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Erscheint jeden Wochentag früh 1 Uhr. Inserate wer- dm bi« Nachmittag« S Ubr für die nächst- «rschemende Stummer angenommen. Lagevlatt. Pr.i, - vierteljährlich 1» N-k. Inserat« werdm di« gespaltene Zeile od« dermRaum mitS Pf. berechnet. Freiberger Anzeiger und .i--- Amtsblatt des Königs. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsämter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ^^21. Freitag, den 23. Januar. 1861» Toge5oeschichle. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 1. Februar, Vormittags 10 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen Theodor Kißhauers in Niederbobritzsch wider Johann Gottlieb Giese daselbst. — Vcrhandlnngstermin in der Untersuchung wider den Handarbeiter Franz Ferdinand Wirth aus Großhartmanns dorf, wegen Diebstahls. — Vormittags 11 Uhr: Verhandlungs termin in Privatanklagsachen deS Gerichtsamtsactuar Moritz Haubold in Sayda wider den Schuhmachermeister Carl August Gläser in Pfaffroda. — Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in Pri vatanklagsachen Christianen Carolinen verehel. Klemm in Loßnitz gegen Carl Gottlieb Kohl und Carl Eduard Kohl daselbst. — Den 5. Februar, Nachmittags 4 Ubr: Anderweiter Verhandlungs termin in der Untersuchungssache wider Christiane Marie Liborius aühier, wegen Diebstahls. — Den 8. Februar, Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen des SchänkwirtHS Johann Adolph Klemm in Großhartmannsdorf wider den Gutsbesitzer Robert Herrmann Nestler in Berthelsdorf. In Dresden werden in den nächsten Tagen nicht weniger als 10 Maskenbälle abgchalten werden, nämlich zwei öffentliche (den 25. d. M. in „Braun's Hotel" und den 4. k. M. im „Kolosseum"), und 8 Gesellschafts-Maskenbälle: die „Saxonia" den 27., „Poly- hymnia" den 28., „Urania" den 30. d. M., die „Iris" den 1., die „Amicitia" (im Odeum) den 4., das „Altstädter Casino" den 7., die „Amicitia" (im Rcußischen Garten) den 8. und das „Neu städter Casino" den 10. k. M. Leipzig, 23. Januar. Das heute ausgegebene Kreis- und Verordnungsblatt des Regierungsbezirks Leipzig enthält folgende Gcncralverordnung, in welcher die Stadtverordnetencollegien ver warnt werden, sich mit andern Fragen als den in ihr Bereich ge hörenden zu beschäftigen: In einzelnen Städte« des hiesigen Regierungsbezirks ist es neuerlich vorgekommen, daß Stadtverordnetencollegien als solche mit andern Gegenständen sich beschäftigt haben, als auf welche ihre Competenz durch ausdrückliche gesetzliche Vorschrift — §. 11S der Allgemeinen Städteordnung — beschränkt ist. So ist z. B. darüber beraihen und Beschluß gefaßt worden, ob und in welcher Weise der Beitritt zu den bekannten Petitionen um Wahlreform vom den Stadtverordneten erklärt werden solle. Die unterzeichnete Re gierungsbehörde hält sich für verpflichtet, auf die offenbare Unge setzlichkeit eines solchen Gebarens mit dem Beifügen aufmerksam zu machen, daß man wieder vorkommendenfalls AufstchtS wegen zu «rnsterm Einschreiten sich genöthigt sehen würde. Leipzig, 14. Jan. 1861. Königliche Kreisdirection. v. Burgsdorff. — Nach einer statistischen Mittheilnng im Leipziger Kreis- und Verordnungsblatt stellt sich in Bezug auf das civilärztliche Personal für Sachsen folgendes Resultat heraus: Civilärzte 1. Klasse 546, Aerzle 2. Klasse 222, Wundärzte 203. Die Zahl der Apo theken beträgt 177, die der Hebammen 1514, der Thierärzte 223 und der tierärztlichen Empiriker 254. Was das Militär-Medi- cinal- und veterinärärztlicke Personal betrifft, so giebt es 75 Ober ärzte, 52 Unterärzte, 13 Roßärzte und 3 Apotheken. München, 18. Januar. Nach einem im „ Militär-Verord- uungsblatte" enthaltenen, vom 16. Januar datirtcn Armeebefehl hat bas 6. Infanterieregiment vacant König Friedrich Wilhelm von Preußen von nun an den Namen des dermaligen Inhabers, Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm I. von Preußen zu führen. Pesth, 22. Januar. Die heutigen Zeitungen veröffentlichen die Einberufung dcS Landtages auf den 2. April nach Ofen, nach den Bestimmungen des Wahlgesetzes von 1848. Paris. Der „Patrie" wird aus Schanghai gemeldet, Prinz Kung von China werde als außerordentlicher Botschafter seines kaiserlichen Bruders im Frühjahr nach Paris und London kommen. — Die „Patrie" enthält ferner folgende Note: „ES geht daS Gerücht, daß mit Nächstem ein Einverständnis Frankreichs, Eng lands und Rußlands sich anbahne, um eine friedliche Lösung der dänischen Frage herbeizuführen." — Msgr. Sacconi, der päpstliche Nuntius in Paris, wird diese Woche hier ankommen, aber nur dann einen längern Aufenthalt nehmen, wenn eS ihm gelingt, die Mission, mit der er betraut ist, glücklich zu Ende zu bringen. Turin. Ein Leitartikel der „Opinione": „Programm der italienischen Politik", sagt: Ohne die französische Intervention wäre die Eroberung der Lombardei und die Einigung so vieler andern italienischen Provinzen unmöglich gewesen. Jetzt, nachdem 22 Millionen Italiener eine Nation constituirt haben, müssen wir trachten, das Uebrige allein auszuführen. Wir müssen rüsten und uns vorbereiteu, die erste Gelegenheit zu erfassen, Venetien zu be freien. Die römische Frage löst sich dann Don selbst. ES ist augen scheinlich, daß Frankreich Rom insolange nicht verläßt, als Oester reich in Italien Fuß hat. Wir werden Frankreich nicht den Krieg erklären, damit es Rom verlasse; wenn wir den Krieg erklären, so wird cS an Oesterreich sein, und dazu brauchen wir die Allianz Frankreichs. Aber um uns zu rüsten, brauchen wir Zeit. Wir müssen vor Allem an uns denken und Polen, Kroatien, Ungarn und Serbien bei Seite lassen. Turin, 19. Jan. Man ist hier auf den Widerstand Franz II. gefaßt und hat nach Neapel die gemessensten Befehle geschickt, um Gaeta von der Land- und Sceseite mit allen zu Gebote stehende.« Mitteln anzugreifen. Der Admiralität in Genua ist die Ordre zugegangen, alle im dortigen Hafen ankernden Kriegs- und Trans portschiffe zum Auslaufen bereit zu halten. Ebenso haben mehrere Infanterieregimente,: und Artillerieabtheilungen, welche im Innern Piemonts stehen, die Weisung erhalten, auf die erste Depesche zum Abmarsche nach Genua und zur Einschiffung nach Neapel sich be reit zu hallen. Endlich ist vom KriegSministerium verordnet wor den, daß die Organisation der neuen Regimenter bis Ende Februar beendet sein muß. Neapel. Bemerkenswerther Weise haben die Piemontesen jetzt gerade in denselben Provinzen mit der Revolution zu kämpfen, wo sie dieselbe zuerst gegen die Bourbonische Herrschaft gebrauchten, in der weitern Umgegend von Neapel (Salerno und das Volturno gebiet), in Calabrien, Sicitien und den Abruzzen. In den letztem ist der Kampf aus der Widersetzlichkeit vereinzelter Gemeinden und Banden bereits wieder zum förmlichen Kriege geworden, wobei die auf's Römische übergetreten gewesenen Bourbonischen Soldaten eine Hauptrolle spielen und der durch sein strenges Auftreten gegen die widerspenstige Bevölkerung bekannte Pinelli mit seinen Truppen und Kanonen ohne beträchtliche directe Verstärkungen nichts mehr ausrichten kann. Vor der Hand sind 4 Brennpunkte des Kampfes zu unterscheiden: daS obere Volturnogebiet mit Venafro und San- Germano, wo sich lange Piemontesen und Neapolitaner gegcnüber- standen, das Küstengebiet von PeScara mit Chieti und Lanciano, das nördliche Grenzgebiet am Tronto mit Ascoli und Monte^Ro- sara (ehemals päpstlich), endlich die Straße von Rom über Twon nach dem Lago-di-Fucino, mit Tagliacozzo und Avezzano, wo der jüngste beträchtlichste Einfall erfolgte und wohin von Gaeta der Weg über Sora und Casteluccio führt. ' Aus dem Centrum der Abruzzen liegen bis jetzt keine Nachrichten von Aufständen vor. Neapel, 16. Januar. Die päpstliche Regierung hat beW die Sache Franz' II. nach Möglichkeit zu unterstützen. Zu diesem Zwecke ertheilte sie die Erlaubniß, ein Corps von 10,000 bis 12,000 Mann zn organisircn, das größtentheus aus der aufgelösten Armee