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Prtl» Tageblatt. 1862. Donnerstag, de« S. Octoder Tagesgeschichte. Flucht nach der Straße genommen hatten, so wurde mittelst Laternen ' 2 .DH'Euz Nürnberg. Der hiesige Arbeiterverein hat folgenden „Aufruf an alle Arbeitervereine Deutschland» , Jnnungöverbrüderungen und Freunde des socialen FortMitts" erlassen: > ——W—««SM verbreitet und man erzählte sogar, daß eS versuchsweise dabei «üf wichtige Papiere abgesehen gewesen sei, die zu dein Inhalte der Cassette gehören sollten. Im Hotel wurde allerorts Nach den Dieben geforscht, und da man sicher war, daß sie mit dem Raube nicht Vie 235 Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königs. TerichtSämter mrd > der Stadkäthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Dieselben werden eingeladen, entweder persönlich oder al» Abgesandte von JnnungSverbrüdrrungen »der al« Deputationen ihrer Vereine am 1. Nov. d. I., Nachmittag« 2 Uhr, im Saale de« Cafö Nori« dahier recht zahlreich zu erscheinen, um gegenüber dem sogenannten Handwerkertage zu Weimar zeitgemäße Beschlüsse zu fassen und, sowohl vom volkswirthschaftlichen als auch von da» Rechtsstandpunkte des Arbeiters ausgehend, solche auf streng gesetzlichem Wege zur Durchführung zu bringen. Gegenstände der zu verhandelnden Tagesordnung sind: 1) Die Frage dtrGewerbefreiheit; 2) Errichtung eines allgemein deutschen Altersversorgung-Verein« für Arbeiter; 3) welches ist die Aufgabe der Arbeiter gegenüber den Berlin. Von der Königin Auguste von Preußen versichern Berl. Blätter, daß sie dem Volke unbekannter sei als je eine Königin vor ihr, obgleich ihre sorgfältige, von Göthe theilweiS geleitete Erziehung es verhindert habe, daß die Königin jene Vorurtheile eingessgen habe, welche so leicht fürstlichen Personen anfliegen. Die jetzigen Verhältnisse übersieht die hohe Frau sehr klar uyd blickt keineswegs allzurostg in die Zukunft des Landes. Aller Einwirkung auf die Polin! Les Lande« fernstehend, sucht die Königin ihre Be friedigung nur noch in dem Glück ihrer Kinder. Auf wenige Per sonen der Gegenwart ist da« Sprüchlein: „Ein goldenes Kleid bringt ost groß Herzeleid" so angewandt wie < mit Fahnen und Wimpeln in den bayerschen und städtischen Farben geschmückten KönigSzelt, sowie die ganze Therefienwiese ein und empfing die königlichen Majestäten und Prinzen bei Ihrer Ankunft Nachmittags 2 Uhr auf ihrem ganzen Wege mit ununterbrochenen Jubelrufen. München, 7. Oct. Die Königin von Neapel hat sich das Kloster der heiligen Ursula in Augsburg zum vorläufigen stillen Auf enthalt gewählt und ist gestern daselbst cingetroffen. Die Königin soll leidend sein. . . Kassel, 6. October. (D. A. Z.) Ich kann Ihnen auf das bestimmteste versichern, daß der Ministerialvorstand v. Stiernberg, bekanntlich der einzige der dermaligen Minister, welcher die wieder- hergestellte Verfassung ehrlich zu handhaben gedenkt, seine Entlassung gefordert hat, weil der Kurfürst nicht nur keine der den Ständen zu machenden Vorlagen genehmigt hat, sondern überhaupt von einer Einberufung des Landtags nicht« wissen will. Angesichts deS Ministeriums v. Bismarck in Preußen glaubt man sich Alles erlauben zu dürfen. — Ein in drei Anklagesachen gegen die Hessische Morgen- Zeitung kürzlich ergangenes Urtheil des hiesigen Criminalgerichts ist insofern interessant, als eS in Betreff der Behauptungen jenes Blattes, daß die im vorigen Jahre vornehmlich zur Entscheidung der Tendenzprocesse berufenen Richter tief nerschuldetH (und daher abhängig) seien, .sreigesprochen hat. In Baden-Baden wurde während der letzten Anwesenheit deS König« von Preußen in den Abendstunden die kgl. Reise-Schatulle aus einem Parterrezimmer gestohlen. Ein zurückkehrender Diener machte, al« er die Thür des Zimmers abgeriegelt und eines der vorher sorgfältig verschlossenen Fenster offen fand, sofort Allarm. Rasch war die Nachrich l von dem Diebstahle in dem ganzen Curorte London. Jn Newcastle-on-Tyne ist am 2. Oct. das dem berühmten Ingenieure George Stephenson errichtete Denkmal feierlich enthüllt worden. ES besteht ans einer Bildsäule Stephenson» mit vier Arbeiterfiguren: einem Schmied, einem Schienenleger, einem Bret schneider und einem Maschinenführer. Die Statue ist von Lough und soll sehr porträtähnlich sein. Alle Fabriken und Arbeiter feierten den Tag als Festtag. Der „K. Ztg." schreibt man aus Brüssel vom 5. Oct.: „Binnen Kurzem wirb hier ein von Hrn. Coomans einberufenes Meeting zur Besprechung der übertriebenen Militärausgabe» stattfinden, die freilich in Belgien verhältnißmäßig lange nicht die Höhe wie bei Ihnen in Preußen erreicht haben. Ach, wenn doch nur ein Zauberer diese Verblutung deS Wohlstände« in allen Landen „besprechen" wolltet Turin, 6. Oct. Wegen der vielfach verkommenden Dolch- anfälle wird ganz Sicilien entwaffnet. Ausgenommen find nur die Armee und die Nationalgarde im Dienst. der Garten nach allen Richtungen durchsucht und hier endlich vom Oberkellner die Schatulle im Gebüsch versteckt yorgefunden. An derselben waren . Spuren bemerkbar, daß man versucht hatte, fie gewaltsam zu erbrechen, doch ließen solche auch erkennen, daß dazu nicht Werkzeuge gebraucht worden waren, wie sie Diehe.von Profession .. „ zur Hand haben. Bei der Oeffnung der Schatulle'fand sich noch Ein goldenes Kleid der ganze Inhalt, eine sehr bedeutende Geldsumme, darin vor. Die aus die hohe Frau, badische Polizei nahm sofort einige verdächtige Persönlichkeiten in» - Dem schweizer „Bund" wird aus Berlin vom 1. October' "ie TWr geschrieben: „Die so mächtige liberale Partei ist zum äußersten zur Stunde noch nicht entdeckt. Widerstand entschlossen. Sie weiß, daß Ler Kronprinz schon um der Sicherheit seines Throns und deS Glücks seiner Kinder willen zu ihr halten muß. Es ist nicht anzunehmen, daß der Kronprinz als König einen Armeebestand aufrecht erhalten wird, Ler Preußen ruinircn und vor jeder politischen Action erschöpfen muß. Bereits hat der König dem Kronprinzen, freilich in formloser Weise, die Krone angeboten. Der Kronprinz hat sie natürlich, da keine förmliche Abdankung vorherging, abgelehnt. Die Opposition kennt aber dies» Scenen, die im Palaste vorgingen; sie entnimmt daraus, daß, wenn sie» sich nur treu bleibe, ihr Sieg blos eine Frage der Zeit ist". Der ,,Bünd" fügt freilich nichr hinzu, daß er die Vertretung für die Nichtigkeit dieser Mittheilung übernimmt. . München, 5. October. (A. Z.) Die feierliche Eröffnung des OctöberscsteS sand in Gegenwart Ihrer Majestäten des König« , . „ „ — und Ler Königin und der königlichen Prinzen, vom Wetter begünstigt bestehenden Verhältnissen? Arbeiter und Freunde derselben! Bereit- eben statt. Eine ungeheure Menschenmasse, die man wohl über find die meisten deutschen Regierungen mit anerkennenSwerthem 100,800 Köpfe anschlagen darf, nahm die Terrasse gegenübcr'dcm liberalen Streben auf dein, socialen Gebiete vorwärts gegangen: - - ' " - - -- -- - - dieselben waren einsichtsvoller als Zünftler, welche eines Privilegium» bedürfen, um ihre gewerbliche Selbstständigkeit behaupten zu können; denn diese traten ihnen hemmend in den Weg und scheuten keine Mühe, den verloren gegangenen goldenen Zunstzopf wieder zur' Geltung zu bringen. Daher ist cs an der Zeit, daß auch wir un» zusammenschaaren wie Ein Mann, um den Regierungen kräftigst zur Seite zu stehen, damit sie die bereits angebahnten socialen Reformen zum Glück und Segen des ganzen deutschen Volks vollenden können. Allenfallstge weitere Anträge und Anmeldungen bittet man bis zum 20. Oct. an den unterfertigten Verein einzusenden. VereinSloral: Zum goldenen Lamm, Breite Gaffe, Nürnberg. Mit Handschlag und Brudcrgruß Der Arbeiterverein Nürnberg». Köberlein, Vorstand. Mohr, Schriftführer. Freiberger Anzeiger^ » Uhr für Üie nächste «schrillend. Stumm«, angenmnmm. .