Volltext Seite (XML)
und ' MÄ r Freitag, den 18. Mai. Ji i» c- »s.m deren Raum mit S Pf. > 7 7^7 berechnet. 7 - > > . . t Srscheint Men-Wochentag früh ^Uhr. güserate tret» den bir Nachinittag r Uhr für die nächst, erscheinende Nummer angenommen. 7 Amtsblatt des Königt. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtsLmter und ' ! der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Tageblatt. Freikerger Anzeiger E ' U) grspattme AM Vdtp7 Tagesgeschichte. Dresden, 16. Mai. Die Schwimm- und Bade-Anstalten aus der Elbe, ingleichen das Wellenbad hinter der Hofmühlc in dem Wciseritzmühlgraben, sind van heute an wieder eröffnet. — Seit gestern früh werden wiederum die Orangcricbänme im k. Zwinger aufgestellt. Saida. Am 12. Mai Nachmittags in der zweiten Stunde wurde durch Blitzschlag das Froh'sche Haus auf dem Steinhübel, in Heidelbach entzündet und eingeäschert, wodurch drei Familien Habe und Obdach verloren. Ein zweiter Blitzstrahl schlug kurz darauf mehrere hundert Schritt von erster», Hause in das des Wirthschaftsbesitzers C. G. F. Ulbricht, und tödtete in des Genann ten Wohnstube den anwesenden und'im Hause wohnenden Holz- Lrcchsler W. F. Gläßer nebst dessen Ehefrau, während ein 1'/zJahr altes Kind derselben, das Letztere auf dem Arme trug, eben so un versehrt blieb, als die übrigen Anwesenden. Der Blitz hatte beide Eheleute am Kopf getroffen und Schultern und Brust verletzt. Sie hinterlassen drei Kinder, deren ältestes 6 Jahr und etwas blödsinnig ist. Das durch diesen Blitzstrahl entstandene Feuer wurde sogleich gelöscht. Berlin, 11. Mai. Auf dcu heutigen Tag ist von dem Berliner Turnrath eine große Versammlung anberaumt, in welcher die Frage zur Beschlußfassung vorgclegt werden soll, ob die Wahl eines Aus schusses für die Errichtung des Jahndenkmals in der Hascnhaide bei Berlin jetzt an der Zeit, beziehungsweise dieselbe sogleich vor zunehmen sei. Zu dieser Versammlung sind von dem Turnrath alle diejenigen hiesigen Männer cingeladcn, bei denen er ein Interesse für die Sache voranssetzt. Die Mehrzahl der deutschen Turnvereine hat sich auf die Anfrage des hiesigen Turnraths, ob dem Begründer des deutschen VolkSturnenS, Friedrich Ludwig Jahn, auf dem Schau platz seiner unmittelbaren Wirksamkeit für dasselbe, in der Hasen haide' bei Berlin, ein würdiges Standbild von Erz zu errichten sei, mit entschiedener Bejahung ausgesprochen nnd sich zur Zeichnung und zum Einsammeln von Geldbeiträgen erboten. In derselben Weise haben sich auch viele ältere Schüler, Freunde und Verehrer Jahn's erklärt. In Berlin ist der Abgeordnete Präsident Wentzel gestorben. Preußen hat in ihm einen seiner begabtesten, gelehrtesten, praktischsten und karakterfestcsten Juristen und Abgeordneten verloren. Er war der freien Entwickelung des Staatslebens von Herzen und mit Erfolg zugethan. Abgeordnete und Zuhörer des Hauses erhoben sich unaufgefordert tief ergriffen und schweigend zu seinem ehrenden Andenken, als der Präsident Simson die Todesnachricht mittheilte. In Bremen machte ein neunjähriges Mädchen den Versuch, sich durch Kohlendamps zu ersticken, weil ihre Tante ihr öfters erzählt hatte, daß eS im Himmel viel schöner als auf der Erde sei. München, 15. Mai. Angeblich sichern, Vernehmen nach be antragt Rußland eine Eonfercnz der Großmächte zur Untersuchung der Frage, ob die Türkei den im Vertrage von 1856 übernom menen Verpflichtungen gegen die Christen des Orients nachgekom men sei. — Bürgerschützen zogen in München zum Excrziren aus und lustige Weisen aufspielcnd zog die Musik voran. Plötzlich wenden sich alle Augen hinauf zu dem Mansardenfenstcr eines hohen Hauses. Dicht unter dem Fenster hängt ein etwa vierjähriges Mädchen mit dem Kleidchen an der Rinne, es schreit, es zappelt noch einmal — da liegts zerschmettert auf der'Straße. Zwei furchtbare Schreie ertönen, der eine unten, der andere hoch oben; der «ine von dem Vater, der unter den Schützen-marschirt und dem das Kind zu Füßen liegt, der andere von der Großmutter, die sich der Enkelin aus dem Fenster nachstürzen will. Einen Augenblick hatte sie nach dem,Feuer in der Küche gesehen, das Aiiid sich weit nach der schönen Musik zum Fenster hinausgelegt —! ' 7 " , Aus Wien vom 7. Mai wird der „Times" geschrieben : „Am. 1. Mai batte Dcük, Justizminister im Jahre 1848, eine lange Unterredung mit dem Feldzeugmeister v. Benedek und sprach seine. Ansicht über den Stand der Dinge in Ungarn mit großem Frei- mutb aus. Gestern früh kam Feldzeugmeister v. BVÜedLk von Pesth aus hier an nnd machte kurz nach seiner Ankunft dem Kaiser seine Aufwartung. Feldzcngmeister v. Benedek gilt für einen Mann von 7 großem Scharfblick, und wenn er daö wirklich ist, sö muß er während seines Aufenthalts in Ungarn die Ueberzeugung gewonnen haben, daß es nicht länger so sortgehcn kann w)e bisher. Die halben Maßregeln, welche die kaiserliche Regierung vorhat, werden nichts nützen; denn die Ungarn erklären jetzt offen, daß nichts als die Wiederherstellung der Verfassung von 1848 sie zufrieden stellen wird. „Wir wollen kein Geschenk von der Regierung", sagen sie, „aber wir verlangen unsere unveräußerlichen Rechte zurück." DaS kaiserliche Cabinet bietet ihnen eine neue Verfassung an, weil die alte abgeschafft war; die Ungarn hingegen behaupten, ihre Ver fassung sei blvs „gesetzwidrig suSpendirt" worden. Wir stehen an der Schwelle einer Krisis, da die Regierung sich jetzt darüber zn entscheiden haben wird, ob sie die von den Magyaren geforderten^ Zugeständnisse machen will oder nicht. Die ungarische Nation ver langt: 1) die Wiederherstellung der Verfassung und die Wieder vereinigung des Banats und der Wojwodina mit dem gegenwär tigen Königreich Ungarn; 2) die Krönung des Kaisers zu Pesth als König von Ungarn, und 3) die durch den Monarchen vorzu- nehmcnde Ernennung eines Palatinus, welcher eine von drei feiten» der Nation erwählten Personen sein soll. Während der letzten paar Tage hieß es mehrmals, die Regierung werde sich genöthigt sehen, den Belagerungszustand über Ungarn zu verhängen, und eS ist nur zu wahrscheinlich, daß der Kaiser schließlich zu diesem äußersten Schritte seine Zuflucht 'nehmen wird." Wien. Aus der Traueranzeige, welche die Familie des ver ewigten Finanzministers Baron Bruck erließ, ergiebt sich, daß der selbe eine Wittwe, geborne Buscheck, vier Söhne, von denen der eine Legationsrath, der zweite Corvetten-Capitain, der dritte Haupt mann und der vierte gegenwärtig auf der landwirthschaftlichen Schule in Weihenstephan bei Freising ist, und zwei Töchter hinterläßt, von denen die ältere an den Linienschiffscapitän v. Preuß, die jüngere an den Ritter v. Scarpe vermählt, ist. ' Wien. Es ist eine neue Instruction über die Ergänzung der' Freiwilligen - Kavallerieregimenter erschienen, nach welcher dieselbe im Kriege und Frieden durch Einreihung von Freiwilligen, im Kriege nach Umstanden auch durch Nachrckrutirung zu erfolgen hat. Zu den Freiwilligen-Husaren-Regimentern sollen in der Regel nur eingcborne Ungarn, zum Freiwilligen-Ulanen-Regimente nur Gali zier und Bukowiner affentirt werden. '7 . Triest. Am 11. Mai sind die wiffeuschastlichen und sachver- . ständigen Mitglieder der preußischen Expedition nach den. ostafiati- schen Gewässern, darunter auch der von, Sachsen beauftragte Herr Spieß, mit dem Lloyddampffchiffe „Neptun" nach , Alexandrien ab«' gegangen. Sie begeben.sich bekanntlich direct nach Singapur, wo sie mit den um das Cap vorausgeseaelten Schiffen zusammentreffen werden. In Alexandrien wird sich ihnen der Chef der Expedition, Graf v. Eulenburg, anschließen. : 7 n. 7 v . Der Neuen Preußischen Zeitung schreibt man aus Paris vom 10. Mai: „Wie wir hören, wqr der Marschall Herzog v. Magenta (MacMahon) gestern infolge einer Einladung des.Kaisers nach Paris gekommen, und nach einer zweistündigen Unterredung mit