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-L- Freiberger Anzeiger den bis Nachmittag „nf, I iib' , gespaltmk Zelle oM r Uhr für die nächst« — , . ^, w »L» "'i" Tageblatt. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsamter und der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. — . . - - - -- . n 60. Donnerstag, den 12. Juli. 186k Taqesqeschichll'. Freiberg. Ocffentliche Gerichtsverhandlung den 20. Juli Vor mittags 9 Uhr. Hauptvcrhaudlung in der Untersuchung wider Johann Gottlieb Haupt und Andere aus Braunsdorf, wegen Dieb- Dresden. Die Ausstellung der für die Nationallottcrie zum Besten der Schiller- und Tiedgestiftung eingcgangenen Geschenke wird am 17. Juli im alten Galleriegebäude hier eröffnet. Dresden, 8. Juli. (D. A. Z.) Vorgestern Abend durchlief ein erschütterndes Gerücht die Stadt; leider bestätigte es sich im Laufe des gestrigen Tages. Der königlich bairische Kämmerer und Hofcavalier des jetzt auf der Vista Elysium wohnenden Erbprinzen v. Thurn und Taris, Graf Ruhen, fuhr mit l)r. Mai von Loschwitz in einem Kahn auf der Elbe. In der Nähe vom Poyritz kam der Kahn infolge des vvrüberfahrendcn Dampfschiffes ins Schwanken; die beiden Männer können den Kahn nicht in Ruhe bringen; da springt der Graf, ein guter Schwimmer, in die Fluth, um sich nach dem Ufer zu rette»; kaum zehn Schritte von diesem entfernt, wendet er sich noch einmal um, ruft Dr. Mai zu, dasselbe zu thun, sinkt unter und ist eine Beute des Flusses. Dr, Mai kam glücklich ans Ufer. Ans Dresden vom 6. Juli wird der Augsburger Allgemeinen Zeitung geschrieben: „Der Hamburger Korrespondent brachte jüngst gelegentlich der Meldung des Besuchs des Königs von Baiern in Dresden die Nachricht, daß gegenwärtig zwischen den vier Königen eine lebhafte Korrespondenz staltsiude infolge eines Schreibens, welches der Herzog von Koburg an den König von Württemberg gelichtet und in welchem derselbe die Badener Rede des Königs und spcciell die gegen den vom Herzog protegirten Natioualvcrein gerichtete Stelle derselben zum Gegenstand weiterer Erörterungen gemacht habe. Wie man hier wissen will, hat jedoch Herzog Ernst nicht allein an den König von Württemberg, sondern an jeden der in Baden versammelt gewesenen vier Könige in der gedachten An gelegenheit eine Zuschrift abgeben lassen und wird deshalb nicht blos von dem König von Württemberg, sondern wahrscheinlich auch von den übrigen Königen eine Antwort darauf erhallen haben. Wenigstens hört man hier versichern, daß König Johann die Ant wort auf jenes Schreiben des Herzogs nicht schuldig geblieben ist, sondern dasselbe in sehr ergänglicher Weise erwidert haben soll. Daß die Anwesenheit des Königs von Baiern in Dresden mit dieser Angelegenheit im Zusammenhang gestanden habe, müssen wir be zweifeln, glauben vielmehr, daß näher liegende und wichtigere Fragen die Ursache dcö Besuchs des Königs Max gewesen sind. Richtiger dürfte dagegen die Annahme sein, daß die Anwesenheit des bairischen Monarchen in Pillnitz und seine längere Unterhaltung mit unserm Ministerpräsidenten als ein Beweis für^die Mgcschwächte Ucbereinstimmung betrachtet werden kann, die bezüglich der Auf fassung der deutschen politischen Fragen zwischen dem bairischen und dem sächsischen Cabinct fortwährend, besteht, und daß die An gaben verschiedener Partcibiätter von einem dcsfallstgen vollständigen Bruch zwischen München und Dresden eben nichts als tendenziöse Erfindungen sind." Leipzig, 9. Juli. Das hiesige Journal berichtet: „Infolge der Arrelur eines Studenten v. L., der sich während der heutigen Revue der Kommunalgarde auf dem Exercirplatze gegen dieselbe ungebührlich benommen haben soll, kam es im Laufe des heutigen Abends zu mehrfachen Konflicten zwischen der Lommunalgardc und Studenten, bezicheudlich andern Mpjlisten. Die Studxnten nämlich, von der Meinung ausgehend, daß ihr Commilito in polizeilicher Haft sei, verlangten vom Polizeiamt dessen Freilassung und verur sachten, als diesem Ansuchen aus dem Grunde nicht stattgegeben werden konnte, weil v. L. gleich Anfangs in den Earcer gebracht, nachträglich aber vom Univcrsitätsgericht daraus wieder entlassen worden war, auf den Straßen einigen Auflauf, an dem sich auch andere Personen betheiligten, von denen alsdann wegen Auflehnung gegen die öffentliche Autorität neue Individuen von der Polizei arretirt worden sind. Chemnitz, 7. Juli. (D. A. Z.) Durch gemeinsamen Beschluß des Stadtraths und der Stadtverordneten sind die Gehalte der hiesigen Lehrer in der Weise festgcstellt worden, daß der Gehalt eines Hilfslehrers von 250 auf 300 Tblr. und der der ständigen Lehrer von 3—500 Thlrn. ans 350, 430, 470, 500 und 550 Thlr. erhöht worden ist. — In der letzten Stadtverordnetensitzung ist das Kol legium einstimmig dem Anträge des Stadtraths, für die Niedere Bürgerschule, welche bisher mit der Mittleren Bürgerschule unter Einer Direktion stand, während früher Höhere, Mittlere und Niedere Bürgerschule nur Einen Director hatten, zwei Directoren, einen für die Knaben und einen für die Mädchen, mit je 700 Thlrn. Gehalt und der Verbindlichkeit, wöchentlich zwölf Stunden Unterricht zu crthcilen, auznsteUen, beigetreten. — Vom 9. Juli an ^werden die Dl). Graupner, Reuther und Kurzwelly eine Poliklinik eröffnen urid daher täglich in einem bestimmten Local von 12—1 Uhr anwesend sein, nm Kranken entweder das Nöthige zu verordnen ober auch kleinere Operationen sofort vvrzunehmen. Die dazu geforderten 150 Thlr. für Local, Heizung und Expeditionsaufwand sind nach eingeholtem Gutachten des Bczirksarztes Dr. Caspari seitens der Stadt sofort bewilligt worden. Berlin. Das Londoner Neuter'sche Bureau veröffentlicht fol gende Depesche „aus Baden" vom 6. Juli: „Trotzdem mehrere Zeitungen es in Abrede stellten, ist es doch gewiß, däß der Prinz- Regent von Preußen während der letzten Konferenzen die Aufmerk samkeit der andern Souveräne auf die Angelegenheiten Italiens gerichtet hat. Der König von Neapel hat seinen Gesandten in Paris, den Marchese Antonini, den der Prinz genau kennt, ange wiesen, den Prinz-Regenten zu ersuchen, daß er die in Sicilien be drohten monarchischen Interessen ans der Konferenz vertheidige. Der Prinz-Regent gab als Erwiderung dem Marchtst zu verstehen, daß er seinem Ansuchen willfahre, und machte nicht nur Bemerkungen über die Angelegenheiten Italiens zur Zeit der Konferenz, sondern veranlaßte auch einen Meinungsaustausch über dieselben zwischen den Mächten auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege." — Die Bank- und Handels-Zeitung vom 9. Juli sagt: „Die in verschiedenen Zeitungen erwähnten Schritte zur Herstellung fr,«End licherer Beziehungen zwischen Preußen und Kurhessen haben, wie in unterrichteten Kreisen versichert wird, nicht stattgefunden/ In den Verhältnissen dieser beiden Staaten ist keine Aenderung eiiige- tccten; die kurhesstsche Negierung hat sich selbst in einer den com- merciellen Verkehr betreffenden Angelegenheit neuerdings so schroff und unfreundlich gezeigt wie kaum bei einer frühem Veranlassung." Koburg. Der National-Verein wird sich anfangs September in Koburg veriammeln. Am 2. September wird der Vorstand zu sammentreten, am 3. September allgemeine Vorberathung stattstnd«p, am 3. und 4. September Generalversammlung gehalten werden. — Zu dem Sängerfeste sind gegen 1400 Sänger angemeldet. Auf dieses soll nicht blos eine Versammlung der Mitglieder des Nationalvereins, sondern auch eine allgemeine Studentenversammlung folgen. Herr, halt' ein mit deinem Segen! Aus Koburg berichtet man: Unsere Festung, die fränkische Leuchte, hat aufgehört das hiesige Zucht- und -korrectionshaus mit ihren Mauern zu umschließen. Das gemeinschaftliche Corrections- haus für Koburg und Gotha ist jetzt das ehemalige Schloß Haffen- berg, in welches seine neuen Bewohner bereits am 1. d. ihren Einzug gehalten haben. Die innere Einrichtung soll sebr Zweckmäßig