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— Nr. 1«s. - 1SSS. — Diese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentags «bends (mit Datum des nächsten Lage«) und lostet mit den süns wtchentlichcn Beiblättern: Kleine Botschaft, Tächfischer Erzähle»^ «ertchts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Avnstrirtes Unter- haltnngsvlatt, tri drn Postanstaltcn und bei den Ausgabestellen «»natlich 40 Psenniqe. V-PLst«: l. Nachtrag Nr. 2877, »elei»WG - »drrffe: Bcnttalanzeiger stelle Sk. UIS. General- Sonntag, den 23. Juli. für Chemnitz und Umgegend. (Sächsische» Landes-Anzeiger). - Gegründet 1878 all-„Anzeiger" ie. Verlag und Rotationsmaschinen-Drnä von Alexander Wiede in Chemnitz, Theaterstratz» Nr. 8. Inseraten - Preis: Die S ge« spaltene Torpicszeile oder deren Namii 30 Pfg. (Preisoerzeich. nisse -r Zeile 2 a Psg.) — Be vorzugte Stelle (Neklaine-Ieile) 60 Psg. Bei vorauSbestcllte» Wiederholungen größerer In serate entsprechender Rabatt. — Anzeigen silr die Nachmittags erscheinende Nummer könne» »nr bis Bormittag 10 Uhr an genommen werden. Geschäftliche Anzeiger-Inserat« finde» sür billigsten Preis zugleich Verbreitung durch di« Mich erscheinende Chemnitz«» Eisenbali »-Zeitung. Neu-Vestellnngen für die Monate August nnd September ans den „General- Anzeiger" nehmen vir Verlags-Anstalt, die Ansträger, die Ausgabestellen, sowie sämmtliche Postanstalten zum Preise von S« Psg. entgegen. — Postkiste: 1. Nachtrag Rr. S877. Kaim der deutsche Kaiser die französische Weltausstellung besuchen? L/Chemnitz, 22. Juli 189S. Die „Mil. Pol. Korr." dementirt die Auffassung, daß Kaiser Wilhelm mit Bestimmtheit die Pariser Weltausstellung besuchen würde. Dementis haben manchmal durch ihre Form die merk würdige Wirkung, eine Vermuthung nicht zu zerstören, sondern zu bekräftigen. Diesen Eindruck der Bekräftigung gewinnt man, wenn man liest, daß, „wenn auch der Kaiser selbst persönlich nicht ab geneigt sein sollte, einer Ausführung des Plaues von vornherein so erhebliche Bedenken sich entgegenstelle». daß einstweilen nicht recht abzusehen sei, ob ihre Enikräftung als möglich sich euveise» werde." Wir meinen, daß die Bedenke» gegen eine derartige Reise so stark sei» müssen, daß überhaupt von vornherein an die Reise gar nicht gedacht werden darf, einerlei, ob das eine oder andere Be- denken anscheinend in Wegfall kommt, einerlei auch, ob die französische Negierung „Garantien" für eine» guten Empfang des Kaisers giebt. Man würde den Regierungen, die im Jahre 1885 bczw. 1891 in Frankreich am Ruder waren, sicherlich zn nahe treten» wenn man annähme, daß sie nicht geneigt gewesen wären, Garantieen für den angemessenen Empfang des Königs von Spanien bezw. der Kaiserin Friedrich zu geben. Die rohen Angriffe auf den König Alfons und was noch viel schlimmer ist, auf die Kaiserin Friedrich, also eine königliche Frau, die de» Witlwenschleier trug, werden so bald nicht vergessen werden. In welcher Weise kann denn auch gerade eine französische Negierung GMticen. daM geben, daß nicht ähnliche Szenen sich E^m Besuche des deutschen Kaisers abspiele»? In einem Lande, dessen Bevölkerung sv wechselvollen Stimmungen unterworfen ist, wie die r^ranzoseii, entstehen Tumnlle so schnell, wie die Gewitterwolke» rm Sommer. Und das Gewitter kann sich entladen, che man Zeit hat, den Regenschirm aufz„span»e„, d. h. che Militär und Polizei kingreifcn können. ^^,n Die Beleidigungen, denen König Alfons..gv^nyren können, Friedrich ausgesetzt waren, hätten leiMMr, was ja auch mensch- und man erzählt sich, daß d^r^dersw erbittert war, als er von der lich nur zu erklärlich Beleidigung erfuhr, nnd daß er nur mit Mi!" N/wichtigt werde» konnte. Eine lhätliche Beleidigung des regierenden deutschen Kaisers aber müßt- znm Kriege fuhren, denn wenn er selbst auch geneigt sein sollte, über die Beschimpfung hm- ivegzusehen, so könnte sich das deutsche Volk nicht tue seinem Over- Haupt zngesügie Beleidigung gefallen lassen. ^ Selbst wenn aber eine lhätliche Beleidigung durch die Banden rines Döroulödc, eines Guarin oder eines Rochesort verhindert werden könnte, würde cs denn dem Ansehen des deutschen Volles und der Würde des deutschen Monarchen entspreche», wenn der deutsche Kaiser wie ein Gefangener von berittenen Truppen rechts und links, vor und hinter dem Wagen durch die Straßen von Paris e-kortirt werden »»üßte? Denn wenn er selbst auch derartige Vorsichtsmaßregeln für überflüssig hielte, nnd wen» er auch als Sproß des Hohenzollernge- schlechtcs die Furcht nicht leimt, so müßte er es ja doch seinen Gast gebern gestatten, die peinlichsten Vorsichtsmaßregel» zu treffen, damit sie dem Gefühle ihrer Verantwortlichkeit ganz entsprechen können. Und trotz aller Vorsichtsmaßregeln würden sie doch während der ganzen Zeit der Anwesenheit des Pionarchen i» Todesangst schweben nnd erst wieder anfathme», wenn er den Boden Frankreichs verlassen hätte. Und auch dieses Gefühl entspricht nicht der Würde Deutsch lands und fördert nicht die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Landern. Und würde es ferner etwa für das deutsche Empfinden erbaulich sein, wahrnehmen zu müssen, wie vor, während und nach der Anwesenheit des deutschen Kaisers in Frankreich die chauvinistische Presse den Monarchen mit Schmutz bewürfe? Daß diese Presse weder die Empfindungen des Anstandes im Allgemeinen, noch die der Gastfreundschaft kennt und berücksichtigt» hat man doch nachgerade schon oft genug erfahren. Und der französischen Regierung Wäre schlechterdings kein Mittel gegeben, diesen Angriffen Einhalt z» thu». Und welches wäre de»» der mögliche Gewinn bei einem so hohen Einsätze? Im Juni des Jahres 1867, unmittelbar nachdem es geglückt war, die sogenannte Luxemburger Frage friedlich beiznlegen, weilte» zur Bekräftigung der wiederhergestellten freundschasllichen Beziehungen zwischen den beiden Länder» König Wilhelm 1. und der Kanzler des Norddeutschen Bundes einige Tage in Paris, beiläufig auch gelegentlich einer Weltausstellung. Drei Jahre später aber wurde König Wilhelm von Frankreich derartig beschimpf», daß die deutschen Heersäulen sich nach Westen in Marsch setze» mußten. Von einer Verbesserung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern durch den Besuch also konnte nicht im Mindeste» die Rede sein. Einen hohen Einsatz zu mache», ui» i», günstigste» Falle nur eine» geringe» Gewinn zu crzicle», fällt selbst dem leidensch östlichsten Spieler nicht «in. Eine besonnene Regierung darf erst recht nicht daran denken, sich. aus ein derartiges Risiko cinzulassen. Man dar ,»vohl auch mit Sicherheit hoffen, daß der Monarch und die ihn be- ralheuden Staatsmänner ähnliche Pläne nicht habe». Es kann aber in jedem Falle nichts schaden, wenn das deutsche Volk durch den Mund der Presse von vornherein gegen einen solchen Gedanken Ei» sprach erhebt. Denn es handelt sich bei einer Reise des Kaisers nach Frankreich durchaus nicht in» eine Sache, die etwa lediglich den Monarchen allein anginge. Muß doch gegebenenfalls die Blttthe de- deutschen Volkes sich opfern, um eine dem deutschen Herrscher zuge fügte Beleidigung zu rächen. Eine Reise des deutschen Kaiser- nach Frankreich darf nicht die Einleitung herzlicher Beziehungen sein, sondern sie müßte den Schluß stein bilde». Wenn sich zwischen Deutschland nnd Frankreich einmal Beziehungen entwickeln sollten, wie sie in den 50er Jahren zwischen Frankreich nnd England bestanden, dann könnte der deutsche Kaiser ebenso Frankreich besuchen, wie es Königin Viktoria 1655 gethan hat. Diese Voraussetzung aber dürfte wohl frühestens zur Zeit der Pariser Weltausstellung von 1911 zutreffen. Politische Rundschau. Chemnitz, 22. Juli 1SSS. Deutsches Reich. — Die „Köln. Ztg." erklärt an leitender Stelle gegenüber den verschiedensten Angaben über die Gründe, welche den Kaiser zum Aufschub seiner Reise in's rheinisch-westfälische Industriegebiet veranlaßt«»: eS fehle bisher immer noch an bestimmten Angaben; init einiger Wahrscheinlichkeit könne man daraus schließen, daß politische Gründe nicht vorliege», sondern daß die Anordnung lediglich auf den Wunsch des Kaisers znrückzufiihren ist, seine Nordlandsreise zu verlängern. — Ueber das Befinden der Kaiserin wird aus Berchtes gaden gemeldet: Der Donnerstag verlief für die Kaiserin im Allge- nimm, zufriedenstellend. Die aus der Verletzung entstandenen Stör- ungen mindern sich in einer dem Zeitraum entsprechenden Weise und veranlassen keine wesentlichen Beschwerde». — Des Weitere» wird berichtet: Die Kaiserin hat sich i» anerkennendster Weise über die geradezu rührende Sorgfalt ihrer Träger und der sonst bei ihrem Unfall zur Hilfeleistung herbeigeeilteu Personen ausgesprochen. Ihrem hohen Gemahl, sowie dem Prinz-Regenten von Bayer» ließ die Kaiserin von dcm Unfall sofort eingehende telegraphische Mittheilunc zugehe». Die völlig« Wiederherstellung der hohen Frc»>o-r><MO vvranssichttich noch etwa 4 Wochen iii A»spruch.Mh derAnwesen- . T" ^ aus Petersburg gemeldet Gch'orlotte" die fremde» bemerkt, daß die Skusincrkscin.U^ Vereine und des Hofes behandelt KM??--»" Maaß bloßer liiietnationciler Höflichkeit hinans- ...Len ist. Insbesondere trug der Verkehr zwischen dem Ober befehlshaber der russische» Flotte, dem Großadmiral Großfürsten Alexis Alexandrowilsch, mit den deutschen Marine-Offizieren, in deren Kreise er fast eine Stunde lang verweilt hat, einen sehr frcund- licheu Charaller. Man glaubt in diplomatischen Kreisen die Be- dentung dieser Episode nicht z» überschätzen, wenn man in ihr ein neues Anzeichen dafür erblickt, daß zwischen Petersburg und Berlin vortreffliche Beziehungen bestehen. — In nächster Zeit werden drei deutsche Postbeamte, die Postassistenten Schelle aus Koblenz, Vollweiler aus Heidelberg und Schlemm aus Hilden, auf einige Jahre in siamesische Dienste trete». Vor einer Reihe von Jahren ist schon das iamesische Post- und Telegraphenwescn durch höhere deutsche Beamte neu organisilkt worden, auch sind seitdem eine Anzahl deutscher Post assistenten i»> siamesischen Betriebs, und Verwaltungsdienst thätig gewesen. Gegenwärtig befindet sich — seit 1890 — nur noch der Ober-Postassistc»t Collniann in siamesischen Diensten; er bekleidet schon mehrere Jahre die Stelle eines „Bcrathers des Generaldireltvrs der siamesische» Posten und Telegraphen". Die vorgenannten drei Beamten, auf deren baldige Ueberweisnng die siamesische Negierung besondere» Werth legt, sollen außer im Postdienst namentlich auch im Telegraphcndienst verwendet werden und befähigt sei», einen Unterrichtsknrsus in der Telegraphie abzuhalten; ihre Dienstbezüge sind gegen früher bedeutend erhöht worden. — Tie „Nvrdd. Allgem. Ztg." meldet: Der Madrider Knustlcrklnb dankte dem Kaiser für die Kranzspende bei der Enthüllung des Velasquez-Denkmals durch eine Ad.esse, i» der es heißt, der Verein werde den prachtvolle» Kranz, dessen Aufschrift alle Freunde des Vaterlandes und der Kunst dort tief ergriffen habe, als ei» kostbares Andenken an die herzliche Knndgebnng, die mit dein Gruß des mächtigen Deutschlands verknüpft war, bewahren. Der Kaiser ließ der Madrider Künstlerschaft durch den deutschen Bvtschaster v. Nadowitz seinen Dank aussprecheu. — Drei schwedische Schulschiffe werden am 13. August den Kieler Hafen besuchen nnd bis zum 16. August dort bleiben Ausland. Oestervei<h-Uttgar„. Nach Meldungen tschechischer Blätter ist der derzeitige Vischvs von Brünn, Dauer, zu», Erzbischof von Prag, nnd Prinz Max von Sachse» zum Bischof Coadjutor ernannt worden. — Der Arbeiicrsührer vr. Adler wurde in Wie» wegen Thcil- nahme an den jüngst vorgekommcnen Arbciterdemonstratione» zu einem Monat strengen Arrests verurtheilt. — Der deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm und die Prinzen Eitel Fritz und Adalbert trafen am Donnerstag Vor mittag i» Salzburg mit ihren Hofmcistern ein. Nachdem sie ans dem Bahnhöfe das Frühstück eingenommen halte», begaben sie sich mit der Drahtseilbahn ans die Festung Hohensalzburg. Da dort Niemand eine Ahnung von dem Eintreffen des Besuches hatte, mußte erst der diensthabende Offizier herbeigeholt werden Inzwischen machten es sich die Prinzen aus der dort aufgeschichtcten Kugel- Pyramide bequem. Die Prinzen bewunderten die berühmte Aussicht, besichtigte» die Sehcnswürdigkcite» und verließen nach etwa ein- stündigeui Besuche wieder die Festung, um »ach Schloß Klcsheim zu dem dort weilenden Erzherzog Ludwig Viktor z» fahren. Von dort erfolgte Nachmittags die Abfahrt. Frankreich. Wie die Pariser Blätter melden, hat General Gallifet an die Kommandanten ein Rundschreiben gerichtet, in dem ihnen verboten wird, den Offizieren während der Dauer des Prozesses DreyfuS in RenneS Uilaub zu ertheilcn. — Während der Anwesenheit der „Hohenzollern" und „Iphigenie" auf der Bergen« Rhede ankerte dort auch die Yacht „Thistle* mit der früheren Kaiserin Eugenie und einigen Gästen an Bord. Die Kaiserin machte keinen Versuch, sich Kaiser Wilhelm zu nähern. Großbritannien. Im Anschlüsse an die vorgestrigen ministeriellen Erklärungen im Parlament schreib; die „Times": Gegenwärtig scheide es klar zu sein, daß Krüger's Plan hinter dem Bloemfontainer Programm weit zurückbleibe. Di« Regierung hoffe, daß, da er den Grundgedanken diese- Programme» angenommen habe, er sich nicht weigern werde, die nothwendigen wichtigen Ergänzungen zuzugestehen. Wenn diese Hoffnung wohl begründet nnd die Uitlcmderkritike» gerecht seien, werde sein gegen wärtiger Plan in großem Maßstabe umgestaltet werden müssen, aber das Ergebniß würde eine durch friedliche Mittel erreicht« befriedigende Lösung sei». Wenn jene Hoffnung nicht wvhlbegründet sei, mögen die Uitlander sich daraus verlassen, daß die Reichsregiernng nichts destoweniger an Chamberlain'S Worten sesthalten werde, daß keine Ergänzungen für das britische Kabinet annehmbar sein könnten, die den Uitlander» nicht sofort eine wesentliche Vertretung gäben. Amerika. Nach Meldungen an- Washington haben Präsident Mac Kinley und seine militärischen Berather beschlossen, einen Theil des dritten Kavallerie-RegimentS und ein Freiwilligen- Regiment Rough NiderS nach Manila zu entsenden. Umschau im Larrde. «k7°M ^sveu. Nach Mittheilung Die am schwersten evide.n?^ in dem Alter zwischen 10 und sei» vo» ÄwDehörden haben umfangreiche Maßregeln getroffen. ^ Dresden. Anläßlich der Vollendung eines halben Jahr hunderts seit der Verleihung des Ordens „?our 1s mörits" au König Albert empfing dieser am Freitag Mittag in Pillnitz eine von de», Kaiser gesandte Glückwunschdcpulation, die ans dem Gencral- feldinarschall Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten von Vraun- schweiq, dem General der Kavallerie Grafen Häseler, kommandiren» dem General des 16. Armeekvrps, dem General der Jnfanlerie von Lignitz, kvmmandirendem General des 3. Armeekorps, und dem Generalmajor von Schele bestand. Hierbei überreichte im Aufträge des Kaisers die Deputation dcm König Albert die goldene Krone zu dem genannten Orden. Um 2 Uhr fand im Schloß z» Pillnitz eine Galatafel zn 40 Gedecken statt. — Riesa. Die Aufklärung über das letzte abscheuliche Ver brechen ist da, sie ist entsetzlicher, als man annehme» zn können glaubte: Es liegt Raubmord vor und der Mörder ist der 20 Jahre alte, bereits erwähnte Schlosser nnd Eclegcnhciisarbeiter Friedrich Otto Thomas. Derselbe hat ein Geständnis;, daß er die Thal, und zwar allein nnd mit Ucberl gung, ansgesührt, abgelegt. Thomas hat i» der Nacht zum Dienstag init dem ermordeten Diinenatus in der „Filiale z»m Sächsischen Hof" gezecht, hierbei hat D. mit seinem Gelbe geprahlt, viel getrunken und ist schließlich derb betrunken ge wesen. Dimenalns hat nn» in der „Jilile zum Sächsischen Hof" übernachten wolle», ist aber von Thomas mit sortgclockt worden, unter der Vorspiegelung, er (Dimenalns) könne b:i ihm bleiben und schlafe». Gegen "/4I Uhr Nachts haben Beide das genannte Gast haus verlassen und kurz darauf ist dann der Mord an der bekannten Stelle erfolgt. Die am Kopse der Leiche ersichtlich gewesenen Schläge sind nun nicht, wie man aunahm, mit cincm Hammer ansgesührt worden, sondern mit dem mäßig starken Stock, de» Dimenalns bei sich gehabt hat. Die Schläge sind, wie die Sektion ergeben hat, auch nicht tödtlich gewesen, D. ist vielmehr au dcm Blute, das aus den erhaltenen Wunde» geflossen, erstick«. Das Stirnbein» das man durchschlafen glaubte, erwies sich als intakt. Thomas hat sei» Opfer, nachdem er es niedergeschlagen, beraubt nnd 3 Mark vvr- gcsunden, ihm auch eine» Stiefel ansgezoge», vielleicht weil er dort »och Geld vcrmuthete, oder weil er sich die Stiefel hat aneigne» wolle», er hat anscheinend auch du Leichnam »och etwas fort- geschleppt. Hierbei mag es ihm nun aber doch unheimlich geworden sein, er ist fortgegangen nnd hat in d r Feldscheune in Promuitz ge nächtigt. Früh ist er dann zu seiner Schwester in Oppitzsch ge kommen, woselbst auch seine Verhaftung und die Auffindung der blutbefleckten Blouse erfolgte. Thomas hat anfangs die That ge leugnet, hat aber, nachdem immer mehr Beweise gegen ihn erbracht wurde», das Geständnis; abgegeben. Der am Dienstag früh zuerst verhaftete, so arg zerkratzte Arbeiter ist entweder schon aus der Haft entlassen, oder dürfte noch in Kürze entlasse» werde»; er ist jedenfalls in eine andere derbe Schlägerei verwickelt gewesen. — Mittweida. Sobald die großen Ferien ihren Anfang ge nommen haben, beginnen hierorts dir Vorarbeiten zum „Technikum- Anlagenscst" welches alljährlich am Schluffe der Ferienwochen ab gehalten wird. Nicht allci», daß für die vielen tausende Besucher, die gewöhnlich von Nah »nd Fern z» diesem schr beliebte» Volksfeste hcrbeiströme», für Unterkommen aus dem Festplatze gesorgt werde» muß, so habe» die Ausschüsse ihr Augenmerk auch darauf zu lenken, in jedem Jahre neue und möglichst eigenartige Vergnügungsver- anstaltungen zn bieten, wodurch es ihnen gelingt, das Fest stets auf der Höhe nnd ihm seine Anziehungskraft zu erhalte». ES sei hier« durch daraus hingewiescu, daß das diesjährige „Aulagenfest" a« Sonnabend de» 12. und Sonntag den 13. August staltfindet; Ferien- reisende, welche das reizend« Zschopauthal durchwandern, haben somit