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07 und 'L Tageblatt. 1 Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts zu Freiberg? sowie der Königs. GerichtsLmter und . - der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Sonnabend, den 19. Januar. 16. !W UI? z Ubr fUr die nächste erscheinende Numnier angenommen. ri>. ni Mädchenschulen, "die man in'« Auge faßte. Ein von über 200 Mädchen besuchte« vorzügliches deutsches Institut ward aufgehoben, Kirche und Schule in Schleswig-Holstein. „Kirche und Schule sind verwüstet, in 50—60 Kirchspielen deS HerzogthumS Schleswig, in welchen in Kirche und Schule bisher deutsch gesprochen wurde, ist die dänische Sprache eingeführt; der Gottesdienst in Kirchen, in denen kein Mensch dänisch versteht, wird abwechselnd dänisch und deutsch gehalten; der Konfirmanden- unterricht und die Konfirmation dürfen ausdrücklich nur dänisch gehalten und ertheilt werden. Bitten und Flehen haben nicht« geholfen. Sind Bitten und Flehen gekommen, dann hat man Pit Geld» und Gefängnißstrafe geantwortet. So sind die heiligsten Mittel zu politischen Zwecken gemißbrancht worden! Die dänische Geistlichkeit aber läßt es nicht dabei bewenden, dänisch zu predigen, sie giebt sich auch zu Ausspähern her, zu AuSspähern gut und schlecht dänischer Gesinnung und hat sich dadurch im Bolksmunde den Namen der „schwarzen Gendarmen" verdient. Früher war in diesen LandeStheilcn eine erfreuliche Kirchlichkeit, jetzt stehen die Kirchen leer und der Privatunterricht darf den Kindern nur dann durch Hauslehrer ertheilt werden, wenn wenigstens der Religion-« unterricht dänisch ertheilt wird, ja einem wegen Mangels dänischer Gesinnung abgesetzten Geistlichen ist eS untersagt worden, seinen eigenen Kindern den Religionsunterricht zu ertheilen, cS ist ihm «in dänischer Hauslehrer aufgezwungen," — so schilderte der Ab» geordnete. Matthis am 3. Mai v. I. in der Kammer zu Berlin die Zustände in Schleswig, und ein anderer Redner vervollstän digte das leider nur zu wahre Bild, indem er vorführte: „Die Gelehrten-Schulen zu Husum, Schleswig und HaderSleben sind danisirt und mit dänischen Lehrern besetzt, ebenso das Schullehrer- Seminar in Tondern. Die Stiftung der HaderSlebener Gelehrten« Schule durch Herzog HanS den Jüngern gewährte die Fonds nur unter der Bedingung, daß nie in dieser Schule ein dänische- Wort unterrichtet werde. In Tondern- sind die deutschen Schulen von -er Rectorschule bis zur Elementarschule herab in dänische ver« angcstellt worden ; die Privatinstitute find beseitigt; dies ist geschehen wider den Protest der städtischen Behörden. Infolge dessen sind die widerstrebenden RathSmitglieder und Stadtverordneten abgesetzt worden. In der Stadt Flensburg, ward eine dänische Volksschule «rbaut; um derselben Schüler zuzuwenden, wurde versucht, die Tüchtigkeit der deutschen Schulen zu untergraben. Die deutschen Lehrer sind sämmtlich wegen der großen Schülerzahl nicht im Stande, allein ihr Amt zu versehen, sondern müssen sich Gehilfen halten, für deren Besoldung sie Zulagen beziehen. Nun ließ man den Lehrern die Zulagen, entband sie aber von der Verpflichtung, Gehilfen zu haben. Einen alten Schullehrer, der sich selbst für unfähig «Aärte und um seinen Abschied bat, veranlaßte man, zu bleiben, um ein« schlecht« deutsche Schule zu haben. Namentlich waren Äs aber di« har, die dänische Sprache statt der deutschen als Kirchen«, Schul« und Geschäftssprache einzuführen. „Demnach ist — so klagt die im vorigen Jahre von der Majorität der Ständeversammlung von Schleswig an den König gerichtete Adresse — in der Probstei Flensburg mit 26 Kirchspielen, in der Stadt Tondern und 10 Kirchspiel«» der Probstei Tondern, in 4 Kirchspielen der Probst« lehrer werden den deutschen ordentlichen Lrbpqrn zugeordntt zmd die Kommunen angewiesen, sie zu h«solden ; dabei ist man weder hinsichtlich der intellectuellen, noch hinsichtlich der moralischen Be- fähigung solcher Subjecte wählerisch. Henn die Schulmeister nur , den „tappern Landsoldat," ha- neueste dänische Nattynallied gegen die SchleSwig-Holsteiner, gehörig einüben, so ist damit:ihre Plicht im Wesentlichen erfüllt." > .. ? . In der Tbat, es ist himmelschreiend, daß in Schleswig, die GotttSdienst«, die Predigten, die Spendungen der Sacramento daß Kirche und Schule nicht mehr dem Reiche Gotte» und der Bildung der Jugend ausschließlich, sondern politischen Zwecken vornehmlich dienen müssen, daß solche Mittel benutzt werden, um für da» Di» nenthum Propaganda zu machen, dass selbst die deutsche jSprach« den Bewohnern des HerzogthumS geraubt wird, damit, dq» Heran wachsende Geschlecht nicht deutsch, sondern dänisch «erde! : i Da- Herzogthum Schleswig bat eine gemischt«: Bevölkerung/ der Süden und die Mitte sprechen deutsch, der Norden mit Aus« nähme der Städte, in welchen die deutsche Sprache herrscht- redet» dänisch. In Mittel-Schleswig ist der Volksdialekt ha- Platt« -rutsche, weiter nach Norden das Augelbäaische, «ine Mischung v« Plattdeutsch und Dänisch. Der angrldänische Dialekt «qr früher verbreiteter und ist ganz allmälig von der plattdeutschen Mundart verdrängt worden, so daß er jetzt in Mittel« Schleswig uux noch in wenigen Dörfern zu finden ist. Die Dänen, erbittert darüber« daß da- Plattdeutsche immer weiter nach Norden pordringt, furch» ten, -aß mit der Zeit die deutsche Sprgche ganz Schleswig er obern wird. Die derüchtigten Sprachrescripte, ein Anhang zu der Verfassung vom Jahre 1854, sollen dagegen einen Damm bilden und der dänischen Sprache das verloren« Terrain wiedergewiune» Helsen. Da- Ziel, welche- diese Rescripte verfolg«», ist da» in. allen Ortschaft«», wo früher einmal da- Angeldänische d«r Volk-» dialekt gewesen, aber durch da- Plattdeutsche verdrängt worden ist, Erscheint 'leben Wochwkg früh - Uhr. Inserate wer ben bi« MachM'ttag« und ferner da, wo jener Dialekt sich noch neben der deutschen Eul- wandclt; die alten Lehrer sind abgesetzt und dafür dänische wieder tursprache,. besonder- in den Städten von Nordschleswig erhalten Freiberger Anzeiger ^ deren Raum mit » Hs. . 'Mal» 6! Illi,: .'Nc -slltt >-,A chlll 1861. Husum und Bredstedt, in 9 Kirchspielen der Probstei Gottorff die seit Jahrhunderten ibesiandene ausschließliche deutsche Schulspracht gewaltsam und gegen den Wunsch der Einwohner verdrängt, so daß in allen diesen Kirchspielen nur bi- zu 4 Stunden in der Woche deutsch unterrichtet werden darf, was aber nicht einmal, geschieht. Nach denstlb«» Vorschriften soll der Gottesdienst in den gedachten Kirchspielen abwechselnd dänisch und deutsch sei», obgleich ik den meiste» Kirchspiele» fast alle Einwohner eine dänische Pre- digt nicht, alle gber eine deutsche Predigt, gut verstehe» können, nachdem es vorher,,jn jeder Weise chi^aM worden war. DaS Eine notorische Thatsache ist e» daher auch, daß die Kirchen an gewöhnlich« Vö^fahre« im Herzogthum .Äch ist aber dies, daß den dänischen Sonntagen fast immer leer steheck." man ohne WeiwreS danischc Schulmeister elnsetzt, bald in vacantei Diese Klagen stößt nicht ein beliebiger, mit, dx» DerhLWstM Stellen, bald in durch Absetzung sacant gemachte. Dänische Hilfe- unbekannter Mann «u», nein, so spricht die Majorität derdetz»