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ergeben. 2,363,290 Centnern Wer die Consumtion und Production des Chemnitzthales kennt wird zugestehen müssen, daß schon dieses allein mit seiner Industrie die Gegend von Limbach bis Penig volkswirthschaftlich überwiegt. Wenn nun aber durch die dirccte Linie in dem Theile von Chemnitz bis zur Mulde außer dem die gewerbthätige Stadt Burgstädt mit 1500 Webern, und Luuzeunu mit 1000 Webern, dieJn- dustricorte Wittgensdorf, Hartmauusdorf, Clausuitz, Markersdorf, Taura, Göppersdorf, Wechfelburg und eine ganze Kette anderer vorherrschend industrieller Ortschaften, wie aus der Jndustrie- karte der Denkschrift zu ersehen ist, in das Bahnnctz gebracht werden, so wird man eben zugestchen müssen, daß die Gegend von Chemnitz über Wittgensdorf und Burgstädt bis zur Mulde volks wirthschaftlich viel bedeutender ist, als die coucurrirende Trace über Limbach-Penig. Die Strumpfindustrie hat zudem die Eigcnthümtichkeit, daß die Factore ihre Waaren zu Markte fahren und es wird demnach auch nach Vollendung der Bahn von den umliegenden Orten mit Chemnitz zur Vermittelung des Geschäfts der Verkehr mit eignem Geschirr bleiben müssen. In dein von unserm Project berührten LandeStheile gilt es nicht der Befriedigung eines bloßen Wunsches, sondern die industrielle Regsamkeit und Rührigkeit der Bevölkerung einer ganzen Gegend zn unterstützen oder sie durch Versagung dieses Lebensbedürfnisses dem Verfalle Preis zu geben. Wir glauben hier uns eines Weiteren über die industrielle Bedeutung der Gegend von Burgstädt und Wittgeusdorf enthalten zu können, da die beigefügte Denkschrift sich ausführlich dar- über verbreitet. Für unfern Tract längs des Chemnitzthales sprechen weiter die Markersdorfer Granitbrüche, woher schon jetzt Quadern zum Brückenbau, Trottoirs und Werkstücken aller Art in solcher Masse geliefert werden, daß im letzten Jahre gegen 300,000 Centner verfrachtet wurden. Durch die Nähe der Bahn würde sich der Absatz ganz enorm erhöhen. Dasselbe gilt vor Allem von den eine halbe Stunde von der Haltestelle „grüne Tanne," dem Kreuzungspuncte der Bahn mit der Rochlitz - Waldenburger Chaussee, gelegenen Rochlitzer Sandsteinbrüchen. Schon jetzt haben diese Brüche in Summa jährlich über 2000000 Centner rohe und bearbeitete Steine geliefert. Nach Herstellung der Bahn dürfte sich durch den erleichterten Absatz die Summe leicht um das Dreifache erhöhen, zumal dieser vortreffliche Stein im Bruche selbst bedeutend billiger ist, als der geringere Wiesaer Sandstein. In der Nähe des Rochlitzer Berges bei Narsdorf zweigt die in das Project aufgenommene Berbindungsbahu über Rochlitz-Colditz-Großsermuth zum Anschluß an die Leipzig-Döbel- ner Linie ab, an welcher außer den beiden genannten bahnbcdürftigcn Städten 56 Ortschaften mit 21170 Einwohnern liegen. Der Frachtverkchr von Rochlitz und den in den nahen Dörfern Methan, Zcttlitz und Penna befindlichen Schieferbrüchen beträgt jährlich 1,161000 Centner. Die postalische Frequenz von Rochlitz zählt im letzten Jahre allein