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gebe. An der Hand dieser Bilder führe ich den Leser durch das Gebiet der Rohstoffe für die Textilindustrie im allgemeinen und der Wolle im besondern; bei letzterer, von der Entstehung des Haares im Mutterleibe beginnend, durch alle Phasen ihrer Ber- werthung und Nebenbestimmungen, auch Arankheiten rc. hindurch bis zu ihrer endlichen Auflösung, bis zum Zerfall des Haares in seine Moleküle. Bei meinen Forschungen bin ich nicht ohne Führer gewesen, wenn ich mir dieselben auch erst im Buchhandel und in der Aöniglichcn Bibliothek aufsuchen mußte. Es waren dies die Autoren: W. Waldeyer, R. Bonnet, W. Ellenberger (Histologie und Physiologie der Haare und Hautanhänge rc.), E. Flügge (Mikroorganismen), A. v. Schweiger-Lerchenfeld, Th. Ritt (Das Mikroskop und Bakteriologie), W. v. Nathusius-Aönigsborn, A. Aörte (Das Wollschaf und Wollkunde) u. a. Aber auch thätige Mitarbeiter an diesem Werk haben feurige Röhlen auf mein Haupt gesammelt, indem sie in liebenswürdiger und uneigennütziger Weise auf meine Intentionen ein gingen und mich aus dem reichen Schatz ihrer Erfahrungen und ihres fachtechnischen Wissens nach Herzenslust schöpfen ließen. Es sind dies die Herren Fachtechniker Fr. Zickler, Wchlheiden-Aassel, E. R. Seiffert, Sandnäs (Norwegen) und Schlachthof direktor Heinr. Schrader, Thierarzt und Bakteriologe in Brandenburg a. H., Anfertiger sämmtlicher anatomischen Präparate, welche ich zu meinen Studien und Zeichnungen benöthigte. Diesen meinen hochgeschätzten Mitarbeitern öffentlich Dank zu sagen, drängt es mich aufrichtig, und ich entledige mich der schönen Pflicht hier an dieser Stelle aus tiefstem Herzensgründe. Möchten sie durch die eigne Freude an diesem Werk für ihre bereitwillige Mühewaltung Entschädigung finden! Brandenburg a. d. H. C. Heinr. Löbner. Kinige Horte scher Mikroskopie. E?a das vorliegende Werk in seinem größten Theil ein Ergebnis; mikroskopischer Forschungen ist und zur Nachfolge auf diesem Gebiet anregen will, so lag der Gedanke nahe, gewissermaßen als praktische Einführung auf dasselbe, ein Unterrichtskapitcl über „Einrichtung lind Handhabung des Mikroskops" zu schreiben, um den auf diesem Gebiet vielleicht noch unbewanderten Leser mit den: Instrument vertraut zu machen und ihn zum Selbststudium anzuleiten. In der Erwägung jedoch, daß jeder Leser, der sich im Besitz eines Mikroskops befindet, auch gewiß mit demselben umzugehen versteht, und daß demjenigen, der sich erst in den Besitz eines solchen setzen will, im Buchhandel eine große Auswahl von Anleitungen zum Mikroskopircn zur Verfügung steht, hieße es „Eulen nach Athen tragen", wenn man diesen Zweig der Literatur noch vermehren wollte, ohne ihm etwas neues hinzufügen zu können. Zudem sind die Anforderungen, welche in diesen: Blich an das Mikroskop gestellt werden, so einfacher Art, daß dabei alle Finessen und Kom plikationen, welche durch ihre peinlich genaue Anwendung die Handhabung des großen Mikroskops erschweren, entbehrt werden können. Sollte einer der Leser, durch die vorgeführteil Untersuchungen angeregt, sich zum Ankauf eures Mikroskops veranlaßt fühlen, so möchte ich ihm air's Herz legeir, rvas der Altmeister der Mikro skopie H. v. Mohl sagt: „Je einfacher der Bau des Mikroskops, desto schneller und leichter wird man alle nöthigen Bewegungen vornehmen; je komplizirter sein Bau ist, desto mehr Ueberlegung rind Zeit kosten dieselben, und desto mehr wird die Aufmerksamkeit während der Beobachtung zum Schaden derselben getheilt. Wer in seinen Händen nicht die Geschicklichkeit besitzt, um mit einem einfach gebauten Mikroskope zu arbeiten, wer für jede Bewegung, anstatt seine Finger zn gebrauchen, eine Schraube nöthig hat, der ist ohnehin zum mikroskopischen Beobachter untauglich." Ich habe die Wahrheit dieser Worte eingesehen, als ich nach langen zeit raubenden und mühevollen Irrfahrten auf einem mit allen möglichen sinnreichen Apparaten ausgestatteten Instrument mich entschloß, mich Hinfort eines einfachen,