Volltext Seite (XML)
1324 zen, ist mit der Entlastung de8 Mundes und Bodens erst be gonnen worden, und die damit betrauten Behörden sind in regster Thättgkeit begriffen. Au» dem Temescher Banat, im November. Der „A. A. Z." wird geschrieben: Noch immer wollen die Raub anfälle sich nicht vermindern; noch häufen sich die Verbrechen gegen Leben und Eigenthum. In Lugos sind letzthin sieben auf einmal mittelst Stranges hingerichtet worden; es ist haarsträu bend, mit welcher kannibalischen Wuth die Verruchten ihre Opfer zu Tode martern. Ohne die unerbittliche Strenge des Gesetzes, ohne die nicht genug anzuerkennende Energie und Wachsamkeit der k. k. Gendarmerie würde die Menge der meuchlings Ge- tödteten eine grauenerregende Höhe erreichen. Kiew. Bei seiner letzten Anwesenheit in Kiew ließ sich Sr Majestät der Kaiser die in der Universität versammelten Studenten vorstellen und sprach zu ihnen: „Guten Tag, Ihr Herren! Es ist mir sehr angenehm gewesen zu erfahren, Ihr Herren, daß Ihr Chef mit Ihnen zufrieden ist. Doch kann ich di« muthwilligen Streiche nicht vergessen, deren Gerücht zu mir gedrungen ist. Muthwillige Streiche und Vergehen von Einzelnen lassen sich wohl verzeihen, aber muthwillige Streiche und Vergehen in Masse und in Körperschaften dürfen nicht ge duldet werden. Verstehen Sie mich?" Hier antworteten einige Stimmen auS der Reihe der Studenten zögernd: „Wir ver stehen". Der Kaiser äußerte darauf noch einige gnädige Worte zu mehreren Professoren. Einige Bemerkungen über das hiesige Brauwesen. Schreiber dieses, der zu den brauberechtigten Bürgern hie siger Stadt gehört, findet sich durch die bevorstehende 4. Bier- loosziehung veranlaßt, seinen Mitbürgern nachstehende Bemer kungen zur Erwägung vorzulegen. Durch die alte Verfassung unseres Brauwesens war nach und nach der Brauch aufgekommen, daß eine kleine Anzahl Brauberechtigter das Verschenken des sämmtlichen in den hiesi gen Privatbrauhäusern gebrauten Bieres als Gewerbe betrieb und zu diesem Behufe nicht allein die auf ihren Theil fallenden Loose, sondern auch die der übrigen Brauberechtigten, die sich mit dem Bierschank nicht befaßten, brauten. Dieser Brauch hatte insofern seine Berechtigung, als die Brauberechtigten, die nicht brauten, auch keinerlei Last oder Risiko von ihrem nicht selbst ausgeübten Rechte hatten. Seit aber die Freiberger Braugenossenschaft sich gemüßigt gesehen, die alte Verfassung aufzuheben und mit großen Kosten ein einziges Brau- und Malzhaus zu errichten, von welchem jeder einzelne Brauberechtigte seinen Theil zu tragen hat, er scheint jene althergebrachte Praxis durchaus nicht mehr am Platze. Nach dieser zieht ein ganz kleiner Bruchtheil der gan zen Braugenoffenschaft einen unverhältnißmäßig hohen Gewinn von der städtischen Brauerei, während die ganze Genossenschaft die durch den Brauhofbau erwachsene Schuldenlast zu tragen und fortzutragen hat. Es werden jährlich zwischen 8V und 90 Biere gebraut. Veranschlagen wir den Reingewinn von jedem einzelnen Biere zu 20 Thlr. (was nach dem Zeugniß eines Sachverständigen durchaus nicht zu hoch gegriffen ist) und brin gen wir die Biere, welche auf die gegenwärtig daS Braugewerbe ausübenden Bürger kommen, in Abzug, so ergiebt sich für ca. 80 Biere ein Gesammtgewinn von 1600 Thalern, welcher der Braukasse, zum Vortheil der wenigen (jetzt 30) Brauenden, verloren geht. Hätten nicht die 570 nicht selbst brauenden Bürger, welche alle ihren Theil an der Brauhofschuld auf ihren Grundstücken haften und die für allen Schaden, welcher an den Brauhofs gebäuden entstehen kann und mit der Zeit entstehen muß, mit zu stehen haben, hätten diese nicht das Recht, zu verlangen, daß dieser Gewinn der gejammten Braugenoffenschaft zugute ging? Wäre cs nicht rationell, daß derselbe zunächst zur Amortisation der Brauhofschuld verwendet und dann unter die gejammte Ge nossenschaft gleichmäßig vertheilt würde? Diese Bemerkungen mögen vor der Hand genügen, um unsere braubcrcchtigtcn Mitbürger, insbesondere den Ausschuß der Braugenoffcnschaft, zu einer Erwägung der Sache anzuregen. Freiberg, den 1. Dec. Einer für Biele. Telegr. Bericht üb. d. Leipz. Del- u. Produktenbörse vom 30. December. Rüböl 1LL ^Thlr. Br., Leinöl ILj Thlr. Br., Welzen KL Thlr. Br., S3 und KL Thlr. bcz., Roggen L5 und L5j Thlr. bez., Gerste LI und L2 Thlr. bez., Hafer ZS u. 3Lz Thlr. bez., Spmtu« 23z bis 2Lz u. 25 Thlr. bez., 2L und 26 Thlr. Geld. Du antwort!. Rctoclcur: I. N. Wolf. Ortskalender. Staats-Tclcgraphen-Durcau täglich geöffnet von früh 8 Uhr bi« Abend« 9 Uhr. Heute den 2. December Speiscanstalt: Rindfleisch mit Ragout. Morgen: Wurst mit Linsen. Bet k/ltbuicz« die Agenturen ter Aachen-Münchener Feuerverfiche» rungS-GeseUschaft, der pr-uß. Rentenvers.-Anstalt, der Union für Ha» gelverficherung und der Leipziger Lebendverstcherungd-Gesellschatt. Versicherungen gegen Feuersgefahr, sowie Leben«-Versicherungen vermittelt (PeterSstraße Nr. 10V) Agent der Frankfurter Le ben«- und Feuerversicherungs-Gesellschaft. E. Behnisch, Fischergasse Nr. 56 empfiehlt täglich frisches Schweizer-, Zucker- und Butter-Backwerk. «evrs Vertreter der FeuerversicherungSbank für Deutsch ¬ land in Gotha, im hiesigen Amtrhauptmannschaftlichen Bezirk. rdvloxi-splrle» von : Fischergasse Nr. L7; Aus ¬ nahme in einem vor allen Störungen schützenden geheizten Glassalon. ILlevvaikrseve- und bei Llüuarü Altvvlsl. vslersede vsvsia hinter dem Rathhaus. Die Spitzen-, Band- und Wcißwaarcn-Handlung von «. empfiehlt ihr reich sortirle« Lager von seitnen, halbseidnen, wollnen, und baumwollnen Bändern und Besätzen, Spitzen, Spitzengrund, liloll, Idlvusselin, Earllmen und allen Arten genähte und gestickte Waaren, fertige Herren-Wäsche, Schlesische Leinwand, rohe, weiße und enulourt« baumwollne Strickgarne, Eisengarn, und verschiedene dahin einschlagende Artikel zu billigen festen Preisen. Einkauf von altem Euß-, Schmiedeeisen, Kupfer, Messing, Zinn und Blei zum höchsten Preis bei L. 6. Lcrc-mnnn, Klempner. Versicherungen bei der Capiral-, Renten- und LebcnöversicherungSbank Teutonia in Leipzig vermittelt Kesselgasse Nr. SK8. Die Maschinen-Papierfabrik von im Mulden- thale kauft stets zu den höchsten Preisen Hadern und Papierspähne ein. DaS Nadler- und Kurzwaarenlager von <7. L?. empfiehlt bei festen und billigen Preisen: Engl. Stahl, Werkzeuge, Schrotsägen, Uhrcnbestaudthetle, Thermometer, Alkoholometer, Rathenowcr Brillen u. Perspective, Halftcrketten, Kuhkctten, Spannkeilen, messingene Gußwaa- rcn.Serpentin-Wärmsteine, Haarsohlen, Lampcndochte, Nachtlichter, Farben, Paletten, Spatel, Firniß, Leinwand und Pinsel zur Oelmalerci, ff. Lau ile Oologne, Knöpfe rc. v. Zk- ^'«re., Posamenticrmeister, Schönegasse Nr. 331, empfiehlt sein Posamcntierwaarenlager nebst guter Nähseide. »resaener L euerversüvIiSrunx« - Agentur bei .4. (Neuber L Engelschall Nachfolger). Lager neuer Bettfcdern von 15 bi« 39 Ngr. L Pfd. Lei Carl Hedrich vor dem Kreuzthor. Bekanntmachung. Die Verdingung der Anfuhre von Steinkohlen und Koks zu den Freiberger Hüttenwerken betr. Vor dem Königlichen Oberhüttenamte soll die Anfuhre der auf daö erste Halbjahr 1858 von den Steinkohlenwerken im Plauenschen Grunde für die Freiberger fiskalischen Hüttenwerke zu beziehenden 100,000 Scheffel Koks 60,000 - weiche, 32,000 - harte Schiefcrkohlen und 600 - Waschkohlen, dir Steinkohlen in Posten von 600 bis 1000 Scheffel, die Koks in Posten von 1000 bis 2000 Scheffel, an die Mindestfordernden, jedoch mit Vorbehalt her Auswahl unter den Licitanten, verdungen werden. ES werden demnach alle Diejenigen, welche dergleichen Fuhren übernehmen wollen, geladen, sich Mittwoch den 9. Dezember dieses Jahres Vormittags um k» Uhr an Oberhüttenamtsstelle einzufinden, ihre Gebote zu thun und fernerer Weisung gewärtig zu sein. Die nähern Bedingungen, unter welchen diese Verdingung erfolgt, sind auS den im Oberhüttenamte und auf den Hut- Häusern der Muldner- und Halsbrückner Schmelzhiitte affigirten Anschlägen zu ersehen, werden aber auch den Interessenten im