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Duelle» an deren Zuverlässigkeit zu z»«iftl» »fr keinen «rund Laden. Übrigens drdars e» kau» der Erinn,r„g, daß die Pro- «ete, deren sie gedenkt, nichtu^an letzten Tagen enstanden sein können " ' — Die Gedanken, dR in dM berühmten kaiserlichen Bro schüre „DerPapst und der CoWnG^entwickelt worden find, wnrden schon in einer Flugschrift „Preußen und italienische Frage" aufae« pellt, die im Anfang des vorigen JahreS in Berlin erschienen ist. Mau fragt, wer so geistvoll und scharfsinnig oder auch so vertraut mit Napoleons Gedanken ist. — Garibaldi hat, wie der Kölnischen Zeitung aus Turin vom 14. Januar geschrieben wird, von Amerika geschrieben, von Amerika 25,VW Gewehre zum Geschenk bekommen. Pqriü. Die Pariser Opera Comique hat im vorigen Jahre «ine Elunahyle von 1H2KMV Fr., einen StaatSzufchuß von 300,VW Fr. und doch ein ganz bedeutendes Deficit gehabt. Das kommt von den übertrieb,n hohen Gagen der Sänger und Sän gerinnen. Turin, 14. Januar. Was die Plane Piemonts anbetrifst, so glaubt die „Gazetta di Milano" au» guter Quelle melden zu können, daß die Turiner Regierung entschlossen sei, die thatsächlicke Einverleibung MittelitalienS zu vollziehen, wenn der Kongreß nicht zu Staude kommen sollte. „Diese Maßregel würde — so setzt die Mailänder Zeitung Hinz» — mit Jubel von den Bevölkerungen begrüßt werden und der Regierung die Bewunderung und den Dank einer ganzen Nation eintragen. St. Petersburg. Ak« ein erfreuliches Ereigniß meldet man der „Fks. Pztg.", daß den letzten Nachrichten ouS St. Petersburg zufolge der Anschluß Rußlands an den Telegraphenvereiu zu Stande arkommeu sei, was vorzugsweise den Bemühungen des Grafen Thun zugeschriebeu werden müsse, der überhaupt in St. Peters burg eine so freundliche Ausnahme gesunden habe, daß an Her stellung eines üruigern Einvernehmens mit Oesterreich nicht mehr gezweifelt werden könne. Die beiden Lieder, auf die wir in dem Artikel über die „Stutzer im 30jährigen Kriege" Bezug nahmen, lauten in folgender Weise. I-') Horchet ihr Teutsch,n insgemein, Seht wie wir vier Cavallier sein, So wiü mau s haben nun hinfür: Da» heißt b tu moäe öäuovier. Man soft sich nit um d'vorig Zeit Jetzunder lang mehr sehen weit. Man will haben unser Manier, Da« heißt ja al' moäv Muster. Der Stutz gefällt auch den Damen recht, Daß wir den« nit halten so schlecht, Sondern nachihun, was stutzerisch, moäo heißt eavallierisch. Wir wissen nun die Ordnung wohl, Wie sich ein jeder halten soll, Erstlich in unfern Hüten breit, Drum heißt'« al' moä« zu der Zeit. t Darunter wir uns stellen bald, Jetzt sau'r, jetzt süß auf manche Gestalt, MU den Gebärden dazu schnell, Drum ist al' waäo unser Titel. Auch führen wir nach der edlen Art, Eine tollfliegende Feder zart, Da» scheint dann recht heroisch d'rein -tz la moäo wir musfiren fein. Ein langes Haar dem Haupt steht schön, Darvon ein Zopf herunter kühn, Darein der Damen Herz Favor Geflochten »I w«öo ölonror. Di« Bärt sollen grstutzet sein, AK' Härle!» hinab bi« auf» ein, Den Knebel über fich gestürzt, Lie la mväo: und fein beherzt. . Diese» Lied stammt ,«» de« Jahr, 1««, als, «a» dem lO. Jahr« de», »ÜjllW^m Kriege». Der Hal« soll ledig st,he», und dann D,r Kragen heruiedtr lieg,» thau, In Falten klein, eng wohl zusammen, Olli ÜIoll8»ier sprechen die Damen. Die Wämser sollen sein zerschnitten Auf beeden Aermeln, und damitten Die Lappen sollen hangen nunter Auf a la moäo subtil besunder. , Die Hosen sollen unterm Knie, Nicht oben wie die Schweizerküh, Getragen und genestelt sein, Auf ä 1» moäo musfinsch sein.*) Gestiefelt soll man gehen her, Oben geschnäbelt weit umher, Das dienet dann dem Mussten wohl, Auf b la moäo es so sein soll. Die Sporn, die müssen klingeln grell, Darneben ausgeputzet hell, Der Klang und Glanz geben ein, Zier: Das ist a la woäo Mussier. Daß dann wir nun so gehe» her, Im Reitrock bloß, ohn' Mäntel mehr, Das gefällt uns eben so all' vier, Als auf ä la woäu monsier. II.") Wann endlich nichts mehr ihm dünkt, das möge feilen An Ler Vollkommenheit, thut er nicht lange weilen, Spricht: Ocffne mir die Thür (nach großer Herren Weist); Damit so gehl er fort, fein langsam und fein leise, Da gehl küvnsieur dann hin mit eng' nnd weiten Schritten, Und mißt die Gassen ab fein richtig in der Mitten; Ohn' Reputation kein Tritt muß thnn bestehen, Zwei Tritt auf einen Schlag kann nur der Junker gehen; Das Haupt steht hoch empor, als wollt er Fliegen fangen, Nach sinnet schwere Sach, die er nicht kann erlangen, Gleich den Philosophis, die da nach hohen Dingen, So ihn verborgen noch, ihr hohe Sinnen zwingen. Der Arm, der hält den Takt und bummelt hin und her, Al« wär er los am Leib und nicht zu halten mehr. So läßt die Dame dann das Mädchen auf ihn paffen: Da tritt er leiser her al« sonst in andere Gassen, Bis ihn daS Mädchen sieht, das eilet bald hinein, Spicht: Jungfruw*"), kämet her, ,,do geht Jost Knacke hen." Obschon er ist ein Weil ohn das von ihrem HauS, Hat sie doch den Geruch und guckt zum Fenster au«: DaS macht sein krauses Haar, das da gar dick besprengt Mit Puder äe c^pro 1- als wär es ganz versengt. Da macht er Baselmans-j-f), bi« an die Erd fich neiget, Nach » la modo Art die Kni« und Bein« beuget, Zehn Schritt« weit vom Haus macht er da« Haupt schon bloß Mit Fingern wirft di« Kuß" re. «femtteton. * „KönigSbier" hatte ein Berliner Wirth öffentlich und nachdrücklich empfohlen. „Her ein GlaS!" sagte ein eintretender Gast. ES wurde gebracht und war dick und trüb. „DaS soll KönigSbier sein?" fragte der Gast. — Auf Ehre KönigSbier? — „Dann iff« jedenfalls von Wilhelm dem Dicken!"' * Zn Melnik, wo eine reisende Gesellschaft Theatervorstellungen giebt, hat der Theaterdirector auf dem Bühnenvorhang di» Inschrift: „Fürs Vergnügen und nicht für die Kritik!" anbringen lassen. *) Den eigentlich unmittelbar folgenden Vers haben wir »»eggelaffen; er verstoßt zu sehr gegen unser Schiellichteilkgefühl und mnste der ohnehin etwa» reizbaren Phantasie unserer Jugend unbedingt entzogen werden. ") Diese» Lied, da» wir hier nur iheilwels« wieder geben, stammt eben falls au» der ersten Halste de» 17. Jahrhundert». "*) Diese Schreibart nähert pch nach de» Ursprung« de« Wort«»: Denn unser jetzige» „Frau" stammt ab von „vromo«" d. h. di« Erfreuende, vom althochdeutschen vröüwen d. h. erfreuen., 's) Mau warf Goldstaub in da« Haar, »« demselben di« hochblond» Farbe der alten Deulschen zu geben- die alten der Stömeiinne» bediente» sich schon diese» Mittel« und die unmännliche Eitelkeit römischer Kaiser. 1k) v»t»e-w«u lKußhändchen).