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1256 c) an Zuschlags erzen: 14-494,2 C:r. mit einem Ee- halte von ' 501^,5 Pfund Silber, 42,4z Clr. Blei und 0,^ Ctr. Kupfer. Die fiskalischen Hüttenwerke bezahlten dafür 2174 Thlr. 13 Ngr. 6 Pf. Gesammtsumme: 137595 Thlr. 28 Ngr. 6 Pf.; . gegen denselben Termin des vorhergehenden Quartals ein Plus von 2253 Thlr. 29 Ngr. 5 Pf. Somit erhebt sich der Werth der Erzlicferungen der Freiberger Gruben im gegenwärtigen s Jahre bereits auf 1,253,269 Thlr. 10 Ngr. 7 Pf. Dresden. Tie Mitglieder des auf den 11. Nev. zu- ' sammenberufenen Landtags find bereits in großer Zahl ein- j getroffen, obwohl andererseits mehrere Wahlen für II. Kammer noch rückständig find. Für die I. Kammer ist der laugbcwahric > Präsident v. Schönfelö wiederum von Sr. Mas. dem König j zum Präsidenten ernannt und bildet mit den Herren v. Friesen, v. Egidy und Bürgermeister Wimmer die EinweisungScommissiou, f vor welcher sich bis zum 11. Nov. Mitiags 1 Ubr bereits 26 Mitglieder legitimirt hatten. In der II. Kammer besteht die Einweisuugsccmmissicn ebenfalls aus dem Dircclorium des , letzten Landtags: den Herren Di. Haase, v. Criegern und Kasten (Scheibner ist auögeschiedeu) und hatten sich bis Mittags I Uhr z bereits 54 Mitglieder, worunter auch der Geh. Neglerungsraih ! Or Braun aus Plauen, cingcfundeu. Am 12. Nor. früh 10 Uhr wird die II. und um 11 Uhr «die 1. Kammer eine Präti- minarsitzung halten, in welcher die Kandidaten für Las Präsi- j denten- resp. Vi'cepräsidcntcnami, sowie die Sccrctärc werden ! gewählt werden. Laut einer am 10. d. aus,gegebenen Ansage des königlichen Tbcrhofmarschallamts lvird die feierliche Eröff nung des Landtags durch Se. Majestät den König den !6. Noo. Mittags 12 Uhr in den Paradesälen des königlichen Schlosses stattfinden. Chemnitz, 11. Novbr. (Tr. I.) Wie wir vernehmen, haben sich die hiesigen Rechtsanwälte zu einem Verbände vcr- einigt und solchem den Namen „Sachwaltcrvcrcin zu Chemnitz" beigelegt. Der Zweck dieses Vereins ist der nämliche, welchen . der allgemeine Advocateuverein im Königreiche Sachen verfolgt und besteht wesentlich darin, obrigkeitliche Einrichtungen, welche dem Sachwalterstande nützlich sein können, zu beantragen, LaS Band der Kollegialität fester zu knüpfen, auf Hebung des ganzen Standes hinzuwirkcn, das Bewußtsein der Standcsgcnosseu in Bezug auf die ihnen obliegenden Pflichten wach zu halten, auch eine in pecuniä'rer Hinsicht bessere Stellung für die Anwälte hcr- beizufü'hren. Zum Vorsteher des Vereins ist Advoeat Gottschald und zum Schriftführer Arvccat Harnisch gewählt worden und wird demnächst Lie Aufstellung eines Statuts zu erwarten sein, - Glauokau. Sim 1. Nov. feierte der Färbereibesitzer Friedrich > Wilhelm Grüner hier das 25jährige Bestehen seines Etablissements. Zur.Verherrlichung des festlichen Tages Kar der Jubilar der Stadt Glauchau ein Capital von 3000 Thlrn. mit Ler Bestim mung geschenkt, alljährlich am I. Nov. die Zinsen davon hieff gen Lehrern, die sich durch sittliches Wohlverhallen und fort währenden Fleiß auszeichnen, zu gewähren. Preußen. Schon wiederholt haben Deutsche, welche sich ! in Amerika angekaust haben und ans ihren Besitzungen Schaf zucht treiben, Transporte von Schafen, meist aus Ler Provinz Pommern, Nachkommen lassen. Auch gestern Mittag ging ein solcher Transport, Ler ans Lem Stolper Kreise gekommen war, auf Ler Potsdamer Bahn nach Amerika ab. Die Schafe wurden von zwei Schafmcistern begleitet, Lie vier Hunde mit sich sühr-'^ tcn. Tüchtige Schasmeisicr sind in Amerika sehr geschätzt, ganz besonders aber dann, wenn sic sich auch auf Lie Behandlung Ler Thiere in.allen Krankheitsfällen verstehen. Dem eilten Lieser Schafmcister, der aus einer alten pommerschcn Sebäteriamilie stammt, ist, wie uns mitgelhcilr lvird, Liese Kenntniß i i hohem Grade eigen, und La er sich außerdem noch auf die Heilung von Beinbrüchen und auf sympathetische Kurcn versteht, jo hat man m Ler Heimath seine Auswanderung nach Amerika sehr ungern gesehen. In diesem Frühjahr kcbnc ein Schasmeisicr aus "Ame rika hierher zurück, der sich dort so viel erworben hatte, Laß er l in seinem Geburtsorte nunmehr sorgenfrei leben kann. — Als in vergangener Woche nahe bei Herste im Amie Driburg die drei Söhne eines dortigen AckerwirtheS damit be- > schäsllgt warm, von einem in einer sumpfigen Wiche gelegenen, sehr torfigen Hügel Erde auf ein benachbartes Ackerland zu sah- u ren, und sie wegen der in Ler Tiffe befindlichen korup-cktcren Erde ihre Arbeit hauptsächlich dorthin richteten, so fanden sie, , etwa 4 bis 5 Fuß rief im Boden liegend, ein ausgewachsenes menschliches Skelett. An demselben wäre» stellenweise die Weich- > Heile noch ziemlich gut erhalten; langes, 'öthchheS Haupthaar war deutlich zu erkennen; auch die groben Lcinentüchcr, die theil- weise Las Skelett umgeben, zeigten noch ihr Gewebe, und bei Versuchen, cs zu zerreißen, znmliche Festigkeit. Merkwürdiger weise waren um Len mitilcien Theil des Körpers rohe Thier häute gcwick.lt; aufcheincnd war das eine ein Hunde- und das andere ein Kalbsfell, die beide mit groben Stricken znsammcn- gcfügt waren — Man vermnihetc nicht, daß Lie auigesundcue Leiche Ler Gegenstand cincs Vcrbrechms gewcscn sei, bis der Trtevorstcher Tode und noch eine alte Frau, die beide den Acht zigen sehr nahe stehen, einiges Licht über Len Gegenstand ver breiteten. Sie erinnern sich nämlich noch deutlich, daß vor etwa 60 bis 62 Jahren in Driburg aus einer dortigen Familie ein beiläufig 22- bis 25jährigcs, ganz blödsinniges Märchen, von starkem körperlichen Wüchse und rcihcm Haupthaare, verschollen sei. Dieser Umstand sei damals überall au'gerallen und habe zu dem GcrcLe von ToLtschlag re. Anlaß gegeben. Die Polizei habe indessen Lie Sache ignornt, weil der Vater der verschwun denen Person erklärt habe, seine Tochter sei auf ein ent'ernteS Gut zum Hüten Ler Gänse vermiethct, und so habe sich die öffentliche Meinung wieLcr beruhigt. Der Vorsteher Todt be hauptet fest die Identität der verschollenen Person mit Ler aus- gefundcnen Leiche. — Bisher erfolgte Lie Bestellung Ler Sonnabend Abend bis 10 Uhr aufgcgcbencn Stadlbricfc und Lcr während Ler Nacht von auswärts angckommcncn Cmreipcudcnz Les Sonntags Vor mittags nur Lurch ein Dritnhcil Ler an Wochentagen fumm'cm- renden Briefträger, um Len andern Zeit zum Besuch des Gottes dienstes zu geben. La sich aber Lurch die verringerte Zahl Lie Bestellung während Les ganzen Vormittags hinzieht, so hat Ler Hcmdclsuunistcr vcriügt, Laß Lie Bestellung künftig Lurch sämmt- lichc Briefträger wieder erfolgen soll. Dieselbe!! werden dann bis 9 Uhr fertig und somit nicht vom Kirchenbcsuch abgehal ten sein. — (Ungewöhnliche Vegetatirn.) Auf dem Felde des Terjes Kobylare, Meile von Zirke bei Posen, stehcn grüne Erbsen in der Höhe von I ' 2 Fuß.rankenreich in voller Llükhe, haben auch bereits ein Zoll laug? Schoten eingesetzt. — In einem Garten bei Bonn trägt ein Feigenbaum ich Freien zum zweiten Male in diesem Jahre etwa 10'Feigen. Ferner blüht im Gar ten am alten Zolle, den die Bonner Universität zn Acctimatl- sirnngö-Versuchen mit japanischen Gewächsen dem Thorsten von Siebold überlassen hat, ein vier Fuß hoher Theestrauch, der im Frühjahr in freien Grund verpflanzt wurde. Tics Crcig- niß soll in Bonn durch eine „Aeclimatifi.ungL-SciroM gefeiert werden, zn welcher jener Thcestranch den Thee liefern wird. — Für den Staat Peru in Südamerika werden, wie der ,-Erf. Zlg." aus Ilmenau geschriebtu wird, durch einen Major eine Anzahl geprüfter preusiffcher Militär-Büchsenmacher cnga- girt, dir nächstens LerihiU übersiedeln werden. Auch andere Männer sind augcworben, welche versiehe», emc Zündhmchcn- Fabrik und andere indnsirielle Anstalten anzulcgen und in Be- tricb zu setzen. Derselbe Staat hat sich nämlich die preußischen Militär-Einrichtungen znm Mnsier sür die scinigcn genommen, und deshalb auch bereits einige taufend Miniögcwchre (Kaliber 0,54") bei Herrn Hänel in Suhl, sowie auch alle möglichen Büchsenmacher.Werkzeuge und Utensilien, welche zur Nepcramr uud Erhaltung dieser Waffen künftig nochwendig sind, fertigen lassen. Eben so sj^d sür Peru zn Berlin in Len königliche» Werkstätten zwei vollständige Batterien Gebirgsartillerie nebst allen dazu gehörigen Munilions-und Ausrüstungs-Gegenständen, sowie mit allen Reservestücken, wie cS heißt, gefertigt worden. Ferner sind demselben Staate in Berlin Mnsierstücke von allen möglichen EgNl'piruugs- und Nusrüstungsgegenständen, Neglc- uttNlö u. s. w. verabreicht worden, um Lori in serncn Landen cuigotührt zu werden. Das Pulver läßt Pern in Frankreich, Lie Zündhütchen in Sömmerda fertigen, eben so wird in Fran^- rcieb alles zn einer Pulverfabrik Gehörige hergerlchtet, um sie dort auszunUlen und in Thäligkcit zu setzen. Aus ÄLicn vom 6. November wird dcm Frankfurter Journal geschrieben: „ES existiren über die Ursachen der Ein- 'ührung des ZcilungSstcmpclö mehre unrichtige Versionen, die Lurch cine richtige Darlegung des eigentlichen Sachverhalts ge prüft zu. werten verdienen. Tie Idee zur Einführung des Zeilungsstempels ging ursprünglich vom Finanzministcr ans; jedoch hatte dieser keineswegs Lie Absicht, daß Liese Maßregel sich ;o drückend.gestalte, als Lies gegenwärtig der Fall ist. Ta nämlich Lie Jnsiratenstcner mit nuverhältnißmäßig großen Aus» lagen sür den Slaat verbnulen ist, ohne das Crirägniß zu liefern, welches der frühere Finanzmluistcr und gegenwärtige Neichsrach uud Präsident der Akademie Lcr Wissenschaften, Frhr. v. Baumgartner, gehofft hatte, so war es Lie Absicht Les