Volltext Seite (XML)
M-Freiberger Anzeiger - - Uhr sür di- nächst- UN- gchalt-n- Zeile ob« erscheinende Nnmmer . UI ff ^°um mit S» 154. Mittwoch, den 8. Juli. 1857. Uns Uns Hermann Barth. Der das Banner Gustav'S hat getragen Und gezückt des Geistes Flammenschwert, Eine Wohnstatt Christo aufzuschlagen, Glaubensbrüdern einen freien Herd! die Leuchte, löscht am Himmelsbogen ein Sternbild nach dem andern aus, die Wächter, kommt der Feind gezogen, zu treiben aus dem Vaterhaus? Ach! sie schlafen alle nun die Streiter Jener bess'ren, gottgeweihten Zeit, . Wo, vom Licht umwoben, frühlingsheiter Wahrheit ihre BlÜthen uns gestreut! Muth, nur Muth! es wird ihm nicht gelingen, Noch führt Christus selbst den Hirtenstab; Laßt uns glaubenstreu zum Ziele ringen, Unser Rütli werde Großmanns Grab! Eine starke Säule ist gebrochen, Eines treuen Hirten Stimme schweigt, Der für Wahrheit nur und Recht gesprochen, Zum Verrathe nie die Hand gereicht; 8 Traure Sachsen! traure kleine Heerde, I Wieder ging ein Rüstzeug dir zur Ruh, Deinen Großmann deckte Leipzigs Erde Noch zu früh zum GrabeSschlummer zu! Tage5yeschlchte. Freiberg. Im Monat Juni d. I. wurden zur hiesigen Sparkasse 4662 Thlr. 8 Ngr. 1 Ps. von 308 Personen (wovon S1 Personen neue Bücher ausgestellt erhielten) eingezahlt, 3466 Thlr. 28 Ngr. 5 Pf. wurden von 175 Personen zurück- genommen. — Im Monat Juni d. I. (5 Wochen) wurden 243 Arme in und außerhalb der Armenanstalten mit 143 Thlr. 2 Ngr. 4 Pf. baarem Gelde und mit 4680 Pfd. in natura verabreichtem Brode im Werthe von 106 Thlr. 3 Ngr. 3 Pf., 23 vorübergehend mit 20 Thlr. 16 Ngr. 6 Pf., 16 mit Kleidungsstücken und beziehend!. Wäsche, 10 außer den in den Armenanstalten ärzt lich behandelten und den vom vorigen Monate in den Woh nungen krank verbliebenen Personen, sowie 7 im Krankenhause mit Kur, Medicamenten und beziehendl. Pflege unterstützt, 156 wurden bei Vertheilung von Legaten berücksichtigt, 3 wurden auf Kosten der Armenkasse beerdigt. Berichten des Dresdner Journal aus Lengenfeld im Voigt- lande zufolge ist Ler dortige Sektirer Webermeister B., der sich für einen Propheten und Verkündiger des wahren Christenthums ausgab und manche Familien ,,bekehrt hatte", nach einer ärzt lichen Untersuchung für geisteskrank erklärt und nebst seiner gleichgesinnten Ehefrau auf den Sonnenstein gebracht worden. Durch eine Verfügung des Oberkirchenraths ist in Preußen den evangelischen Geistlichen eröffnet worden, daß sie von allen Fällen, in Lenen geschiedene Ehegatten die kirchliche Einsegnung einer andern Ehe verlangen, dem Consistorium Anzeige zu machen haben; Lie Consistorien aber sollen mit Vorbehalt des Necurses an den Oberkirchenrath, über die Zulässigkeit nach den Grund sätzen des christlichen Ehcrechts, wie solches im Worte Gottes begründet ist, entscheiden. Der Gemeinderath der Stadt London hat beschlossen, dem Prinzen Friedrjch Wilhelm von Preußen das Ehrenbürgerrecht der Stadt zu verleihen. In Egypten fällt die Weizenernte noch ergiebiger auS als die des Roggens. 1 Oertliches. Zur Entgegnung der in Nr. 152 des Freiberger Anzeigers niedergelegten Gedanken „die Rathhausdachfrage betreffend" ist nur zu bemerken: 1) Daß man nunmehro diesem Dache 5 Ellen mehr Höhe geben will, als es nach dem ersten Bauplan projectirt ge wesen sein soll — Beweis genug — daß dem Plane keine bestimmten architektonischen Regeln zu Grunde liegen konnten. Was „ 2) die darinnen enthaltenen Auslassungen über richtigen Ge schmack anbelangt, so mag man für jetzt nur das Urtheil, einer kunst- und sachverständigen Autorität über das im Rathhauö bereits aufgestellte Treppengeländer und über die Anbringung des Gipsmodelles der Horn'schen Büste in der Hausflur daselbst, einholen. Telegr. Bericht üb. d. Leipz. Del- u. Productenbörse vom 7. ^fuli. . Riibol 16! Thlr. Br., 16Z Thlr. bez., Leinöl 16! Thlr Br., Mohnöl 27 Thlr. Br., Weizen 88 Thlr. bez., Rogften 52 Thlr. Br., 51 bis SS Thlr. bez.. Gerste 48 Thlr. Br., 47 bis.49 Thlr. bez., Hafer 36 Thlr. Br., 35 und 36 Thlr. bez., 34 Geld, Raps 8j Thlr. Geld, Rübsen 7) Thlr, bez., Spiritus 40 Thlr. bez. . Werantwortl. Ncdacteur: I. G. Wolf.
