Feuern mit kurzen Pausen fort. Die Straßen der Neustadt glichen einem Lager. In den, gegen die Kugeln geschützten, Seitengassen standen Pferde «nd Wagen mit schlafenden oder ausruhenden Fuhrknechten. Hier lag ein Haufen russischer Schü tzen auf einem sichern Platze und ließ Wäsche und Mantel auf zusammen gestellten Gewehren trock nen, dort sammelten dreiste Knaben in den Stra ßen das zerschossene Blei, das von den Freiwilli gen, sogleich in neue Kugeln umgegossen, den Feinden zurückgesandt -wurde. Des kriegerischen Lärms fast gewohnt, wagten sich die Neugierigen immer kühner ans Stromufcr, bis eine anpral lende Kugel, oder der heftiger wieder anfangende Geschützdonner, neue Vorsicht gebot, und neue Besorgnisse erweckte, welche durch mancherlei äng stigende Gerüchte erhöht wurden. Es zeigte sich aber bald, daß die meisten Kriegsvilker der Ver bündeten schon am vorigen Tage auf den lausitzi- schen Straßen weiter gezogen waren, und daß die in der Umgegend der Neustadt zurück gebliebene kleine Heerabtheilung nur dazu bestimmt war, durch Plänkeleien den Rückzug des HauptheereS zu sichern. Nachmittags gegen 4 Uhr zog der größte Theil der in den Straßen der Neustadt gelagerten Truppen mit dem Geschütz ab, und nahm den Weg an der Elbe hinab, da auf dem linken Ufer unterhalb der Stadt feindliche Trup pen sich gesammelt hatten. Nur das Kleingewehr, fruer dauerte an der Brücke fort. Bald aber ka-