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5L 28- des Aprils, gingen mehre Regimenter russi» scher Reiterei, besonders schöne Kürassiere, und zahlreiches Geschütz über die Elbe und sogleich wei ter auf der Straße nach Nossen, womit der Zug des russischen Hauptheercs, dessen Stärke 20,ovo, Mann betragen mochte, sich schloß. Die Lebensweise der beiden Monarchen war sehr einfach, ihr Betragen freundliche Herablas sung. Beide zeigten sich, wenn sic öffentlich er schienen, ohne Gepränge, ohne glänzendes Ge folge, und besonders dem Kaiser schien es zu ge fallen, mitten durch die Hausen der Neugierigen, die ihn umdrängten, z» wandeln , wo er oft nicht den nächsten Schritt frei hatte, und freundlich winkend und bittend sich den Weg bahnen mußte. Man hatte den Wallgarten des Brühlschen Schlos ses, besonders den Kindern und ihren Wärterin nen, deren gewöhnlicher Sammelplatz diese schal* tigen Grasplätze sind, anfangs verschlossen, aber kaum erfuhr es der Kaiser, welcher hier oft in einem, für ihn eingerichteten, Gartenhause dis Aussicht ans die anmuthigen Ufer der Elbe genoß, als er sogleich befahl, den Garten Jedermann ohne Unterschied zu öffnen, und.gern schien er die laute Fröhlichkeit der Kinder um sich her zu betrachten. Der Eingang des Schlosses war ge wöhnlich mit Menschen umlagert, und ungehin dert drängten sich die Neugierigen bis zur Haupt treppe hinan, die selten ohne zwei bunte Reihen, besonders von geschmückte» Zuschauerinnen, war.