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N Ulli, I 23 Montage tzen 28. Junuur. Togesgeschichte :-.ff M'k 1861. Die Begründung -er Freiberger Ephorie und deren ,. , Umfang in der ältesten Zeit. 1»» - . ? . ' . . . Sobald Heinrich der Fromme nach dem Tode seines, der Refbvmätion feindlich gesinnten Bruders, des Herzog« Georg des Bärtigen, in den Besitz des ganzen Herzvgthums Sachsen gekom men war (1539—1541), war eS eine seiner ersten Sorgen, auch in der ihm so treu ergebenen und darum so liebgewordcnen freien Bergstadt Freiberg die Reformation „an Haupt und Gliedern" durchzusühren.*) Zu diesem Zwecke erschienen in dieser Stadt im Einverständnisse mit dem Kurfürsten Johann Friedrich dem Groß« müthigen drei der damals angesehensten Theologen als Coinmissarien: vr. Justuö Jonas, AI. Georg Spalatin und Al. Leonhard Beyer. An allen Kirchen' (einschließlich der damaligen Schloßkirche) wur« den theils neue Geistliche bestellt, theilS der Gottesdienst ganz im lutherischen Sinne vollständig geordnet. Nachdem Spalatin am 3. Sonntage p. Trioitrrtis tue neue Kirchenordnnng von der Kanzel in der Dvmkirche verkündigt hatte, N. Bever aber während eines Aufenthalts von mehren Wochen die ganze neue Kirchenverfaffüng in Gang zu bringen gesucht hatte, erschien der erste Freiberger Superintendent, -4. Nicolaus Haußmann,**) Bruder dcS Münz« und Bürgermeisters zu Freiberg, und einer der intimsten Freunde LutherS: er kam als Hofprediger von Dessau, nachdem er in Schneeberg Pfarrer und vor oben erwähntem 5k. Beyer Superintendent in Zwickau gewesen war. Allein noch während der Nntrittspredigt, die er am 11. Sonntage n. Tribitatis im Dom hielt, rührte den trcsflicheü Malin der Schlag: er starb nach wenigen Stunden im Hause seines Bruders. Luther war außer sich vor Schmerz — wir wissen es aus seinen Tischreden — über diese Trauerbotschaft. An seiner Stelle ward abermals ein Frei- berger', Namens Caspar Zeuner, zu dem Amte eines Ephotu« berufen» Auch diesmal erschienen vr. Justus JonaS und AI. Georg SpalatinuS als fürstliche Lommissarien. Und diese Übergaben dein neuen Epborus Lie geistlichs, Jnspectipn über folgende Städte und ländliche^ Ortschaften: OMrän, Frauenstein , Roßwein, Nossen, Saida/ Hainichen, Brand und Siebenlehn; über Tuttendorf, ConradSdorf, Krummenhennersdorf, Bieberstein, Reinsberg, Ditt« mannsdorf, Mohorn, HerzogSwaldg, Niederschöna, Naundorf, Nieder« und Oberbobritzsch, Colmnitz, Dorfhain, Pretzschendorf, Burkersdorf, Dittersbach, KleinhartmannSdorf, Kleinhennersdorf, Hermsdorf, Nassau, Claußnitz, Neuhausen, Pfaffroda, Dörren- tbal, Voigtsdorf, Zethau, Dorfchemnitz, Mulda, Lichtenberg, Weißenborn, Berthelsdorf, Erbisdorf, Langenau, Gränitz, Groß« Hartmannsdorf, Mittelsaida, Forchheim, Lippersdorf, Großwal- terödorf, Eppendorf, Hahlen;, Frankenstein, Bockendorf, Pappen dorf, Ringethal, Greisendorf, Etzdorf, Gleißbrrg, Marbach, Obergruna, Großschirma, Langenhennersdorf, Kleinwaltersdorf und Oberschöna. Pie sämmtlichen Geistlichen dieser neuen Ephorie wu^dcn^ nach Freiberg berufen, utw ihnen die neue Kirchenagende vorzüleseh und das Versprechen abzunehmen, daß sie dem Super intendenten zu Freiberg gehorsamen wollten. UebtigenS ward in Freiberg die Anordnung getroffen, daß täglich in der Woche wenig stens eine Predigt in den verschiedenen Kirchen gehalten würde, während Sonntags mindestens zehn Predigten in denselben den Gläubigen vorgetragen yerden sollten. Der Superintendent über nahm alle Sonntags« und Festpredigten, sowie die de-jedesmaligen Dienstags, doch letztere mit dem ausdrücklichen Vorbehalte, Land- ueistliche nach seinem Ermessen dafür zu berufen. Unmitttlbar zur Seite standen ihm als Prediger: ein Montags« (später Archiv diakonuS), ein MtagS« und ein VeSperprediger. . *) Die frühere Rückficht auf seinen Bruder hatte ihn daran gehindert, deK schrpqlkat^il-en Bund«,K«tgetr«ten wa^. , /) "j Seine Ftfutilie gehörte -u den ältesten nyd angesehensten lpat,lzier« 8ain,lj,n gttiberz^ Zittau, 23. Januar. In der heutigen Nummer der hier er scheinenden „Lusatia" wird von einem intelligenten Kaufmann« un« serer Stadt die Idee in Anregung gebracht, in Zittau eine In« dustriebörse zu begründen. Der Aufsatz weist auf England hin, wo es keine Messen, wohl aber in jedem Jndustriebeznke yetviffe Mittelpunkte gebe, an denen sich Käufer und Verkäufer begegnen, ei» Beispiel, das in Stuttgart bereit« mit Erfolg nachgeahmt wor den sei. Zu solchen Mittelpunkten für den Jndnstnebezirk nun eignen sich in Sachsen durch ihre Lage und Eisenbahnverbindung vorzugsweise die Städte Plauen, Chemnitz, Zittau. Darum geht der Vorschlag dahin, gewisse Tage festzusetzen, an denen den sämmt lichen Industriellen der hiesigen Gegend, wozu auch die nahen in«' dustriereichen böhmischen Ortschaften zu rechnen sein würden-« sich in Zittau versammeln würden, um hier in kürzester.Zeit ihre Geschäfte zu erledigen. Zu diesem Zwecke würde zunächst ein Börfentag au«-: zuschreiben sein, um durch die Vereinigung der Industriellen unsrer, Gegend eine Jndustriebörse in Zittau zu errichten, al« deren LoM das zu einem eleganten Circuö umgewandelte ehemalige PrckhvsS- gebäude in Aussicht gestellt wird. Wir zweifeln nicht, daß diese zeitgemäße Idee vielfachen Anklang finden werde, und behalten uns vor, über die Verwirklichung derselben, welche für Zittau von großer Wichtigkeit werden dürfte, Ihnen seiner Zeit weitere Mit« theilungen zu machen. (D.J.), ^ Gran, 23, Januar. In der am 21. d. M. unter dem Vor« sitze des Cardinals-PrimaS von Ungarn abgehalteuen Sitzung de«, ComitatSauSschusseS in Gran, wurde, nachdem da« Kaiserliche Rescript verlesen worden, der Beschluß gefaßt, nachstehende Repräsentation an Se, Majestät den Kaiser zu richten und allen übrigen Lomitaten mitzutheilen: , ' . , " „Ew. Majestät! In Bestürzung haben wir das Schreiben Ew. Majestät vom 16. Januar in Empfang genommen. Die drohend ernste Mahnung des König« fordert un« aus, unsern Em« pfindungen Worte zu leihen, und das freie Wort, welche« an der Quelle der Wahrheit und dem unerschöpflichen Born so virlitt erlebten Leiden geschöpft ist und sich zu dem königlichen Throne Ew. Majestät erhebt, wird nicht in der Wüste verhallen. Wenn jene hochberühmten Männer de« Vaterlandes, welche in dieser Periode der Constiluirung Ew. Majestät erlauchte Person umgeben, Ew. Majestät auch gesagt,Haben, waö die Nation in diesen trauer« vollen 12 Jahren gelitten hat, Alles konnten sie nicht erzählen. Wir Bewohner des flachen Lande-, die wir unter den Streichen des entschwundenen System« am schmerzlichsten litten, wir könnten Ew. Majestät erzählen: — wie fremde Beamte unsre heiligsten Erinnerungen verhöhnten, — wie sie unsre Nationalität, unsre Muttersprache zum Gegenstand de« Spotte« machten, — wie sie uns aussaugten mit unerschwinglichen Abgaben, und nicht blos mir diesen, und uns arm machten — denn wir sind arm geworden, — wie man unS zwang, die Justiz zu kaufen, welche zahllose Male wegen ihrer Kostspieligkeit gar nicht in Anspruch genommen werden konnte und bei welcher der Umstand, daß man Magyar war, genugr , um Unrecht zu erhalten, — wie ihre Organe zur NachM friedliche Wohnung de« Bürgers drangen und ihn unter Am Weh. klagen seiner Kinder in Eisen schlugen und .n ^ schleppten, um dort Opfer soldatischer BaHarei^ ' „Himmelschreiende- hat die ge^Me wird die Weisheit Ew. Majestät ste Mcht verulthesien, wenn sie, jetzt nach so mel Unglück, Unterdrückung und Lech, Koll Trauer im Rückblick auf die Vergangenheit und fast <chnr Hoffnung für- die Zukünft, wenn auch einigermaßen erlost vori fWn Ketten, i» »er Hinsteruiß denn »och hetrscht e« «ich^ daD -Licht in Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtSamter und ", der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. 'N'-'-. itl i uäi n- 3 Ubr M die näch^ «scheinende Nummer 7 «lMowm«. Tageblatt. W- Freiberger Anzeiger d» ^-«nchmUtag- - , , . .. i ' ' wesvaltrtle -Yeil« oder-