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6 113,659 abgehende Stück. Gleich: Bedeutung hat die Stadt Colditz mit ihrer reichen Umgegend für den Verkehr der ;n hoffenden Bahn. Nach gewissenhafter Aufstellung belauft sich der Frachtverkehr der Stadt Colditz mit ihren Steingutfabriken, der dortigen Mühle und der Versorgungsanstalt mit 830 Bewohnern, den Mühlen zu Lastau und Podelwitz, den Braunkohlenwerken Scoplau, Podelwitz und Commichau nebst den abgchen- den Nutz- und Brennhölzern aus den Königlichen Forsten 835,80» Centucr. Dis Steinkohle findet wegen des mangelnden Schienenwegs in der Gegend von Rochlitz und Colditz bei dem dadurch bedingten hohen Preise nur noch wenig Verwendung. Nach Vollendung unsrer projectirten Verbindungsbahn würde aber auch für die allenthalben unentbehrliche Kohle eine neue Absatzquelle eröffnet werden und dieselbe sicher auch in diesem Districte in Blassen zur Verwcrthung kommen. Verfolgen wir die Richtung der directen Chemnitz-Leipziger Linie weiter, so berührt dieselbe von Narsdorf ab zunächst Geithain und die in der Nähe befindlichen Kalklager. In Geithain und Tautenhain bestehen 53 Kessel, in welchen in dem Betriebsjahre 1892 nicht weniger als 2032 Ruthen Kalksteine, in Lausigk und nächster Umgegend 41 Kessel, in welchen in demsel ben Betriebsjahre 1583 Ruthen Kalksteine gebrannt worden sind. Der Geithaincr Kalk ist einer der trefflichsten Sachsens und wird der aus ihm gebrannte Kalk nicht nur innerhalb des Landes verbraucht, sondern auch nach Preußen in die Gegend von Delitzsch, Eilen bürg ec. versendet. Mit Sicherheit ist darauf zu rechnen, daß sich durch die Bahn die Zahl der Kalköfen vermehren und der Absatz des Kalkes ein sehr bedeutender werden wird. Weiter ist als Hauptproduct der Bahnumgegend noch die Lansigker Braunkohle zu erwähnen. Nach sorgfältiger Feststellung wurden vom I. Oetobcr 1892 bis dahin 1863 in den dortigen Braunkohlcnwerken 22,500 Scheffel Stück- und Knorpelkohle und außerdem so viel klare Kohle gefördert, daß daraus gegen 30,500,000 einfache Braunkohlcnziegel gestrichen wurden. Davon hat man gegen 22,000,000 Stück, im Gewicht von 690,000 Centnern, in die Geithainer Kalkösen transportirt, ungefähr 5,500,000 Stück, im Gewicht von 165,000 Centnern, sowie die gedachten 22,500 Scheffel Stückkohle, im Gewicht von 27,000 Centnern, wurden in Lausigk, Geithain, Rochlitz und Umgegend zur Feuerung verwendet. Weil namentlich die Lausigker Braunkohle sehr billig ist, dürfte dieselbe nach Anlegung der Bahn namentlich in den oberen Gegenden von Burgstädt, Wittgensdorf rc. große Verwendung finden. Ebenso würde durch unsere Bahn für die Zwickaucr, wie für die Würschnitzer Steinkohle ein neues, großes Perkehrsgebiet erschlossen. Die Gegend von Burgstädt, Limzencm, Rochlitz und Colditz muß dieselbe noch sehr theuer bezahlen und von Geithain nach Lausigk zu kann dieses kostbare Brennmaterial zur Zeit noch kaum als solches verwendet werden,