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— «t» entsetzlicher Fa« vou Tollwuth beim Mensche». «» Fabrikarbeiter Mo.,,» in Loth (Belgien) besaß einen Hund, der seit einiger Zeit olle Zeichen der Tollwuth zu -eigen begann. MoenS wurde ängstlich und suchte sich de- ThierrS dadurch zu ent» ledigen, daß er e» während des Schlafes zu tödte» versuchte. Der Hund war nicht sofort todt, er machte noch einen Sprung nach der Hand und hinterließ auf Ihr eine leichte Kratzwunde, die seine Zähne veranlaßt hatten. MoenS scheukie der Wunde keinerlei Beachtung; er begab sich am folgende» Tage, wie üblich, zur Arbeit »nd zer legte sein FrühstückSbrot init demselben Messer, mit welchem er am Tage vorher den Hund abgeschlachtet Hatte. Einige Minuten später empfand der Mann unerklärlich« Schmerze»; er verließ die Werkstatt und begab sich in «ine nahe Kneipe, um dort ein Glas Bier z» sich zn nehmen. Während er das that, überfiel ihn plötzlich eine wahn- fiunige Wuth, er stürzte heulend durch die Straßen und in sei» Haus, warf sich auf die eigenen Kinder und zerfleischte deren Ge sichter mit seinen Zähnen, das Eine sp, daß es todt blieb. S.iue Frau holte inzwischen dis Gendarmen herbei. Vor diesen ergrisf er die Flucht auf die Felder, und erst nach einer tollen Jagd konnte man sich seiner bemächtigen. — Bei lebendigem Leibe geröstet. Ei» entsetzliches Bor köminniß wird aus Konstantinopel berichtet. In dem Städtchen Eheinlek in der Nähe von Brussa lebt eine bulgarische Familie, die ans einem jungen Ehepaar, der Schwiegermutter und dem sechzehn jährigen Schwager des Mannes besteht. Dieser junge Mensch war seit längerer Zeit theilweise gelähmt. Alle Mittel, die man bisher angcwendet hatte, waren ohne Erfolg geblieben. Vor Kurzem konsultirte die Mutter einen Kurpfuscher, der einige Einreibungen verschrieb und dringend empfahl, den Kranken großer Hitze aus zusetzen. Dieser Rath wurde nur allzu gewifsenhast befolgt. Man Placirte den Knaben in die unmittelbare Nähe eines Feuers, bei dem ein Ochse hätte gebraten werden können. Es dauerte auch gar nicht »lange, da fingen die Kleider des Patienten an zu schwelen. Vergebens flehte der Aermste, daß man ihn vom Kamin sorttrage» möge. Weder die Mutter noch Schweflet und Schwager, die Zeugen der Qualen des hilflose» Gelähmten waren» ließen sich durch das Jammern und Schreien b.wegen, den Krankenstuhl mit seinem röstenden Insassen vom Feuer zu entfernen. Sie redete» dem Ge peinigten tröstend zu und versicherten ihm, daß die Kur eine vor zügliche Wirkung haben würde. Das Gewimmer des Knaben wurde dann immer schwächer und hörte schließlich ganz auf. Nun erst näherten sich die Angehörige», di« das eingctrelene Stillschweigen für das beste Zeichen hielte», daß die „Kur" wirklich geholfen habe und der Kranke in stärkenden Schlummer gesunken sei. Als sie ihn aber ans sein Bett legen wollten, entdeckten sie, daß er tvdt war. Die Leute erklären zwar, daß sie in der besten Absicht gehandelt hätten und fest davon überzeugt gewesen wären, dem Gelähmte» wieder zum Gebrauch seiner Glieder verhelfen zu können. Niemand will jedoch an einen so hohen Grad von Unwissenheit glauben, sondern man nimmt allgemein au, daß der Schwager des Gemordeten die Vorschrift des Quacksalbers derart übertrieben habe, um in Besitz des Vermögens zn gelangen, das dem Bruder seiner Frau gehörte. — Wie breit ist ei» Blitz? Man stellt sich gewöhnlich unter dem Blitzstrahl eins ganz schmale, fadenförmige Erscheinung vor, und manchmal mag das ja auch znlresfen, immer aber nicht. Man ist nämlich jetzt schon dahin gelangt, die Breite des Blitzes messen zu könne», zwar nicht ganz genau, aber immerhin doch mit ziemlich guter Annäherung. Vor einiger Zeit wurde in St. Gilgen am Wolfgangsee ein Blitz photographirt, der zuerst dadurch Erstaunen erregte, daß er auf der photographischen Platt« den Eindruck machte, als sci die Bahn des Blitzes eine ganz geschlossene Schleife gewesen — in Wirklichkeit hatte der Butz natürlich einen schraubenförmigen Weg zurückgelegt. Ferner war aber durch die Entladung die ganze Gegend so stark beleuchtet gewesen, daß man auf der Photographie ganz deutlich erkennen konnte, an welcher Stelle der Blitz ein- geschlagen hatte, so daß man danach die Einschlagsstelle wirklich im Gelände feststellen konnte. Aus der Entfernung di ser Stelle von der photographischen Camera und aus der Breite des Blitzes in der Photographie ließ sich die Breite des reellen Blitzes zu 15 Nieter berechnen. Wenn man nun auch der Thatsache Rechnung trägt, daß grell beleuchtete Körper auf dunklem Hinker- grunde vergrößert erscheinen — die menschliche Hand im weißen Handschuh z. V. sieht darum größer aus, als sie wirklich ist — und deshalb annimmt, daß das Bild des Blitzstrahls auf der photo graphischen Platte etwa um ein Drittel zu breit erschien, so wäre der Blitz doch immer noch zirka 10 Meter breit gewesen, also von einem fadendünnen Blitz kann gewiß nicht die Rede sein. — Eit» Sturz von» Seil. In der mecklenburgischen Stadt Teterow giebt eine Artistcn-Gesellschaft seit einiger Zeit Vorstellungen. Die Lorbeeren nun, welche sich der Seiltänzer allabendlich erwarb, ließe» eine» jungen Schneidergesellen nicht ruhen. Er verlangte am Montag Abend von dem Künstler, ihn über das Seil zu tragen, und achtete nicht der Warnungen seiner Freunde, seines Meisters und auch des Direktors der Truppe. Schließlich gab der Künstler de« ungestümen Drängen des muthigen Schneidcrgesellen nach, nahm den jungen Manu auf den Rücken und trat mit ihm den Spaziergang über das Seil an. Wenige Schritte waren" aber erst zurückgelegt, als der Geselle vom Schwindel befallen wurde. Er begann zu zittern, stürzte ab und riß auch den Seiltänzer mit sich. Dieser konnte noch im letzten Augenblick mit einer Hand sich an dem Seil halten und sich dann an einem heruiederhängenden Tau zur Erde heriiiederlassen. Der waghalsige Geselle aber schlug so starl im Sturze mit dem Kopfe auf den Boden, baß er eine Gehirnerschütterung und starke Schulterver etzuiig erlitt und sofort i»S Krankenhaus ge- trage» werden mußte. — Die bestialische That eines KittdcrmädcheuS. Die bei dem Maschinenführer Wahl in Jauer als Kindermädchen be- dienstete, 1b jährige F. suchte sich der ihr zur Aufsicht aiivertrauten vier Kinder ihres Brotherrn dadurch zu entledigen, daß sie den armen Geschöpfen Koth und Hosenknöpfe zum Verspeisen gab, die sie hinunterschlucken mußten. Da jedoch die Knöpfe immer wieder zum Vorschein k»»e», so bog sie die jugendliche Verbrecher!» um und steckte sie ihren Opfern von Neuem in d.» Mnnd. Während bei den drei älteren Kinder die Fremdkörper aus natürlichem Wege wieder abginge», trat bei dem jüngsten, vier Monate alten Knaben «ine Darmverschlingung ein, die bald darauf den Tod des Kleinen zur Folge hatte. Das Mädchen, welches sofort in Haft genommen Wurde, hat bereits ei» umfassendes Geständniß abgelegt Drahtnachrichten und letzte Meldungen. Chemnitz, den 22. Juli 1899. Berlin« Dem „L.-A." wird an» Petersburg gemeldet: La» Attentat auf Milan ist weiter nichts, als ei» KomplottMilan's gegen Milan zur Erlangung irgcnd einer gesetzlichen 2 astS. um die radikale Bolkspartci zu verfolge» und z» vernichte«. Während der Puschkinsesttagrs sandte der Justizininistrr — natürlich im Auftrag« beste« Annnd Tchorovic »ach Petersburg, damit Milan's — seine» dieser anSsorsche, was Beurral Srnic treib«. Der Attentäter Knezrvic reift« nur nach Bukarest, um dort mit dem Agenten Milan's, Todorovic, züsammenzutresse». A« 22. Juni traf der Attentäter mied«, in Belgrad ei«, und nachdem er einen Tag hatte verstreichen lasse», fand daun am 24. am Hellen lichte« Tag» der Angriff statt. Auch daß der Adjutant des König» verwundet sei» soll, war erfunden, denn der Revolver des Thäters war blind geladen. Frankfurt a. M. Die „Fr. Ztg." meldet au» New- Aork: In Tallulah im Staate Louisiana wurden 16 Italiener ge lyncht. weil einer derselben einen Arzt erschossen hatte. Wien. Der 21jährige Kommis Fellner wurde Nachts von seiner Geliebten, einer Proslituirtc», durch Stich« ins Herz getüdtet. Die Mörderin schnitt sich darauf die Pulsadern durch. Brün ». Der Student Bock von der hiesigen Hochschule; ein AnhSnger der dentschnationalen Partei, wurde wegen HochverrathS verhaftet. Grobwardetu. Anläßlich der Premiere eines Theater stücks im hiesigen Sommertheaker scheute ein in der Vorstellung ver wendete» Pferd und verletzte mehrere Schauspieler schwer. Bei der hierdurch entstandenen Panik fingen di« Kleider einer Ballettänzerin Feuer, wodurch sie und ihr Vater schwere Brandwunden erlitten. Triest. Gestern Nachmittag tauschten Admiral Dewey und der Statthalter Besuche au». Abends gab der amerikanische Gesandte zu Ehre» Dewey's ein Diner. London. Ans Portsmouth wird gemeldet: Der Torpedo bootzerstörer „Bullfiuich* kehrte gestern von seiner Probefahrt mit Flagge auf zHalbmast zurück. Als das Fahrzeug gegenüber Lsbornehouse mit einer Geschwindigkeit von 30 Knoten fuhr, brach die Verbindungsstange zwischen Kessel und Maschine ab, waS ein sofortiges Ausströmen des Dampfes veranlaßle. Alle Leute im Maschinenraum wurden zu Tod« gebrüht oder doch furchtbar verletzt. Belgrad. Mehrere wegen des Attentats verhaftete Per sonen wurden in Freiheit gesetzt. — Die Meldung russischer Blätter, daß Rußland und Oesterreich die hiesige Regierung zu Gunsten der Wege» des Attentats Verhafteten interpellirt und vor einer zu weit gehenden Vecfvlgung gewarnt hätte», wird amtlich dementirt. Rew-Aoek. Der Ausstand der Straßenbahnbeamten in New-Aork und Brooklyn kann als beendet betrachtet werden. Gestern Abend verkehrten die Straßenbahnen ohne Unterbrechung. Chronikalisches. —tr—. Dev Jakobi- oder „warme" Jahrmarkt wurde als erster und lange Zeit einziger Markt dem Benediktiner- oder Berglloster, unter dessen Schirm und Schutz das damalige Chemnitz stand, vom deutschen Kaiser Kvnrad ill. in, Jahre 1143, also vor nunmehr 756 Jahren verliehen. Erst mit Verleihung dieser Markt« gerechtigleit trat der bisherige kaiserliche Kolonieort in die Reihe der Marktflecken ein und damit war auch zugleich der Grund zur späteren Stadtgerechtigleit gelegt, so daß wir seiner Zeit mit vollem Rechte das 750jährige Jubiläum des Bestehens von Chemnitz als Stadt feiern konnten. Seine ursprüngliche Bezeichnung als Ja'obimarkt erhielt der neue Markt von dem Namenstage des ehemaligen Schutz heiligen unserer Stadt, des Apostels Jak ob ns, dessen Namen die erste und Jahrhunderte lang einzige Pfarrkirche bekanntlich heute noch trägt. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat sich an jenem Tage schon früher hier «in marktähnlicher Verkehr entwickelt und dies das Kloster zn der Bitte um offizielle Gewährung des Marktrechles bewogen, das sicher viel zur frühzeitigen Entwickelung unseres Gemeinwesens beigetrage» hat. — Haben auch heute die Jahrmärkte infolge der völligen Umgestaltung aller Handels- und Berkehrsverhältni'sse viel voir ihrer einstigen Bedeutung verloren, so haben sie sich immer mehr zu einer Art Volksfest heransgebildet. Der hiermit verbundene Fremdenzufluß aber eröffnet einer ganzen Anzahl von Gewerbe treibenden, namentlich Gast- und Schankwirtheii, Fleischern, Bäckern und dergl. eine Willkommens Einnahmequelle und auch der Stadt kasse fließt aus dem Standgelde der Hunderte von Verkäufern ein ansehnlicher Betrag zu. Familirnllirchrichten. «estoribe«: Herr Loni» August Moritz Symank (Beerdigung Mon tag Nachmittag V,2 Uhr. neuer Friedhof); Frau Emma Lenk geh. Ihle, 64 Jahre alt (Beerdigung Sonntag Bonn '/-12 Uhr, neuer Friedhof); Beide in Ehemnitz. 3» Nnuiin Mmrlt. Vo Ist dev Erfinde» des Aroler WcnbroM lMm kaelilei' gen. der 1>roler Sooillor-ssrsnr. Auf hoher Alp' im Sonnenschein Biel würz'geKränter dort gedeih'». Und was dort-wächst im Himmels licht. Der Apotheker kennt es nicht. Jedoch der GemSbub kennt es wohl. Wo er die Kräuter holen soll. Die Sennerin, die kennt sie auch. Sie weiß, wie heilsam ihr Gebrauch. k>snr voeklor aus dem Süden stammt. Der kennt die Kräuter allesammt, Bereitet d'raus sein Alpenbrot, Die Kräuter d'rin, die segnet Gott. D'rum wer da kauft beiBoehler ein, De», wird sein Alpenbrot gedeih'n. (Nachdruck verboten.) Wegen vieler Nach ahmungen und Nachpfuschungen bitte aus die Firma Boehlev aus MooS zu achten, welche jede Düte tragen muß. Die -Upvnkiillon dofindvn siek: die 1 Reustädter Markt (gegen über Stadt Nürnberg) »nd die 2. vis-L-vis Rettstädter Markt 1. Ltismnitr, AI Im» cksaliaonlnnti'. BL empfiehlt zum Jahrmarkt billigst; 4 Mk- fiir Semmel Zucker, Mandeln NWI* eto. nnd KeniirL- Mdlsir mit - Prima-Werken koeilgesetlirre Emaille, Gusseisen, Rein- Nickel und Aluminium Berantirortliq sür den redaktionellen Theil: JutiaS Theiß: für de» Jnseratcntheil: der Verleger: Beide in Chemnitz. rve lotsl-äiwvei'iisiit gen vollständiger Auf lösung des Geschäftes ÄLttLvrt i»R»r Iiovl» KRILL« LvLt. ,ß «iiiiM Iiiitzvr« LS. Li»>» .IrrliitniriUI t D. T. FZreitin« U»i»l8lL»vI»«»-LaI»rIlL »«8 LolpLix, bekannt durch seine ganz vorzüglichen Mi gssiilltsn Pflastersteine Vanille-Bavrvnen und Iklsvronsn LiwoolgclkIcuotiön Loire «ls» HVvbersannv, v>8-L-vl8 «I. 2. Bude wie früher am Theaterplatz, an d. Promenade (Plakatsäule). scso -Uizcku iigen nur garantirt rein per 1 56. 1.4t», 1.««, 2.««, 2.40, 2.««, 2.80 volilsokmoviivnck und nahrhaft smxLodlt I »MÜIiIe i Inl>. Paul kiisdsi ILttultreitv»»»« 2 S. Ha»>>-li.MiMWei> ilMf »Uli kkkö-AMgl »II«»' ti»t empfiehlt billigst Sattlermeister, La«iaestr.38,gcgentib.d.Bretgasse. Lroäkapselii rund und oval aus stärkstem Blech ft. lackirt und emaillirt 7i8vdmk88er und kabeln in allen Preislagen 8p«k»« und Lrrkoblük«! 8etilaLtit- und IkÄNvtiii'messei' »u«Ir> unv HVIeK«»iv88«»' kssvlionmossoi' Schssron eto. » ».» » M?«1 » »' » m m » » z» »e uT»« MX»« « W»« »«» I» «i Li Verlodunxs- nnä liockreits - ^.N2ei§en in Sen neElen Msisrii. r kr» «ksAernteske»' 6>üolL^un8okKant6n. Llldlnrltenä vrisklwFvn u. Larteii m. Oouverts lr reMsler MM! zu HMslöL kmm. //sxa/tt/s/' lKcst/ö H»v»t«» 8t» »88« ^>» . S gegenüber äenr Oasina. es z » » » , » , » » » » » m, o » ^elmllimtlmli Baris firügsnsr MW IL«»lzr»t»a»»v Ae». 21.