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Der beunruhigende Belagerungszustand der Stadt Halte begonnen. Die Neustadt, mit Verpfählun gen eingefaßt, war durch einige Verfchanzungen und aufgefahrrnes Geschütz gedeckt und durch eine starke Besatzung geschützt. Niemand wagte es nun, die Arbeiten auf der Brücke zu stören, die selbst in den Stunden der Nacht nicht ruhten. Es wurden seit dem fünfzehnten des Märzes nach und nach gegen fünf Oeffnungen in den Pfeiler und die anliegenden Bögen gegraben, welche durch innere Röhren ver bunden waren, und gegen dreißig Bergleute aus Freibcrg mußten, von Artillerieoffizieren und Schanz gräbern geleitet, schichtenweise das Innere der mäch tigen Steinmasse aushöhlen. An diesem und dem folgenden Tage gab eS hitzige Gefechte mit den, nicht weit von der Stadt herumschwärmenden, Ko- sacken, von welchen ein schwer verwundeter, un ter großem Zuläufe des Volkes als Gefangener in die Stadt gebracht wurde, und man hörte, beson ders am sechzehnten, zu verschiedenen Tagesstunden den Donner des Geschützes über die Waldhöhe schal len. Doch außer der Beschleunigung der Arbeiten auf der Brücke, schienen auch manche andere Bewe gungen anzukündigen, daß der französische Befehls haber nicht die Absicht habe, sich länger auf dem rechten Ufer des Stroms zu halten. Am i/ten, gegen Abend, nachdem man die Vorposten einge- zoge» hatte, ward auch das, auf die lausihischen Heerstraßen führende, Thor der Neustadt völlig gesperrt, das andre, welches nach Meißen führst.