Volltext Seite (XML)
Pesth, 18. Februar. Die in der Stadtrepräsentanz verein« barte Adresse an Se. Majestät, in welcher gebeten wird, den über Fiume und dessen Gebiet verhärten Belagerungszustand aurzu« heben, erörtert die Unzweckmäßigkeit der Vövhängnng des Kriegs zustandes im tiefen Friede» als blose politisch-administrative Maß regel, als Pauschal-BernhigungSmittel. Sie sagt, daß der Be lagerungszustand in Fiume die Würde der Ungarischen Krone, sowie die Verfassung des Landes in gleicher Wesse verletzt, und einer Drohung für das gesaMmte, an seinen Rechten festhaltende nngarifche Volk gleichkomme, und verlangt unter Anderm auch, Se. Majestät möge den Banns von Kroatien seines Amtes entheben und an seine Stelle einen Ungar, sei es ass Gouverneur oder als vrovisorischen königliche» Bevollmächtigten, dahin senden und da selbst das Jnslcbeutretcn des ungarischen Verfaffungöwesens anordnen. Turin, 19- Februar. Nach hier cingetroffenbn Nachrichten auS Neapel weigerte sich General Fergola, Messina zu übergeben, mit dem Hinzufüge-n, daß er sich auf's Aeußerste vcrthctdigen werde. Die Zahl der Kriegsgefangenen von Gaeta beträgt 11,000, wobei '2s Gencrase. — 20. Februar. Admiral Persano und Gci^ral Hialdini sind mit Truppen nach Messina gegangen. Mezzacapo ist gegen Civitella-del-Tronto gerückt. Falls die Besatzungen die Uebergabe verweigern sollten, würde zum Angriff geschritten werden. Neapel. Aus Mailand wird uutcrm 19. Februar gemeldet:. Das Gerücht von einer Muratistischen Verschwörung in Neapel bestätigt sich. Die bezüglichen Werbungen belaufen sich auf 12,000 Mann. Die Polizei unterrichtete seit längerer Zeit die Statthalterei, welche im geheimen Alles überwachte. Unter den Verschwörern kommen angebliche Garibaldiancr, Clericale, Reactionäre und Bourbguisch- Gesinnte vor. Ein berühmter französischer Schriftsteller soll nea politanischen Blättern zufolge den Geworbenen Waffen verschafft haben. — Der „K. Z." wird aus Turin berichtet: Der Capitu- lationSact Gaetas bietet kein besonderes Interesse dar. Nur sind die italienischen Soldaten sehr, svrgfälltig* von den fremden ge schieden. Nichtsdestoweniger läßt der Attikel. 14 alle die Soldaten, die während der-Belagerung verwundet worden, in die Hospitäler für invalide Soldaten zu; Artikel 10, 11 und 12 gewähren den Offizieren und Soldaten eine Vergütung und setzen die Bedingungen ihrer Zulassung in die italienische Armee fest ; Art. 17 und 18 bc« stimmen, die Wittwcn der Soldaten seien zu den gesetzlichen fest gestellten lebenslänglichen Pensionen zulässig und erkenn^ die schon auS- gezahltcn an, Die fremden Soldaten sind nach Genua bestimmt, die italienischen Truppen werden siu Erwartung der Uebergabe Messinas, nnd Civilella-del-Troutos in Castello-di-Baja, Nisida, Procida, Capri, Ischia, Ponzo, Piano-di-Bagnoli als Kriegsge fangene aufbewahrt London. Der Observcr bringt einen Artikel über den unter seeischen Telegraphen, welcher Malta mit Alexandrien verbinden soss. Der Telegraph soll nach dem nächsten an der afrikanischen Küste gelegenen Punkte geführt werden und dann längs der Küste nach. Alexandrien laufen. Die Entfernung von Malta Nach der Küste beträgt etwa 80 engl. Meilen und die Tiefe des MeereS auf dieser Strecke 2—300 Faden. Die Meereötiefe längs der asti- kanischen Küste beträgt da, wo man das Kabel legen will, nirgends mehr ass 100 und nur an sehr wenigen Stellen mehr als 50 Faden. Hie Legung des Telegraphen soll in den Monaten Mai und Jpm stattfindcn. angefangen bis herab zur Endigung des Gefäßes sieht man nichts als eine schwarzblape, von der Hapt entblößte Geschwulst, die Muskulatur zerfetzt, herrührend von unzähligen Stockhieben. Die . Gelenke am Elnbogen und die Handgelenke angeschwollen. Die beiden Daumen geschwollen, von einem blauen blutunterlaufenen Ring^ pMhben. Der Kranke liegt am heftigen Wundfieber dar« "MU. ob die Verletzung eine schwere ist.,, will, der Chirurg nach Angabe im Visum repertum nicht, beeiden, da dies sich erst, seiner Meinung nach, nach Verlauf von 20 Tagen Herausstellen wird. Hie Deputation brachte ein Zcugniß von der Stadtbchörde mit, worin bestätigt wird, daß benannter Moritz Ascher als außerordent lich braver und rechtschaffener Manu stets bekannt war, und wo . VoN Seiten der Bewohner eine lebhafte Protestation gegen ein solches Justizgebahren kuudgegeben wird. Diese Schandthat hat hier allgemein empört. Die Deputation hat nichts Anderes er wirkt, als daß der Angeklagte augenblicklich aus der Haft entlassen wurde. Solche Gräüelthaten kommen nicht einmal »nter den Rvthhänteu, höchstens in Dahome in Afrika vor." (D.A.Z.) Vermischtes. Der „P. A." bringt einen Auszug aus einer Vorlesung über „das Mxex in schier Größe, und Machf", welche VM Hrg. CommissionSrath Jahn aus Dresden im Gewerbevercin zn Pirna am 10. Febr. gehalten wurde. Da wir hoffen dürfen, daß dieser Auszug auch viele unserer Leser intcrcssiren werde, so theilen wir denselben in Folgendem mit: Von den 928,000 Quad.-Meilen der Oberfläche der Erbe werden 385,600 Quad,-Meilen, vom Meere behrckt, also derselben. Hiq Fiese des yeeans befragt 12M0 bitz bOMst Fust, Pttficcht» der Waffervorrath des MeereSbcckens, so wurden sämmlliche Flüsse der Erde 40,000 Jahre ihre Gewässer Dresden, 21. Februar. Die Regierung hat de» Entwurf einer Kirchenordnung für die evangelisch-lutherische Kirche, nachdem die Erste Kammer der Ständeversammlnng nach einer sehr ein gehenden Berathungchie Annahme dcrselbeir mit 22 gegen 16 Stimmen qbgelchnt, Wieder zurückgenommen. Dresden. (Dr. I.) Die deutsche Kunst hat eine» ihrer bestem Söhne verloren, Professor öo. Ernst Rietschel ist nicht mehr. Der Tod, mit dem er lange gerungen, hat ihm, im Angesichte großer Ausgaben, den Meisel aus den rastlos schaffenden Händen gewunden. Rietschel starb den 21. Febr., früh 6 Uhr, am Vorabend der Ausstellung seiner letzten. Arbeiten, der für Braun« schWig> bestimmten Quadriga und der Modelle der Luther- und Wiclesstatueu, wesKe zu,, dem große», für WormS entwvrfeuen Resormations - Denkmal gehören. FrankeOera, 15. FcbrMr, (Fr. N.) Heute feierte die hiesige Schuhmachcrinnnna ein seltnes Fest: ein goldenes Gesellenjubssaum des aus Dersdorf gebürtigen Schuhmachergescllen Johann Michael Zimmer, welcher in Chemnitz die Schuhmacherprofesfion erlernt hat und am 6. October. 1-810 daselbst, zum. Gesellen gesprochen wurde. Eine Deputation, aus den Jnimngsvorständen und Vertretern der GesellM bestehend, beglückwünschte den Jubilar am Morgen in seiner Werkstatt und brachte ihm Geschenke der Innung dar, vjid am Abend wird derselbe als Ehrengast am Festballe Theil nehmen. ' - Aus Kirchberg wird der „D- Mlg. Z." unterm 19. Febr. geschrieben.: Kaum ist durch die Zeitungen die Nachricht an die Öffentlichkeit gedrungen, daß der Diaconatsvicar Kittan in Crim- Wtzschgu. eMM Vsrgutpaar die Trauung verweigerte, weil ein Theil rechtskräftig geschieden, ihm aber durch das EheschcidnngSgericht eine Werweite Verheirathnng erlaubt war: so wiederholt sich ein ganz und gar gleicher Fall in unserer Stadt Kirchberg. Ein Tagearbeiter wird mit einer rechtskräftig Geschiedenen aufgeboten. <WpN. »ach dxm zweiten Aufgebots verbreitet sich das Gerücht in -er Stajdi,-: Mep DiaconatSvjear werde das. Brautpaar, weil die Braut eine Geschiedene ist, nicht trauen. Viel wurde an öffent- Nchen Ortetz fflr und wider das Gerücht gesprochen und gestritten; sehr häufig natürlich nicht zu Rutz und Frommen des kirchlichen Lebens. Verflossenen 16 Februar ist es. nun endlich zur Ge- tMhest.gMorden:, hex PigeongtSpicar A, hat wirklich die Trauung, hiß ihn: durchaus zukqm, da alle Trauungen in der. Parqchie einzig und allein der DlakoppS zu vollziehen hat, leider! Vicht vollzogen. Um nun alles Aufsehen zu vermeiden, hat unser Oberpfarrer das betreffende Brautpaar in den NachmittagS- stunden getraut. In unserm, wirklich, kirchlich gesinnten Kirchberg l^cht dreser Fall nicht geringes Aussehen, um so mehr, da sich Kirchberg zeriher stets Geistlicher zu erfreuen hatte, die eö für eine rgen (Ehrifjen) ausgestellt nttp lautet wir folgt: schwere VersündiguM Amie »nd,'der Gemeinde gehalten haben aut an vielen Stellen klaffend, die Hb'are auö« ^ürbeyL nicht geMieisßast zu erfülkn, was Amt und Pflicht, ver« . die Auaenlidsvaltew langend jedenfalls wird in diesem FaK «ufere höchste kirchlich« ist von einem Wrur! Pie behaarte Astpfhäu» »» --u-—- — - langen gerjssen. Das Gesicht blau angeschwollen, »lauer Behörde ebenso entschieden und kräftig auftreten wie in Crimmitzscha^ geschlossen, d't Kaut zerrissen. Am Halse ein fingerdicker blauer ^llte es guch iu unserm Sachsenlande kommen, wenn junge tiefer Einschnitt, von einem Stricke herrührend. Per Nucken und H^jMche den Pviulinische» Ausspruch: „Jedermann sei Unterthan das Brusttheil von zahlreichen blauschwarzen Striemen durchsetzt, der Oprigkeit re?', ungeahndet unbeachtet lassen dürsten? und, was das Merkwürdigste ist, von der Gegend des Kreuzbeins