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IM Tageblatt 122 Dienstag, den SS. Mai. ffsO e „ n M icuS. rsj-e. lierg. > 1860. 'sW W ff Trscheiut 1«d«l Wochentag früh s Uhr. Inserate wer den hi« Nachmittag Z Uhr für die nächst« erscheinende Nummer angenommen. irk. g nach S von Da btt Dü- oetht- aahmt >igu«g , dtM mlung >e» dir davon «d. -1^ -I'I M Ws '' .4- 1860. Amtsblatt des Königl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtsLmter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. ff ! ,7 erfolgt. Saida, 22. Mai. Gestern Nachmittag in der fünften Stunde schlug ein Blitzstrahl in das Wohngebäude des Dorskramers Preißler in Heidelberg, drang durch den obern Theil des Hauses in die Unterstube, woselbst der Besitzer nebst seinem 14jährigen Sohne und seiner 6jährigen Tochter sich befand, und hat der genannte 14jährige Sohn den Nachtheil davon getragen, daß er bis jetzt auf dem rechten Ohre nicht hört. Aus dem Oberboden hatte der Dölitz gezündet, das Feuer konnte aber noch im Entstehen gelöscht werben. München. Die Biererzeugung hat sich in München in wirk lich auffallendem Maße seit zehn Jahren vermehrt. 1851 noch wurden im Sommer 339,000 Eimer gesotten, 1852: 341,092 E., 1853: 310,949 E., 1854: 280,324 E., 1855: 302,722 E., 1856: 345,841 E, 1857: 393,580 E., 1858: ,448,060 E., 1859: 450,803 E., und für diesen Sommer 528,923 E. Nicht weniger umfangreich ist der Bedarf an Eßftoff, denn eS wurden 1859 auf den Markt gebracht: 19,300 St. Rindvieh, 16,339 Kühe, 29,310 Schweine, 19,520 Schafe, 119,706 Kälber, 1,400,207 Pfd. Schmalz, 427,083 Pfd. Buttxr, 19,679,290 Stück Eier, 23,761 Hennen, ^70,584 Hühner, 2,676 Indiane, 6,142 Kapaunen, 74,456 Gänse, 61,394 Enten, 26,341 Tauben, 13,904 Spanferkel. — Das Maifest, das die Künstler und Sänger im Walde oberhalb der Menterschweige bei München gaben, ist von mehr als 10,000 Menschen besucht gewesen. T>er Erlös einer Denkmünze, die für die Herren 24 Kr. nnd füx die Damen . 12 Kr. kostete, wurde als Beitrag für das Arndt-Denkmal bestimmt. Der Fest platz im Walde war höchst geschmackvoll decorirt. DerKömg Max ^sigln : seine Gatten ist der werthes : Sin», lligkei', istützw, en ihm Aedäch«. keil den f Men Hinter- öeistand London. Lady Byron, die Wittwe des Dichters, ist gestorben. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Sie war seit vielen Jahren leidend und lebte zumeist in London, um der Reihe nach alle bedeutenden Aerzte bei der Hand zu haben. In ihrem einsamen, bei Regents- Park gelegenen Hause sah sie nur wenige Freunde um sich. Von Lord Byron wurde in diesem traurigen Kreise nie gesprochen, ihrer unglücklichen Ehe nie mit einer Silbe erwähnt; ja, es ist That« fache, daß ihre verstorbene Tochter Ada die Poesien ihres BäterS nie gelesen hat. Durch den Tod von Lady Byron fällt ihr ganzes Vermögen — gegen 12,000 Pfd. St. jährlicher Einkünfte — an ihren Schwiegersohn, Lord Lovelace. Dieser hatte ihr HauS seit Jahren nicht betreten und war in seiner Ehe mit Ada nie glück lich gewesen. Und auch auf die Kinder dieser Ehe scheint sich des Fluch der Familie fortpflanzen zu wollen. Der Aelteste, der Erbe des ganzen Ungeheuern Vermögens, ist halb verrückt, lebt seit Jahren von den Seinigen getrennt und treibt sich als Schlosser- geselle in der niedrigsten Gesellschaft herum, die nur am Ufer der Themse aufzutreiben ist. „Es geht ein düstrer Geist durch dieses Tagesgeschichte. Freiberg. Oeffcntliche Gerichtsverhandlung den 5. Juni, Vormittags 9 Uhr: Hauptverhandlung in der Untersuchung wider Juliane Rosalie verehel. Salzbrenner von hier, wegen einfachen und ausgezeichneten Betrugs. , Leipzig. Das Finanzministerium macht unterm 21. Mai ferner- weite Nachträge zur Postordnung vom 7. Juni 1859 bekannt. Hiernach wird bestimmt: Postvorschüsse kFnnen künftig auch auf Lokalstadtbriefe und auf Lokallandbriefe nachgenommen werden. Hinsichtlich der Angabe des Vorschusses auf den Briefen, der Aus zahlung des Vorschußbetrags, der Berechnung und Erhebung der Procuragebühreu sowie der Bestellung leiden die Bestimmungen in den 88- 17,9 und 73 der Postordnung sowie die Positionen 3 s. bk und 3 k. bk des dazu gehörigen Tarifs Anwendung. Die Postanstalten sind künftig verbunden, den Aufgebern von Postvor- schußsendungen auf Berlangen Postvorschußaufgabescheine unent geltlich zu ertheilen. Die Auszahlung des Vorschusses Sei der Auf gabepostanstalt kau» nur gegen Rückgabe de« erhaltenen Schein» verlangt werden. Ist dieser Schein dem Aufgeber der Postvor schußsendung verloren gegangen, so ist die betreffende Postanstalt befugt, die Auszahlung deS Vorschusses so lange zu beanstanden, bis derjenige, welcher die Auszahlung verlangt, als Aufgeber sich vollständig legitimirt hat. — Alle Ankündigungen und Anzeigen, deren Inhalt sich ,aus besondere Verhältnisse zwischen zwei oder nur wenigen Personen beschränkt, sind, auch wenn sie auf mechanischem Wege vervielfältigt sind, von der Beförderung unter Kreuzband ausgeschlossen. — Zu denjenigen Postsendungen, welche auch nach erfolgter Eröffnung an die Postanstalten behufs der Rückleitung zurückgegeben werden können, sind auch die unfrankirten Briefe, welche unverlangte Loose der königlich sächsischen Landeslotterie ent halten, zu rechnen, sobald die Rückgabe sogleich oder spätestens einen Tag nach deren Behändigung unter Beifügung der Loose erschien bei dem Feste und verweilte länger unter den fröhliche« Menschen. Regensburg, 19. Mai. Die guten Aussichten, welche sich bet der fruchtbares Witterung für die Erndte eröffnen, üben ihre Wir kung auf die Getreidepreise. Namentlich in Niederbaiern stehen Felder und Wiesen in einer niegesehenen Ueppigkeit. An erhöht?« Lagen steht das Korn nah an der Blüthe. Die Borräthe werde« willig abgegeben. Von den meisten auswärtigen Märkten wird rückgängige Bewegung der Preise gemeldet. Berlin steht obenan; der Rhein, die Schweiz, Frankreich, Holland und Belgien berichten theils unveränderte, theils billigere Preise. Am meisten behaupte« sie sich in England, wo über den Stand der Saaten geklagt wird. Die Gewitterstürme des 19. und 20. Mai haben ganz Thü ringen durchbraust und viel Schaden angerichtet. Recht schlimm haben sie im Jlm-Thale gehaust. In der Stadt Kranichfeld er reichten die Sturmfluthen eine Höhe von 7—8 Fuß, rissen kleine Gebäude, Ställe und Dämme weg. In der obern Stadt drangtz« die wilden Fluthen in die Häuser und Zimmer und sogar die Fenster in da» RathhauS. In den Kaufläden wurden viele Waaren durchweicht und verschlammt, in den Höfen schwammen Pflüge, Wagen, Schweinställe, Holz, in den Mühlen ganze Schocke von Brettern. Die Verluste find beträchtlich. Berlin, 24. Mai. Die „Pr. Z." enthält folgende, auf den sogenannten neuen Depeschendiebstahl bezügliche Erklärung: „DaS „Düsseldorfer Journal" bringt in seiner Nr. 116 einen sehr de- taillirten Bericht über eine Unterredung, welche zwischen dem königl. Minister der auswärtigen Angelegenheiten und dem kaiserlich fran zösischen Gesandten stattgefunden haben soll. Wir find zu der Er klärung ermächtigt, daß eine solche Unterredung nicht stattgefunden hat." Hannover, 23. Mai. Die Zweite Kammer genehmigte heute naL längern Verhandlungen die Ermäßigung deS Eisenbahn-Fracht tarifs für Steinkohlen auf einen Silberpfennig pro Centner und Meile- Paris, 23. Mai. Der „ Constitutionnel" meint heute, dem Könige von Neapel könne es am Ende doch wohl schlecht gehen, aber ein italienischer Krieg sei deshalb nicht zu fürchten, denn die Diplomatie würde dann wohl sich ins Mittel legen und den Völ kern Süditaliens bedeuten, daß sie sich einer weisen Autorität zu unterwerfen hätten. Die mit einer weisen Autorität sich vertragende VolkSsreiheit sei das Princip, mit welchem dieses letzte Problem der italienischen Frage zu lösen sein werde; Europa werde es an rufen, und Piemont werde zu Gunsten Italiens, die katholische Welt aber zu Gunsten des Vaticans mit einstimmen. Freiberger Anzeigern und -espaüem Zelle »Ser deren Raum mit 8 Pf. .berechnet, ff o.n ,4 <s,»!i