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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 22.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189907228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990722
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990722
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-07
- Tag 1899-07-22
-
Monat
1899-07
-
Jahr
1899
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fteustvaK« THätigkett Mid Pflichttreue der Herr »«Akt« tz^. Der Helms»-»-«« Hab« wmn« Zeit de« »vllegi»« «setz»«, z»- M« «l« »orfipeuder «ine» Ausschuss«« mit »a,u da« Amt eines Ltadtder- »rduele» mit de« eines Etadtrathes vertauscht. Allen sei»«» Mitarbeitern dt b.kmwt, wir »reu er sür die Stadt «arbeitet, wir ger» er sein« reiche Er- jrhrimg in de» Dienst der Allgeuiemhett -esteüt »ud durch seiu eiufache» und HchllchieS Wesen Aller Zuneigung gewannen. Vvn diese« Ort gemeinsamer Arbeit an« gebühre dem Dahlngeschirdeneo ein innige« Wort Irenen Ge denke»«. Dir Anwesenden Hirten den Nachruf stehend an. Der Herr Vorsitzende ging dann zu den geschSftlichenMittheil- ungrn über, begrüßte erst den als Ersatzmann für de« anSgeschiedeue» Liadlverorduetru Herrn Ludwig In» Kollegin»! bernfencu Herrn Kauf mann Pippiug al« neue« Mitglied »ud bracht« im Weiteren ein Dank schreiben de« Herr» Bürgermeister« Gerber für seine Wahl auf Lebens zeit und die ihm dadurch gewordene ehrende Anerkennung, eine Eingabe der LroschkenbcfltzervereinZ wegen Aufhebung einer Bestimmung über den Drolchkcndicnst am Bahnhöfe, ei» Daulschreiben der Familie de« verstorbenen EladtrathS Herrn Otto Theuerkorn sür die kundgegebrne Theilnahme, ein Dankschreiben städtischer Beamten für ihre Versetzung in höhere Gehalts stufe» und «Ine Einladung der hiesigen Korbmachernnmug zu dem vo n 30. Juli bl» 1. August hier abzuhalienden BerbandStage zur Kenntniß des Kollegin»!«, welches Herr» St.-B. Müller als Berlreter für dcu letzt er wähnt«! BerbaudStag delezirte. Zur Bcrathung standen daun die Berichte des VerfassnngSattSschnffeS. Ueber die Rath-vorlage, betreffend die Begrüudnug et »er Expedient «»stelle bei der Expedition für staatlich« Einkommensteuer, fachen, berichtete Herr St -B. Rvb. HanIchild. Derselbe öesürivortet« das Votum des VersasiungsailSschnsieS. dein RaIHSbeschlujse beizutrcle», bei der Expedition sür staatliche Einkomiilensteuersachc» eine neue Bcamtenstelle zu begründen und zu dem Wählenden die Hinterlegung einer Diciistsichcrheit von «10 Mk., auszugeben. Das Kollegllim nahm dieses Votum einstimmig an. Ebenfalls referirte Herr St.-V. Hanschild über die Nathsvorlage, be treffend die Wahl de« bisherigen Polizciexpedienten Großer zum Steuerem- »ehnlcr sür die Steuerabthellnng und trat derselbe sür das Votum des Ver- faffungsaurschuffeS ein, welche- dem Kollegium empfiehlt, zu erlläre», daß es gegen die Wahl Großers Widerspruch nicht zu erheben h t, auch znzustimmcn, daß derselbe eine Dicnstsichcrheit von 600 Mk. zu hiiücrlege» habe. Dieses Votum fand kurzer Hand Annahme. Die nächste Nathsvorlage, betreffend taS Gesuch der Bäcker« innnng um Ausnahme auswärtiger Bäckerlehrlinge in die Bäckerfachllaff«! der hiesigen Fortbildungsschule, wurde durch Her«! Et.-B. Bleuer der-, treten. Er bemerlte der Hauptsache nach Folgende?: Seit einer Reihe von Jahre» würden von den hervorragenden Innungen aus eigenen Mittel» be sondere Faliklaffen erhalten, die aber die Stadt und der Staat unterstütze. Durch da« Wohlwollen des SchnIanSschnffeS habe man nun auch besondere Bäckersachklaffen errichten können, die sowohl auf gewerblichen,, als auch ans sittlichem Gebiete Ausgezeichnetes leisten. Da nun in diese Fachllaffen nur Lehrlinge Chemnitzer Meister ausgenommen würden, so sei von den La»d- meistcrn der Wunsch ausgesprochen worden daß auch deren Lehrlinge», von denen zur Zeit 12 in Frage kommen, der Besuch ermöglicht werde. Diese Geuehmignng habe die Stadt an die Bedingungen geknüpft, daß dadurch kein Aufwand für den Stadtsäckel erwachse und mit den Landgemeinden Abkommen sür die Rechtsverhältnisse getroffen würden Das Kollegin»! beschloß, wie vorgeschlagen, und zwar mit Eiustimniigkeit nach der RathS- vorlage ebenfalls zn genehmigen, daß Bäckerlehrlinge aus den zum Bezirke der Bäckerinnung gehörige« Landgemeinden in die Bäckersachklaffen bei der hiesigen Fortbildungsschule unter den vom SchulauSschuß vorgeschlagenen Bedingungen und unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs ausgenommen werden. Eine längere Debatte veranlaßte die Nathsvorlage, betreffend die Ver einigung der Landgemeinden Gablenz, Altendors undKappcl mit der Stadl Chemnitz, sür welche als Berichterstatter Herr St.-B. Do. u>s(1, Hüfler sungirte. Ueber den Stand der Angelegenheit gab der Herr Referent folgende Darlegungen: Das seinerzeit von der Stadt dem Kriegsministcriiim zur Erbauung einer Kaserne angebotene Areal wurde von .diesem angenommen unter der Bedingung, daß cs ans Gablenz anSbezirtt werde. Der Verlauf der darüber geführten Verhandlungen führte zur Frage der Ein.erleibuiig, und bei den Verhandlungen mit Gablenz kam man auch ans die übrigen Gemeinde», umso inehr, als sür eine geplante große Landes- anstalt sür Blödsinnige und Blinde die Stadt selbst kein geeignet befundenes Areal zur Verfügung hatte. Ebenso kam in Frage, daß verschiedene größere Etablissements »msangreiche Bauten außerhalb der Stadt anssnhrcn ließen, auch erschien es iinpraltisch, kleine Gemeinde», die man früher oder später -doch «»verleiben müsse, erst zu großen Gemeindewesen heraiiwachscn zn lassen Ans diese» Gründen hielt man den günstigen Moment für die Einverleibung gekommen. Für Gablenz soll die Einverleibung am l. April 1900, für Alten dors am 1. Juli !900 und für Kappel am 1. Oltober desselben Jahres er folgen. Elfteres wünsche für seine Lehrer Gleichstellung mit den Chemnitzer Lehrer» siir >902, Anschluß an die Chemnitzer Wasserleitung binnen 5 Jahren, möglichst bald die weitere Uebcrwölbnng der Gablenz, die clwa 50,002 Mk. Kosten verursachen dürste, Erhaltung der Genicindeliakvnic und für die nächsten Jahre die Aufwendung von 300,001 Mk. sür das Tiesbauweje». Die Ein führung der Düngcrabfuhr soll in allen drei Gemeinden 1902 erfolgen, da gegen wünscht Gablenz von den Chemnitzer Bestimmungen bezüglich der Aborlanlagen auf 10 Jahre Abstand genommen zn sehen, und auch die beide» anderen Gemeinden wünschen nicht z» rigorose Handhabnng dieser Bestimmung. Kappel wünscht seine Bestrebungen ans Errichtung einer Eiscnbnhiistatio» unterstützt zu sehen und alle drei Gemeinde» die Belastung ihrer Genicinde- vorstäude in ihren Aemtern. Ebenso möge Sorge sür die Unterbringnng der Fleischbeschauer gctragen werden. Für den Gemeindevorsland in Altendors ist zur Ausbesserung seines jetzt 34oo Mk. betragenden Jahrcsgehalts eine viermalige Gehaltszulage von je 300 Mk. in Aussicht genommen. Alle drei Gemeinden sind Mitglieder des BezirkSarmenverbandcs und bei ihrem Aus tritte aus demselben muß die Stadt deren Antheil an den Schulden, zusammen etwa 30,000 Mk., übernehmen. Der Versaffnngsausschuß habe sich ange legentlich mit der Vorlage beschäftigt und empfehle dem Kollegium, dem Rathsbeschluffe beizntreten, und dcingeinäß die Anträge des zur Vorbereitung der EinverleibungSvcrträge iiiedergcsctzten gemischten Ausschusses, Blatt 169 der Akten, znm Beschlüsse erheben zu wolle». Hierzu eröffnet« der Herr Vorsitzende eine Generaldebatte, in welcher zuerst Herr St.-V. Kays er das Wort ergriff- Derselbe bemängelt, daß die Gründe sür die Einverleibung aller drei Gemeinden nur allgemein angegeben seien, bei Altendors kann er dies« Notwendigkeit nicht anerkennen; seiner Meinung och könnte dir Laudcsanstalt auch ans städtischem Gebiete nnter- gebracht werde». Es hätte sich wohl schließlich siir diese LandeSanstalt ein ausreichender Platz in Chemnitz-Schloß finde» lassen. Der Herr Referent Oe. Hüsler wies daraus hin, daß für die Eiugemcindung von Altendors sehr viel gewichtige Gründe auzusühren seien. Durch die Etabliruiig großer l abrik, «bände in Altendors mit zahlreicher Arbeiterschaft gingen der Stadt Chemnitz die Stenern verloren, ein dem Ministerium genehmer Platz für die neue Anstatt mit über «0 Gebäuden konnte eben nur in Altendors gesunden werde», denn in Gablenz sei bereits der schönste Platz siir die neue Kaserne anSgcwählt worden. Herr Bürgermeister G e rbe r hie r die Bedenken des Herrn Prof. 1>. Kayser nicht für gerechtfertigt „nd mein e, daß es nicht an gebracht sei, die Gründe, welche die Eingemeindung Altendors in de» Stadt bezirk notwendig machicii, i» der Öffentlichkeit z» erörtern. Zur neuen Laudcsanstalt hatte die Stadtbehörde »inen Platz in Altchemuitz dem Ministerium in Vorschlag gebracht, der aber als nicht puffend abgelehnt Worten war; erst dam: sei AllcuLvls in Betracht gezogen wrrden, der daselbst ausg-wählte Platz fand bei der Regierung Annahme mit ber Bedingung, daß Altendors zur Stadt Chemnitz cinbczirlt werde. Dazu käme noch, daß »ach der Inbetrieb setzung der neuen Industriebahn Altendors einen ivlchen industriellen Auf schwung nehmen dürste, daß es gegenüber der Stadt Chemnitz eine gewisse Konkurrenzfähigkeit erlangen könnte. Unbedingt aber habe Altendors mit seiner weit auSgedchntcn Flur in der Zukunft eine große Bedeutung für die Aus dehnung der Stadt Chemnitz. Auch sei cs sür die Stadt van großem Interesse, möglichst rechtzeitig einen maßgebenden Einfluß ans Len Betannngsplan Altenbvrs's zu gewinnen. Herr St.-B- Ulrich bemerlte, daß die Frage der Einverleibung schneller au d e Stadt hcrangetrcten sei, al« man dies »och voriges Jahr habe vermnthen können und daß gegenüber den über ciw.ige Einverleibungen schon früher gepflogenen Verhandlungen die Ansprüche der Vororte gewachsen sein dürften. Herr Lorenz ist mit der Einverleibung einverstanden, nur sei di« Mitwirkung des Kollegiums sehr minimal dabei gewesen. Die Ansicht des Kollegiums über diese Frage hätte man vorher, wenn auch Im Nahmen einer geheimen Sitzung, «inholen können. Herrn Prof Kayser erwidert Herr Bürgermeister Gerber, daß Alles gethan worden sei, die erwähnte Anstatt im Gcbi.le der Stadt nitterzubringeu, dies aber mi- möglich gewesen sei, Herrn Lo rcuz gegenüber koustatirle er di« Schwierigkeit, bei der Berathung aller einzelnen Punkte di« verschiedene» Ansichten zu ver einen. Dies sei nnr dadurch möglich gewesen, daß der Rath einzelne seiner Mi gliedcr mit weitgeheuden Bovmal teil auigestatlet bab«; zu diesen Ver tretern aber könne man das Vertragen haben, daß alle- Erreichbare erreicht worden sei. Er selbst wundere sich allerdings. daß, bevor di«Vorlage wegen der Eingemeindung au das Stadtverordneten-Kollegium gekommen, bereit« Berichte in die Zeitungen gekommen seien, die nnr au« dev darüber geführten > Protokollen entnommen sein könnten. Städiischerseit» könne dies nutzt ge schehe» Pi». Di« Verhandlungen sei» »aetzrtzal lich der Zustimmung beider städtische» Kollegie» abaeschlicks« md dadnrch folglich da« «üfehe» des Stadt verordaeteu-SvUezin«« völu, gewahrt mache». Hierauf wird »ie General debatt« gZchloffen. HerrVl»»,r vermißt 1» den Verträge» eim Vrsti»m»»g darüber, daß dir in de» ein-tSe-irkende» Gemeinden vorha»de»e» Ort»- kraukarkaffe» zur Anslösn^ gebracht »ad mit dm Allgemeine» vrt«- krankevkasie vereinigt «erbe» möchten, wurde aber durch Herrn vr. Hüfler »ad Herrn Hanfchild batzi» belehrt, daß dir« nach einer Entscheidung de« Ministerin«« nicht stlNthaft set; Herr Hanschild gl ubl, daß die drei Semeindekratlkenkaffe« sich der Allgemeine« Ort«kraulcnkasse wegen deren größerer Leistungsfähigkeit freiwillig anschließen würde«, und «rsuchl« Herr» Biener, auf die Innungen eiiizuwirkev, daß sie sich eben falls der Allgemeinen Ort-kranken kaffe anschließen möchten. Hieraus stimmte das Kollegium den Verträgen mit de» Gemeinden Gahlen;, Altea dorf und Kappel zn, ermächtigte seine» Vorsitzenden zu deren Vollziehung, hieß die von den drei Gemeinden besonder« beanspruchten Zusichernnge» gut, ermächtigte den Rath, di« Bestätigung der Verträge bei dem Ministerium bezw. Konsistorium «Inzuholen und wegen Austritt der genannte» Gemeinden aus dein Bezirksarmenverband die nöihigcn Schritte zu thuu. Hierauf konstatirte der Herr Vorsitzende die einstimmige Annahme der Vor tage und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Einverleibung allen Be- theiligten znm Segen gereichen möge. Im Weiteren berichtet« ebenfalls Herr St--V- vr. Hüsler über di« Rath-vorlage, betreffend dir Verwendung der Schenkung de« Herrn Dietzel. Herr Dietzel hatte das Areal zum Kasernen-Nenbau an dir Stadt verkauft und »iS diesen! Anlaß einen Betrag von 45,861 Mk- 4 Psg. ge stiftet, der je zur Halste für «inen wohlthättgen Zweck and znm Theater- Neubau in Verwendung komuien sollte. Herr Ulrich bemerkt«, daß, wenn die Stadt wieder in eine ähnliche Lage komme, man dann lieber gleich soviel am Preise abhandeln möge, damit man über dabei gemacht« Ersparnisse selb' verfügen könne. DaS Kollegium faßte hierauf den einstimmigen Bcschluj deni Rathsbeschlnffe znzustimrnca, wonach die vertragsmäßige EntscheidungSfri über die Verwendung der Scheukungssumme im Betrage von 22,930 Mk. 52 Psg. bis 3!. Dezemb.r l903 verlängert, der Betrag selbst aber dem Rathe inzwischen zur zinsbaren Anlegung überlassen wird- Es folgten sodann die Berichte des PrüsiiiigSAnsschnsses. Die Rechnung des Hospitals St. Georg auf das Jahr 1898 (Be richterstatter: sür Herrn St.-B. Rob. Wagner. Herr St.-V. Kauf ma n n); die Rechnung des Waisenhauses ans daS Jahr 1898 und die Rechnung der Forstkasse auf daS Jahr >893 (Berichterstatter Herr St.-B. Lorenz); die Rechnung de- städtischen Marstal IS aus da-Jahr l898 (Berichterstatter: Herr St.-V. Kaufmann); die Rechnung der Sparkasse und der bei der selben erzielten Ueberschüffe aus das Jahr >898 (Berichterstatter: Herr St.-B. Eichenberg); die Rechnung der Polizeiverwaltung aus das Jahr >888 (Berichterstatter: für Herrn St.-B- Lund Herr St.-B. Ei chenberg); wurden ;ür richtig befunden. Herr Biener regte bei dieser Gelegenheit an, die Er höhung des Zinsfüße« bei der Sparkaffe in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Der Herr Vorsitzende bemerkte zum Schluffe, daß nunmehr auch für das Stadtverordneten-Kollegium die Ferien gekommen seien und erbat sich für die Ferienzeit die Ennächtignng, in dringende» Fälle» das Kollegium durch sein Bureau vertreten zu lassen. Schluß 8 Uhr. den 21. Juli 1899. est und L. Held. Dhaiia.Theatkr. Cbemni „Ter Obersteiger". Operette von M. Musil von Carl Zeller. .7. D. Das Gewebe, aus welchem der „Obersteiger" besteht, ist zu meist sehr grobfaserig und häufig auch so verworren, daß eS nicht leicht ist, die verschlungenen Fäden zu entwirre», die von den Librettisten M. W est und L. Held gesponnen wurde». Bon einer halbwegs sinngemäßen Handlung wird man eigentlich nur im 1. Akte etwas gewahr, im 2. Akte reißt den Text dichtern der Faden häufig ab, während der 3. Akt sich mir noch von abge brauchten Possenwitzen fristet. Die Musik ist dagegen leichtflüssig und ge fällig und — wenn auch nicht immer in gutem Sinne — populär und sauglich. Wenn Zeller in diesem Opus die Quelle der Erfindung mitunter versiegt, macht er unverdrossen Anlehen bei sich selbst- Die gestrige Ausführung des Werkes verlies glatt und bot manche an regende Mvmente. Den Obersteiger Martin gab Herr Froneck mit günstigem Crsolge. Er bot in der Titelrolle eine scharf gezeichnete, von Humor belebte Figur. Dieser Ausbund hon Nichtsnutzigkeit. Len die Text dichtet mit allerlei Mätzchen behängen haben, kann nur mit vollendeter Liebens würdigkeit erträglich gewacht werden. Herr Fron eck hatte dem Obersteiger von seiner gewinnende» Eigenart so viel abgegeben, daß man ihm, trotz seiner Malefizstreiche, nicht gram sein konnte. Er spielte die Nolle mit unversieg barer Laune und nützte die vielen „Schlager" seiner Partie aufs Beste ans. Seine Stimme hat freilich mancherlei Einbuße erlitten, indessen berührle seine weiche Tongebung im getragene» Gesänge immerhin »och sehr angenehm, so namentlich im Vortrage des Müllcrliedes: „Sei nicht bös!" Allein auch seine übrigen Gcsangsvorträge wurden von dem gut gestimmten Hanse bei fällig honorirt. Frl. Mack gab die Spitzenklöpplerin Nelly munter und sauber. Volle Anerkennung verdient auch die Komwsse Fichtenau des Frl. Wrada, die gleich nach dem temperamentvoll gesungenen Walzerentree leb hafte» Beifall fand. Der Noderich des Herrn Jäger war gesanglich und schauspielcrisch eine hübsche Leistling. Herr Haas war wie immer ein köst licher Zwack; nicht minder gut Frl. WenkhanS als dessen Ehekreuz. Die beiden Montanbeamten Tschida und Dusel wurde» von den Herren Koch und La »ins mit drastischem Humor gegeben. Lin besonderes Lob gebührt außer Herrn Kapellmeister Drexler auch dem Chor und Orchester. Vermischtes. — Hinrichtung eines Mädchens in England. Die junge Dienstmagd Mach Ansell, die, wie wir seiner Zeit berichtet haben, zur Erlangung einer gcriugsügigen Lebeusverstcherungssumme ihrer iu einer Jrreuauslalt befindlichen älteren Schwester vergistelen Küchen gesandt halte, an dessen Gennfsc diese starb, wurde kürzlich hiugerichlct, ungeachtet aller Anstrengungen der Presse und des Publikums, ihre Begnadigung zu erwirk:», da sie an Geistes- zerrültung leide. Seit vielen Jahrei, ist in England keine Frau ge hängt worden. Drahtnachrichten rmv letzte Meldungen. Chemnitz, den 21. Juli 1899. Berlin. Wie aus Wiesbaden gemeldrt wird, wird der Kaiser am 6. August hier mit de« Zaren eine Zusammenkunft habe». Der Zar, welcher sich zu jener Zeit in Darmstadt aufhält, trifft an dem genannten Tage i» Wiesbaden ein. Berlin. Wie die „N. N." höre«, b.steht in Petersburg a» maßgebender Stelle die Absicht, die BeisrsinngSfeierlichkeiteii sür den verstorbenen Großsürsie» Georg in engerem Kreise abzuhaiteii. Jusolgedrsscu werden auch kein: Vertreter ausländischer Höfe er wartet; anderenfalls ist mit der Vertretung des deutschen Kaisers ein pnußischer Prinz beauftragt worden. In Rücksicht auf den in Petersburg geäußerten Wunsch unterbleibt, dem Vernehmen »ab, auch die Entsendung einer Deputation des l. Leibgarde-Regiments, bei welchem der Großfürst a la Luide geführt wurde. » Köln. Die „Köln. Zeitung" meldet ans Petersburg: Hier geht da« Gerücht, daß der Fregattenleuinaiit Vrisnian, welcher dem Großfürsten Thronfolger Georg attachirt war, sich erschossen habe, weil er entgegen der crthciltcn Weisung den Thronfolger allein ge lassen habe, dessen Tod in Folge eines Unfalles mit der Fahrrad. Maschine «»getreten sei. — Die Beerdigung des Thronfolgers findet bestiinmt am 28. d. M. statt. Wir«». Die aiigrküudigteDemonstration der Svziald?un)kraten gegenüber de, a,itisrmitischen Arbeiterschaft ist ruhig verlaufen. Bc- thriligt waren etwa 5000 Personen. Das Massenaufgebot der Polizei und die Absperrung der Straßen znm Versammlungslokal machten einen Zusammenstoß der beiden feindliche» Parteien »»möglich. Budapest. Gestern fand unter Theilnahme von ca. 7000 Personen das ongekündigte Protest Meeting statt. Die erwartete Demonstratio» »»terdlieb, da der anwesende RegirrnngSvertrrter die Redefreiheit respektirte und trotz der schärfsten Ausfälle gegen Re gierung und Ministerpräsident gegen die Erwartung der Sozialisten die Versammlung nicht anslöste. Rom. Ein Rundschreiben Pelloux' a> die Behörden enrpssehtt letzteren «»läßlich der gestern 1» Kraft getrrte»en politische» Ver ordnung«, sich «jner besonnene« «»d benihigenden Holt»», z» b»> fleißigen. Paris. Das Blatt „Droit cko 1'tioruMa" versichert, die drMschr Regierung überlege angaiblicklich, ans welche Weise st« das ,,5oarnai cke Linie!!«" oder dessen Pariser Korrespondenten Tostt wegen de« in dkm offiziellen Brüsseler Blatte erschienenen Artikels, betr. den Grafen Münster und dessen Familie, z»r Berantworla«- zieheu solle. Jedenfalls sei ma» i« Berlin fest entschlossen, diese Angelegenheit nicht ungefähnt zu lassen. Parts. Das Blatt „ß'nwye uülitaüs" versichert, bis jetzt sei in der Untersuchung gegen du Paty de Elam nichts hervor« gehoben worden, was dessen Benveisung vor das Schwurgericht herbeisühren könne. Die Einstellung des Verfahren- sei deshatt wahrscheinlich. Genf. Ein Komitee serbischer Radikaler erließ ein Manifest, in welchem es gegen die augenblickliche Gewaltherrschaft proiestirt und worin die europäischen Mächte aufgrfordert werden, den un schuldig Verhafteten ihre Sympathien zn Theil werden z« lassen. Petersburg. Der außerordentlich freundliche Empfang, welcher den Mannschaften des deutschen Schulschiffes „Charlotte" seitens der hiesige» offiziellen Kreise zu Theil wurde, wird i» diplomatischen Kreisen viel bemerkt und als neuer Beweis dafür an- gesehen, daß sich die Beziehungen zwischen Petersburg und Berlin immer herzlicher gestalten. Rem - Nork. Das Staatsdepartement empfing die Meldung vom Ausbruche einer Revolution in der Republik San Salvador Die dortige Regierung verkündete den Belagerungszustand. Pretoria. Präsident Krüger ist infolge d.r letzten Debatte« «n Volksraad sehr ermüdet und bedarf dringend der Ruhe. Der Eindruck unter der Bevölkerung ist seit den jüngsten Debatten be« deutend günstiger; man hält die Krisis für überwunden. Verau>wo>lliq I»r ton redaktionelle» TIM: JnlinS Tlieisi: sür den JnIeratcnIheN: der Berleger: Beide in Chemnitz. tAür «nsr.ivehrime und «Sitsendimg nicht erbetener M-nuslriPte wird nicht tzebiirzt. Familiennachrichten. Geboren: Eine Tochter Herrn Arthur Höhle in Chemnitz. Bermiihltr Herr Orw. Stock in Saalseld mit Frl. Martha Meier in Chemnitz; Herr Georg Müller mit Frl. Martha Puschmann in Chemnitz. Gestorben: Herr Kaufmann Julius Hcrrmann Arnold (Be erdigung Sonntag Mittag 12 Uhr); Herr Rudolf Heinrich Sülze. 26 Jahre alt (Beerdigung Sonn abend Nbchmittag 4 Uhr, neuer Friedhof); Herr Ehr. Franz Meyer, 43 Jahre alt (Beerdigung Sonn abend Nachmittag 3 Uhr); Frau Hedwig verw. Bock, 79 Jahre alt (Beerdigung Sonnabend Nachm V.b Uhr, neuer Friedhos); Frau Anna Herold zeb. Lohse, 38 Jahre alt (Beerdigung Sonntag Vorm- r/,11 Uhr); sämmtlich in Chxmnitz. Halb-Etage Stnbe, Schlafstube, Küche, Bor saal nebst Zubehör (Zschvpauer- straße) per l 5. August an kinder lose Leuie oder Brautpaar zu ver- miethen. Offerte» unier L. 14 an die Bcrl.-Aost. d. Bl. erbeten. lüedtiger Nei-kLMS- ürobsr istrsckWM »lbkitkn km, auf MtiM Ar beit bei bahkia Lahn kür siai»1mg gmsbi. Lff. :>iI>iI.r.MIIbes.lii!bl>!l Mae, tziAidiirs. 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