe Ende de» eben zur Erde Bestatteten mahne, jederzeit gerüstet zu sein. Er schloß mit dem VerS: „Wer weiß, wie nahe Mir mein Ende — Hin geht die Zeit, her kommt der Tod; — Ach, wie geschwinde und behende — Kann kommen schon mein Ende. — Drum bitt' ich Gott durch Christi Blut, — machs nur mit meinem End« gut." — Die Erklärung auf die vielgestellte Frage, aus welchem Grund« sich Baum« den Namen „Monte Christo" beigelegt und sich auch unter dem gleichen Ausrufe von der Höhe hcrabgestürzt habe, liegt darin: Baume kopirt« das Kunststück des Grasen Monte Christo. Dieser Romanheld stellt sich, um aus der Haft zu entweichen, todt, wird als vermeintliche Leiche in «ine» Sack genäht und ins Meer geworfen. Im Wasser befreit er sich aus dem Sacke und rettet sich durch Schwimme». Baume stülpte sich bekanntlich aus dem Sprungbrrtte «inen Sack von unten über, der dann oben über dem Kopf geschlossen wurde. — Charfreitags O»atori,»m in vee St. Jakobtkirche. Unter Mitwirkung des Musikvereins »nd der städtischen Kapelle, also zweier künstlerisch auserlesener Bereinigungen unserer Stadt, findet morgen a»> Charfreitage Abend» von 8 Uhr ab in der St. Jakobikirchc unter der feinsinnige» Leitung dcs Herrn Kantor Franz Mayerhofj eine geistliche Mnsikauffnhrniig statt. Die her vorragendste Nummer dcs Programms für dieselbe bildet die große Markuspassion von L. Pcrosi, die unseres Wissens überhaupt zum ersten Male in Deutschland in einer kirchlichen Aufführung zur Wiedergabe gelangt. Als Solisten sind di« Herren Konzertsäugcr Joses Tullinger aus Straßbnrg und E. Schneider aus Leipzig gewonnen worden. Wegen alles Näheren verweisen wir auf die diesbezügliche Anzeige in vorliegender Nummer. — Zu unserem Berichte über vaS Schadenfeuer an der Sachscsiraße in gestriger Nummer d. Bl. ist noch Folgendes er gänzend zu bemerken: Bei Ankunft der Feuerwehr, welche mittelst Reichstelephon, sowie von den öffentlichen Fencrmelder» gestern kurz vor 11 Uhr Vormittags von dem Ausbruche eines größeren Feuers im Südvirrtel benachrichtigt worden war, brannte das z» der bekannten ehemaligen Becker'schcii Spinnerei an der Sachsestraße ge hörige, etwa 7 m tiese »nd 16 m lange Schmiederei- und Nieder- lagsgebäude, sowie das Dachwerk zweier Anbauten lichterloh. Auch hatte sich das Jener bereits d:m Dache dcs in der Windrichtung ge- legeuen 12 in entfernten Kesselhauses mitgetheilt und war durch ein im Erdgeschoß befindliches Fenster ln das Hauptgebäude eingedrungcn Wäre die Feuerwehr nur wenige Minuten später auf der Brandstätte «»getroffen, so würde sie höchstwahrscheinlich einem Feuer gegenüber gestanden haben, das nicht nur dir zahlreichen niedrigere» Gebäude bis au den Chemuitzsluh hin, sondern auch das hohe Hanplgebäude ergriffen gehabt haben würde. Brannte doch bereits ein Abfall haufen am Chemnitzfluß, welcher von der Brandstelle mehr als bü m entfernt war. Sv aber gelang es noch, das Feuer mit drei «»hren einzugrenzen uud zu löschen. Die Beräumnngsarbeiten «ahmen die Thätigleit der Feuerwehr bi» gegen 2 Uhr Nachmittags in Anspruch. —* Et« Obdachlos««. In dem «rreschause untergebracht »urd« «in »ohuuugStcher Handarbeiter, welcher sich in der ver- ^«gme« Nacht ia eine M d«r Reichuchainerstraße gelegenen Ziegelei Rftgesthliche» u»d dalelbch setu Nachtlager abgeschlagen hatte. —* Grundloses Gerücht. Gestern Abend kurz nach 8 Uhr war an der hohen Brücke an der Hartmannstraße von vorübergehende» Leuten das Gerücht verbreitet worden, e» fei soeben ein Mann dort in de» Chemnitzfluß gesprungen. Wie die noch gestern Abend und heute früh wieder angestrllten Untersuchungen jedoch ergeben haben, ist dieses Gerücht völlig grundlos. —* Das » Jahre alte Mädchen jener Familie, welche» in der Nacht von, Dienstag zum Mittwoch durch Kohlcnoxydgase in der Wohnung Zwickauerstraße 106 erkrankt war, ist gestern Nachmittag 3 Uhr doch noch gestorben. Die übrigen erkrankten Personen befinden sich auf dem Wege der Genesung. —* Polizeiliche« Einschreitens bedurfte es gestern Abend in der 9. Stunde gegen einen in der Schloßvorstadt wohnhaften Former, welcher im angetrunkenen Zustande mit einem Logiskellegen Streit bekam und dabei unter erheblichem Lärm eine» Stuhl zerschlug. 7. öffentliche Sitzung der Stadtverordnete«. Abgehalteu am 29. Mörz 18VS, Abends 6 Uhr. Das RathSkolleginm war durch die Herren Oberbürgermeister Or. Beck, Bürgermeister Gerber, Stadtvaurath Hechler, Stadträthe Duderstädt. v >. H ü p v »e r, R o st und T h e u e r k o r » vertreten. Herr Vizevorstehec U h l i ch eröffnet die Sitzung, indem er geschäftliche Mitlheilungrn zur Kenntnis! des Kollegiums bringt. Angegangen sind u. A. ein Dankschreiben der Beomctere- Wittlve Sch Sn Herr für die ibr gewährt» Unterstützung, Jahresberichte von verschiedenen Schulanstalten, »tu« Einladung der Barbier- n»d Friseiirinnung zn der am 6. April Abends 8 Uhr im Lindemaale stattfindenden Fachschnl- prüfung, «in Dankschreiben des Herrn Polizeidirektors Lohse anläßlich seiner Wiederwahl. Das KriegSministeniim spricht der Stadt Dank und Anerkennung für das aus Anlaß der Hierherlegniig höherer Militärbehörde» bewiesene Entgegenkommen ans. Auf die Einladungen zur bevorstehenden Weih« des Kailardeukmals sind seitens der Prinzen Georg, Albert und Johann Georg znstimnieud« Auiworte» ciiigegangen. Zur Beraihung käme» daun d!« Berichte Veö BerfaffnugSonSschuffeS. Heber die Wahlen von drei G«meindeunterbeamteu berichtete Herr St.-B. Frießner und empfahl dem Kollegium, den vom Rath voll- zogulen »achbezcichnrte» Wahlen von Semcindrnntcrbeamten und zwar: I. des Uutcrstenereilmehmers Kurt Arme ns Reichel vom I. April d. I. ab ziini Sparlaffenkaffircr, 2. deSPolizeiexpcdicnten Max Willi am Müller vom l. April d. I. ab znm Registrator der Anlaaeneinnahme, 3. des Polizei« exv.dicnteii Paul Bretschneider vom l. April d. I. ab zum RathSvoll- zieher nicht zn widerspreche» und der Forderung der festgesetzten Dienst- stcherheiten zuzustiunnen, rvas auch geschah- Herr St.-V. Schneider erstattete Bericht über die RathSvorlag«, be treffend den Beitritt zum Deutschen Zentralkomitee zur Errichtung von Heilstätten für Lungenkranke und wurde auf seinen Antrag dem Raths- beschlösse beigeircten, nach welchem in Abänderung des früheren Beschlusses nun ein jährlicher Beitrag von 20 Ml. behufs Erhaltung der Mitgliedschaft zugesrchert wird. Die R'athsvorlag« betr. «ine letztmalige Unterstützung der Wittwe des Raths vollziehersLonis Heymann durch Gewährung von 300 M. aus laufende» Mitteln wurde der geheimen Sitzung zur Erledigung Vor behalten. Berichte des Prüfnngs-Ansschuffes. Herr St.-B. Oswald Otto berichtete über die Rechnung der aufgelösten Weibgerberinnnug zu Chemnitz, Herr St.-V. Wagner über die Rechnung der Minna Auguste Ungcr'schen Stiftung, Herr St.-B. Kaufmann über die Rechnung der Wittwen- und Waifenpeiisioiiskasse der Beamten der Stadtgemeinde Chemnitz und Herr St.-B. Jachmaiin über di» Rechnung von Stiftungen für Bildungszweck« auf das Jahr 1898. Säiiwltliche Rechnungen wurden für richtig befunden. Berichte des Finanz Ausschusses. Zur Rathsvorlaae, das Abkommen mit dem Grundstücksbesitzer Theater- iraße Nr. 30 betreffend, berichtete Herr St.-B. Richard Lindner. Aus einen Bortrag schloß sich das Kollegium dem Votum des Ausschusses an, welches dahin lautet, sich mit dem Verkauf des vor dem Grundstück Lheater- stratzc Nr. 30 bezw. zwischen de» beiden Grundstücken Rr. 30 und 28 liegen den. ans dem der, Alten beigesügten Plane Blatt,181,83 durch rothe Färbung 'angedeuteten öffentlichen Areals von 93,^ Lnaoratmetcr Flächeninhalt (ab züglich der nach Blatt 187K/88 und Blatt 2070 bei Errichtung des Hause» Theaterstraße Rr. 30a mehr abgetretenen, 1,« Quadratmeter betragende» Flache) unter den Blatt 206»,-7der Men gestellten Bedingungen und zum Preise von 60 Mark pro Quadratmeter an de» Besitzer des Grundstückes Theaterstraße Nr. 30, Herrn Hugo Otto Ficke, einverstanden erklären zu wollen, auch zu der von Herrn Ficke erbetenen Gestmidung deS Kaufpreises gegen hypothekarisch» Sicherheitsleistung und äprozeutige Verzinsung sein« Zustimmung zu geben, und seinen Herrn Vorsitzenden zur Mitvollziehung deS abzuschließenden Kauf vertrages ;u ermächtigen. Herr St.-B. vr Gaitzsch berichtete über die Rathsvorlagc, den Ver trag mit der Staatsbayn westen Lieferung von Elektrizität be treffend und das Kollegium genehmigte das zuftimmende Votum des Aus- schm'ses. Ueber die Rathsvorlage, Genehmigung der Abrechnung für »die im Jahre 1893 von der Firma Siemens und Halske auSgesührten Haus- anschlüffe und Aufstellung von Jiinentransformatoren betreffend, fungirt als Rerichiersiatter Herr St.-V. Emil Schuster. Ter Herr Berichterstatter befürwortet« das Votum des Finanzausschusses, unter Beitritt znm Raihsbeschluffe vom 2. März zu bewilligen, daß die der Firma Siemens u. Halske sür die im Jahre 1898 ausgeführte Erweiterung des Werkes vertragsmäßig ziikoiumenden Beträge, als: a. für hergestellte Haiisaii'chlüsie laut Blatt 8o der Akten Mk. 14,60ö.l9, sowie b. für Auf stellung von FiiucittraiiSsormatoren laut Blatt 87 der Akten Mk. 30,654.88, mithin in Summa Mk. 45,260.07 ans Mitteln der Gasanstalt erstattet werden. Diesem Votum stimmte das Kollegium zu. Ten Verlauf vom Hcrrcnte ich areal betreffend, empfahl der Berichterstatter Herr St.-V. Franz Köglcr. den Verkauf des aus dem bei den Akum befindlichen Plaue ersichttichcii Streifens vom Herrenteicharealc mit einem Flächeninhalte von annähernd 1000 Quadratmetern zum Preise von 8 Mk. sür je > Quadratmeter zu genehmigen und den Herrn Vor sitzenden zur Milvollziehiing des hierüber abzffchließenden Vertrages zu ermächtigen. lieber dir Rathsvorlage, Erweiterungsbau in der Mänuer- ablhcilnng dcs Volksbades an der Hanboldstrahc betreffend, berichtet Herr St-V. L. Berger und empfahl dem Kollegium, die Rathsvorlaze in der vorliegenden Form abzulchuen und den Rath um eine neue Vorlage zu erstich««, bei der aus eiue wesentliche Vergrößerung deS Waschraumes gegen über dem jetzigen Plan Rücksicht genommen ist, was auck geschah. Hierauf folgte eine geheime Sitzung. Schluß Uhr. S. Stadt-Theater. Chemnitz, den 30. März 1899. Tat vorgestrige Gastspiel deS König!. HofschaiisPiclerS Herrn Carl Svntag brachte das Langer'sche Genrebild „Sit» Wort an ve« Minister" und das zivar alte und von tollem llnsiu» strotzend«, aber immer ergötzlich wirkende Bcncdix'sche Lustspiel ,,0i. Wespe." Da di« vo» dein geschätzten Gaste übernommene» Rollen Fürst Kaunitz und llr. Wespe grundverschieden vo» einander sind, konnte die Künstlerschast desselben um so besser veranschaulicht werden. Besonder« wurde der ve. Wespe von Herr» Svntag ebenso überzeugend als hochergötzlich zur Darstellung ge bracht. Dem gutbesllchien Hause wurde hierdurch ein Kunstgenuß seltener Art geböte», zumal die heimischen Mitwlrkendc», von denen besonders Herr Koch mit seiner erquickenden Komik zwerchfellerschütternd aus die Zuschauer wirkte, allesammt »ach Kräften bemüht waren, den im Mittelpunkt der Hand lung stehenden Bast tüchtig zu unterstützen und eiu flottes Gesancuttsplel z» erntvglichen. Der Moser'sche Schwank „Der Sklave", ivelcher gestern am dritten Gast spiel-Abend des Herrn Hosjchanspielers Carl So »tag über die hiesige Bühne i»g, ist ein tolles Machnicik, das »nr wirken kann, wenn ein Meister wie Svntag den „Schwiegervater anS Sachsen" vermittelt. Die Handlung ist zu unsinnig »nd die Vorgänge im Hause Seeb erg stellen an de» Glauben de» Publikums Ausorderimgeu, de»»«» kein vernünftiger Mensch gewachsen ist. Nur i» dem streitsüchtigen, grilligen Spießbürger Titus Bär schuf Moser eine scharf ausgeprägte Charakterzcichnuug. Der liebenswürdige Gast, der i» jedem Zuge der mißtrauisch« und schrnllenhaste Schwiegervater war, wirkt« bei alle», grimmigen Ernst und trotz einer ihn befallene» Heiserleit so urkomisch, daß di«Zuschauer oft in di« „ngebnudeuste Heiterkeit »nSbrachen. Herr Wolfs »nd Frl- von Schultz erfüllten als Advokat Seeberg uud dessen Frau ihre Aufgabe mit der erforderliche» Reservirthoit dos Austreteiis, verstanden es jedoch auch, der Munlcrkeit Rechnung zu tragen, welche die Haudlung jeweilig »«langt. In köstlicher «off», mit trefflich«, Schalkhaftigkeit vertrat Irl »a «hr »teTöWrBil?« Eilst. Da auch die übrigen Mtwlrkeuden redlich daSJHrä thate», war es möglich, daß sich da« nicht desood«» «Ubesetzt« Hau« in de» fröhlichsten Stimmung basand. — Die tz«« Mvser'sche» Lustspiel vorher» gegangene Aufführung des Einakters „Eft, Knopf" von I. Rosen ließ nicht die rechte Etimmuug auftomnien, da sich hftrdei die Heiserkeit de- Gaste« besonders fühlbar machte. ft. MaseNa-Saa». Das Märzvrogramm de« Mosella-SalonS ist bcen et, doch wird ein Theil der ziir Zeit gasttreuden Kräfte auch im neuen Programm mitwirket,. Eine große Anziehunüskraft ist di« jugendliche sprachgewandte Tanzkünstlerln Fräuw» Barbara Derry- In dieser gluthäWigen Schönen tritt nnS «me der gewohnten faden «allerineu entgegen, dteflchmitFußspitzeutonre», Balancen „nd Pirouette» abqnälen, sondern ein« Nationalist»;-«» von rein ster Rasse, voll leidenschastli'cker Gluth und pikanter Anmuth, eine französische Schönheit, die uns alle möglichen Tänze und Lieder in verschiedenen Spra chen vorfllhrt. Auch Gretchen »nd Gustav Fe her fand»» großen Beifall, ebenso der Gesangshumorist Willi) Weiß. Rolf «fra», der in seiner Kollegin Miß Alice, einer zarten, sympathischen Erscheinung, ein« trefflich« Stütz« fand, vollsührte thatsächlich Kunst- »nd Krastkeistungeu aitf dem Ge- biete der Parterregynuiastik, die sensationell sind, Sin» srenndtiche Abwech selung bringen die 5 Schwestern Del Ina, schön», jugeudsrische Mädchen- gestalten voll sprudelnden Neberinuths, die mit vollendeter Animtth „nd Lieb reiz ihre Tältje aussührcn. In reiz- und prachtvollen Kostüms gekleidet und ansgcstattet mit allen Eigenschaften, welche den Frauen einen so fesselnden, aparten Reiz verleihen, machen sie besonder» aus di« Herrenwelt eine» ent zückenden Eindruck. Seeber'S Vorführungen der lebenden Rieseupboto» graphic» bcwähieu immer noch ihre alte Zugkraft, immer uud immer wieder sieht mo« dieser Prvgrammiiummer mit Spannung entgegen, die einen effekt vollen Abschluß der Vorstellung bildet. Zu den bevorstehende» Festtagen sind für de» Mosella-Salo» «lue Reihe hervorragender neuer Künstler und Künstlerinnen engagirt. wodurch eiu Programm zustande gebracht ist. das sowohl den, fremden, als dem einheimischen Besucher einen recht ver gnügten Abend verspricht. Ueberhaupt bietet auch sonst der Mosella-Salo» einen recht angenehmen Aufenthalt und wer seinem Festtagsgast die Sehens würdigkeiten Chemnitz's zeigen will, unteriasse nicht, dem „Mosella" Salon «inen Besuch abzustatte», wo man neben einer anregenden, augenehmcn Uu- haltnug auch eine aufmerksame Bewirthung fiudet. 0—, Landwirthschaftliches Mittet gegen Käbbetteuhr. Bei der jetzigen Kalbczeit tritt begünstigt durch das vorherrschende rauh«, unfreundliche Wetter, die Kälberruhr mit erneuter Heftigkeit auf. Bon vielen Seilen hört man bereits Klagen über diese gefürchtete Krankheit uud die bösartigen Durchfälle, denen so manches Thier zum Opser fällt. Wir halten es daher an der Zeit unserer Leser darauf aufmerksam zu machen» schon jetzt Maßnahme» gegen diese Krankheit dadurch zu treffen, daß sie sich ein erprobtes und bewährte- Mittel vorräthig halten, um eS i»> gegebnen Falle gleich zur Hand zu haben. Wir können hierfür die von der chemischen Fabrik Ck. Lagemann kn Erfurt her- gestellten „Thüringer Pillen' nur besten- empfehlen und bemerken, daß, svtlln dieselbe» den erkrankten Thieren sofort beim Auftreten der Kälberruhr, wie vo» Durchfällen aller Art verabreicht werden, die Thierr nach kurzer Zeit wieder gesund werden und am Leben bleibe». Drahtnachrichten nnd letzte Meldungen. Chemnitz, den 30. März 1899.' Wie ft. Dem Honvedminkster Jejervary ist es gelungen, die für die Honvedarmee seit Langem augestrebte Artillerie zu erhallen. Es sollen vorläufig 4 Batterien errichtet werden. Prag. Ei» von einem hiesigen Bankinstitut an deren Filiale in Pilsen abgesandter Brief mit 100,000 Gulden Inhalt ist auf dem Beförderungswege sinnlos verschwunden. Der Postfirkus zahlte die übliche Entschädigung von 20,000 Gulden. Die Versicherungs gesellschaft hat den vollen Betrag ansgezahlt. Der Vorgang ist zur Zeit noch unaufgellärt. N s m. Trotz offizieller Dementi'- erhält sich das Gerücht von dem Rücktritte Cancvaro's. Derselbe soll geäußert haben, er- sei aintSmüde »nd wolle sich mit dem Kreta-Nuh», zur Ruhe setzen. PavtS. „Sieele" schreibt in de» heftigsten Worten gegen den Obersten du Paty de Clame und beschuldigt ihn 1) mit Esterhazy und Mine. DayS der Anstifter der Fälschungen gewesen zu sein, 2) das Geheimniß des Kriegsgerichtes zn Gunsten des Obersten Esterhazy ausgenutzt zn haben, 3) die vielgenannte „ver schleierte Dame' gelvesen zu sein, 4) den Major Estertzazy in den Besitz der rettenden Schriftstücke gesetzt zu haben und v) der Ver fasser der Esperanca - Depeschen zn sei». „Siöcle" schließt mit den Worten, Paty de Clame kenne die Geheimnisse de- Generals Vois- deffre, dieser kenne diejenigen Mcreier's und Letzterer wiederum wisse Manches über Dnpuy (!) zu sagen. Aus diesen Gründe» unterbleibe auch die Verhaftung Paty'S. Brüssel. „Etoile Bekge' berichtet unter Vorbehalte, König Leopold iverde in Lacken eintreffcn und danach nach Wiesbaden zu» rückkehren. Der Zweck der Reif« fei die Ueberführung der Prinzessin Louise nach Laekeu. Madrid. Aus allen Theilen des Landes laufen iUlgünstige WittcrungSnachrichten ein. Der Frost hat großen Schaden ingerichtet; ein erheblicher Theil der Weinernte ist verloren. London. Um Rußland einen Beweis seines Entgegen kommens zu geben, wird, wie verlantet, die Regierung den bisherigen englischen Gesandten in Peking abberufen und ihn durch eine Rußland genehme Persönlichkeit ersetzen. derenln-eiNch ISr öe» Me»: kkuiln» »ftilr sie »« Rs«,!mtk«8 »e- »erle,«,: »,I»«V> lfflt« Unltrwahmn, Ml» I>mcklk»tmi>» «lchl »»«Ml«: M-miNrwi« »les nicht geiüij! > Geschäftliches. Unser Mitbürger, Herr Franz G. Frenzel, Privallchrer» Wiesenstraße 17, hat seit 1875 in den Handclsfächern: Schnell» und Schönschrift, Rechne», Stil, Buchführung» Wechselrecht u. s. w. schon weit über tausend Schüler, meist mit den besten Erfolgen unterrichtet, da ihm »ach vielseitiger Thütigkeit in gewerblichen, amtlicheii und kailsmäunischen Stellungen diesfallsig«- reiche Erfahrung zur Seite steht, die ihn für seinen Beruf besonder- befähigt. Erwägt man nun, wie lediglich Kennlnisse und vor Alle» «ine schöne flotte Handschrift de» jungen Man» sowohl als auch die jungen Damen jetzt im geschäftliche» und gewerbliche» Ver- kehrsleben schnell vorwärts bringen können, und daß hier diese Fertigkeiten schnell und auf billig« Weise mit einigem Fleiß erreicht werden können, so kann man obige Privallehraustalt nur empschlilt. Gin vorzüfttiches Nahrttngsmittel, welches dem Körper bei leichter Verdaulichkeit gerade die Bestandtheile zuführt, die z» seinem kräftigen Aufbau dienen, wird in Gestalt des Tropon Brotes gegenwärtig von der Chemnitzer Brotfabrik, der die alleinige Her» stelliiiig für Chemnitz und die Amtshauptmannschaft Chemnitz vo» den Mühlheimer Troponwerken übertragen worden ist, fabrizirt uul» verkauft. Das Tropon, ein von Prof. vr. Fückler, Direktor des Hygienische» Institut«« der Universität Bonn dargestellter, anff Eiweißstoffen bez. Prvteinftossen bestehendes Produkt mit Brot R Verbindung gebracht, erhöht den Nährwerth des letzteren beträchtlich und dieser Eigenschaft verdankt auch das Tropon-Brot das JnlerrffK welches es in Konsilnitiitenkrelsen überall da gesunden hol, wo W zur Einführung gelangt ist. Für Personen mit schleift«* Ernährung lgnn da» Tropon-Brot nnr empfohlen w«rdo»l
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)