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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 23.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189907235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990723
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-23
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
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t ! »etheiltl Ickau theil Gel«««n^tt. d, M,fl«r «»ist «st «I«,m «»suche dessin der «Ifler gefunken würbe kürzlich „er der Leich«.« einer un- Inlugenseß^» zn schlich«. ^ ^ ''0 2a„e alte» Fraueutpeison. Di« Staat-anivaltschast mueeftee Ki^Ut Hen««»» in Kansnngkn j iii Nanmbnrg hat nun »i« auf Viesen Fall bezügliche« «»»schreiben Penig .« t«. Juli weg«» öffentlich.» «rlaffen. K-I. Schwa»-»»«»«, 21. Juli. Der Fürst hat gestern bei einem Spaziergang am felsige» Ufer der Schwar»a ln Folge Aus- Daß die Staat»- -leiten» eine Beschädigung de» linken Fuße- erlitte», welche die An- theilen und in Chemnitz legung »ine« Gip-verbande» nothwendig machte. Lokales. — Die »»»«»stehenden JahkmarktStag» werden Wiede «ine so reiche Fülle von Gelegenheiten zur Unterhaltung und Be lustiguiig biete», daß es unthnnlich erscheint, auf jede einzelne dev selben besonder» hinznwcisen. Wir bitten deshalb, dem Anzeigentheil der vorliegenden Nummer unsere» Blatte» eingehende Beachtung schenken zn »vollen. - Während de» Dane» des Jahrmarktes lefindet sich in der„Linde"am Ncustädler Markt eine Feuerwache, auch hat der hiesige Samariterverein zur ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen und plötzlichen Erkrankungen in „Stadt Nürnberg" am Neustädter Markte eine Samariterwache errichtet. Das hiesige Polizeiamt »nacht dies außer den Wohl genügend bekannten Bestimmungen über die Dauer des Markte» (von morgen Sonntag Nachmittag» 2 Uhr bi» Mittwoch Abends 7 Uhr), das Beziehe» desselben, Feilhalteu, Veranstaltungen auf demselben, Entrichtung des Stättegeldes und den Verboten des Ausschanks alkoholischer Getränk», de» Kleinhandels mit Branntwein und Spiritus, de» Feilhaltens und Verkaufs, sowie der Schaustellung von das sittliche und religiöse Gefühl verletzenden Gegenständen, des Ausspielen» von Maaren, der Benutzung von Trommeln aller Art dein» Musikuiachen, sowie von Metallrohren oder Muscheln beim Ausrufe» von Schaustellungen oder Maaren auf den» Markte, sowie des Befahrens der Budenreihe» des Neusiüdter Marktes mit Kinderwagen und des Radfahrens daselbst oder auf der Straße an der Südseite des Nenstädter Marktes össcnllich bekannt. — Für die Dauer des bevorstehende« Jahrmarktes wird von» hiesigen Polizeiamte der Dnrchgangsfahrvcrkehr der Brücken- nach der Linden straßc »nd umgekehrt ver boten. Zuwidcrhandlnnge» werden nach Z 260, 10 des Strasgcsetz- dnchs geahndet. Diese durch die obwaltenden Verhältnisse dringend gebotene Maßregel verdient allscitige Ancrkennnug. — Zur wirksamere«« Bekämpfung von Gefahren erlassen der hiesige Rath und das Polizeien»» folgende beachlenswerthe Bekanntmachung: »In der Erwägung, daß cs in Fällen dringlicher Gefahr für Leid und Leben oder de» Ausbruchs eines Feuers, eines LaüerrohrirucheS, Gasrohrbruches n"d dergleichen erwünscht erscheint, VeK-sdiWng he» tÄMVmiste«'» Herr« i>>. Goldenberg h er zu drei Wochen Gesängnii veweetz»«« worbe«. — HstchM«» H» wirb weiter regio»,Mg bk kdro-rdäNpttnew.schasi ZwI «i«e neue Kroi»„mptW»n«jchasi ditden will, daran ist leider nicht «ehe M und wir sind auch nicht mehr so ovtlmistisch, »> »«iuben» buh die Stündekammeen im kommenden Winter nnS Zwickduer« zu Liebe zu dieser Absicht des Ministeriums Nein sagen werden. «mH aber haben sich die Gcn»ü>hcr »»serer Bürgerschaft über die unserer Stadt dadurch zweifellos drohende wirthschaftliche Schädigung nicht beruhigt, da Mncht schon wieder eine zivcile ähnliche Meldung auf, die nicht minder micrfrcnlich klingt: auch unsere Amtshauptmannschast soll getheilt werde». Im „Werdau« Taget,!." lese» wir Folgendes: Sichere»» Vernehmen »ach ist für die nächste Zeit eine Theilung de» mächtigen Zwickau« Schulbezirkes, der seiner Ein- wohnerzahl nach nur von Dresden und Leipzig-Stadt, seiner Schulkinderzahl nach »ur von Leipzig-Stadt übertroffen wird, ins Auge gefaßt, da die Verwaltung dieses weit ausgedehnten Bezirkes mit seinen 81 Schuldörscr» und 6 Städten, mit zusammen 48,136 Schulkinder», 39 Schuldirektoren und 643 Lehrern von eine»» Ort« au» kaum mehr bewältigt werde» kann. Der Theilung de- Schulbezirkes würde natürlich eine Theilung der Amtshaupt- mannschaft (die AniIShauptmannschaft Zwickau umfaßie nach der Zählung vom 1. Dezember 1695 343,973 Einwohner, wovon 139,473 auf dem Lande wohnten) vorangehen. Voraussichtlich werden schon dem nächsten Landtage di« hierauf bezüglichen Vor lagen zugehrn, welchem da»» die Entscheidung über die Wahl eines Ortes zusteht, der als Sitz der neuen Amtshauptmannschast mit Lezirksschulinspektion am geeignetsten ist. Daß das »Werd. Tagebl." nicht hinznzusügen-vergißt, daß der Lag« und wohl auch der günstige» Eisenbahnverbindungen wegen nur Wvcdau als der Sitz der neue» Amtshauptmannschast »ud der neuen LezirkSschuliuspektion in Betracht komme» könnt«, ist selbstverständlich. Zeder Ort wirbt eben nach Kräften für sich. Ader ebenso muß jedes von Eemeinwrseii, das. wie unser Zwickau, von so einschneidenden Maß- «ahmen der Berwallungsbehörde bedroht ist, nach Kräst.-u bemüht fein, da», was eS von Alters her besitzt, zäh s-stzuhatte". und darum sei schon heute an unsere städtischen Körperschaüeu sowie an die zahl reichen kommunale» Vereine die dringend« Bitte gerichtec. lei Zerren «uf die abermals in Aussicht gestellt« Schädigung Zwickaus mniarzlich ihr Augenmerk zu richten und Nichts unversucht zu taffe» was ge» —* »eg«« verdächtl-«« N««ch»A, wekcher infolge Luft, drucke» durch ein« Esse in mehrere Räumlichkeit«» eine» Grundstückes an der Schützenstraße gedrückt worden war, wurde gestern Abe«d t» der 8. Stund« die Feuerwehr dorthin gerufen. AnS der Nmaedmra. r. Schöna«. Am Mittwoch gegen 9 Uhr wurde die hirflg« Freiwillige Feuerwehr durch Hornsignale in Folge eine» ln der Richtung nach Altendorf zu wahrnehmbaren Feuerscheine» zum Ab marsch mit der Spritze zusammen gerufen. Sie begab sich auch nach Altendorf, konnte aber den Heimweg bald wieder antreten, da dort kein Schadenfeuer ausgebrochen war, der sichtbare Feuerschein vielmehr von einen in Chemnitz ausgebrochcnen Schadenfeuer (Sächsische Webstuhlfabrik) hcrrührte. Auch im benachbarten Kappel ertönten Hornsignale zum Ausrttcken seiten» der dastgen Freiwilligen Feuerwehr. L. Sit-««ar. Am Mittwoch Abend hielt der LandwirthschastS- lehrer Herr vr. Müller aus Nochlitz im „Geflügelzüchter-Verein Siegmar, Schönau und Umgegend" einen Vortrag über landwirth- schastliche Nutzgeflügelzucht. Zu diesem Bortrag, welcher im Gasthaus Siegmar stattfand, waren zirka 50 Züchter erschienen. Herr Or. Müller erläuterte in seinem Bortrage eingehend, uns ein wirklich tüchtiges Nutzhuhn ist und auf welche Weise man ein solches erhalte. Die Anwesenden folgten mit vielem Interesse diese»» äußerst sachlich gehaltene» und lehrreichen Bortrage und eS »vurde dem Vortragenden der Dank der Versammlung zu Theil. Ganz besonders geehrt wurde man durch das Erscheinen des Herrn Kreissekretär Wi.lsdorf aus Chemnitz, welcher dem Vortrag von Anfang an beiwohnte »ud sich auch an der «öffneten Debatte durch seine treffenden Ausführ ungen belheiligte. Eine LieveSheirath. läßt sich doch Etwas erreichen. Soll« ad« Llle.4 ° zu erhalten. Andere sraüw und p -m anü »Eor '<7«». hrdnr sir im -llseitigen Zntcreffe bc- mcht bescheiden, warum zo-u-u mu: zwumue- -4 "«.- ^ ^ HL-'« f.LdLs^r Kcstr» «»schlage vrr- »lcht wlrbt, der verdirbt. ckuime L«Smer Namm-.r:» >»u-, au» ^ al-rdrAiche- A-sküu'te gebe::. Wir i^über; sie wallen mir «ner «m-vr z.r-.s »r 1-lcPU uuuge-r ^ §:a>l dir Aufforderung diese war natürljch suchte den» Leinen L ihm vorgesetzt morden daß das Gerächtz Vorläufig noch des charköcktich« Himrrvnsoes Ä-Vwg- züncS salcherr Lrschl-axs ist. , . geht, wie man steht, der Last am Le- aEa u E u^riärnamr Tä: Aafaaz Jahres 1^890 zur Ver schwebende Seminar lustig vener. me «r aeSmu» Lrsr am d» 'chLige är Lrsafall zu Lun»««/' nächiee Feuermeldestelle Haut des Bären, ehe der Lerere Luvuawr sreyr nm»Li isst , S« LnEtzrung xr üdermachan.* """ der ncuerlichen Am ,, t-Zw-L Trgevt^ — «rUr» Lt«e»rrrf erläßt La» hi-stg- königl . . .7^ Plattere, LaSwar.-rge SttML aesrsite:, d,e ,','achrum. de» I» Iv. Zanrrar ILL'1 zu Chemnitz geborenen Kellner daß sich für di« AmrSinichTusge res Ai» Bürgermmner »n Lesizig Os-mu LaZ-rü Lchl^herr, gegen den die Untersuchungshaft »vegen gewählten seitherigen LSerbürgermerrerS vv'l chlauL,. Herrn l^W2r'chchrgLag Lnd Betrrgs rerhänzt worden ist. lr. Dittri'ch, bekanntlich eine zMize ÄLüe aa-i Bewerber? gemeL« — Herr Smperintendent Fischer ist auf die Zeit vom hätte, unter ihnen Herr LLerS4-M»N-We lr?. Huhn m S«». ftjHs'Mznrig den 24. d. M. bis mit 33. August beurlaubt und wird m Zwickau» und Herr Bür.ernrerster HerL« i? Lhem-litz, der dreftr Zeit im Cphoralanile von Herrn Kirchenrath dort auf Lebenszeit gewählt worden iS. Ander RrchrrLk i-r — wie mir Michael, im -chloßpsarramle von Herrn Diakonus Siegelt mittheilen können — kein wahres «rrst Bewerbn«:«, » dke'»i«r. Herr» Sphorolhikfsgeistlichen Ackermann vertreten 8 Thakia-rheatev. Chemnitz, den 22. Juli 18gs. Lebensbild in drei Akten und einem Vorspiel von A. Baumberg. Gestern Abend gelangte abermals vor verhältnißmäßig gut besuchtem Hanse ein neues Stück zur Anfsiihrmig. „Line Liebesheirath" ist ein Lebens bild, das diesen Name» wirklich verdient. Tie Verfasserin desselben A. Bauinberg hat mit dieser Komödie zweifellos ein nicht unbedeutendes Bühnentalent bewiesen. ^ . Die Handlung, ans ein Vorspiel und drei Akte vertheilt, läßt sich m wenigen Sätzen umschreiben. Martha von Mervillc und der Oberleutnant Degenfeld, Beide vermögenslos, lieben sich so heiß und innig, daß letzterer seine» Abschied nimmt und Postbeamter wird. Nebcrzeugend und mit un erbittlicher Logik zeigt nun da« Stück, wie diese beiden im Grunde gut an gelegten Menschen, di« aber an Glanz und Wohlleben gewöhnt sind, durch die vielen Erbärmlichkeilen eines ärmlichen »nd sorgenvollen Lebens ans- cinandcrgeiricbe» werden. Acht Jahre lang halten sie tapfer aus, bis ihnen nach eiuervom Jngensreund, Oberstleutnant Bräuer, veranstalteten Soiree, d:e ie in die Jugendzeit zurückversetzt, klar zum Bewußtsein kommt, was sie diSher nur instinktiv gefühlt haben, daß ihr Leben ein verfehltes ist. Ihre einst so starke Liebe ist erkaltet, geschwunden, sie hat einer an Haß grenzenden Gleichgiltigkeit Platz gemacht. Auf wahrscheinliche Weiie wird nun der vor bereitete Konflikt Herbcigesührt. Um eine aus der Soiree kontrahirtc für einen niedere» Postbeamten enorme Spielschuld von I2ö Gulden zu decken, und um gleichzeitig seinen glühende» Wunsch zu crsüllen, ans diesem nner- irägliche» Lebe» heranSzukommen, acceptirt Degenfeld die Stelle eines Guts- Verwalters bei einem reichen Ronse, der ihn nur gewinnen will, um damit besten schöne Frau in seine Netze zn locken. Obwohl nun Martha ihrem Manne die Augen öffnet über die saubere» Pläne, blecht dieser bei seiner gefaßte» Absicht und verläßt mit de» beiden Kindern das HanS. Mariha bleibt verzweifelt znrück, und nur di« reine Liebe eines edlen Arztes er- östnet du, Ausblick, daß die von Gatte» »nd Kindern Verlas,cne noch glück lich werde» kann. Die Auslcguiig jedoch überläßt die Dichterin dem Publikum. Tie Trennung der unglücklichen Ehe bildet den nn gewöhnliche» Sinne uiibesriedigenden Schluß. ... , ... , Ohne auf die Details des Stückes elnzngehen, sei »ur bemerkt, daß eS eine moderne, interessante Komödie ist, die sich weit von oer üblichen Scha ione einserm und in Ausbau «»d Dialog. Milieu,chiloernng und CharakterHiruilg ei» nicht uiigewöhiilichcs dichterisches, dramatisches Talent verräth. Ter Eindruck, den die Wiedergabe der Novität hmterließ, war an fangs etwa« gemischt, die letzten Akte brachten ,edoch vollen Crsolg und leb- GestiÄt"wurde das Stück im große,, Ganzen recht gut. Die »eibliche spielte Fräulein von Schultz, die mit der Darstellung der lebhaften Bchl,u -.1„ den tragischen Momente,,, gerechte Bewunderuiig und Naturtreue bot Herr B t^'tt->,1>nrchwegs brillante Leistung von verblüffender Stelle sind, wie es auch gar nicht ac.derS sein ka, n, mr Zei: über haupt noch nicht eingegangen. („Vrgtl. Ai-z.'). — Klingenthal. Unser im Auistreben he riffen.r Kleu'oit Wird in nächster Zeit einen Maritplatz erhalten. Ter hiesste Gc- meinderath hat i» seiner letzten Sitzung n. A beschlossen, den Bruiiiidöbrabach. welcher das als Marktplatz bestimmte Areal durch fließt, in einer Länge von 130 Meter überwölbe» zn lassen und den hierfür erforderlichen Betrag von rund 33,000 Mark aus den über schüssigen Mitteln des Sparkasscn-Neserv-fouds z» decken. Ferner wurde noch einstimmig beschlossen, die Chaussirniig des Marktplatzes und die Herstellung sämiiitlicher Zugangsstraßc» im nächsten Jahre gemäß den vorliegende» Kostenanschlägen zur Ausführnng zu bringen und zur Deckung des Bauausnandes, einschließlich des unbezahlten Lörfel'sche» Kanfgeldes, bei dem Landwirthschastlichcii Krcdilverein »,» amortisirdares Darlehu iu Höhe von 36,000 Mark auf- juuehmcu. Aus Thüringen. .. Dun-enbevg, 21. Juli. Am hiesigen Saaleuser ist die Leiche eines völlig unbekleideten Knaben mit kurz geschnittenem Kopfhaar anfgefnndcn worden. —xer. Weibe,Iftis, 21. Juli. Während sich die Eltern aus dem Schützenfeste amüsirten. schwebten die Kinder des Schnhmachcr- mcisters Brösel im nahen Schkölen in größter Gefahr, den Fcnerlvd zu erleiden- In, Hintergebäude des elterlichen Hauses, wo die kleine» schliefen, war in der vorletzten Nacht aus unerklärliche Weise Feuer anSgebrochcn. Hilfsbereite Nachbarn retteten die Kinder mit vieler Mühe. Dagegen fanden gegen 200 Kanarienvögel des als Züchter weit bekannten Eigenthümers in den Flamme» den Tod. Auch Leder, Holz u. s. >v. wurde vernichtet. Das ebenfalls vom Feuer ergriffene Nachbarhaus, dem Bäckermeister Paul gehörig, könnt« durch das schnelle Eingreifen der Löschinannschaslen erhalten Werden. 6. IV. Zeitz, 21. Juli. Seit zehn Tagen wurde der etwa fünf Jahre alle Knabe Walter Hoffman» aus Halle, der mit seiner Mutter hier zu Besuche weilte, vermißt. Nu» ist das Kiud als Leiche in der Elster bei Prcdcl aufgefuuden worden. Wahrscheinlich ist cs hier unbemerkt ins Wasser gefallen und ertrunken. — In der Elster bei Draschwitz wurde in einer Sandbank von Leute», die Sand holten, «in halber Arm mit Hand eines Leine» Kindes gesuunden. Ver «uthlich ist das Kindchen, dessen sich vielleicht die Mutter hat ent- ledigen wollen, irgendwo in den Fluß geworfen und das abgerissene Lermchen dann in dem Sandbeltc angeströmt worden. — Ebenfalls Der Verein für Litleratur und Kunst ist trotz der Feri; - thätig; bei seinem dieswöchentlichen Vereinsabeude bot Herr Redakteur Schippang einen hochinteressanten Vortrag über die Villa des Kaisers Hadrian in Nom, der durch zahlreiche, vom Redner selbst aufgenommcne Photographie» bestens erläutert wurde. Im Wintergarten finde» am Sonntag und Montag je zwei große Militär-Konzerte der Kapelle des Breslauer Leib-Kürassier- Negiments statt. In den Sonntags-Konzerten wirkt überdies die Kapelle der Neilendcn Artillerie ans Königsbrück mit. Des Näheren wegen verweisen wir auf die diesbezügliche Anzeige in der vor liegenden Nummer dieses Blattes. W. Burghold'ö grobes anatomisches Mnfenm ist abermals anläßlich des Sommermarktes auf dem Nenstädter Markt eingctrosfcn. Da dieses interessante Museum — zu welchen» nur Erwachsene Zutritt haben — durchgängig durchaus wissenschaftliche Präparate ansivelst und überdies jedes Jahr Neues bietet, so ist ein Besuch desselben sehr cmpfchlenSwerth. Gleichzeitig sei besonders darauf hingewiesc», daß das Museum nur Sonntag, Montag und Dienstag am Orte bleibe» wird. Wegen alles Näheren verweisen wir auf die diesbezügliche Anzeige in der vorliegenden Nummer unseres Blattes. —* Immer Mieder die leidige Unsitte! Beim Ab- springen von einem noch im Gauge befindlichen Straßenbahnwagen kam gestern Abend aus der Schillerstraße ein Schmied zum Fallen »nd verstauchte sich hierbei das linke Handgelenk. * Nächtliche Ttrabenfzene. Polizeiliches Einschreiten machte sich in' der, vergangenen Nacht gegen 2 Uhr gegen drei junge Leute nvthig, welche auf der Harlmannstraße, nach vorherge« hadtcin Streit i» einer Wirlhschast, in Schlägerei gerathen waren und durch erhebliche» Lärm die Nachtruhe störten. Zwei Wächter brachte» tue Krakchlcr zur nächste» Polizeiwache. —* Bedenkliches Tchlagmerkzeng. Bei einer Schlägerei, welche gestern Abend in der 10. Stunde aus der Hainstraße zwischen einem Former und einem Schlosserlchrling eines Mädchens halber entstand, schlug der Former seinen Gegner niit einem Schlüssel so über den Kvpf, daß dcr Geschlagene drei blutende Wunden erhielt, die eine» Nvthvcrband erheischten. —* Unfall. Beim Auflegen von Fenstcrvvrhängcn kam gestern gegen Abcnd aus dcr Moritzstraße ein Dienstmädchen mit der Setz- trcvpe, auf welcher cs etwa 2 Meter hoch stand, zum Umkippen »nd erlitt dabei eine Verstauchung dcr rechten Hand und d,s rechten Fuß gelenkes. Die Verletzte wurde auf ärztliche Anordnung hin in da» Krankenhaus eiugeliescrt. und K o ch (T urkma „ »), sowie Fräulein W a e h r. (A d e lh c I d). FrNu.?! Kr a in in (Marie Kno rf f) und Fräulein Ström er (R „ d o l f) lobend bervorgehobeii. Aber auch die übrigen Mitwirkendc» tüatcn in kleineren M^n..-Xi., . auch die übrigen Mitwirkendc» thatcn in kleineren Rolle» ddS Ihrige, „ de», Stucke zum Erfolg z» verhelfen. Nur Fräulein Kramer (Helene) konnte nicht erwärmen, da sie so leise sprach, daß man I„ den ersten Reihen des ParqnetS Mühe hatte, sie zu verstehen- bi. Kleine Chronik. — Ein Attentat. Am Freitag früh wurde auf das Dach des Schuppens der Großen Straßenbahn in Clevcland i» Ohio, deren Angestellte ausständig sind, eine Bombe geworfen. Die Ex plosion richtete Materialschaden an. Es wurde Niemand verletzt. — Der praktische Theoretiker. Ein Richtfest wnrde kür lich in einer Stadt der Mark begangen, auf dein dcr Herr Maurerpott'r folgende Siede hielt: „Meine Herren! Nachdem det Haus nu fertig ist, ist es auch recht und billig, det wir deren gedenken, die det chöne Jebände »ffgesührt haben. Hier ist erstens zn nennen: dcr Theoretiker, der versteht s, aber kann's »ich; zweelens: der Praktiker, der kann's, aber versteht's «ich; drittens: der praktische Theoretiker, der versteht's und kann's auch, det is nämlich der Maurerpolir, und det bin ick — er lebe hoch! hoch! hoch!" — Eil» Messerheld. In einer Wirtschaft zu Ludwigshafen gcriethen drei Manuheuncr Kellner mit einem 27jährigen Rhein- chiffcr in Streit. Auf dem Heimweg versetzte der Schiffer zweien >on den Kellner» mehrere Messerstiche in den Unterleib, an deren Folgen der Eine gleich darauf starb, während der Andere ini Sterben liegt. Als der Thätcr verhaftet werden sollte, stilltete er auf das Dach eines Hauses, wurde aber von Polizcibeamte» heruntergeholt. — Ein geheininibpotler Mord. Die „Marb. Ztg." be richtet: Als der Postzug Triest-Wien am Mittwoch früh die Strecke zwischen Pöltschach und Windisch-Feistritz passirte, bemerkte der den Zug führende Lokomotivführer Herr Lösch zwischen beide» Schienen trängen kurz vor dem Kerschbachtnnnel den nackten Körper einer in nittleren Jahren stehenden Frauensperson. Der Lokomotivführer hielt >en Zug sofort an. »nd die Untersuchung ergab, daß hier ein gräß licher Mord vorliege. Auf dem Nücke» lag, vollkommen entblößt, noch blutend, ein Frauenkörpcr ohne Kopf, während letzterer unge- ähr 9 Meter entfernt auf einem blauen Tuche liegend aufgefiinde« wurde. Ei» UnglückSsall durch die Eisenbahn ist vollkommen aus geschlossen, da der Kopf knapp bei den Schukiern scharf abgeschnitte» war, was durch das Ucberfahren mit Bahnrädern nicht der Fall sei» kann. Auch daß der Mord in dem Eilzuge Wien-Triest, der die Strecke vorher possirt hatte, geschehen und daun der Körper aus de« Waggon auf die Bahn geworfen worden wäre, ist nicht leicht auzn» nehmen, da die Lage de» Kopfes auf dem blauen Tuche die» be zweifeln läßt. Die Leiche wurde b!» zum Erscheinen der Kommissic» aus dem Thatort« belassen. l
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