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Feuitseton. h. Berantwortl. Rcdacteur: I. G. Wolf. doppelt werthvoll wird, wo bedarf, als man das daß die -Hülfe von Dampfmaschinen man auf einmal mehr Menschen und Jahr über erhalten kann. Oxt-kalender. StaatS- Telegraphen-Bupcsu täglich geöffnet ren früh 8 Uhr, bi» Abends S Uhr. > Aüü eipem Vortrage, der kürzlich bei einer landwirthschaftlichen Ausstellung in England gehalten wurde, entnimmt man, daß der siebente Theil des englischen Ackerlandes schon imt Dampfpflügen bearbeitet wird. Die dadurch gewonnene Kraft "soll etwa 50,000 Pferden entsprechen und wird, wie man erwartet, binnen Kurzem noch bedeutend anwachsen. Viel zu der raschen Einführung haben die großen Gütercomplexe in einer Hand beigetragcn, dazu die höheren Kosten der menschlichen Arbeit, sowie des Zugviehes, welche dis- Preise deS Kontinents weit übersteigen. Auch solle» die Eigen- thümlichkeiten deS englische» Bodens und Klima'ö die Arbeit der Httbstmonate so überhäufe», Der Bahnwärter bei Graz*) Nicht fern von Graz, auf der Semmeringbahn Da brausen zwei Züge mit Macht beran, I» voller Kraft sturst der eine nach Nord, Der and're, ihn kreuzend, zum Süden fort. FlugS eilt der Maries aus niedrigem Haue Auf die Bahn, den Wechsel zu stellen, hinauSr Da stockt ihm daS Blut, cS sträubt sich sein Haar, Sein dreijährig Kind in der größten Gefahr — . Den Acltern bewußt nicht, dem HauS es entglitt, Boni Wechsel enliernt wohl sechzig Schritt, Da fitzt es und spielt auf den Schienen der Bahn, Und die Züge, o großer Gottf brausen heran. SS packt den Bater im Herzen der Krampf, Zwischen Liebe und Pflicht ein schrecklicher Kampf — Sin Blick auf den Wi chsel, rin Blick auf sein Kind, Ein Blick auf zum Himmel — die Pflicht gewinnt. Zum Wechsel stürzt er, er hat ihn gestellt. Die Züge gerettet — sein Kind liegt zerschellt; Stumm nimmt er's verblutend in feinen Arm, Und tiägl in sein Hüttchen den blutigen Harm. Da fitzt er in Thränen der arme Mann, Ein Mann auS dem Volke hat Großes getha«; Wird ihm von ter Erde kein Ordensstern, Sein Herz trägt den Orden von Gott, dem Herrn. Hermann Bart *) Nach einem Berichte der Ost-Deutschen Pop. ' . Heute den 7. Februar ,, öffentliche Gerichtsverhandlungen. Nachmittags Z Uhr: Verhands lungstermin in Privalanklagsachen Herrn Stadtrichter a. D. Earl Friedrich Sachße'S wider Herrn Ernst Ferdinand Rost allhier. Nachmittags 4 Uhr: Hauptverhandlung in der Unter« suchung wider Earl Wilhelm Eulenberger aus Heidersdorf, wegen Diebstahls. Heute Dienstag von Mittag 1 Uhr an Auktion in der Goldammer'schen Schankwirihschaft, Riltergasse Nr. 7Üt. Bei Hßl. Bldrielvt die Agenturen der Aachen-Münchener Feuerver» fichcrungS-GeseÜichaft, der Union für Hagelversicherung, d«r vreußstche» Renten-Bers.-Anpalt und ter Leipziger Lebensversicherungs-Gesellschaft. Bei die Agenturen der Elberfelder Hagelversicherungs- Gesellschaft, der Preuß. National-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft in Stettin und der Englischen Lebens-Versicherungs-Gesellschaft Tüv 0e- keoäer in London. diiväerla^e ron Waläscklössclieu-, kvIseoicvUer-, Lbemuitrer Lcbloss-, kfeubsirischew unä Lobt dsiriscbew 1-s^erbier bei kietrsek L Hivolai. Ltoldert Bössler, Ecke der Wein- und Burgstraße, hält sein Lager in Eisen-, Kurz , und Stahlwaaren, als allen Sorten geschmiedeten SAgsln, Drahtnägeln und Stiften, Trahtketten, Sensen, Sicheln und Kutwr- klingen, Oesen, Maschinenplatrcn und Rosten, deutschen und. englische« Werkzeugen, Brücken?, Stangen-, Balken- und RatjiouSwaagen, qllew Gattungen S chceren und Messer in englischer und deutscher Waare, seinen Kunstguß, filberplattirten und feinen Ledcrwaaren, ComissionS-Lage» Uniirter, gedruckter und paginirtcr Geschäfts- und Handlungsbücher vo« Wachler und Schmer in Chemnitz zu festen und billigen Preisen hi«» durch besten» empfohlen. . Dyrsthof'sche Preßhefe stets frisch und zum Fabrikpreise ter Besser H Sohn. , Graveur und SkmMlfchnridty G. Knott, Nonnengaff» Sir. 170. s" Dtt Bogel*Guano hat einen Concurrcnten an dem Fisch- Ghgsto bekämmen. Derselbe wird, w>e ein uns vorliegender Pro spekt versichert, in Nomegen auf den Lofvten-Jnseln gewonnen. Die. hort alljährlich gefangenen Millionen von Fischen liefern durch Lie 'sich bildenden AbMe her Dorsche oder Stockfische, namentlich Lie'Köpfe und Rücken, hunderttqusende von Centncrn, die bisher wieder ins Wasser geworfen und verloren wurden. Diese Massen, weichen seit Jahren gesammelt und verarbeitet und erzeigen sich als Guano äußerst brauchbar. Stöckhardt'S „Chemischer Ackersmann" erzählt von den gelungenen Versuchen und Emil Meinert in Leipzig ' hat Len Vertrieb übernommen. König Pictor Emanuel von Sardinien ist seit Wochen ein krayter Mann, die Mißtrauischsten sagten: Hank gn Gift. Der KyMhofft aber hald wieher aufzukommen. * Im Pustcrthal in Tyrol war Lcr Zehent nicht abgelöst und her Pfarrer ein so kreuzbraver Mann, daß kein Beichtkind ihm den Zehent vertrug. Ein frommes Bäuerlein, dem der Himmel mehr Kinder al« Necker und Wiesen Lescheert hatte, brachte jährlich sein«, Zehent aßf die Stunde und neulich stellte er sich wieder ein. Herr Pfarrer, sagte er, ich b>ing den Zehnt', den mir Gott Heuer bescheert hat, 's ist der zchent' Bub, ein PrachtSkerl. Schlagen" Sie mir den Zehnt nicht heim! — Das that der Pfarrer nicht, sondern behielt Len „Zehnthuben" und erzieht ihn zu seiner und andern Leute Freude. * Gin rusischer Gutsbesitzer, der die humanen Vorschriften der Bibel nicht kennt, legt seinen Leibeigenen Maulkörbe bei der Obst ernte an, ein spaßhafter Herr in Deutschland dagegen läßt sie pfeifen, so lange sie auf dem Baume fitzen. sichrer in. dem österreichische» StaatSgefängniß ruf de« EMberg. Ihr eigener Mann, ei» Kapitän, verscholl spurlp» undfie selber Vttannt« so sehr, Laß sie im Jahre 1848 d. h. in ihren Sieben- zjgern Len Schiebkarren führte und der Armenkasse anheimsiel. Die HomMM ließ auch die 87jährige Alte begraben. — Da» Geschlecht der vr. Eisenbarte ist nych nicht anlge« storben. An der sächsisch-preußischen Grenze hat ein Enkel seine Hütte aufgeschlagen und thui täglich 2—300 Wunder a 10 Silber groschen. Obs Einem im Kopf fehlt oder Bauch, — einerlei, er bestreicht ihuusit Lfl Ha»h unh.siebt ihm ein Piaster. Da- hilft ihm sicher von seinem — Geld. Der Landtag in Baden hat sich einstimmig, die Minister als Abgeordnete eingeschlossen, zu Gunsten einer Volksvertretung am Bundssttzse ausgesprochen. Der angenommene Antrag lautete: „Dir LawMtr spricht die Erwartung aus, die großherzogl. Re gierung werde fortan ihren Einfluß unermüdet aufbicten, um dem Loutschrn Vaterland aus der Grundlage einer Vertretung des Volkes bet der BundeSgewalt, und dadurch im Innern einen unerschütter lichen RechtSbodeu, nach Außen aber eine würdige schützende Macht stellung zu schaffen." Abgeordneter Kirsner fügte ohne Wider spruch hinzu: „Alle Staaten sollen soviel von ihrer Souvcränekät hergeben al» nöthig, um eine kräftige Exekutive hervorzubringen; diese sei von einer Volksvertretung umgeben." All- Mit« wird berichtet- „Man weiß in militärischen Kreisen, dqß die Führung deS Kriege» in Italien von Niemand so unver- hpbltn und entschieden verurtheilt wird als von Heß, dem Waffen« gejährten Radeßch's, und daß gerade die Offenheit und Rücksichts- lgstgkeit seines UrtheilS cs ist, die ihm viel Ungunst und Feindschaft ist hen Hofkreisen zugezogen hat — und zuletzt seine Entlassung." — DaS Handschreiben, welches Kaiser Franz Joseph an seinen Keldmarschall v. Heß bei dessen Entlassung genchlcl hat, ist sehr gnädig, dankbar ,und ehrenvoll, erwähnt aber nicht, daß Heß um ftiur Entlassung nachgesucht hatte. Heß ist ein Siebenziger.. H-pjs. Am Ende bittet sich Napoleon doch noch Savoyen, dgs zum guten Tbcil französisch spricht, als Trinkgeld für die Be freiung Sardiniens aus. Tie Sache ist dadurch wichtiger als sie a^f den ersten Blick aussieht, weil Frankreich mit Savoyen wichtige Pqffe in seine Gewalt bekommt und weil damit 2) der alte ge- fähsliche Appetit nach den sogen, natürlichen Grenzen Frankreichs feige» ersten Biffen zum Munde führt. Das linke Rheiguser lacht die Ffayzosen als zweite leckere Schüssel an. — AuS dem Schlosse zu Chambery In Savoyen werden be reit« die Dübeln und Gemälde nach Turin geschafft und cs scheint eiste' ausgemachte Sache zu sein, daß Savoyen französisch wird. > — Napoleon hat wieder etwas gesagt und der Papst auch, Mazzini und Cavour haben auch wieder allerlei gesagt; wir wollen aber 'abwarten, was sie Alle thun und was in Italien trotz und nach allem Reden geschieht.