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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 10.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189806107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18980610
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18980610
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-06
- Tag 1898-06-10
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Monat
1898-06
-
Jahr
1898
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'MX ^ «us, und überreichte gleichzeitig dem Kompagniesührer zu», dauernde» Andenken an den schönste» Tag, den die deutsche Kompagnie bisher «rlebt, einen eigenhändigen Entwurf zu seinem Namenszng, dessen Führung aus den Achselklappe» er für die Zukunft gestattete. Der Prinz sprach etwa wie folgt: »Meine Herren I Ich danke Ihnen sür DaS, was ich hier gesehen habe- Banz besonders, hat eS mich gefreut, zu sehen, das. Sie Das, was Sie in der Jugend zu Hause gelernt, hier drangen weiter gepflegt heben, um so Mehr, als cS zu einem gute» Zwecke ist, nämlich: im Nvthsalle die ansässigen Europäer zn schützen und gleichzeitig das Tentschthum hier draußen ausrecht t» erhalten. Es ist mir eine Freude, dem von Ihnen geäußerten Wunsche nachzukominen und der Kompagnie von heutigem Tage au meinen Namcns- »ug zu verleihe». Ich Hesse, daß dies dazu beitragen wird, Sie ferner in dieser Beschäftigung auzuspornc», »nd daß sich auch Ihre Zahl »och durch einige Herren vergrößern wird- Ich habe mir auch erlaubt, der Komvagnic eine» Schießpreis zu stiften, um das Interesse am Schießen zu heben, und werde Ihnen denselben später znstellen lassen. Ich sage Ihnen nochmals meinen besten Dank sür Da«, was ich gesehen habe, und daß Sie mir heute, »achdrm Sie erst gestern die regelmäinge Borstellung mitgemacht, mir noch mal» heute Ihre kostbare Zeit gewidmet haben. ES war mir wirklich eine große Freude. Gute Nacht, dcntsche Kompagnie!" L;.c ' onnerndcS Hoch aus den Kaiser, den Prinzen und Deutsch land war der Ausdruck des Dankes der Kompagnie. Umschau im Lande. — Fahrt-Bergiinstignttgen. Zur Erleichterung des Besnchs der vom 30. Juni bis 5. Juli d. I. in Dresden statifindenden XII. Wanderausstellung der Deutschen Landwirth- fchafts-Gesellschaft läßt die Sächsische Staatseisenbah»-Ver> waltung folgende Fahrlvergünstigungen einirelen: In der Zeit vom 29. Juni bis 5. Juli werde» die auf sämmtlichen Stationen der sächsischen Staats- und mitverwalteten Privatclsenvahneu in der Richtung nach Dresden-Altstadt, -Neustadt, -Fricdrichstadt und -Wettinerstraße gelösten einfachen Personenzugssahrkarien I., II. und III. Klasse den Reisenden bei der Ankunft in Dresden auf Wunsch belassen. Diese Fahrkarten erhalten durch Aufbringung eines Stempel- abdruckes Gültigkeit zur freien Rückfahrt in Personcu- zügen von Dresden nach der Fahrkartenausgabestation bis ein schließlich 6. Juli Miternacht. Für die Aufbringung d'K Etrmpelabdrucks, welche ledi g li ch auf dem Aus st ellnngs platze vorgenommen wird, haben die Reisenden selbst zu sorgen. Die ein fachen SchncllzuzS-Fahrlarten genießen die Vergünstigung nicht; doch »erden die einfachen Personenzugs-Fahrkartcn auch zn Schnellzügen auf der Hin. und Rückreise gegen jedesmalige Lösung von Ergänzungs karten zugclassen. Im Uebrigen ist einmalige Fahriuntcrbrechung sowohl auf der Hinfahrt nach Dresden, als auch auf der Rückreise gestattet, Freigepäck wird dagegen nicht gewährt. —r. Sonderziiae nach Wie«. Die Verwaltung der sächsischen Staalseisciibahnen beabsichtigt im Vereine mit der Österreichischen Rordwestbah» Sonnabend, den 16. Juli und Dienstag, den 16. August d. I. je einen Svnderzug zu bedeutend er mäßigten Preisen von Leipzig und Dresden nach Wie» über Letschen mit Anschluß nach Budapest verkehren zu lassen. Diese Züge werden an den genannten Tagen von Leipzig, Dresdner Lahnhof, Nachm. 2 Uhr 40 Min. und von Dresden-Altstadt, Hauptbahnhof, Nachm. 5 Uhr 30 Mi», abgehcn und andern Tags früh gegen Uhr in Wien, Nordwestbahuhof, eintreffen. Die Fahrkarten erhalten eine 30tägige Gültigkeit. Die genauen Fahr preise und die sonstigen Bestimmungen über Verausgabung von Anschlußkarten können aus der Ende dieses Monats erscheinenden Nebersicht ersehen werden, welche unentgeltlich von den Stationen der sächsische» StaatSeisenbahnen, ferner von den Ausgabestellen für zusammenstellbare Fahrscheinhefte in Leipzig (Dresdner Bahnhof), m Dresden-Altstadt (Wienerstraße 2, Part.) und in Chemnitz (Bahnhofsvorplatz, Albertstraße 4) zu beziehen ist. Brieflichen Be stellungen sind 3 Pfg. Porto in Marke beizusügen. — Dresden. Große Sorge ist dem Besitzer und Bewirth- schaster des Restaurants zum Staffelstein in Niederpoyritz dadurch bereitet worden, daß die Ehefrau desselben, sowie die Köchin, der HauSbursche und die Milchfrau in Pappritz von seinem eigenen streicht man wohl das eigene Haar zurück und nimmt eine Reihe falscher Stirnlöckchen zu Hilfe, die aus naturkrausem Haar geseetigt in aller Nässe sich nur um so anmuthiger ringeln! Aus Bademäntel und Badetücher hat sich die Vorliebe für aller Karrirte erstreckt. Sie erscheinen in matten Farben karrirt, doch so, daß stets der weiße Grund vorherrscht. Das Gewebe ist fast immer baumwollener Rubberstoff. Es giebt sehr praktische Taschen aus undurchlässigem Stoff, mit Bügel verschlossen, in denen sich alles für das Bad Noth- wendige leicht transportiren läßt. In eleganten Bädern, wo Konzerte und Munions Abwechsel ung bieten, wird meist für diese Gelegenheiten ein großer Toiletten- luxus entfaltet. ES seien hier drei für diesen Zweck bestimmte Kleider beschrieben, die sämmtlich Prächtig, vornehm und apart waren. Zuerst eine Toilette aus tveißer Seide, mit breiten anfgedruckten schwarzen Spitzen, die aber bis zur vollkommenste» Täuschung natur- wahr ausgeführt waren. Sie durchschnitten in sünf Reihen den Nock horizontal und waren auf der Taille aus weißem Mousselinchiffon p« einem kleinen Jäckchen geordnet. Dieses wurde über der Brust durch eine große orangegelbe Sammctschleife zusammen gehalten; gleicher Sammet bildete Gürtel und Halskragen. Die zweite, jugendlichere Toilette war aus altrosa Seide gefertigt, über die soru Leinenbattist zart wie ein Hauch gebreitet war. Es bildete den oben engen, unten mit breitem Volant versehenen Rock und überzog die Taille blusenartig. Große schwarze, abgepaßte Spitzenfigure» waren daraus genäht; die Taille schlossen seitwärts dicht übereinander- sallende Schlupfen aus altrosa Seidenband. Am eigenartigsten war der dritte Anzng. Ueber einer Grundform aus weißer Seide war weiß und blau gestreifter Kaschmir quer genommen, also der Stoff in fortlaufender Länge arrangirt, eine jede Naht nach hinten ge nommen und dort in eine Beduincnfalte gelegt. Der Stoff war so gewebt, daß die meisten Streifen sich nach oben sowohl verschmälerten, als auch Heller verliefen, so daß der Nock oben fast ganz weiß, unten dagegen fast ganz blau erschien. Den Saum umgaben fünf schmale, dicht über einander gesetzte Volants aus weißem Mousselinchiffon, Jeder mit einem getollten Atlasbändchen besetzt. Aennel und Vordertheile der Taille waren ans blauweißem Stoffe, der vordere Einsatz aus weißem Mousselinchiffon mit gelblichen Spitzen« applikationen. Wer mit derartigen Toiletten ans Reisen geht, muß natürlich über Riestnkofscr mit de» verschiedensten Einsätzen verfügen, auf denen jede Robe gesondert ihren Platz findet. Im Allgemeinen ge nügen Koffer mit einem Einsatz sür leicht zerdrückbare Sachen; sehr praktisch sind die Rohrplattcnkoffer, deren Gewicht so gering wie irgend möglich ist. Es empfiehlt sich, an jedem Koffer die deutliche Adresse der Besitzerin anzubringen; man hat hierfür hübsche Etuis aus Leder, bei denen die Adresse eingcschvben wird, und die am Kofferschloß hängend angebracht werde». Glücklicherweise hängt aber die Reisefrendigkcit nicht von rasfinirte» Sachen ab, und Die jenige ist am besten daran, die gerade ans der Reise die wenigsten Bedürfnisse hat Hunde, bei dem die Tollwuth festgestellt worden ist, gebissen worden sind. Die von dem Hunde gebissenen Personen find vorgestern Abend sofort nach Wien in das Pasteur'sche Institut abgereist. Von dem fragliche» Hunde soll auch ein bisher noch nicht bekannt grwordener Gast gebissen worden sei». — Leipzigs Am Dienstag hat sich im Connewitzer Holze im Revier Probstci ciu 25jähriger, in L.-Neudnitz wohnhafter Kauf mann F. vermuthlich aus Furcht vor Strafe wegen verübten Betrugs mittelst Revolverschusses entleibt. Seine gleich ihm steckbrieflich der folgte Ehefrau ist am 4. Juni festgenommen worden. — Die medizinische Fakultät unserer Universität hat Herrn Christian Ludwig Tschaplowitsch, praktische» Arzt in Euba bei Chemnitz zum Ehren doktor der Medizin ernannt. — Herr Rathsassessor Bruggcr in Leipzig ist von den städtischen Collegien von Oppeln zum zweiten Bürgermeister gewählt worden. — Dahle«». Am Dienstag Nachmittag gegen 2 Uhr stürzte der im Vau begriffene Schacht de- Brunnens für die zu errichtende landwirthschaftliche Haushaltungsschule zusammen, die beiden Brunnenbauer Gebr. Wiedtner in einer Tiefe von ca. 19 Meter begrabend. Ob die Verunglückten noch leben, ist die bange Frage, vor der alle Dahlener und besonders die beklagenswerthen Ange hörige» der Verschüttete» stehe». Die sofort nach dem Unfälle von der hiesigen Freiwillige» Feuerwehr und hilfsbereiten Männern unseres Städtchens in Angriff genommenen Rettnngsarbeiten wurden nach 6 Uhr Abends von einer Abtheilung des Pionier-Regiments, welche telegraphisch aus Dresden requirirt worden war, mit regem Eifer und anerkennenswerther Ausdauer fortgesetzt, doch ist man erst etwa zur Hälfte Schachttiefc vorgedrungen. Durch das lose sandige Erdreich sind die Nettungsarbeiten sehr erschwert. — Hohensteitt-Erttstthal. Ueber die konstatirten Unregel mäßigkeiten beim hiesigen Postamt wird folgendes Nähere berichtet; Seit mehreren Wochen ist man Unregelmäßigkeiten auf der Spur. Scho» seit Wochen befindet sich der Postsekretär Bode im Zwickauer Landgerichte in Untersuchungshaft und seit Dienstag ist gar der Vorstand unseres Postamtes flüchtig. Plötzlich ist Dienstag ein höherer Beamter der Oberpostdireltion Chemnitz hier eingetroffen, um eine Revision vorzunehmen, bei der ein Kassendefckt von 1100 Mark entdeckt worden ist. Diese Entdeckung hat Rascher veranlaßt, das Weile zu suchen; er hat sich in der Richtung nach Wüstenbrand hin entfernt. In der Nacht zu Mittwoch hat sich der Flüchtige wieder in seiner Wohnung aufgehaltcn, diese aber schon früh 5 Uhr. ver lassen und sich durch die Schützenstraße nach Oberlungwitz zn wieder entfernt. Ob dieser Fall etwa mit der Bvde'schen Untersuchungssache zusammenhängt, wird sich vielleicht in der Hanptverhandlung gegen Bode ergeben, die für den 17. Juni in Zwickau angesetzt ist. Der flüchtige Postdirektor hat vor Verlassen seiner Wohnung geäußert, daß er nicht etwa beabsichtige, sich das Leben zu nehmen. — Marienthal. In nicht geringer Aufregung befand sich am Dienstag Abend unser Ort. In dem Hintergebäude des Hauscs Nr. 51 der Nichardstraße, in dem der 61 Jahre alte Klcmpnermeistcr Seittiger seine Werkstatt hat, hörten andere Hausbewohner in der siebenten Stunde einen Schuß krachen und sahen unmittelbar darauf die Ehefrau Seinigers mit blutenden, Kopfe heraüsstürze» und davon eilen. Seiniger halte seine Frau, mit der er erst seit einigen Monaten verheiratet ist, aber in getrennter Ehe lebt, in seine Werkstatt ge lockt und hier sie zu erschieße» versucht. Unmittelbar darauf feuerte Seiniger aus sich selbst zwei Schüsse ab und brachte sich weiter mit einem Taschenmesser einen tiefen Schnitt in die Kehle bei. Glück licherweise ist di- Verletzung d.r Frau keine sehr schwere, so daß sür ihr Leben nichts zu befürchten ist. Auch die Verwundungen des Mannes sollen nicht derart sein, daß an seiner Wiederherstellung ge- zweifelt werden müßte. Seiniger wurde mittels Wagens in das Kreiskrankenstift Zwickau eingeliefert. Die Ursache der That dürfte in zerrütteten Vermögens- und Familienverhältnissen zu suchen sein. Bemerkt sei noch, daß S. seine Frau zuvor zu einem Spaziergang nach dem Windberg veranlaßt hatte, Letztere aber nicht darauf einging. — Klingeuthal. Am Dienstag Nachmittag begleitete die Frau verw. Buchdruckereibesitzer Morgncr hier ihre in Jena ver- heirathele Tochter nach Adorf zur Bahn. Die Frauen benutzten ein Geschirr. Auf der Rückfahrt scheuten die Pferde in Zwola. Frau Morgner sprang aus dem Wagen, um sich zu retten. Sie schlug jedoch mit dem Kopf auf den harte» Straßenboden so heftig auf, daß sie einen schweren Schädelbrnch davontrug und in der ver gangenen Nacht starb, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben. Die Nichte, die mit zurückfuhr, ist unverletzt geblieben. — Reichenbach. Unter dem Verdacht der Brandstiftung ist der Werkführer Moritz Rohatsch, ans Bautzen .gebürtig, in Haft genommen worden. Derselbe soll aus Acrger darüber, weil ihm seine Stellung in der Maschinenfabrik von Th. Weiß gekündigt war, die Feuersbrunst, welche diesem Etablissement Schaden zugesügt, angelegt haben. — Aiterbach i. V. Mit dem I. Juli d. I. wird hier eine Superintendent»» errichtet. Die neue Ephorie umfaßt den ganze» Bezirk der Amtshauptmannschaft Auerbach und werden ihr darnach zugewiesen aus der Ephorie OelSnitz die Parochien bez. Filial- gemeinden: Auerbach, Falkenstein, Jrfersgrün, Klingenthal, Lengen- feld, Plohn mit Filial Röthenbach, Rautenkranz, Rodewisch, Rothen kirchen mit Filial Wernesgrün, Treuen, Untersachsenberg-Georgen thal, Waldkirchen, Werda, Zwota mit Filial Hammerbrücke, aus der Ephorie Plauen die Parochien: Bergen und Limbach. — Falkensteiti. Von de» Hinterbliebenen des verstorbenen Fabrikanten Herrn Eckstein ist dem Stadlrath ein Vermächtniß von 1000 Mk. als Heinrich-Gottlob-Eckstein-Stiftung übergeben worden mit der Bestimmung, die Zinsen aller zwei fJahre an würdige Arme zv vertheilen. Lokales. — Die Zahl der Stimmberechtigten 1»« Misere* Stadt beläuft sich nach der auf Grund des Abschlusses der Wählerlisten erfolgten Feststellung für die diesjährige NeichStagswahl auf 36,147 gegen 29,730 bei der letzten Reichstagswahl im Jahre 1893. Dem nach hat sich die Zahl der Stimmberechtigten während dieser 6 Jahre um nicht weniger als 6417 erhöht. — In« Meldeamt werden morgen Freitag wegen Reinigung der Geschäftsräume nur dringliche Sachen erledigt. — Die hiesige Staatsanwaltschaft ordnet die Festnahme des am 1. Juli 1865 in Neudamm in Ostpreußen geborenen, zuletzt hier aushältlich gewesenen Ofensetzers und Versicherungsagenten Franz Wilhelm Horn wegen Betrugs an mit dem Bemerke», daß es nicht ausgeschlossen sei. daß sich vorn für den am 28. März 1666 in Haßleben i. Thür, geborenen KausmanNtAdvlijEmil Otto Steinbeiß ausgicbt und Legitimationspapiere desselben bei sich führt. — Konktttöwesen. Ueber das Vermögen des Bäckermeisters Eduard Moritz Hempel in Berbisdorf ist unter dem 7. d. M. Nachmittags '^5 Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Herr Kaufmann Franz Müller hier (Chemnitzerstraße 7) ernannt. Zur Prüfung dieser Forderungen und zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Glä,big«auSschusse» u. s. w. ist Termin auf den 14. Jnli Vormittags 9 Uhr vor dem hiesige« königl. Amtsgerichte Abth. L anberaumt. — 39. Hauptverfammluug des Vereins Deutsche» Inge«,«eure. Am Mittwoch, den, dritten «nd letzten Berhand- lungStag, hielt Herr Obrringeuieur Gerda ».Düsseldorf eine« fesselnden Vortrag über das Henrichenburger Schiffshebewerk, welche» ein ebenso beifällig aufgenommener interessanter Bortrag de» Direktor» der Aktiengesellschaft Oskar Schimmel u. Co. Herrn Rohn-Chemnitz folgte. Der Vorsitzende, Herr Baurath Bi ssi nger-Nürnberg, dankte sür die -er Hauptversammlung entgegengebrachte Förderung de» staatlichen und städtischen Behörden, sowie dem hiesigen Bezirks verein und lud die Thcilnehmer zu der nach Nürnberg cinzu- berufenden nächsten Hauptversammlung ein. Nach einem im Namen der Gäste von Herrn Fabridirektor Lämmer-Braunschweig dem Gesammtvorstand« für seine außerordentlichen Bemühungen aus gesprochenen Dank wurde die Hauptversammlung geschlossen. In den Nachmittagsstunden fanden folgende Besichtigungen statt: „ Sächsische Maschinenfabrik vorm. R. Hartmann, Werkzcugsabrik von I. E. Remecker, Strumpffabrik von Moritz Samuel Esche, Deutsche Werk zeugmaschinenfabrik, Kraftstatio» der Straßenbahn, Chemnitzer Wirkwaaren- Maschinenfabrik vorm. Schubert u. Salzer, Salzer Fahrradwerke, Strick- mafchincufabrik von Seifert und Donner, Werkstättenbahnhof, Städtische Gasanstalt II. Am Abend wurden die mit dem VerbandStag verbundenen Chemnitzer Festlichfeiten in würdigster Weise abgeschlossen durch das Abschiedsfest in den drei Sälen des „Wintergarten". Die vielen Festtafel» in dem imponirend wirkende» großen Saale boten eine» außerordentlich anlmirenden Eindruck und die gehobene Feststimmung wurde bestens erhöht durch wirkungsvolle Ansprachen; cs toasteten die Herren: Direktor Schiersand (Begrüßung der Festtheilnehmer), Oberbürger meister Or. Beck (auf Wiedersehen bei einem späteren Verbandstag in Chemnitz), — Direktor Peters - Berlin (auf die Damen der hiesigen Vereinsmitglieder), — Direktor Rohn (auf unseren Herrn Oberbürgermeister), — Brau» » Reicheubach (auf die hiesigen tech nische» Bildungsstätten), — Philipp (auf den Vorsitzenden Herrn Schiersand), — Jnstizrath Du. Enzmann (auf den Bezirksverein), — Bissinger-Nürnberg (auf Chemnitz und auf Wiedersehen in Nürn berg), ZieSler (auf Nürnberg), Blank (aus die Komitcemitglieder), Baurath Kaiser (Dank vom Zweigverein des Sächsischen Jngenieur- nnd Architektenvereins). Schließlich erzielte eine gereimte humoristische Festbeschreibung des Herrn Ruppe rt allgemeine Heiterkeit. Die von der städtischen Kapelle unter Leitung des Herrn Konzertmeister Göllnitz in allsprechender Weise ausgefnhrte Tafelmusik erhöhte die FeststimnlUlig ganz besonders und einige Glanznummern der Spe- zialitätciitrnppe des „Wintergartens" fanden stürmischen Beifall. Der Wintcrgartenwirth Herr Knorr hatte für das Beste aus Küche und Keller gesorgt, so daß fast 700 Thcilnehmer a» den Festtafeln die anziierkennendste Vewirthung fanden. Den entsprechenden fröhlichen Abschluß fand das Fest durch das in den Ballsälen stattfindende Tanzvergnügen. — Die Mitglieder des Evangelischer« Arbeitervereins Chemnitz (I. P-) seien auch an dieser Stelle auf die im Anzeigen- theike des vorliegenden Blattes befindliche Bekanntmachung aufmerksam gemacht. Das Bestrebe» des Vorstandes, den Mitgliedern des Ver eins unter äußerst günstigen Bedigungen einen Ausflug nach dem schön gelegenen Meißen zu crmöglichen, findet hoffentlich durch zahl«, reiche Betheiligung Anerkennung. Auch für Nichtmitglieder des Vereins ist diese Bekanntmachung insofern von Interesse, als sich- gegen Zahlung eines äußerst geringen Aufschlages Gelegenheit zur *- Betheilignng an diesem Ausfluge bietet. —ä. Sommerfest im Erzgebirgöverei««. Nachdem der Vorstand des Erzgebirgsvereins beschlossen hat, dieses Jahr — und zwar am 6. Juli bei „Meyers" (Bernsdorferstraße) — einmal ein Sommerfest zu veranstalten, dürfte sür die Mitglieder und vielleicht auch für manchen noch Fernstehenden schon jetzt die Nachricht willkommen sein, daß zu dem Vergnügen außer Konzert und Tanz noch mancherlei Darbietungen vorgesehen sind, die das Fest „eigen artig", also dem Charakter des Erzgebirgsvereines entsprechend,' gestalten werden. Ueber die Einzelheiten aber wird im Voraus nichts verrathen. — Auch ein Jubiläum. Ueber dem alten Thürbogen der ehemaligen Chemnitzer Lateinschule, der heutigen Poliklinik hinter der Jakobikirche befindet sich folgende lateinische Inschrift: „^mxliat: st rsnovat luäum Iirmo pia eura Lsiiatus, Lsrviat nt 6Iiristo littsruliscsus tzonis. I4OX0V1II üleno. ckun.", auf Deutsch: „Es erweitert und erneuert diese Schule die gewissenhafte Fürsorge des RatheS, damit er Christo und de» schönen wissenschaftlichen Studien diene. 1598 im Monat Juni." Demnach ist diese, durch die wesentlich gestiegene Schülerzahl nöthig gewordene Erweiterung der beschränkten Räume des ehemaligen Lyceums oder der Lateinschule vor nunmehr genau 300 Jahren erfolgt. Man darf also diese im Allgemeinen viel zu wenig beachtete Inschrift als einen nicht un wichtigen Beitrag zur Lokalgeschichte unserer Stadt und speziell deS Schulwesens bezeichnen. —* Auch eine Schlafstelle. In polizeilichen Gewahrsam genommen wurde ein wohnungSloser Stricker aus Ruttloff, welcher' sich gestern Abend auf einer Bank der Promenade an der Theater straße sein Nachtlager zurecht gemacht hatte und dann den Wächter,! welcher ihn weckte, gröblich beleidigte. —* Ei«» Fahrrad gestohlen. Gestern Abend wurde ei»! vor einem Hause der Bretgasse stehendes, fast neues Zweirad im Werthe von 280 Mark gestohlen. Dasselbe hat die Bezeichnung „Diamant", Modell 15, Nr. 6587. Das Gestell ist schwarz lackirt, der braune Federsaltel mit Polsterung versehen. Von dem Diebe, bez dem gestohlenen Rad fehlt bis jetzt jede Spur. —* Hänsliche Szene. Festgenommen wurde ein an der Jakobstraße wohnhafter Schlosser, welcher gestern Abend im an getrunkenen Zustande in seiner Wohnung fortgesetzt erheblichen Lärm verübte, so daß die Hausbewohner belästigt wurden, und dem gegen jhn einschreiiende» Schutzmann nicht Folge leistete. —ss. Altendorf. Die Schienen für die neue Straßen bahnstrecke von der jetzigen Haltestelle an der Stadtgrenze ab bi» zum Gasthause „Zur Wiesenbnrg" sind nun allenthalben eingesenkt und nur »och wenige Arbeiten sind noch zu erledigen, bis man die Verlängerung der Straßenbahn »ach dieser Richtung als abgeschloffen betrachten kann. Auch der Bau unseres neuen Schulhauses geht seiner Vollendung entgegen. Das Hauptgebäude ist, wenigstens im Aeußercn, fertig gestellt, nur mit der Ausführung der Turnhalle sind die Bauleute noch beschäftigt. Beide Neuschöpfungen werden demnach in nicht ferner Zeit in Gebrauch genommen werden können. ' H -M,- v. kW Kleine Chronik. — Verbrannt. In einem Dorfe bei Kasan brannten mehrere Häuser nieder. Drei Frauen und vier Kinder kamen in den. Ftammen um. Sieben Personen erlitten Verletzungen.
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