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------ Freiberger Anzeiger dm bi» Nachmittag« Uli!) 3 Uhr für bi« nächst- erscheinende Nummer angenommen. Tageblatt. Prei« vierteljährlich iS R«. Inserat« «erd«« di« gespaltene ZE-d« der« Raum mit S berechnet. : ÄlL' Amtsblatt -es König!. Byirksgerichts M Freiberg, somit -er König!. Gcrichtsämttr und -er Stndtröthe ui Freiberg, Sayda nnd Brand. 168. Freitag, den 23. Juli. 1858. Togesyeschichte. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlung den 30. Juli Nachmittags 3 Uhr. Verhandlungstermin in der Untersuchung wider Carl Gotthelf Freier aus Olbernhau, wegen Betrugs rc. Nachmittags 3'/, Uhr. Verhandlungstermin in der Untersuchung wider Karl Friedrich Berger aus Olbernhau, wegen Diebstahls. Potsdam, 17. Juli. Seit zwei Jahren lebte hier im Pensionsstande der ehemalige Inspektor des Militärwaisenhauses Münchow. Bei einer frühern Anstellung im Mädchenwaisen hause zu Pretzsch war er sittlicher Vergehen angekiagt, aber aus Mangel an Beweisen freigcsprochen worden. Hierher wurde er, obwohl nur etwa fünfzig Jahre alt, vor zwei Jahren in Ruhegehalt versetzt. Vor wenigen Tagen entfernte er sich von hier mit einem Paste zu einer Erholungsreise. Bald aber er gab sich, daß er Briefe und Wcrthpapiere nachgemacht und be deutende Summen auf verschiedenen Wegen sich zu verschaffen gewußt hat. Mit Hilfe deS Telegraphen gelang cs, den Ent flohenen in Bremen festzunehmen, wo er jedoch seinem Leben Lurch Selbstmord ein Ende gemacht hat. Hamburg, 18. Juli. Die Direktion der Hamburger trans atlantischen Dampsschifffahrtsgcsellschaft wird eines ihrer Dampf- sHUe („Saxonia" oder „Borussia"), wenn sich bis zum 24. d. M. eine genügende Anzahl Passagiere (200) angcmetdet hat, am I. oder 2. August nach Cherbourg fahren lassen. Das Schiff wird dort etwa vier Tage verweilen, während welcher Zett die Passagiere freien Aufenthalt an Bord haben. Der Paffagier- preis ist auf 120 Thaler Preuß. Cour, einschließlich Beköstigung ! angesetzt. Wien, 20. Juli. Die „W. Ztg." enthält eine kaiserliche - Verordnung vom 8. Juli, wirksam für alle Kronländer, womit > aus Anlaß der Einführung der österreichischen Landeswährung einige Bestimmungen über die Entrichtung der in den Gesetzen vom 9. Februar und 2. August 1850 und vom 6. Septbr. 1850 «orgeschriebenen Gebühren, dann der l. f. Taxen erlassen wer den. Die durch das Gesetz vom 6. September 1850 und die Nachtragsvcrordnungen festgesetzten Gebühren von Spielkarten, Kalendern, Zeitungen und Ankündigungen sind hiernach nach folgendem Ausmaße zu entrichten: für ein Kartenspiel mit 15 Ncukrcuzer; für ein Stück Kalender mit 6 Nkr.; für jedes Exemplar einer stempelpflichtigen Zeitschrift des Auslandes mit 4 Nkr.; des Inlandes mit 2 Nkr.; für jede stempelpflichtige Ankündigung, wenn das Quadratflächenmaß 180 Wiener Qua- dratzvlle nicht übersteigt, mit 1 Nkr.; und wofern das Format - dieses Papiers dieses Flächenmaß überschreitet, mit 2 Nkr.; für > die jedesmalige Insertion einer stempelpflichtigen Ankündigung !s oder Nachricht in eine inländische «Zeitschrift mit 30 Nkr. Im Uebrigen treten an Stelle der bisherigen fixen Gebührenbeträge s! von 1 bis 30 Kr. künftig die doppelte Zahl (2—60 Neukreuzer, sj die Beträge von 1 und 4 Fl. bleiben unverändert, die von 8 - und 10 Fl. steigen auf 10 und 12 Fl. österr. Währung. Genf, 18. Juli. Gestern früh wurde in der ganzen Stadt , durch beide Organe bekannt gemacht, daß man dem Grafen Cavour einen Fackelzug bringen wolle, als demjenigen Manne, welcher soviel gewirkt, um Italien auS dem Fremdenjoche zu! befreien. Besonders eiferte die Revue zu seinen Gunsten, da die ganze Demonstration von Hrn. I. Fazy angeregt worden zu sein schien. Gegen Abend großes Gedränge. Vom Englischen ! Garten setzte sich der Zug in Bewegung. Musik und Gesang begrüßten nebst mehrfachen Vivo Oavonr! den Minister der sar dinischen Staaten. Hr. Tourke, ehemaliger Genfer StaatSrath, hielt eine zeitgemäße Ansprache, noch rin anderer Redner trat auf, bewegte sich jedoch nur in Phrasen, worauf endlich Graf Cavour selbst zum Fenster trat und, der Menge für ihre Theil» nähme und Sympathie dankend, eine in mancher Beziehung überraschende Rede hielt. Hr. v. Cavour, der eS hier natürlich mit einer exaltirt demokratischen Bevölkerung zu thun hatte, schickte sich vollkommen in seine Lage, sprach von der Freiheit der Völker, der gegenseitigen Brüderlichkeit derselben und den lebhaften Sympathien zwischen Piemont und der Schweiz. Graf Cavour wird morgen abreisen, um über Bern zu gehen. Wie wir vernehmen, hatte er hier Schritte gethan, um die An» gelegenheit der Annecybahn in Ordnung zu bringen. Die frei» sinnigen Organe der deutschen Schweiz haben in letzter Zeit gegen die Politik Covour'S mit ziemlicher Heftigkeit polemtfirt und sich unverhohlen dahin geäußert, daß ein Ministerium, welches sich Frankreich auf solche Weise in die Arme werfe und auf Lessen Hülfe zur Erringung der Italienischen Freiheit zähle, der Sympathien einer freien Nation nicht würdig sei. Die Genfer Demonstration und Hrn. Cavour's Rede werden darum in der ganzen Schweiz nicht geringes Aufsehen erregen. Madrid. In die Spanier scheint in der That ein ge waltig kriegerischer Geist gefahren zu sein. Nicht nur, daß sie den Engländern gedroht haben, auch mit Mexiko wollen sie an. binden. DaS neue Ministerium soll 10,000 Mann dahin schicken wollen, um Genugthuung für die spanischen Unterthanen zuge» fügten Beleidigungen zu erlangen und im Weigerungsfälle so fort die Feindseligkeiten zu eröffnen. Der dermalige Zustand Mexikos würde allerdings den Angriff sehr erleichtern. Der Staat ist in völliger Auflösung begriffen, und der Bürgerkrieg tobt mit unvergleichlicher Wuth. Die verschiedenen Parteien geben sich gegenseitig keinen Pardon. Verantwort!. Redakteur: Z. S. Wolf. Mchliche Nachrichten. Prediger. Dom. VIII. p. 1rmit. Vorm. Textx Röm. 8,12—17. Nachm. Text: Matth. 7,15—23. Dom: früh 9 Uhr, Herr Superintendent Merbach. — Beichte und Kommunion früh 7 Uhr, Herr viac. 0r. plui. Teichgräber. — Nachm. KatechismuSexamen. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr viac. Reinhold. — Nachm. derselbe. — Beichte und Kommunion früh halb 7 Uhr. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Kandidat, Lehrer Walther zu Sand. — Beichte und Kommunion früh 7 Uhr. Jacobi: früh 8 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. — Beicht« und Kommunion früh halb 7 Uhr. Katholische Kirche: den 25. Juli, als am Feste deS heil. Apostel Jacobus d. A. und am 9. Sonntage nach Pfingsten: früh 9 Uhr Predigt — dann Hochamt mit heil. Segen. — Nachmittag« 2 Uhr festlich« SegenS- andacht. Ortskalender. StaatS-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von ftüh 7- Utz« bi« Abend« 9 Uhr. Heute den 23. Juli öffentliche Gerichtsverhandlung. Nachmittags 4 Uhr: Verhand lungstermin in Denuncationssachen Johann Christian El sassers in Linda wider George Gottfried G'öhler daselbst. Sparkasse geöffnet Nachmittag« von 2 Uhr an. Speifeanstalt: Rindfleisch mit Gräupchen. Morgen: Rind» fleisch mit RetS. "