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gespaltene Zeile oder Tageblatt. - Serail r»' erscheint jeden Wochentag früh -Uhr. Inserate wer- den bi« Nachmittag z Uhr für die nächst- erscheinende Nummer angenommen. Prek« vierteljährlich IS Ngr. Inserate werd« dstj der« Naum mit P Pf. berechnet. ls-: ' Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. j- . Freiberger Anzeiger und 214. Mittwoch, den 12. September. 1860. , Toqesqeschichtl'. StreliH, 7. September. Der „Nord. Corresp." bringt die Trauerkuudc ron dem Tode dcS Großhcrzvgs Georg von Mecklcn- burg-Strclitz. Gestern Abend 10 Uhr ist der hochverehrte Fürst sanft in ein besseres Lehen hinübergcschlnmmert. Großhcrzog Georg Friedrich Karl Joseph von Mecklenburg-Strclitz war am 12. Ang. 1770 zu Hannover geboren, der dritte Sohn des Großhcrzvgs Karl Ludwig Friedrich, welcher zu der Zeit als großbritannischer und knrbräunschweigisch-lüneburgisckcr Feldmarschast ein Kommando in der kurhanuovcrschcn Armee führte. Der nunmehrige Groß- berzog Friedrich Wilhelm Karl Georg Ernst Adolph Gustav ist geboren am 17. Oktober 1819, also 41 Jahr alt. Vermählt seit dem 28. Jnni 1843 mit Prinzessin Auguste Karoline Charlotte, des Herzogs von Cambridge Tochter, hat derselbe eiuen Sohn, den nunmehrigen Erbgroßherzog Georg Adolph Friedrich August Victor Ernst Adalbert Gustav Wilhelm Wellington, geboren am 22.Jul' 1848. Einer von dem Reuter'schcn Bureau veröffentlichten Depesche aus Wien zufolge werden das 3., 4., 5. und 8. österreichische Armcccorps auf den Kriegsfuß gestellt und die beurlaubten Soldaten wieder einberufeu. Der Verwaltung der Südbahn ist die Weisung zugcgaugen, sich zum Transport von Truppen bereit zu halten. Der kaiserliche Palast zu Hetzendorf wird zur Aufnahme dcS Königs von Neapel hergerichtet. Nach einer andern Wiener Depesche desselben Bureau hat Graf Rechberg in einem Rundschreiben die Vertreter Oesterreichs im Ans- lar.de beauftragt, die Gerüchte, als ob Oesterreich auf eine gegen Frankreich gerichtete Koalition hinarbeite, für falsch zu erklären. Oesterreich, bemerkt der Minister, erstrebe nichts weiter, als durch eine versöhnliche Politik ans seiner Jsolirung hcrauszutretcn, stehe fortwährend in freundschaftlichen Beziehungen zu Frankreich und beabsichtige keine Koalition. Paris, lieber eine Zeitungsnachricht, daß der Kaiser in,Lyon dem Kriegsminister befohlen habe, 240,000 Mann mobil zu mächen, ist der Constitutionnel so alterirt, daß er erklärt: „Diese Nachricht ist so absurd, daß wir es für kindisch erachten, ihre Unwahrheit zu beweisen." Auch im Kirchenstaate beginnt der Ausstand massenhaft. Nach Berichte» aus Bologna vom 9. September habe» sich Montefeltro, Urbino, Pesaro und andere Städte des Kirchenstaates erhoben, die päpstlichen Truppen vertrieben und die dreifarbige Fahne unter dem Ruf „Es lebe Victor Emanuel!" ausgcpflanzt. Bewaffncte aus Bcrgola und andern Orten der Umgegend von Sencgaglia haben Liefe Bcwcgung unterstützt. Nach Turin sind Abgeordnete aus den Marken abgegangen, um Victor Emanuel um seinen Schutz zu bitten. Die Mailänder Persevcrauza vom 9. September meldet: „Nach aus Florenz hier ciugctroffeucn Nachrichten vom gestrigen Tage Hal General kialdiui die römische Grenze bei Cattolica überschritten und eilt Pesaro zu Hülfe, das um Intervention gebeten." Umbrien und die Marken seien zum Ausstaud bereit. Die Perseveranza be hauptet wiederholt, daß die sardinischen Truppen die Grenzen über schritten hätten, um Umbrien und die Marken zu occupiren, weil der Papst die fremden Truppen Lamoriciäre'S bcibchalten. Turin, 7. Septbr. - Ein Leitartikel der heutigen „Opinione" erklärt: Daß Piemonts zuwartcude Politik die Absicht, Oesterreich finanziell zu Grunde W richten, in sich-begreift. — Garibaldi publicirt in den eroberten Theilen des neapolitanischen Reiches das piemcht- tesische Statut. — Weiter schreibt die „Opinione": Die Aufregung in den Marken und in Umbrien, welche täglitz wächst, die'militä- rischen Dispositionen Lamoriciere's, machen die Concentratwn der piemontesischen Truppen an der päpstlichen Grenze nöthig und beschleunigen die Lösung der Krisis. Piemont werde dabei eben so vorsichtig als energisch vorgehen. Mailand, 4. September. Der „Triester Ztg." schreibt man: „Alles deutet darauf hin, daß die Ereignisse nun einen raschen Gang nehmen und Piemont, die Maske abwcrfend, vereint mit der Revolution seine aggressive Politik vollkommen zur Ausführung bringen wird. Die Lombardei ist ein vollständiges Kriegslager und die Vorkehrungen, welche hier getroffen werden, lassen Niemand mehr in Zweifel, daß eine „gunrtw riscvssa" bevorstehe. Hier spricht man bereits ganz offen von der bevorstehenden Eroberung Venedigs, und cs wimmelt von Emissären, welche dahin abgegange« sind und noch abgchen, um eine Volkserhebung zu organifiren. Wohl unterrichtete Personen behaupten, daß Garibaldi ohne Ver zug iu den Kirchenstaat einfallen und nach dessen Eroberung ver eint mit Piemont Venetien angreifen wird. Die Aufstellung vow zwei Heeressäulen gegen den Po und cbcnsoviele gegen den Mincio, ist geeignet, für die "jeweiligen Eventualitäten die Mitwirkung Piemont» zu sichern. Mau will von 3 Seiten, nämlich vom Po und MMiS und von der Seeseite her Venedig »»greifen, auf eine theilweise Verletzung deutschen Bundesgebietes kommt cs hierbei nicht äff, denn man spielt eben v» bangne." ' London, 10. Septbr. Die „Times" enthält ein Telegramm aus Wie» folgendes Inhalts: Eine dort eingegangene officielle Depesche aus St. Petersburg besagt, daß Kaiser Alexander auf richtig eine Aussöhnung und die Wiederherstellung des Einverständ nisses wünscht, welches nie hätte unterbrochen werden sollen. E» dürften Arrangements bei einer persönlichen Zusammenkunft der Kaiser von Rußland und Oesterreich getroffen und Maßregeln er griffen werden, um dem gegenwärtigen Staude der Dinge, der nicht länger zu ertragen sei, ein Ende zu machen. London. Die Times sagt in einem Leitartikel über Erntt und Witterung: „ES ist wahr, daß wir in diesem Jahre ein rau hes Wetter gehabt haben, wie cs beinahe noch nicht dagewesen ist. Es ist aber nicht wahr, daß die Saaten infolge davon zu Grunde gerichtet worden sind. Das Jahr 1852, heißt es weiter, sei noch regnerischer gewesen, als das Jahr 18st0. Doch zähle letztere» bis jetzt schon um 30 °/g mehr Regentage, als das Jahr 1858. Trotzdem lauteten die aus den verschiedenen Theilen des Lande» cinlaufenden Ernte-Berichte keineswegs ungünstig, und dem Ver nehmen nach könne die WeiM-Ernte den Vergleich mit 1859 au»« halten. Die Aehrcn seien, wie cs heißt, voll und das Korn schwer, weder durch übermäßige Hitze zusammengeschrumpft, noch vorzeitig gereift. Wäre aber auch in England eine Miß-Ernte gewesen, so würde man doch keine besonderen Besorgnisse zu hegen brauchen, da die Ernte in den übrigen Haupt-Getreideländern gut und zwar namentlich in Amerika ganz außerordentlich ergiebig ausgefallen sei. Verantwort!. Redactcur- I. G. Wolf. Ortskalender. EtaatS-Telegraphen-Bureau täglich geüfinet von früh 7 Uhr bi» «Send» » Uhr. .,. l MW > Heute den 12. September Sparkasse geöffnet Nachmittags von 2 Uhr an. - K H L Die Onsso äes 8 p a rfflr ü Vvrsckussvervins (6omj>- toir von l^ietrsok A biicvtsi) ist in äe» ^Vorbei,ts^on von trüb 8 bis 12 uuä biacbmitliiA 2 bis 6 l^br szeöfiknvt. 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