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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 21.04.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189904211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990421
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-04
- Tag 1899-04-21
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Monat
1899-04
-
Jahr
1899
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1-^'^-- ' ' Abg. Psannknch (Soz.): Der SlaatSsekrrtär hal gesagt, hier mit der -lnssübrnng de» Gebäudes unverzüglich begönne» werden. Handel« es sich blo« um AbschlagSzahlniigrii. Da- ist wahr. Wir Haben dir Ansicht, daß diese svltwährende Flickarbeit an der Ge- wrrbrordnung nur vorgeuommc» ivird, um den Vvrwurf von dem Stillstand der Sozialpolitik zu rntkiLften. Man sollte wirklich rin» mal gründlich« Arbeit mache». Was hier gemacht wird, ist halbe Arbeit und befriedigt weder Arbeiter »och Arbeitgeber. Will man etwas Gutes vollbring«,, so »»iß die Heimarbeit ans dem Rahmen unsere» WirthschaftSlrdciiS beseitigt werden. Die Heimarbeit ist eine Arbeitsform, in der e« dem Kapital »och möglich ist, durch die Aus nutzung der Menscheukkäste mit der Maschinenarbeit erfolgreich z» konkurriren. Die Regierung ist selbst davon überzeugt, daß die Vor lage Unzulängliches bietet. Das geht aus der Begründung hervor, i» der gesagt ivird, nuter Umständen würde» sich die gesetzgebenden Faktoren mit dem Bewußtsein begnügen müssen, Gutes gewollt zn haben. Im Einzelne» müssen wir daraus bestehen, daß die Mitgabc von Arbeit »ach Hanse nicht nur für bestimmte, sonder» für alle Gewerbe verboten wird. Daraus folgt, daß wir auch andcre Auf- sichtSbestimmungen verlange» müsse», als sie heute bestehen. Unsere schon vor 18 Jahre» gemachten Vorschläge in dieser Beziehung werde» wir wieder aufnehmen und Arbcilcrkaminer» verlangen. In dieser Jnslitulio» könnte auch di« Arbeitsvermittlung in einer Arbeiter und Arbeitgeber gleich befriedigenden Weise vorgenommen werden. Di« Erfahrungen in andere» Ländern bestätige», daß unsere Vor schläge durchführbar, sind. Auch unser Verlangen, die Ueberarbcit nm 25 Proz. höher zn lohnen, ist in der Sch.ceiz schon verwirklicht, und wenn cs bei uns eingeführt würde, so dürste die Ueberarbcit bald verschwinden. Bezüglich der Ausdehnung der Konzessionspflicht hat wohl der Staatssekretär unser Enlgegcnkomme» vorausgesetzt, da wir ja anch anderen Vorschläge» Einvcrständniß entgegengebracht Hobe». In den Stellenvermittlungen besiehe,, ja allerdings arge Uebelständ«. Aber solchen Uebelständen durch die Ausdehnung der Kouzessionspflicht zu begegnen, diesen Weg gehe» wir nicht mit; den Uebelständen kan» in andcier und ebenso radikaler Weise abgeholse» werde», wenn gesetzlich bestimmt wird, daß die Gebühre» nicht von Stellesuchrnde», sondern nur von Arbeitgebern bezahlt werden dürfen. Die Arbeitgeber werden sich schon nicht so übers Ohr haue» lasten, wie e» die Arbeiter wegen ihrer wirthschaflliche» Abhängigkeit thnn «üffe». Abg. JaeobSkötler (k»»s.) steht dem Negierungscntwurf im Allgemeine» sympathisch gegenüber. Bei den vstpreußischen Groß, grundbesitzer», wie überhaupt auf dem Lande, sei cs allgemein üblich, daß nur der Arbeitgeber die StellungSvermiltluiigSgebühren zahle. Die Heimarbeit sei etwas so Natürliches und Berechtigtes, daß die Opposition dagegen gar nicht zu verstehen sei. Ein gleichzeitiger Ladenschluß sei durchaus erstrcbenswerth» aber der 8-Uhr-Ladenschluß «nd die Mittagspause gingen zu weit. Abg. Pauli (sraktivnslos) meint, das gesammte Handwerk unter Polizeiaufsicht zu stellen, bedeute eine Schädigung des Handwerks. Der Redner tritt für die KommissionSberalhnng ein. Nach einer persönlichen Bemerkung des Abg. Baflermauu wird die Weiterberathung ans Donnerstag 1 Uhr vertagt. Schluß d« Sitzung 5»/. Uhr. Politische Rundschau. Ehemuitz» 20. April 189S. Deutsches Reich. — De« Kaiser traf Mittwoch Nachmittag in Eisenach ei» und begab sich alsbald mit dem Großherzog und dem Erdgroßherzog nach der Wartburg. Gestern Abend nach 10 Uhr' fuhr der Kaiser, be gleitet von dem Hvfjägermeister v. Mauderode, in das Jagdrevier «ach Wahrungen. — Kardinal-Erzbischvf Kremcntz von Köln ist seit einigen Tagen erkrankt. Am Dienstag hatte sich sein Befinde» so verschlimmert, daß man für las Leben des greisen Kirchenfürstcu Befürchtungen hegte. Später konnte eine kleine Besserung in seinem Zustande festgestcllt werden. Es handelte sich um einen Fiebcransall, der eine vorübergehende Schwächung der Kräfte hervorrief, jedoch von dem Hausarzt als nicht unmittelbar lebensgefährlich erllärt wurde. Leider sind trotzdem die Aussichten auf Besserung ziemlich zweifelhaft. — Für die diesjährige» Herb stÜbungen der Flotte ist der Admiral Köster, Generalinspekteur der Marine, zum Flottenchef ernannt worden. — Bei Gelegenheit des 80. Geburtstages des Reichskanzlers Fürsten von Hohenlohe wurde wieder die Legende anfgewärmt, der Fürst habe einmal dem Prinzen Ludwig von Bayern in der Reichsrathrlammer zngerufen: „Was Sic sind, Königliche Hoheit, bin ich auch!- Auch das umfangreiche Werk von Hermann N»st „Ter Reichskanzler und seine Brüder" hat diese» Ausspruch als thalsächlich gefallen aufgcsühA, und zwar am 28. Januar 18,0, als der jetzige Regent von Bayern, Prinz Luitpold mit seinen Söhnen, den Prinzen Ludwig und Leopold, und dem Bruder des Kvnigs, Prinzen Otto, dem Mißtrauensvotum des Rcichsrathrs gegen den damaligen bayerischen Ministerpräsidente» ;u- gestiinuit hatte». Gleichwohl mußte dieser Ausspruch nach der ganzen Art des Auftretens und der Denkungsweise des Fürsten Hohenlohe völlig unglaubwürdig erscheine». Fürst Hohenlohe erklärte denn anch der „Kölnischen Zeitung" zufolge einem Besucher gegenüber, der kürz lich auf diese Legende mit ihm zu sprechen kam, mit oller Bestimmt heit, jener An-rnf oder ein anderer ähnlicher sei von ihm niemals gemacht worden. Er sei von Natur höflich, und eine Apostrvphirnng des künftigen Königs von Bayer» würde er als eine Rohheit aus- sassen, deren er selbst sich niemals schuldig machen würde. — Die „Nvrdd. Mg. Ztg." meldet: „Ucber die in der Baumannschen Schmähschrift „Afrikanische Galgen skizzen" enthaltene»«» Anschuldigungen gegen deutsche Kolonial- beamte und Ossiziere wurdeu durch das Gouvernement von Tar-es- Salaam Erhebungcn «»gestellt, .die ergaben, daß nicht der geringste Anlaß zu derartige» Verdächtigungen deutscher Beamten in Lst- osrila vorliegt". Das Blatt führt verschiedene von Banmann erzählte Einzelheiten an, die sich als absolut unwahr heransstellten. — Der Verein für deutsche Auswanderer-Wohl fahrt in Haimover richtete an den Reichskanzler eine Eingabe, in der er sein Bettranen aus die Vertretung der deutschen Samoa- Interessen durch die Reichsregierung ausspricht, die Nothtvcndigkcit einer beschleunigten Ausführung des Flvtten-AnsbaneS betont und die Hoffnung äußert, daß es der kaiserlichen Regierung gelingen möge, ohne Gefährdung der sreuudschastlicheu Beziehungen zn Eng land und Amerika diese Mächte durch geeignete Kompensationen zum gänzlichen Verzicht aus Samoa zu bewege», da der Uelergang des ganzen Archipels in deutschen Besitz die alleinige Möglichkeit einer dauernden Sicherung friedlicher Entwicklung unserer berechtigte» samoanischen Interessen bilde. Auf dem Terrain für die Weltausstellung in Paris ist dem Neichskommissar Geheimen Ober-Negiernngsrath vr. Richter btt Platz für das deutsche Repräkentationsgebäude scilncs der Ans- stelliiügSleitiiüg offiziell übergebe,, worden, und cs wird „unmchr damit die rcchlzeitige Fertigstellung in jedem Fall, gesichert ist. klebrigen- t obe» i» Paris »„kr Leitung des RcichSkoinmijsarS anch wichtige Konferenzen einer größeren Zahl von Vertretern der an der Licht- »nd Kraslliesernng für den öffentlichen Dienst der Ausstellung betheiligic» deutsche» Eirltnzttätk-Maschinc»- und Kesselsirmcn statt gesunden. Bei dieser Gelegenheit habe» die betreffende» Ingenieure auch das AnSstcllungStrrrai» besichtigt und cs dankbar begrüßt, daß der Elies der Jngcnieur-Ablh.-ilung de« französischen Gencral-Kom mistariat« Professor Bourdon sich der Mühe unterzogen hat, die Führung der Herren zu übernehmen. Sie haben a» Ort und Stelle alle diejenige» Auskünfte einziiziehe» vermocht, deren sic zur Fort führung ihrer AnSstcllmigSarbeite» bedurfte», und sind übereinstimmend der Ansicht, daß die französischcrscitS für die Maschinen-Elcktrizitäts- n»d Keüeiaiisstellnng getroffene» Vorbereitungen in mustcrgiltiger Weise ausgesührt worden sind. Ausland. Oesterreich-Ungar»,. Die von der „Ostdeutschen Rundschau" vor mehrere» Tagen gebrachte, vielfach angezweifelte Meldung, Kardinal Kopp vvn Breslau habe in der Audienz dem Kaiser Franz Josef die Errichtung eines deutsche» Pricsterseminars i» Schlesien als Mittel gegen di« Absallbeweguug an» geregt, wird nunmehr als richtig bezeichnet. Da« Priestcrseminar soll de» Mangel an deutschen Priester» in Westschlesieii, wo die Ab- fallbewegung eine» große» Umfang angenommen hat, b.heb.n. Frankreich. Man meldet uns aus Paris: Die vereinigten Kammern des Kassativnshofes hielten gestern Nachmittag unter dem Vorsitz des Präsidenten Mazean eine Sitzung ab und prüfte:» mit Ausschluß der Oeffeutlichkcit verschiedene Frage» hinsichtlich des Verfahrens in der Dreysus-Angelegenheit. I» den Wandelgängen des Juftizpalastes wurde das Gerücht verbreitet, daß der Kaffativns- hos a», Ende dieses Monats sei» Urtheil fälle» werde. Belgien. Der Ausstand im Borinage scheint, wie aus Brüssel gemeldet wird, sich nicht auszudehnen. Es streiken im Bassin von Mons 1145, im Bassin du Centre 1900, in Seraing nimmt die Anzahl der Streikenden-ab. Ucbcrall herrscht Ruhe. Türkei. Wie die «Agence de Constantinople" versichert, ent- behrt die Behauptung, in Kvnstaiitiiiopcl seien im Zusammenhang mit jung türkischen Umtrieben Verhaftungen von Muselmanen i» größerer Anzahl erfolgt, jeder Begründung. Umschau im Laude. — Kronprinz Alvert-Hans in Roneourt bei Gl.Privat Als am 10. Geburtstage des Kvnigs Albert von Sachsen die in Metz und Umgebung wohnende» Sachsen gemeinsam mit dem königl. sächs. Fnßarlilleric-Regiment Nr. 12 am Hanse Ronconrt Nr. 18 in feierlicher Weise eine Gedenltascl anbrachtcn, welche bekundet, daß hier der damalige Kronprinz Albert nach der siegreichen Schlacht von St. Privat wohnte, fand der Gedanke, das Haus anzukaufen und einem sächsischen Invaliden unentgeltlich als Wohnsitz zu über» weisen, begeisterten Anklang. Eine Miltheilung in den sächsische» Zeitungen fand lebhafte Zustimmung und Unterstützung, sodaß der Plan, welcher inzwischen ans Anregung ans der Heimath dahin er weitert wurde, dem anzuslellcudc» Invaliden wenn möglich die be sondere Pflege der sächsischen Kriegergräber anzuvertrane», schon jetzt als gesichert angesehen werde» kan», wenn auch noch etwa 2000 Mk. an der Kaufsumme fehlen. Indem der Ausschuß zu», Ankauf des Kronprinz Albcrt-Hauses in Roneourt allen edlen Geber» herzlichst dankt, bittet er zugleich um weitere Zuwendungen. Ueber jeden Be trag erfolgt Quittung mit neuer Ansichtspostkarte durch de» Schatz meister des Ausschusses, Rechnungsralh Fischer in Metz. — Meitze»». Der 40. Verbandstag sächsischer Kreditgenossen schaften soll am 14. und 15. Juni d. I. in Meißen abgchaltcn. werden. Die Anwalkschaft deutscher Erwerbs- und Wirthschasls- genossenschaften ivird durch Herrn Rechtsanwalt vr. Albcrti aus Wiesbaden vertreten sein. — Reinsberg. Der Blitzstrahl, der während des am Montag auftrelenden Gewitters de» Thurm der hiesige» Kirche traf, hat diese» zwar bis auf das unterste Manerwcrk vollständig vernichtet, aber die Küche ist gerettet worden. Etwa gegen 3 Uhr wurde erst der Brand bemerkt und Alarm gemacht. Man hat schleunigst Sturm gclämei, coch haben die Läuter bald flüchten müfsen, die Glocke» sind in der Feuersglitth zerschmölze». Die brennende Kirchthnrm- spitzc ist glücktichcnvei'e nicht auf das Küchendach, sondern westwärts zur Erde gestürzt. Ter Knovf ist zerborsten. Die darin enthaltenen historisch wcrthvollen Chroniken sind wahrscheinlich unversehrt ge blieben- Tie Kirche selbst erlitt durch die Flammen keine» Schaden, aber durch da- Wasser wurde die flache Decke sehr durchweicht und das Dach infolge der Losch- und Schutzarbeiten vielfach beschädigt.' Ob die Orgel von den Wassermasse» irgendwie betroffen und be schädigt ist, wird sich bald Herausstellen. So steht nun vom Thurm „och das unterste Mauergcviert, an dessen obersten Thcile die Ziffer blätter der Thnrinuhr noch zn sehen stnd. Die Zeiger geben ',.4 Uhr Um diese Zeit mag das Uhrwerk glühend geworden sein, auch an hat wolst vaS herabstürzendc Gebälk die Uhr zum Stehen gebracht. Die zerschmolzenen Glocke» sind nicht sehr alt gewesen, denn »och nicht 20 Jahre sind vergangen, als die Kirche zn Reinsberg ein vollständig neues Geläute erhielt. An den Rcttnngs- und Lösch» arbeite» hat sich besonders die Spritzeumannschast des Dorfes rege betheiligi. Die Nachbarorte Hirschfeld, Dittmannsdorf und Bicber- tein hatten ebenfalls ihre Spritzen enlsendcl. Allgemein verwundert ragt man sich jetzt: „Warum gab es keinen Blitzableiter ans Thurm und Kirche?" — Thekla. Das 10 Woche» alt- Kind eines hiesige» Arbeiters vllte gebadet werden und war von der Mutter für kurze Zeit auf einen Tisch gelegt worden. Wer beschreibt aber Schreck und Schmcrz der Mutter, als sie ihre» Liebling nach wenigen Minuten todt in eine», Wasscreimer vvrsand. Das Kind war in dem Augenblicke, da die Mutter das Zimmer verlassen hatte, vom Tische in den Eimer gefallen und darin ertrunken. — Riesa. Ein schweres Verbrechen scheint in einem unserer Nachbardörfer begangen worden zn sein. Am Spätabend des 17. April wurde in Mergendvrf im dortigen Mühlgraben unterhalb des Ueber- gangssteges der Leichnam einer Frauensperson gefunden und aus dem Wasser gezogen. Man machte hierbei die Entdeckung, daß derselbe m Gesicht durch einen Schrotichuß verletzt war, in Folge dessen chsorlige gerichtliche Anzeige und auch die gerichtliche Aufhebung des Leichnams erfolgte. Die weiteren behördlichen Erörterungen in der Sache wurde sofort ausgenommen. Man vcrnuithet, daß die Tobte erschossen und in den Mühlgraben geworfen worden ist» und laß das Verbrechen in der Son»lag-Nacht aus Mcrgendorser Gebiet aus- gesnhrl wurde. Die Rekvgnvszirnng der Todtc» ist inzwischen erflgt: cs ist die l!5 Jahre alte, hier, Hauptstraße 35, wohnhaft gewesene Ehcsra» des Hasenbanarbeiters Johann Cieslock. Letzterer ist dem Vernehmen nach verhaftet worden. —^Lichtenwalbe. Für den kommenden Sonnabcnd hat Herr Schloß Mühlcnpachicr Hugo Fischer hier, der als Vor stand der vereinigten Ortstrantcnkaffc zu Lichtcnwaldc, Branns- d»rs und Attenham snngirt, eine Generalversammlung ange>etzt. nach dem dle nun 0 Wochen andauernde, äußerst schwierige Untersuchung der verwickelten und auf Täusch»».; angelegte» Buchführung des vtt» stmbene» Vorstehers Protze seiten« des Herrn Gemeindevorstandes Robert Nockstroh, der in Erniangelnng einer anderen dazu quali- fizirttti Person und in Rückficht auf die große Kalamität als Revisor vor der Hand eingcsprnngcn war, beendet ist. Diese wichtige Ver sammlung wird sich namentlich anch darüber anSzusprcchen habe», wie die Deckung des bedeutenden, durch Protze verursachte» Defizits erfolgen soll. —st. Olbernhan. Nachdem sich der zeiiherige Besitzer der Restauration „Zum Fclscnkeller", die vor einiger Zeit abbrannte, vielfach bemüht hat, die Restauration an einem geeigneten Platze zn errichten, ist cs ihm neuerdings gelungen, in bester Lage dcS Orts- thciles ein Grundstück zu erwerben, wo auch sogleich kräftig Hand angelegt wurde. Zum inlcrimistischen Betrieb« des Schankwirth- schastgewerbeS hat Herr Härtig eine geräumige Holzbaracke einge richtet, die während der Sommers- »nd Bauzeit hoffentlich recht viele Gäste anfnehme» wird. — Johanngeorgrnstadl. Sonnabend Abe d wurde hier das sechs Jahre alte Söhnchen des Handschuhmachers Zimmer, da zu Ostern in die Schule gekommen war, vermißt. Ter Knabe hatte mit anderen Kindern i», Nachbarhos« gespielt, er war hierbei in dl« Jauchengrube gefallen und darin ertrunken. — Meer«»««. Unsere Stadt wird dieses Jahr recht oft vom Feuer heimgesncht. Mittwoch Morgen nm 5 Uhr ertönten abermals Feuersignale. Es brannte i» dem enge», aus alten Häusern bestehende» Stadtviertel Plan und zwar Thorgasse 10 «in Doppelhaus. Das- elbe ist ziemlich »iedergebrannt. Verschiedene der im Hause wohn» saste» Familien haben von ihrer Habe verloren. Die Entstehungs« Ursache ist unbekannt. — Werdau. Am Mittwoch früh ' ,3 Uhr ist in der Tischlere! her Spi'nncreimaschinciifabrik vnn Popp Feuer ausgebrochen, durch das der ganze Dachstuhl zerstört worden ist. Der Betrieb der Fabrik erleidet möglicher W eise einen Stillstand, da das Gebäude in Folge der großen Wasiermengcu, die ans dasselbe geworfen wurden, beschädigt ist.<t — Pausa. Am 18. d. M. früh hat sich in Thierbach der Gutsbesitzer Heinrich Gruber in dem Teiche hinter seine», Grundstück, vermuthlich in einem Anfälle von Geislesstörung, ertränkt. — Oelönitz t. V. Baumfrevler sind in der Nacht zum 1ü. April wiederum thätig gewesen und haben an der nach Adorf ührende» fiskalische» Straße 11 etwa 18 jährige Eichenstämme an gehackt und umgebrochen, auch die starken Baumpfähle heraiisgcwnchtct und umgeworsen. Es ist kaum anzunehmr», daß ein Einzelner die schändliche That vollbracht hat, so daß man hoffen darf, eS werde die Ermittelung der Frevler und ihre exemplarische Bestrafung ge lingen. — Vom Tanze heimkehrende Unterwürschnitzcr Burschen be merkten in der Stacht zum Montag, daß an einem unweit des Dorfe« stehenden Feimen Diebe mit Pferd und Wage» ihr lichtscheues Ge werbe auSübten. Die jungen Leute eilten i»'s Dorf und weckten den Besitzer de- Feimens, anstatt den frechen Dieb festzuhallen; als der Bestohlene an Ort und Stelle eintraf, war jedoch nichts mehr zu sehen, als die nach Adorf zu führende Wagenspur. —b. Klingenthal. Der Geburtstag König Albert's wird hier am Sonnabend durch ein Festessen im „Hotel zum braune» Hirsch" gefeiert werden. Am Sonntag findet früh musikalischer Weck ruf statt, ausgesührt von der Musikschule, dem Trommler- und Pfeifer» lorps, unter Begleitung der Geivehrabtheilung des Militärvereins. Am Abend ist großer KommcrS im Saale des „Alten Schlosses", unter Vetheiligung der „Sängervereiniguug" von Klingenthal (vier Gesangvereine), veranstaltet vom Militärverein und dem Krieger- Verein. Kleitte Chronik. — Gloekenstnrz. Am Mittwoch Nachmittag gegen 2 Ithr stürzte plötzlich von dem Thurme der St. Simeonskirche in Berlin unter donnerähnlichem Krachen die Hanplglockc der Kirche herab, durchschlug mehrere Balkenlage» und blieb im Balkengewölbe stecken. Die Ursache des räthselhaften Sturzes ist bisher nicht bekannt. Ver letzt wurde, soweit bis jetzt ermittelt, Niemand. — Attentat. Aus politischen Motive» verübte in Czernowitz ein Student Namens SlnanSki aus den Metropoliten Czupercowitz ei» Attentat. Der Student wurde verhaftet. — Freiwillig gestellt. In der Nacht z»m Dienstag ist in Frenz bei Düren ein Mann erstochen worden. Der Thälcr hat sich am Mittwoch freiwillig der Kriminalpolizei in Aachen gestellt. Nach seiner Angabe halte er bis 2 Uhr Nachts Karten gespielt und war hierbei mit einem Mitspieler in Streit gerathc». Auf dem Heim- Wege sei er verfolgt worden und habe mit einem Gegenstand einen Schlag auf den Kops erhalten, daraufhin habe er mit seinem Messer den Angreifer nicd.'rgestochen. — Bedauerlicher Unfall. Auf einem Nenbaue in Schöne beck ereignete sich ei» bedauerlicher Unglncksfall, der den Tod eines Kindes zur Folge hatte. Man hatte durch Ansschachten einen alten steinernen Pfeiler am Grunde blvßgelegt, aber versäumt, ihn zu sichern. Da auch der Bauplatz nicht abgcspcrrt war, kamen Kinder aus den Bauplatz und spielten am Pfeiler. Derselbe stürzte um und begrub'drei Kinder unter sich. Ein 9 jähriger Sohn deö Handels- »lamics Eckardt war sofort todt, die beide» anderen Kinder käme« mit Verletzungen davon. Lokales. — Zu Königs Geburtstag am Svmilag findet 12 Uhr Mittag« auf dem Nenstädter Markte eine Parade unserer Garnison und der Mililärvereine mit daranffolgcudcm Vorbeimarsch des hiesige» Regiments in Kvmpagniefront vor dem Herrn Divisionskommandeur Generallenlnant von Hausen finit. Die Parade wird vom Kommandeur der 7. Jnfanteriebrigade Nr. 88 Herrn Generalmajor Kirchhofs kvmmandirl. — Ans An laß dieser Parade und des hierbei zu erwartenden Andranges des Publikums wird der hiesige Samariter verein im Hotel „Stadt Nürnberg" eine Samariterwache errichte», welche von Vor« mittag 11 Uhr bis Nachmittag 2 Uhr geöffnet sein wird. Außer» dem werden an verschiedenen Stellen des Nenslädtcr Marktes einig« Mitglieder der Freiwilligen Hilfsmaiinschast des Vereins Aufstellung nehme». — Herr Divisionskommandeur Generalleutnant vo« Hausen wird sich mit seinem Stabe am Sönnabcnd an de» Königs-Geburtstagsfeier der Vereinigten Militärvereine und am Sonntag a» der gleichen Feier im Saale der „Casi»o"-Gcsellschast betheiligen. — Bei der köttkg». Bezirkssteuereiuuahme und königl. Bauverwalterei können nächsten Sonnabend und Montag, den 22. und 24. d. M-, wegen Reinigung der Geschäftsräume »>M dringende Angelegenheiten erledigt werden. — Der Rath vringt zur öffentliche» Kenntnis;, daß, wie wir bereits mittheilten, Herr Pollzcidireltor Johann Alsrch
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