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818 »»NNW «ährend eine« Kriege-, wenn der Kanal durch fremde Kaperschiffe unsicher gemacht wird, al« Berbtfldpngvmittel zwi schen der Hauptstadt und den großen Südhäfen LeS Landes von „«schätzbarem Nutzen sein. Die Times bemerkt zu dem Plane, daß daS Wasser freiwillig nie bergauf fließe. London, 23. Juli. Im Unterhause erklärte gestern auf »ine, die Vorgänge in Dschtddah betreffende Interpellation- Sir I. Elphinstone's der Unterstaatssecrerär der Auswärtigen, S. Fitzgerald, der „CyclopS" habe telegraphisch den Befehl er halten, mit andern Schiffen sofort nach Dschiddah zurückzukehren, und die Offiziere seien dahin instruirt worden, falls keine reich liche Genugthuung gegeben werde, die Stadt zu bombardiren und auf der unverzüglichen Bestrafung aller bei den Frcvel- thaten beiheiligten Personen zu bestehen. Er könne mittheilen, daß der „CyclopS" sogleich nach Dschiddah abgesegelt sei. Das Schiff könne bis ganz nahe an die Stadt heranfahren und sei so schwer armirt, daß eS Das, was man von ihm erwarte, sehr wohl zu verrichten vermöge. Auch seien alle seine Boote sehr stark armirt. Dieser Beschluß der britischen Regierung sei der türkischen sogleich ohne Rückhalt mitgeiheilt worden, und die Regierung habe die Nachricht, daß die Pforte unverzüglich einem General den Befehl ertheilt habe, sich nach dschiddah zu begeben und die Mörder summarisch zu bestrafen. In einer spätern De pesche des auswärtigen Amtes sei Sir H. Bulwer instruirt wor den, zu erklären, daß dies ein Fall sei, den Lie britische Regie rung nicht leicht nehmen könne, „und daß selbst große politische, unser Bündntß mit der Pforte betreffende Zwecke hinter dem in erster Linie dastehenden Princip, das christliche und britische An sehen in jetten Gegenden aufrecht zu erhalten, zurückstehen müssen. Es sei nicht genug, einen General nach Dschiddah zu schicken, auch Truppen seien daselbst nöthig; vor Allem aber eine sofortige öffentliche Hinrichtung der Mörder. Der Pascha müsse Gewalt über Leben und Tod haben, ohne daß erst der langwierige Pro- eeß einer Anfrage in Konstantinopel nöthig sei. Drei Schiffe seien nach Dschiddah beordert worden, und wir würden den Ort nehmen, wenn wir nicht schnell Gerechtigkeit erlangten." Sir H. Bulwer sei instruirt worden, dieses dem Grvßwesir ohne Rückhalt zu erklären. Er könne ferner mittheilen, daß infolge dieser Vorstellungen rin Offizier vom höchsten Range an der Spitze einer bedeutenden Streitmacht von Konstantinopel abge- sgndt worden sei, daß derselbe die Befugniß habe, das Kncgs- recht zu proclamiren, und Todesstrafe vollstrecken lassen könne, ohne erst in Konstantinopel anzufragcn. Nicht nur seien diese Maßregeln von den Ministern der hohen Pforte ergriffen wor den, sondern der Sultan habe Sir H. Bulwer durch seinen Secretär persönlich sagen lassen, er werde nichts unterlassen, um seine Entrüstung über die verübten Frevclthatcn an den Tag zu legen und die britische Regierung zufrieden zu stellen. Zum Beweise dieser seiner Gesinnung habe Se. kaiserliche Hoheit der britischen und der französischen Regierung eine Million Piaster (also nicht blos 1000, wie früher gemeldet wurde) zur Vcr- theilung unter die Betroffenen zur Verfügung und seine Absicht kund gegeben, der Tochter des französischen Konsuls, sowie den nächsten Angehörigen des britischen Vieeeonsuls ein Jahrgeld von mehr alS 400 Psd. St. auszusetzen. — In der englischen Militärverwaltung gehen doch selt same Dinge vor. Bestechung und Liferantenbetrug sind da gar nicht« so seltenes. Artikel, dir einmal zur Versendung verpackt find, werden nie wieder auSgepackt, sondern, wenn sie nicht ver sandt worden sind, als alt« Vorräthe verkauft. Auf diese Weise war eS einem Kaufmann« möglich, in den beiden letzten Jahren etwa 10,000 neue Stiefel alS alte zu kaufen, und zwar um die Hälfte deS von der Regierung gezahlten Preises. Dieselben Stiefel nun verkaufte er an Armeelieferanten, und von Liesen erhielt sie die Militärverwaltung Wied« als neue. Im ment klatschte man noch und rief Beifäll, alS man bei Gele-e,. Helt die Auskunft erhielt, seit Beendigung deS russischen Kriegs seien nicht 170,000, wie man glaubte, sondern nur 74,000 Stiefeln auS den Zeughäusern ungehöriger Weise veräußert Worte,. Telesir. Bericht üb. d. Leipz. Oel- u. Produttenbich vom 27. Juli. Rüböl 16» Thlr. Br., 16j Thlr. trz., Leinöl IS Thlr. »r., vacsl, Welzen 7l u. 73 Thr. Br.. 70 u. 73 Thlr. bez., äo. weiß 7Z bez.. Roggen SV Thlr. Br., 48j u. 50 Thlr. bez., Gerste >«2 THU. L, 40' u. 42 Thlr. bez.. H-ser 37 Thlr. Br., 30, 37 u. 37j Thlr. i« Raps 8 Thlr. bez., Rübsen 7j Thlr. bez., Splritu« 2«z, 27 «. 27j bez., 27j Thlr. Geld. DkraMwortl. Rrt«<tk»r: I. G. Wolf. Lrtskalender. Staats-Telegraphen.Bureau täglich geöffnet von früh 7 Uh, hi, «kW S Uhr. Heute den 28. Juli Speifeanstalt: Rindfleisch mit Ragout. Morgen: Schweine fleisch mit Erbsen. Reisegelegenheiten. P osten. Nach Siebenlchn, Nossen, Döbeln: Früh 3j Uhr. — NH Thz- rand: Vormittags j12, Nachm.4 Uhr. —Nach Dresden SW,. »I Uff — Nach Brand, Gr oßh ar tmannSd orf, Lengefeld, Leipzdwt, Marienberg, Wolkenstein, Annabcrg: Nachm U Uhr, — Ach Oederan und Chemnitz: Mittags Nf, Nachm. 5Z, Nacht« lr^UH,. — Nach Großhartmannsdorf und Saida: Montag«, Mtn«g«, Donnerstag« und Sonnabends Nachm. 4^ Uhr. — Nach Franinßel»» Montags, Mittwochs und Sonnabends Nachm. 5 Uhr. R e ck fahrt täglich jt Uhr nach Chemnitz und zum Anschluß d« Slltna- bahn früh 5j und Mittags tlj Uhr nach Tharaud und den Thamit zurück früh 8 Uhr und Nachmittags 2! Uhr. — Rülke fährt täglich nach Tharand zum Anschluß der AlbcnSbahn früh 5^ und Mittag« Ilj Uhr und von Tharaud zurück früh 8 Uhr, Nachmittag« 2j Uhr. AldertSbahn. Von Tharand nach. Dresden: 6-> Uhr Morgens, S Uhr Vnnmlaz«, 3 Uhr Nachmittags, 7'!, Uhr Abends. — Von Dresden nach Th«, rand: Uhr Morgen«, 2 Uhr Nachm., 4 Uhr Nach«., Uft Abends. Bei die Agenturen der Aachen-Münchener Feuerrnßchv rungß-Gesellschaft, der prcuß. Rente» - Vers.-Anstalt und ter Letzzizn LebeuSversichcrungS-Gesellschast. Versicherungen gegen FeucrSgefahr, sowie Lebens - Versicherungen «nmittelt LkonieL (PcterSstraße Nr. 100) Agent der Franlsintn he ¬ bens- und Feuerversicherungs-Gesellschaft. votliser vertreten durch Oe,« IraersvsIS. BkviVAiespIalvn von Sturmhoefcl: Fischergasse Nr. 47. Belsevätellee-S - Ster - bei Die Strvhhut-Fabrik von Lullus am Butrermarkt ein afforitrtes Lager von Stroh- und Nos-haarhüte», übnnl»M u- tragcne Hüte zum Waschen, Bleichen und Modernifiren und sichnt m reeller Bedienung die billigsten Preise zu. sonst Lmil kietr8eb, Ecke der Wein-und Larz- straßc, hält sein Lager in Eisen-. Kurz- u. 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Juli dieses Jahres sind aus »in« in der Nähe der Stadt Sayda gelegenen SchM, die man erbrochen hat, 9 Stück Eggezinken entwendet worden. Da biS- jetzt sichere Spuren der Thäterschaft nicht zu entdecken gewesen, bringt man diesen Einbruchsdiebstahl zur öffent lichen Kenntntß und ersucht alle Behörden und Jedermann, etwaige Verdachtsmomente unverzüglich hierher mitzu«heilen. Sayda, am 24. Juli 1858. Königliches Gerichtsamt daselbst. ' Fiedler. Haubold.