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fo große Erwartungen und Hoffnungen weckte, es «hnrn können, daß vierzehn Tage später eben jenes festliche Geläute, fast in derselben Stunde, einen ganz andern Aufzug feiern sollte! Der ganze Hee reszug bestand aus 2Z Bataillonen von der russi schen Leibwache, der erlesensten Mannschaft, zwei Bataillonen preußischen Fußvolks, einem preußi schen Regimente leichter Reiterei, und So Stück Geschütz, überhaupt ans ungefähr 16,000 Mann. Der König von Preußen begleitete den Kaiser in die Altstadt, und beide sahen die Truppen auf einem öffentlichen Platze vorüberziehen, ehe sie sich in die ihnen bereiteten Wohnungen begaben. Die Altstadt und ihre Umgegend waren mit den russischen angefüllt, die Neustadt, wo der König wohnte, wurde von der preußischen Leibwache be setzt. Abends waren beide Städte erleuchtet, und was man hoffte und wünschte, ward vielfältig ausgesprochen in dem Sinne der Worte einer glänzenden Inschrift: Erlöse uns von dem Urbel! Am folgenden Tage begingen die Russen das Osterfest. Die Soldaten zeigten sich in den ersten Morgenstunden im reinlichsten Anzuge, und schon früh sah man sie, besonders die Kosacken, welche in Allem die heimathlichen Gebräuche am frömm sten achten, Eier einkaufen, um mit Freunden und Waffenbrüdern sie zu wechseln, oder Milch, Um ein Ostermahl, das Pascha, daraus zu be reiten. Ueberall in den Straßen näherte sich jeder