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Sonnabend, den 22. Juli Diese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentags Abend« (mit DalumdeS nächsten TagcS) und kostet mit den ftlns Wöchentliche» Beiblättern: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeit,»„g, Sächsisches Allerlei, Jllnstrirtes Unter- haltungsvlatt, sei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen ««natlich 40 Pfennige. Pvitüst«: 1. Nachtrag Nr. 2877. !>ro«»rwi»»»«ldttgk: -tnieralanz.iger 8<r»tp«chftell« Nr. INI. Inserate» - Preis: Die «ge spaltene Corpuszeile oder deren Raum 20 Pfg. (Preisverzeich« msse L Zeile 25 Pfg.) — Be vorzugte Stelle (Reklame-Zeile) 60 Pfg. Bei voransbestellten Wiederholunge» größerer In serate entsprechender Rabatt. — Anzeigen für die Nachmittags «scheinende Nummer könne» nur bis Vormittag 16 Uhr an genommen werden. Geschäftlich« Anzeiger-Inserat« finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch dl« täglich erscheinende Chemnitzer Eisettbalitt-ZeitlMg. erg er für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer La«»eS,A»»,eia«*). - Gegründet 187» als „Anzeiger" ,e. »erlag und Notatio«smaschtttett»D»ua vo« Alexander Wied» in Chemnitz, Lheaterstratze Nr. A. Amtliche Anzeigen. Handels»,gifte«.Eintragung. Aus dem die Firma „Julius Tchleenhain" in Chemnitz betreffenden Foliuni 4485 ivurde verlanibart, daß Herr Julius Franz Schleenhain in Folge Ablebens nicht mehr Inhaber ist und daß Fra« Tidonie Selma verw. Tchleenhai« geb. Kniese in Chemnitz Inhaberin geworden ist. Zwangsversteigerung. Das im Grimdbuche aus den Namen Gustav Jung eingetragene, in Chemnitz (Altendorferstraße Nr. 1) gelegene Grundstück Nr. 195 ct des Flurbuchs für Schloßchciunitz, Nr. 481? Abth. VII des Brandkatästcrs für Chemnitz, Folinm 251 des Grundbuchs für Schloßgasse-Chemnitz, bestehend ans Wohnhaus mit Durchfahrt und Verkaufsladen, Stallgebände mit Treppen-Anbau, Schuppen, Vorgarten und Hofraum, geschätzt aus 32,678 Mk., soll an hiesiger AmtSgerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 28. Angnst 18V9, Vormittags 8 Uhr, als An» meldetermin, ferner der 8. September 18VV, Vormittags V-U Uhr, als VersteigernngStermi«, sowie der 21. September 18VS, Vor- »nittags 11 Uhr, als Termin znr Verkündung des VertheilnngS- planS anberaumt worden- Die Nealberechtigten werden ausgefordert, die aus dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrende» Leistungen, sowie Kostenforderunge» spätestens im Anmeldetermine anznuielden. Eine Ucbersicht der ans dem Grundstücke lastende» Ansprüche und ihres Rangverhältnisics kann »ach dem Anineldetcrmine in der Gerichtsschreiberei des königl. Amtsgerichts ein- gesehen werde». nials erörtert werde» dürfen, weil sie durch Richterspruch bereit» erledigt sind, 3. sollen die vorzunehmenden Verhöre festgest.-llt werden, von denen die Bestimmung der vorzuladenden Zeugen ab- yangt. - Anläßlich der Ankunft des französischen Geschwader» in Barcelona gab die Stadt am Mittwoch Aden» im Rathhause dem Admiral Fournier und seinen Offizieren ei» Festessen.'' Nach Beendigung desselben begleitete eine Volksmenge von etwa 800 einer französischen F^ne »inter den^ufcn: ..Es lebe die Nevublikl* die Menge. Belgien, Personen den Ädmiral bis zum Hafen und durchzog alsdann mit - n-r s::No":s4... ....... ».«s..,: „Es lebe die Republik l* u,»d^>em Gesang der Marseillaise die Straßen. Die Polizei zerstreute Die Einmüthigkeit aller Parteien in Belgien . .ang der Fünfzehuer-Kommissson zur Berathnng der Wahrechtsvorschläge hat nicht lange vorgchalte». Bereits in der zweiten Sitzung ergaben sich Meinungsverschiedenheiten zwischen den konservativen und liberalen Mitgliedern der Kommission über di« weitere Behandlung der dieser gestellten Ausgabe. Das Verlangen weitere Behandlung der dieser gestellten Ausgabe. Das Verlangen der Regierung, die Berathungen möchten beschleunigt werden, damit das neue Wahlrechtsgesetz noch in der gegenwärtige» Session fertig gestellt werde, führte zum Austritt der liberalen Deputirteu aus der Kommission. Indessen scheint man in Brüssel nicht daran zu glauben, daß die Regierung ihren Willen durchsetzen werde, weil sich die Opposition nicht so leicht das Heft an- der Hand winden lassen dürste. Transvaal. Nachdem in der Wahlrechts frage in der Hauptsache eine Berständigung zwischen England und Trans vaal erzielt worden ist, wird nunmehr auch eine Abstellung der Beschwerden wegen des die britischen Minengesellschaste» stark be lastenden Dynamilmonopvls in Aussicht gestellt. In Pretoria ist das Gerücht verbreitet, daß zwischen der Regierung der südafrikanischen Republik und der Dyiicimitgesellschast ciu Abkommen, betreffend Auf hebung des Dynamitmonopvls, geschlossen worden sei, das binnen Kurzem dem Volksraad vorgelegt werden soll. Dieser hat inzwischen auch die noch übrigen Bestimmungen des Wahlrechtsentwrktfs an genommen; der Entwurf wird Gesetzeskraft erlangen, sobald er im Rvs^n für die^Naftmilisatioii von zive^H^uil^auf'°snüs Schilling herabznsetzcil. — Das Amlsblatt in Pretoria veröffentlicht die Ant wort der Negierung auf die von 22,000 Uitlcindcrs Unterzeichnete Petition, in welcher das Vertrauen zur Negierung ausgesprochen Ivurde. In der Antwort heißt es. die Regierung sei über dies Ver traue» glücklich. Abschriften dieser Petition seien an die Regierungen Politische Rundschau. Chemnitz. 31. Juli 1899. Deutsches Reich. — Ueber die Gründe der veränderten Reisepläne des Kaisers laufen alle mögliche» Versionen durch die Presse. Die am meisten geglaubte bringt die Aendcrung mit der Kanalfrage in Ver bindung. Ginge der Kaiser'»ach Dortmund, so würde er auch nicht umhin könne», sich znr Kanalfrage zu äußern. Dies wäre dann von den kaualfreundeit stark ansgenutzt worden. Wenn hinterdrein das Abgeordnetenhaus oder das Herrenhaus den Kanal abgelehnt hätte, wäre der Kaiser nach Ansicht der Kanalsreunde cngagirt. Die Auf lösung des Parlaments sei dann nicht zu vermeiden. Es kommt »och Weiler hinzu, lo wkrv^erzMP, ver rrmser wo» Lrniisacttviirn mir dem Zentrum sehr wenig wissen wolle, nachdem die Wahlen in Bayern dort sür das Zentrum eine absolute Mehrheit ergeben haben. Wenn die Verabschiedung der Kanalvorlage nur durch Konzessionen an das Zentrum zu erreichen sei, so bleibe nichts übrig, als zu warten, bis eine günstigere politische Konstellation eintrete. — Jetzt find die Bautischler in Berlin mit Forderungen hervorgctrctc», die sic denHUnternehmcrn »mterbrcilen und bei deren Ablehnung sie in den Ansstand treten wollen. Sie stützen sich auf Erziehung gerecht. Da war unler de» siebe» »Behendigkeiten'', die zum rechten Ritter gehörten, Die zweite, daß er schwimmen kan», Daß im Wasser dreist er tauche. Daß sich krümm' und drehe der Mann Auf den Rücke» vo» dem Bauche. Im Hause aber war das warme Bad gebräuchlich, das dem fremde» Ritter die Frau oder Tochter dcs Hauses rüstete. Zum Bauernhöfe gehörte in aller Zeit — wie noch heut regelmäßig in Finnland — die Badesiube; i» der Stadt aber konnten des beengte» Raumes Wege» nur die Reichere» sich eigene „Stuben" anlegen und so ent stände» die städtischen Badestuben, vom „Bader" gehalten, die bald öffentliche Vcrgnügungs- und Untechaltungsorle Ivurde». So war es z. B. im 15. Jahrhundert am Schlüsse eines Festes Sitte, die Eingcladenen in der öffentlichen Stube zu „verbaden." War die Schwimmknnst mit dem Niederzange des Ritierwesens natürlich in einigen Verfall gcrathcn, so fand sie unter den vom Geiste des Alterihnms erfüllten Männern der Renaissance neu« F enude und Förderer. Aber diese Neublnlhe des ka ten Bades und der Schwinimkniist dauerte nicht lange. Hatte schon Zwingli gegen das Schwimmen seine Bedenke» gelabt, so fanden die Pietisten cs geradezu »»anständig, und der 30 jährige Krieg versetzte bei »ns, wie aller Gesittung, so auch der Badckultnr schwcre Schläge. In unsercm Jahrhundert hat die Freude am Bade und am Schwimmen stetig zugcuommcii, wen» sic auch »och viel Weiler und allgemciner entwickelt werden kann und muß. Darauf ist der un geheure Aufschwung der Secbädcr, deren erstes in Deutschland der Mecklenburger Herzog Friedrich Franz 1793 ans dem Heiligen Damme bei Doberan gründete, von großem Einflüsse gewesen. Auch d.r Turnvater Jahn und die Preußische Slaatsregicrung haben das Schwimme» wesentlich gefördert; in neuester Zeit ist die Bedeutung lcs Bades für die Vvlk.hhgiene erkannt und eine große Anzahl von Vvlksbüdern in allen Theilen Deutschlands eröffnet worden. Erst durch all', diese Bestrebungen waren die Vorbedingungen dafür ge geben, daß das Schwimmen wieder als eine freie Kunst betriebe» werde. Jetzt sind Wettschwimmen und Schwimmfcsle in Deutschland wie im Anslande vielfach an der Tagesordnung, mit einzelnen Leistungen dürfen die Mrdcrncn sich sicherlich den allen Delier» an die Seite stellen. Sv durchschwamm Or. A^,B. Dulk den Bvd.nsce; so schwamm Kapttün Matihieu Wcbb am 24. »nd 25. August l»7S i» 21?/z Slnnden über de» Kanal von Dover nach Calais (44 Kilo meter); Lord Clcindebvy» durchschwamm 1881 den Bosporus „'"ischen Therapia »nd Bchkos i» einer Stunde, »nd der englische Schwimmkönig Medb schwamm in London einmal 60 Stunden, damit schon fast a» da» Urbild vo» Schillers „Taucher"- erinnernd, dem, wie eS heißt, Schwimmhäute zwischen den Fingern gewachsen seien. Das sind nun Alles außergewöhnliche und sportsmäßige Leislunaen, aber Jeder, dein die Freuden des Wasser» zugänglich sind, wird ,ehrlich in da» weise Wort dcs alten Pindap einstimmen: „Das Beste ist da» Wasser*.