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?' - Nr. SV. - 1SSS. — Liese verbreitclstc uuparteiische Reltimq erscheint Wochentags Uheud» (mktDatumdes nächsten Lage») und lostet mit den süns wöchentliche» B eil lättcrn: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähkr, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Allerlei, Allnstrirtes Unter. haltnpgSblatt, bei den Postanstalten und bei den Ausgabestellen monatlich LU Pfennige. Pvstliste: 1. Nachtrag Nr. 2877. llelegramm - Adreffc: «cueralanzetger. X gernjprkchslell-SN. I»«. General- erg er Anzeigenpreis: s^spaltea« LorpnSzeile(ea.S ZilbrÄsassend). oder deren Raum 20Pfg, (Preis- Verzeichnisse ä Zeile 25 Pfg.) — Bevorzugte Stelle (S gespaltene Petit-Zelle circa 11 Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeige» können nur bis Vormittag 10 llhv angeuommen werden, da Druck and Verbreitung der große» Auslag« längere Zeit erfordern. für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Sa«d«»»Akt»»eig»r). - ««gründet IV7S al» „Anzeiger« «. «erlag nnd RotationSmaschinen.Drnck von Alexander Wied« in Ehemnltz, rheaterstratz« »r. kl. «schriftliche Anzeiger-Inserat« „denfür billigste» Prei« zugleich Verbreitung durch di» täglich erscheinende Lhemnttzev Eisenbahir-Zettung. Deutscher Reichstag. 69. Sitzung vom 18 April 1899. 1 Uhr. Am Tische des BundcsratheS: Graf Posadowsky. Die erste Berathnug de- FleischbefchaugesetzeS wird fort. gesetzt. Abg. 0r. Bielhubei» (Antis.): Die Haltung der freisinnigen Partei zu dieser Vorlage giebt mir Veranlassung, mitzutheilen, daß der bekannte Agitator Schwennhagen eine» Brief an Herrn vr. Stiles, den landwirthschaftlichen Attachö der hiesigen amerika »ischen Gesandtschaft, gerichtet hat, des Inhalts, daß er im Stande wäre, die -freisinnige Partei vor das Interesse der amerikanischen Viehimporteure zu spannen. Präsident Gras Ballestrem: Ich bitte den Herrn Abgeordneten, auf Parteien des Hauses nicht solche Ausführungen zu machen, wie er eS gethan hat. Abg. vr. Vielhube»« (fortfahrend) verlangt sodann schärsste Kontrole des ausländische» Fleisches, namentlich auch im Interesse unserer Konsumenten, indem er schildert, wie unsauber es vielfach bei der Herstellung der amerikanische» Fleischexportwaaren zugehe, und welche Klagen sogar innerhalb der Vereinigten Staaten. Armee selber im letzlen Kriege laut geworden seien. Was die Vorlage be. treffe» so entspreche sie den praktischen Bedürfnissen jedensalls nicht. Sie bringe die inländische Produktion in Nachlheil gegenüber der I der Kontrole unterwerfen. Der Redner hält schließlich einen Ebenso hat da-'Branntweingesetz den Erfolg gehabt, daß die kleinen Besitzer ihren Hausbedarf gicht mehr selbst Herstellen. Elsaß» Lothringen mit seinem Diktaturparagraphen hat gar keine Ursache, die Machtmittel der Polizei noch zu vermehren. Der Gesetzentwurf ist, wie er unS jetzt vorliegt, unannehmbar; der elsässische Bauer ist auf die Viehzucht angewiesen, er kann also die Begünstigung der ausländischen Fleischeinfuhr niemals gutheißen. (Bravo! recht».) Abg. Graf Bcrnstorff - Uelzen (Welse) meint, es liege geradezu im Interesse des Bundesraths selber, daß man ihm nicht die Vollmacht gebe, ausländisches Fleisch je nach Ermessen dem Schauzwang zu unterwerfen oder nicht. Grundsätzlich müsse aus« ländisches Fleisch ebenso kontrolirt werden wie inländisches. Glaube man, daß die inländische Produktion den inländischen Bedarf vielleicht doch »och nicht decke, so könne man sich vielleicht damit helfen, daß Fleisch von deutschen Unternehmern im Auslände bei der Einfuhr als Fleisch aus dem Zollinlande angesehen und behandelt werde. Grundsatz müsse hier jedenfalls sein: Gleiches Recht für Ausland und Inland, und zwar gleiches Recht durch gesetzliche Bestimmungen. Was die Hausschlachtungsfrage betreffe, so könne er, der doch mitten in der Produktion stehe, nur sagen, daß im Hause sehr viel für den Verkauf geschlachtet werde. Und daraus folge für ihn: wenn wir dem Ausland gegenüber eine strenge Kontrole ausüben wollen, so müssen wir, so ungern wir es thun, auch unsere Hausschlachtungen ausländische». Keinesfalls dürsten dem Bundesraih solche Voll machten gegeben werden, wie sie in der Vorlage vorgesehen seien. Auf etwaige Zusicherungen der Vereinigten Staaien-Rcgierung in Bezug auf veteriuärpolizeiliche Maßnahmen sei gar nichts zu geben. Nachweislich kämen drüben sogar cvndcmnirte Thiere dennoch un- gehindert auf den Viehmarkt. Der Redner erwähnt weiterhin, im amerikanischen Senat habe ein Mitglied Namens Mason bereits Repressivnsmaßregeln gegen Deutschland beantragt für den Fall, daß das deutsche Fleischschaugesetz durchgehe. Die Schlächter brübc» haben daher einer Sorte Schinken den Namen Mason-Schinken gegeben. Eine besonders feine Sorte soll ja auch bereits den Namen Bülow Schinken tragen. 'Präsident Gras Ballest«'«»»»: Sie sind nicht berechtigt, Mit gliedern d-s Bnnde-rathes solche Insinuationen .an den Kopf zu werfen. Ich rufe Sie deshalb zur Ordnung. Abg. 0,-. Biethave«» ifortscürend): Ich habe hier ein Exemplar der VierteljahrSschrist der amerikanische» Georgia-Universität. Darin steht ein Anssatz über die Politik Nordamerikas ... Präsident Gras Ballestee»» ersucht den Redner, nicht so weit von dem Gegenstand abzuschweife». Abg. Do. Bielt-aven (schließt): Ich hoffe, daß meine Aus- fnhrunge» über amerikanische Zustände dazu beitragen werden, daß dies Gesetz. ein deutsches Fleischbeschangesi-tz wird. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Delsor (Eis.): Die Fleischbeschau ist für die Haus- schlachtungcn nicht so wichtig, wie vie Vorlage es anninnnt. Die Kosten der Kontrole werden den Ersolg habe», daß die kleine» Leute ihr Schwein, das sie sonst selbst schlachten, an den Händler verlausen. Druck von, Reiche aus für nöthig behufs allgemeiner Einführung der Viehversicherung unter prozentualer Betheiligung des Reiches an den Kosten. Abg. Hilpert (bayer. Bauernd.): Die Fleischbeschau ist über flüssig. Sie hat in Bayern bestanden, man hat sie abgeschafft und würde dort ihre Wiedereinführung nicht begreifen. Wenn die Sozial demokraicn bei eine», Gesetz mit der Regierung Arm in Arm gehe», da»»- wisse» wir, wciS das Gesetz bezweckt. Und dazu die famose» Bnndesrathsk ollmachten und die Bevorzugung des Auslandes! Lehnen Sie bas ganze Gesetz ab! Abg. Herold (Ztr.) will, daß, jedenfalls alles Fleisch, welches nur zum Verzehren im Haushalt gelangt, nicht der Schau zu unter liegen brauche. Die Kontrole der Hausschlachtunge» sei überdies mit Belästigungen verbunden, die zu deren Nutzen in keinem Verhältniß ständen. Unbedingt müsse auch die Kontrole des ausländischen Fleisches erfolgen, nnd zwar im Gesetz ausgesprochen werden. Er hoffe, in der Kommission werde sich eine Mehrheit auf diese Forderungen cinigen, »nd die Regierung dem keinen Widerspruch entgegensetzen. Ab,.. Frhr. v. W,»ttge»»heiM (Bund d. Landlv.): Die Nvth- wendigkeit einer obligalorischeu Fleischbeschau erkennen wir an; aber berechtigt sind die Klagen der Fleischer und Händler, daß ihre Erwerbs- thätigkeit dadurch stark beeinträchtigt werde. In Hamburg haben die Importeure die Trichinennntersuchung an den Mindestfordernden ver geben, so daß die Uniersuchung eines Schinken nur auf 6 bis 7 Pfg. kommt. Unsere Hauptbedenken richten sich gegen die Kontrole der Hansschlachlunge», die nicht überall durchzuführen ist, dann gegen die Fleischbeschauer. Die Thierärzte reichen zur Bewältigung dieser Die Wiederei oberimg des Sudan. Ucber dieses Thema hielt Slalin Pascha, der bekanntlich vor vier Jahren nach elfjähriger Gefangenschaft ans Omdurman unter vielfachen Gesahren entflohen ist» am Sonnabend in der Geographischen Gesellschaft in Wien einen Vortrag, dem wir üach dem Bericht der „N. Fr. Pr." das Folgende entnehmen: Gvrdons Tod und die Auslieferung des Sudan an die Mahdijlen lagen wie ein Alb aus dem Gemnthe des englischen Volkes. Als Italien, welches Kassala besetzt hatte, von den Derwischen hart bedrängt wurde, richtete es an die englische Regier ung Anfangs März 1896 das Ansuchen, von Wady Halfa aus eine Demonstratio» gegen Süden zu machen, um den Chalifen zu vev hindern, größere Truppenmassen nach dem Osten zu werfen. Bon England erging daraufhin die Anfrage an den Sirdar: „Können Sie mit egyptische» und schwarzen Truppen Dongola besetzen?" Aus die Antwort „Ja" erfolgte der Befehl: »Thun Sie es!", und schon wenige Tage nachher ward in Akascha eingerückt. — In Wady Half«, wo das Hauptquartier aufgeschlagen worden war, wurde sofort der Von einer Eisenbahn in Angriff genommen. Trotz der große» Terrainichwierigkeiten nnd der furchtbaren Hitze — einen Tag gab es 42 Grad Neanmur i», Zelte — war der Schiencnstrang im Mai schon bis Akascha vollendet. Um den Bau jedoch weiter zu führen, mußte der Feind ans seiner 15 englische Meilen weiter südlich gelegenen Stellung bei Firket vertriebe» werden. Am 7. Juni wurde» denn auch die Derwische bei Firket völlig geschlagen. Nun trat ei» mehrmonatlicher Stillstand in den Operationen ei», denn zum Angriff auf die Hauptmacht der Derwische bei Dongola bedurfte es der Kanonenboote, welche erst in» August, zur Zeit des höchsten Wasserstandcs, über den großen Katarakt von Wady-Halfa gebracht werden konnte». — Durch Ueberlänfer und Spione erfuhr »ran unterdessen im Hauptquartier, was sich beim Chalifen zutrug. Der Chalifa, der keine Ahnung von dem Walten europüifcher Politik hat, sah in Slatin die einzige Ursache des An griffes. Er sprach sich wiederholt darüber aus, daß während der elfjährigen Gefangenschast Slatins Niemand an die Mieder-Eroberung des Sut-ans dachte, und kaum nach eine», Jahre der Freiheit be ginne sofort der Kampf. Gerne hätte ihn der Chalifa ans was immer für eine Art unschädlich gemacht, da jedoch Sudanesen für rinen Meuchelmord durchaus nicht zu haben sind, ersann er eine andere List: Er sendete au- Omdurman folgenden Brief a» Slatin: „In, Name» Gottes des Allmächtigen und Barmherzigen vom Lhalifen des Mahdi Abdullahi ebn Seid Mohammed an unfern Bruder in Gott, meinen getreuen Abd el Kader Saladi». Ich habe Arbeit nicht au-. Die größeren Besitzer werden sich den Unbequemlich keiten der Kontrole unterwerfen müssen, aber bei kleineren Leuten ist die Doppelschan »„durchführbar. Di« Kosten der Unteriuchung müssen auf die Allgemeinheit übernommen werden. Auch für die Versicherung muß gesorgt werden. Wenn die Bestimmungen im Gesetze bleiben, so ist es für uns unannehmbar. Die Erbitterung darüber im Lande ist unbeschreiblich. Möge eS mir die Regierung. nicht unmöglich machen, die große landwirthschastliche Bewegung so maßvoll wie bisher weiter zu leiten! Müßte an meine Stelle «in Anderer treten, so träfe die Verantwortung nicht mich, sondern die verbündeten Regierungen. (Bravo! rechts.) Abg. Fitz (natl.) bemerkt, der Gesetzentwurf bevorzuge da» Ausland und benachtheilige das Inland. Die Ausdehnung der Fleischbeschau auf Hausschlachtunge» würde in der Pfalz viel böse» Blut erregen. Abg. Meier-Jobst (freist Bolksp.) verlangt, daß das Reich die Kosten der Viehversicherung übernehme, das Gesetz dürfe aber nicht die Einfuhr unterbinden. Abg. Nöstrke (Bund d. Landw.) schildert die Entwickelung der amerikanische» Fleischgroßindustrie, die jetzt völlig in den Händen de» Spekulativnskopitals sei. Abg. Stein Hauer (freis. Ver.) erklärt die allgemeine Doppel- chau für praktisch undurchsührbar, weil dazu da» Personal fehle. Abg. Börner (natl.), der nunmehr das Wort erhält, bemüht sich, bevor er spricht, einige Zeit unter großer Heiterkeit de» Hause» vergeblich, seine Mappe zu öffnen. Der Redner empfiehlt dann hauptsächlich, die Viehb-sitzer gegen die Verluste durch eine allgemeine Versicherungspflicht zu schützen. Direktor im Auswärtigen Amte Reichardt bemerkt: Da der Staatssekretär v. Bülow dienstlich ferngehaltcn sei, wolle er auf die Bemerkungen Vielhaben's erwidern. Eine derselben sei durch den Präsidenten bereits erledigt. Wenn ferner Vielhaben unter dem Zitate eines angeblichen Ausspruches v. Bismarck sage, das Lob der ausländischen, namentlich der amerikanischen Presse müsse dnch den Staatssekretär v. Bülow an seinen Maßnahmen irre machen, so sei zu entgegnen, der Staatssekretär werde sich, wie es auch Fürst Bis marck geihan habe, durch das ihm gespendete Lob nicht von Maß- nahmen abhaltcn lasse», die er für richtig erkannt habe. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Gabel und Btelhabeu (beides Antisemiten) wird die Vorlage an eine Llgliedrige Kommission verwiesen. Dos Hans vertagt sich auf Mittwoch 1 Uhr mit der Tages ordnung: Novelle zur Gewerbeordnung. Schluß 5»/i Uhr. Politische Nimdschair. Chemnitz, 19. April 1899. Deutsches Reich. — Die Prinzessin Adelgunde von Bayern, die älteste Tochter des Prinzen Ludwig, ist ernstlich erkrankt. Der Prinz-Regent stattete der Prinzessin, die eine schlaflose Nacht verbracht hatte, und Deinen eigenhändig geschriebenen Brief erhalten und freue mich, daraus zu entnehmen, daß Du der mohammedanischen Religio» treu bin, treu den, Brvd und den, Salz, was Du mit mir gegessen hast. Ich bin glücklich, Dich in führender Siellinig bei der Armee der Ungläubigen zu wisse» und überzeugt, daß Du Deinem Versprechen getreu die Feinde Gottes in eine solche Lage bringen wirst, die mir deren Vernichtung erleichtert. Ans alle Fälle habe ich eine Armee in Dongola, stark genug, ,»» die Ungläubigen zu zerschmettern. Gott ist mit den Getreuen!" Der Bote hatte den Auftrag, Slatin dies Handschreiben heim lich znzustecke», dann aber plötzlich Reue zn zeigen und de», Sirdar Alles zu gestehen. Der naive Chalifa glaubte, Kitchener werde daraufhin Slatin sofort in Eisen legen lassen. Die plumpe List trug jedoch wesentlich zur Erheiterung der Stimmung im Haupt quartier bei, die zu jener Zeit eine sehr gedrückte war, da die Cholera i», Lager wüthete. Mitte August Ware» die vier alten Kanonenboote, sowie noch einige Segelschiffe glücklich über den Katarakt von Halia gebracht; die Bahn war bis Koscheh ferlig, die Cholera erloschen, nnd so konnte den» der Vormarsch nach dem Süden beginnen. Die Derwische hatten sich nördlich von Dongola in Kerma »nd Hafir konzentrirt, doch wußte man nicht, ans welchem Ufer sie sich zu», Kampfe stelle» würde». Das egyptische Heer rückte am rechten Nilnfer entlang bis Kerma vor, das an, 19. August erreicht wurde. Der Ort ivar vom Feinde geräumt worden, der seine ganze Macht in Hasir am linken User vereinigt hatte. Das Uebersetzen bes Flusses, das unter dem feindliche» Feuer große Schwierigkeiten gebotten hätte, ward durch eine Kriegslist, die den Feind ablenkte, ermöglicht; noch in derselben Nacht räumte der Feind Hafir gänzlich, und am folgenden Morgen konnte der Flußübergang bewerkstelligt werden, ohne auch nur Eine» Mann zu verlieren. Drei Tage später ward Dongola erreicht, wo jedoch der Feind nach einem unbedeutenden Scharmützel sofort die Flucht ergriff. Nun wurde sofort ein Theil der Truppen ans Kanonenbooten und Dampfer» eingeschifft, und südlich bis Merovae wurde» befestigte Stationen errichtet, um die Bevölkerung, welche die Befreiung vom Baggarojoche mit Freuden begrüßte, vor de» Plünderungen der flüchtende» Derwische zu schütze». Der größte Theil der Gehabter (so nennt man die mit Gewehr bewaffnete» Negertruppcn der Derwische) kam bald an das Flußufcr zurück und unterwarf sich, so daß nur ein klein.» Bruchtheil der Dongvla-Armee durch die Bajuda-Sleppe Omdurman erreichte. Im Wohnhause des geflohene» Emirs Mohammed wad Bischara fand Slatin unter anderen Papieren folgenden Brief des Chalifen: „Vom Chalise» des Mahdi Seid Abdullahi eb» Seid Mohammed an den Emir der Emire und Befehlshaber der Armee in Dongola, Mohammed wad Bischara, den Gott i» seinen Schutz nehmen mög»; Ich sende heute einen meiner Getreuen a» Dich, ver den Auftrag hat, dem Teufel und Verräther, der sich bei der Armee der Un gläubigen befindet, einen Brief zn überbringen. Sein Zweck ist, Un heil unter den Feinden Gottes z» stifte», und diesen Teufel, Ab- trünuige» nnd Misscthäter zu vernichte». Ich hoffe auf d.i» Gelingen meines Planes. Lasse dem Bote» Deine Unte>stützn»g angedeihen und sende ihn unter den nothwcndigen Borfichtsmaßregeln in da» Lager der Ungläubigen. Gott ist mit seine» Getreuen." Slatin lachte natürlich herzlich beim Anblick, des Schreibens. Der Winter und das Frühjahr wurden dazu benutzt, die Bahn in der Provinz Dongola bis Kerma auszubauen, drei neue zer legbare Kanonenboote wurden bis dahin geschafft und dort zusammen gesetzt, auch die Arbeiten auf der Linie Halsa-Abu Hamed schritten rüstig vorwärts. Als im Juni 1897 der Nil zu steige» begann, wurden sofort die Kricgsoperatione» wieder ausgenommen. Der Chalisa hatte sich unterdessen, abgesehen von der grausamen Unter drückung eines versuchten Aufstandes der Gattin (des stärksten und zahlreichsten Sudanstammes) vollkommen Passiv verhalten. Ende Juli ging eine fliegende Kolonne von Merovae ab, um Abu-Hamed zu besetze». Neun Tage später wurde der Ort erstürmt, wobei der Emir Mohammed ebn Seen in Gefangenschast gericth. Die Derwische flohen und so konnte nun die Bahn, die schon südwestlich über Murat-Wclls hinausreichte, bis Abn-Hamed wcitergcbant werde». Da Kundschafter berichteten, daß Berber nur äußerst schwach besetzt sei, ward sofort die Einnahme dieses so wichtige» Punktes be schlossen. Im September nahm die egyptische Armee ihre Stellung in Debbeh, Merovae und Berber, ohne ans nennenswerthen Wider stand gestoßen zu sein. Mahmud wad Ahmed stand mit seiner bei 16,000 Mann starke» Armee in Metcmeh, ungefähr 100 englische Meilen südlich von Berber, und erbat sich vom Chalifen die Erlaubniß» Berber anzugreifen. ES war Ende Februar 1898, als Mahmud nach Schendi übersetzte und auf dem rechte» Nilnfer nach Norden vorrückte. Der Sirdar, der sich zu Beginn des Jahres in Wady- Halfa aufhielt, erfuhr jedoch rechtzeitig Mahmuds Absichten. <Ä konzentrirte seine Truppen in Knnnur, fünfzehn Meilen südlich von Berber, und ließ am Einflüsse des Atbara in de» Nil Verschanz« ungen anlegen. Vorsichtshalber verlangte er »och zur Verstärkung vier englische Bataillone, die auch ungesäumt elntrasen. Das au» Engländern, Egyptern und Sudanesen zusammengesetzte Heer bestand Mitte März ans 18 Bataillonen Infanterie, 4 Batterien, eine» ^ Kavallerie-Regiment und dem Kameelkorp». (Schluß folgt.)