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»aÜsvE ^7^ - Pf. Freitag, den 24. August. 198 «rlcheiut jeden Wochentag früh S Uhr. Inserate wer« dm bi« Nachmittag 3 Uhr für die nächst« erscheinende Nummer angenommen. cka .»»N-i .2 / Tage8geschlchte. Dresden, 22. August. In der heute stattgefuNdenen Sitzung der Zwischendeputation der Zweiten Kammer zur Berathung der Militärstrafprozeßordnung ist Herr Oberappellaiionsrath v. König zum Referenten für beide Entwürfe erwählt worden. Döbeln, 19. August. (Dr. I.) Heute Mittag wurde' zum Beginn des Vogelschießens mit Genehmigung des königl. Mini- steriums des Innern dem activen Corps unserer Schützengjlde an Stelle der Wirten Communalgarde der Sicherheitsdienst der Stadt durch eine längere Ansprache des Vorstandes unsrer Stadtpolizei behörde, Herrn Stadtrath l)r. Schmieder, in feierlicher Weise über geben und das Schützencorps für diesen Zweck in Pflicht genommen. Das Corps war auf dem Obermarkte in Parade aufgestellt, und der Act schien sowohl auf die zunächst Betheiligten. als auf das zahlreich versammelte Publicum einen tiefen Eindruck nicht zu ver fehlen. Hainichen. Das Königl. hohe Kultusministerium hat zur Unterhaltung deS unter dem Namen „ Gellerthaus" in Hainichen errichteten Rettungshanses dem Comite bis auf Weiteres eine jähr liche Unterstützung von SO Thlr. (von Anfang b. I. an gerechnet) zugesichert. Schandan, 16. August. Heute Nachmittag gegen 2 Uhr schlug ein mit Obst beladener Kahn beim Stellen am hiesigen Landungs plätze um, wobei nicht nur die ganze Ladung verloren ging, sondern auch die Besitzer desselben ins Wasser fielen, von denen der eine gerettet, der andere aber, der 21jährige Ed. Tonsch aus Böhmen, bis jetzt nicht wieder zum Vorschein gekommen ist. Hartha, 16. August. Wie schon berichtet wurde, ist von den am 8. d. Mts. in der Zschopau bei der Kummersmühle verunglückten sechs Personen der Schneidemüller Köhler aus Grcisendorf am 11. d. Mts. auf Steinaer Gebiet aufgefunden und auf hiesigem Gottes acker begraben worden. Nachträglich können wir jetzt mittheilen, daß auch die Körper der andern fünf Unglücksgenossen an ver schiedenen Orten aufgesunden und zur Erde bestattet sind. Wohlhausen (bei Markneukirchen). Am 17. August zwischen 5 und 6 Uhr Nachmittags kam aus Südwest ein sehr starkes Ge witter und entlud sich über genanntem Ort. Ein rothgefärbter Himmel und Staubwolken waren die Vorboten desselben. Plötz lich brach es herein! Eine Windhose wüthcte, entwurzelte gegen 100 der schönsten Obstbäume, warf Schuppen und dergleichen Gebäude um, deckte Dächer ab, Garben von Puppen flogen in der Luft gleich Vögeln, mehrere LLaldparcellen wurden zu Boden ge streckt. Auch war dieses Gewitter mit Schloßen begleitet, die mit unter an Größe den wälschen Nüssen glichen. Manchem Besitzer wurden seine schönen Erntehoffnungen vereitelt. Hafer, Gerste, Erdäpfel und Kraut sind auf mancher Flur ziemlich vernichtet. Fenstertafeln wurden in Menge cingeschlagen. Der dadurch hier und in der Umgend entstandene Schaden ist noch nicht zu berechnen. Aus Köln schreibt man, die Geschäfte seien am Rhein wieder im Aufschwung begriffen; wohin man blicke, dränge sich diese Ueberzeugung auf. Auch aus den FabrikgegenVen des Rheins lauten die Nachrichten günstig. Als Beleg wird angeführt, daß neue Fabriken „wie Pilze ans der Erde schießen" (?). Wien. Die „Ost-Deutsche Post" schreibt: Die Nachricht von einem Briese, den der Kaiser der Franzosen an Victor Emanuel gesendet habe, um ihn dringend vor einem Angriff aus Venetien zu warnen, findet in politischen Kreisen guten Glauben. Die Re gierung in Turin drängt es zu großen Entscheidungen. Dieser Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Frechetg, sowie der der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und BrM. _ - - . . I.: Zwischenzustand ist auf die Länge nicht Halthap; es reibt auf, ttz desorganifirt sogar die Armee. Nach Briefen vonruhwenlvüd leidenschaftslosen GeschästSpersonen au- Mailand istderKrieAfchr Sardinien, schon um der Erhaltung der As«ee willen dringend nothwendig. Die Erfolge Garibaldi'- lock«», die militärisch- Disciplin; Offiziere und Soldaten gehen mit uqd häufiger ohne Bewilligung unter die Freischaaren. Mehrers DetÄilS anderer Art, deren Veröffentlichung Man aus übergroßer Vorsicht UKS nicht gÄ statten will, werfen bizarre Strejflichter auf die Lage der Regierung Das Facit ist, daß das Verhängniß vorwärts drängt, MN mag wollen oder nicht. Daher die großen Rüstungen und 'Sos ewiä- Parlamennren mit den Tuilerien. Napoleon aber känn Mgestchk- der diplomatischen Lage nicht mehr wie vor zwei Jahren Vie ThM fache brüskiren und die Möglichkeit einer Coalition, die heute üitß noch als eine Wolke, wieivohl aber recht sichtbar, äm HorqMH schwebt, sich verwirklichen und verdichten lassen. Ein vou Darbte nien provocirtet Krieg gegen Oesterreich müßte von Frankreich ohne Unterstützung bleiben — der Rath an Victor ErwaNuel ist ktW Scheinmanöver, sondern ein dringendes Gebot de< Nothwrndigkett. Ein anderes wäre es freilich, wenn Oesterreich verlockt werdeb köNNlt, wie im vorigen Jahre selber den Krieg zu beginnen, wenn hier mib da eine kleine Contre-Revolütion örgamM werben könnte, und Oestet» reich in die Falle ginge, sich derselben qnzunöHmen. In dttftp Beziehung heißt es klug und wachsam und ja Nicht sanguinisch fein. Wie sich auch in Neapel und im Kirchenstaate die Dinge gestalMMs sollten — Oesterreich darf sich unserer Ueberzeugung nach duAM nichts aus seiner defensiven Stellung, herauslocken lassen. Im Falle eines Angriffs auf Venetien wird fS Oesterreich nicht schwer werden, den Angreifer zu strafen und dann mag e» seine weitere Rechnung mit ihm machen. ! — Die Münchner haben den Kaiser von Oesterreich sehr gealtert gefunden. Sie fanden, daß der 30jährige Fürst im Gegensatz zu dem lebendigen, feurigen Manne, als den sie ihn vor 6 Jahren bei seiner Brautwerbung und Vermählung oftmals gesehen, nunmehr auffällig gedrückt und kummervoll erschien. Gein einfaches, zu trauliches Wesen hat ibm Zuneigung erworben, die in München anwesenden Ocsterreicher wunderten und freuten sich schon, daß sie ihren Kaiser im Bürgerrock sahen. Aus München vom 18. August schreibt man der Neuen Preu ßischen Zeitung: „Zn Salzburg wurden dieser Tage zwei Emissäre der Revolutionspartei verhaftet, die eine große Zahl aufrührerische Proclamationen mit^sich führten. Der eine war ein Franzose, der andere ein Ungar in der Nationaltracht; beide schienen der Polizei signalisirt gewesen zu sein, da dieselbe bald nach Ankunft deS Eisenbahnzugs ihr Augenmerk aus sie lenkte."' Püritz. Ueber Florenz hier eingetroffene Nachrichten auS Neapel melden, daß am 21. August Garibaldi mit ISO siciliani- schen Fahrzeugen bei Bagnara (Westküste von Kalabrien) gelandet ist.' Turin, 20. August. Die „Opinione" meldet: In dem Flecken Nicolost, unweit Catania am Aetna gelegen, sei eine Contrerevolution zu Gunsten der königlich neapolitanischen Regierung ausgebrochen. Der Gäribaldi'sche General Rino Bixio habe den Ausstand jedoch unterdrückt und die Häupter desselben exemplarisch bestraft. London, 21. August. Die „Times" schreibt: „Wenn Gari baldi Halt mache, nachdem er Neapel und Rom mit Piemont ver einigt, so werde er den Namen eines zweiten Washington hinter lassen. Wenn er aber Venetien «»greife, so würden seine revolutio nären Streitkräfte, selbst wenn er von Pjemont offen unterstützt würde, vor der österreichischen Armee gleich einem Dunste verschwinden. Er werde eine Stadt nach der arAertt 'MsteM. ' ' — Die spanische Regierung steht, wie verlautet, im Begriffe, in England 8 Kriegsdampfer erster Klaffe bauen zu laffen, deren Freiberger MzeWem - Tageblatt.