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Freiberger Anzeiger und >1^ Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gericht-Lmter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. Donnerstag, den 14. Juni. ----- rrscheiut jeden Wochentag früh -Uhr. Inserate wer den bi« Nachmittag r Uhr für die nachst- «rscheinende Nummer angenommen. Tageblatt. — l I . . gchUdtM ZM« «o« deren-kaLvsttiitüPs. ,b«echnä. . -d s " r 2.,-.i nur schwach versilbert unb in Gravimng und Gepräge, besonder bezüglich des Bildnisses des Königs, unvollkommen sind. , Berlin, 11. Juni. Das Kriegsministerium hat, wie es heißt^ beschlossen, die am Schlüsse des vorigen Jahres bei Landwirthen auögethanen königl. Artilleriepferde bei denselben einstweilen zu belassen und den Rückstellungstermin, der ursprünglich auf den 1. Juli festgesetzt war, bis zum 1. October d. I. zu verlängern. — In Bezug auf die diesjährigen Herbstmanöver ist soeben die Anordnung ergangen, daß zwar bei allen ProvinzialarmeecorpS größere Truppenübungen stattfindcn sollen, jedoch nur im DivifipnSq verbände und unter Theilnahme von 4 reitenden und 12 Außgei schützen. Diese» Manövern ist von vornherein eine derartige Heit» einthciluug zu Grunde zu legen, wie sie bei den sogenannten kleinen Hcrdstübungcn angenommen zu werden Pflegt. Außerdem find ditz commaudirendcn Generale ermächtigt, einzelne Jnfänteriebataillone, Vic noch wegen zu großer Kopfzahlschwache — infolge der neuen Organisation — zur Theilnahme an den DivisiouSpbungen unge- eigüet erscheinen möchten, behufs der Wahrnehmung deS Wach- und GarnisondieüstcS in den Standquartieren zurückzulassen. Di«. Landwehrinfänterle und Eavalerie wird in diesem Jahre nicht ein», gezogen; dagegen sollen die Laudwehrofsiziere und Ofsizicrcandidat«y, aller Waffen zu 4- bis 6wöchentlichcn Dienstleistungen bei d«x, Linie cvmmandirt werden. Hinsichtlich der Manöver des Garbe» - corpS endlich find die nähern Bestimmungen noch Vorbehalte». - Die kcsti 16. und 17. Juni festgesetzte Zusammenkunft de» Prinz-Regenten von Preußen mit dem Kaiser Napoleon bezeichnet der „Hamburger Korrespondent" als Fricdensbürgschast für Deutsch»' land. „ES ist bekannt, — sagt das Blatt — daß ein früher zu' gleichem -Zwecke, doch vielleicht nur auf indirectem Wege, auSge» sprochener Wunsch des mächtigen Beherrschers der Franzosen keinen Anklang gefunden, vermuthlich nur, weil die jenseitige Jntrigue und die diesseitige Verdächtigung aus einer solchen Zusammenkunft die Anbahnung eines französtsch-russtsch-prcußischcn Bündnisses auf Kosteu der BundcSpflichtcn und der Integrität des Vaterlandes herauSzudcutcn und somit Zwietracht in unsere Mitte zu streuen- nicht verfehlt haben würden — und so mußte ein derartiger Vor»' schlag abgelchut werden. Seitdem sind neue Momente cingetreten. Die preußische Thronrede hat die Nebel zerstreut, welche Böswillig« kcit, Exaltation und Unverstand über das Verhältniß Preußens zu seinen deutschen Bundesgenossen gebreitet, und der deutsche Fürsten- cougrcß in Baden macht jene Zusammenkunft möglich, die nunmehr als eine Bcredung Deutschlands mit Frankreich aufgesaßt werden muß. Und zwar ist eS Frankreich in der Person seines Kaisers, mit welchem cs sich idcntificirt hat, welches uns den ersten Schritt cntgcgcnthut. Ein gutes Omen! ES kann das, ohne sich zu ver geben. Denn die militärische Einigung Deutschlands, welche als Hauptzweck deS Badener Fürstcncongresscs bezeichnet wird, ist, selbst wenn die Aufsiellnng eines BnndcsobscrvationScorpS beschlossen würde, nur der Ausdruck des von höchster Stelle geförderten Na- tionalbcwnßiscinS, nickt der Drohung oder der Feindseligkeit gegen Frankreich, welches in seiner Nationalität und Ccnträlisation un antastbar dasteht, sobald cs sich nicht vermißt, durch Annexionen und Rcvindicativncn das europäische Rccbtögefühl hcrauSznfordern. Seit 1815 ist unsere Rechnung mit Frankreich abgeschlossen. Seit dem freilich find neue Factorcn aufgekommen: aber sie können und dürfen das Product jener Abrechnung nicht verändern. Diese von Fürsten und Völkern gctheilw und nöthigcnfalls mit 'jedem nur erdenklichen Aufwande irdischen Gutes zu besiegelnde Üeberzeugung ist eS, weiche daö Oberhaupt der neuen französischen Dynastie' nach Paris zurückbringcn wird." Wie der Kölnischen Zeitnng aus Berlin geschrieben wird, werde der Prinz-Regent vor der Abreise nach Baden-Baden -vielleicht eine Unterredung mit dem König von Sachsen in Dresden haben. ToMSgeschichte. Freiberg. Oeffcntliche GcriclstSverhandlung, den 15. Juni, Nachmittags 4 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung wider Friedrich Herrmann Würzner aus Erbiödorf, wegen Diebstahls. Dresden, 12. Juni. (Dr. I.) Gestern batte eine Deputation der hiesigen Hnndclsältcsten die Ehre, Ihren Excellcnzcn den Herren Ministern der Justiz und des Innern, l)r. v. Behr und Frh. v. Beust, eine Denkschrift zu überreichen, welche auf Beibehaltung der Bestimmungen des Nürnberger Entwurfs eines Handelsgesetzbuchs für Deutschland und gegen die von den vereinigten Eisenbahnen dagegen erhobenen Einwände gerichtet ist. Von Seiten der Herren Minister hatte sich die Deputation einer wohlwollenden Aufnahme zu erfreuen. — Daö diesjährige Königsschcjbenschicßen nimmt Montag den 9. Juli Nachmittags seinen Anfang und schließt mit Freitag den 13. Juli. An den beiden Sonntagen des Festes, den 8. und 15. Jnli finden Extraschicßcn statt. — Als beliebter und bewährter Führer durch den anziehendsten Theil von Dresdens Um gegend empfiehlt sich Gottschalck'S soeben in achter Auflage erschie nene „Sächsisch-böhmische Schweiz" (Dresden, Verlag von H. M. Gottschalck). Leipzig, 12. Juni. Nach gestern hier cingetroffencr telegra phischer Depesche ist für die znM Koburger Fest reisenden Turuer auf folgenden Eisenbahnen Preisermäßigung genehmigt worden: Thüringer, Werra, Bcrlin-Hambnrger, Altona-Kieler, Berlin-Stet tiner, Hessische Ludwigs-, Magdeburg Kötbcn-Hallc-Leipzigcr, Säch- sisch'Bamschc StaalSeisenbahu. Die Theiluchmcr am Koburger Fest wollen dies nicht unbeachtet lassen und an den betreffenden Stellen wegen der Bedingungen Erkundigung einziehcn. Die mit dem Vereinsstempel versehenen Mitglicdcrkartcn sind auf allen ge nannten Eisenbahnen beim Lösen der Billets als Ausweis vorzu legen. Alle Redaktionen sind um Abdruck dieser Notiz im Interesse der Sache gebeten. In Chemnitz hat am 10. Juni die Verpflichtung und definitive Amtscinwcisung des Musikdirectors Schneider an den beiden dasigcn Kirchen Jakobi und Johannis stattgcfundcn. Es ist hier durch zum befriedigenden Abschluß eine Angelegenheit gekommen, die eine Zeitlang zu vielfachen Discnssioncn Veranlassung gab. Die neben dem Musikdirektor an den Kirchen fungirenden beiden Caii- torcn sind bereits designirt und cs wird die Einführung derselben in ihr Amt ebenfalls nächstens erfolgen. lieber die Aunabergcr Falschmünzer berichtet die Deutsche Allge meine Zeitung: Die Untersuchung ist dadurch weiter geschritten, daß die Angcschnldigtcn Geständnisse gemacht haben, infolge deren Stanzen (Müuzstcmpel) aufgefnnden worden sind. Eö steht nunmehr fest, daß falsche preußische Drittclthalerstücke mit den Jahreszahlen 1771, 1772, 1773, 1774 und mit dem Prägzcicken angefertigt worden sind. Die Fälscher wollen nur gegen 2050 Stück davon gemacht und ausgegcbcn haben und es sind biöjetzt sogar nur 2<!0 Stück an daö Bezirksgericht Anuabcrg eingelicfert worden, während 90 dergleichen bei der königlich preußischen Münzstätte vernichtet worden sind; da die Falschmünzer aber 194 Pfd. 4 Loth Argentan ver arbeitet haben, so läßt dies auf eine Anzahl von 6— 9000 Stück Münzen schließen, und der Umfang der Anfertigung ist somit noch nicht sicher festgcstcllt. Die Untcrsuchnmgsbchördc fordert daher neuerdings Publikum und Behörden wiederholt zu Mitthcilungcn über etwa vorgekommene derartige Münzen, rcsp. Einlieferung der Münzen ans, deren in allen Theilen Sachsens, in Böhmen, in der Preußischen Provinz Sachse.» und Brandenburg, namcntlich auck in Berlin vorgckommcn sind. Als Erkennungszeichen der Falfificate ist zu bemerken, daß sic aus Argenta» gefertigt, auf kaltem Wege 1860,