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Pari-, 15. JuvK. Hn M. Cloud find in Gegenwart des Kaisers auf einer ViOnen traDportabeln Eisenbahn Versuchs fahrten angestelll worden. MeuiHtabsichlifft 'dergleichen Bahnen, wenn fie sich praktisch bewähren sollten, namentlich zur Herbei schaffung der Lebensmittel für die im Felde stationsrten Trup pen zu verwenden. Paris. Im Jnvalidendom wurde der Todestag des Marschalls Burgeaud gefeiert. Er hatte sich vom gemeinen Grenadier bis zum Marschall emporgeschwungen. Der Sieger von Alma, der General St. Arnaud, war aus seiner Schule hervvrgegangen. — Der Kaiser Napoleon hat 10 neue Senatoren ernannt, darunter befindet sich auch der Seinepräfect Hanemann. Paris, 15. Juni. Ucber einen Eisen bah nun fall auf der Eisenbahn von Villencuve-l'Etang nach St.-Cloud berichtet der Nord: „Der Kaiser, die Kaiserin, die Großherzogin von Baden und deren Tochter, Lie Prinzessin Marie, die Prinzessin Mathilde sowie die Marschälle Pelissier, Canrobert und Bos- quet hatten in den drei Waggons, mit welchen die Probefahrten gemacht werden, Platz genommen. An der steilen Stelle ange langt, wurde die Schnelligkeit des Zugs zu stark, und man wollte die Bremsen anwenden, doch versagten diese den Dienst. Jetzt wurde die Schnelligkeit der ungehemmten Wagen eine solche, daß die Zuschauer in Entsetzen geriethcn. Man hielt den Kaiser für verloren. Zum Glück kam man mit dem Schrecken davon. Der Kaiser behielt seine unverwüstliche Kaltblütigkeit; er lhat als wenn er die ganz gewöhnlichste Probefahrt milmache. Scher zend suchte er die Kaiserin und die übrigen Prinzessinnen zu beruhigen, die sich nur langsam von ihrem Schrecken erholten. Uebrigens war Lie Gefahr nicht gering; wenigstens soll Mar schall Pelissier geäußert haben, er habe den Tod nie so nahe gesehen, selbst nicht in der Krim." Toscana. Ueber die Katastrophe in der Arena zu Li vorno wird nachträglich noch Folgendes bekannt: Man berech net, daß über 200 Personen theils erstickt, theils gequetscht, theils durch Herabspringen von den Galerien beschädigt wurden; 70 (also nicht -13, wie anfänglich berichtet wurde) von Liesen haben ihr Leben eingebüßt, meist Frauen und Kinder. Kopenhagen, 14. Juni. Heute endlich giebt „Dagbladet" Aufschluß über den Stand der Dinge. „Der Komet — sagt es — ist nicht gekommen, wohl aber ein anderes, eben so merk würdiges Phänomen, nämlich, daß alle unsre Blätter und alle unsre Parteien in einem Punkte einig geworden sind, nämlich über Dänemarks Stellung der preuß. Depesche vom 20. Mai gegenüber." Gedachtes Blatt erblickt darin ein Zeuguiß für die Gesinnung Ler Nation im Allgemeinen. Die preußische In struction wird für eine grobe Beleidigung gegen Dänemark, gleichzeitig aber für einen politischen Fehler erklärt, der Europa die Augen über Preußens wirkliche Absichten öffnen müsse. „Die Stellung der dänischen Negierung — heißt es am Schluffe — ist klar und bestimmt. Sie ist bereit, den holsteinischen Ständen ein sehr freies Schalten auf dem ganzen „besonder»" Gebiete einzuräumen; sie wird seden, von den Ständen aus gehenden Vorschlag über die innere Verfassung der Herzogthümer bereitwillig 'entgegen nehmen und nach besten Kräften die darin ausgesprochenen Wünsche zu erfüllen bestrebt sein; aber sie wird und kann die Gesammtstaatsverfassung nicht der Repräsentation eines Landestheiles preiögcben, dessen einflußreichste Männer dahin arbeiteten, Len Gesammtstaat zu einer Unmöglichkeit zu machen. Es ist nicht blos eine Vermuthung, sondern abgemacht, daß die dänische Depesche vom 13. Mai die äußerste Grenze der Concessionen erreicht hat, auf welche sich unsre Regierung einlaffen wird. Dem Vernehmen nach — heißt cs am Schluffe — ist die Antwort auf die Depeschen vom 20. Mai bereits in voriger Woche redigirt worden und vermuthlich schon abgegangen. Ihren vollen Inhalt wird man wohl erst kennen lernen, wenn das eine oder das andere deutsche Blatt sich im Stande sieht, dieselbe mitzutheilen, aber sie kann nur auf eine bestimmte Ab weisung der von den deutschen Großmächten in Erwartungsform gekleideten Forderungen hinausgehen. Diese hat die dänische Regierung geben müssen, was für Folgen auch daraus ent stehen mögen." Der Neuen Preußischen Zeitung schreibt man aus Kopen hagen vom 14. Juni: Sicherm Vernehmen nach ist in der Staatsrathtzsitzung vom 10. Juni die diesseitige Antwort auf die Noten der deutschen Großmächte vom 20. Mai beschlossen und bereits abgegangen. Wie Las von diesem Ministerium nicht anders zu erwarten war, ist sie entschieden ablehnend ausgefallen. .Das gegenwärtige reindänische, aus dem Schooße des dänischen Neichtags hervorgegangene und von ihm mit derparlamentarischetl Weihe versehene Ministerium will den Gesammtstaat nur dänisch und konstitutionell, also eine doppelte Knechtung des deutschen Elements im Staate ; durch fremde Nationalität und durch einen aufgezwungenen künstlichen Berfassungsschrmalismus. Damit ist das Verlangen Ler deutschen Großmächte nvch Ge rechtigkeit für die deutsche Bevölkerung unvereinbar. WeiteralS zu Scheincoucessionen hätte man es doch nie bringen können. — Dem Hamburgischen Korrespondenten schreibt man vom 14. Juni: Der Komet hat vorgestern hier große Bewegung veranlaßt. Bei dem Runden Thurm, wo ein Spaßvogel ein Placat angeschlagen halte, daß der Komet eingetretener Umstände halber am 13. Juni am Auftreten verhindert sei, hatten sich Massen Menschen versammelt. Um Mitternacht hatten sich viele Personen ins Freie begeben, um nicht unter den einstürzenden Häusern umzukommcn, und selbst in der gebildeten Mittelklasse hatten sich viele Familien versammelt, um wenigstens zusammen zu sterben!" ' —- Feuilleton. ' - V' - .*4'w.. * Auf dem letzten Viehmarkt in Berlin war e!n Schöps z«m Verkauf ausgestellt, der 293 Pfund wog und für 12 Friedrichid'or verkauft wurde. 'r * In dem Großhcrzogthnm Baden haben die meisten Stadt- und Dorfgemeinden die Gehalle der Volksschullehrer aus eigenem Antrieb verbessert. * Ueber die Reitpferde des Kaisers Nikolaus von Rußland erzählt Rittmeister Kühne, ehemals österreichischer, jetzt russischer Offizier, in Ler Militärischen Zeitung: „Für jene 'Pferde, die der Kaiser selbst geritten, hat der Kaiser Nikolaus eine eigene PenflonS- anstalt im schönsten Parklheil der kaiserlichen Sommerrestdenz Zarskoje, Selo errichtet, wo diese Thiere bis zu ihrem Tode Gnadenbrod ge nießen und dann an einem eigens dazu bestimmten stillen Waldplatz begraben werden. Ein jedes dieser Gräber bezeichnet dann ein ein facher Stein mit dem Namen nnd der kurzen Dienstbeschreibung'tes ehemaligen kaiserlichen Leibreitpfeides. Ter augenblickliche Stand die ser Pferdcpe'nsionsanstalt ist: Ein Bereiter (Veteran als Ausscher), vier Reitknechte und 12 penflouirte kaiserliche Leibreitpferde. * I» der Champagne versprechen die Weinberge reiche Hoffnungen, besonders herrlich stehen die Lagen von Bouzy und Ambonnah. Das Schwefeln hat überall der Krankheit gesteuert. Verantwort!. Redacteur: I. 8. Wolf. kirchliche Rachrichten. Prediger- > Dom II. p. I'rinit. Vorm. Text: Luc. 14, 16—24. Nachm. Texte: s) Joh.5, 23.24. b) Jerem. 7, 25—28. c) 2. Cor. 13, 8. Dom: früh 9 Uhr, Herr Dine. Dr. pH. Teichgräber. — Büchte und Communion früh 7 Uhr, derselbe. — Nachm. Betstunde. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Disc. Reinhold. — Beichte und Communion früh halb 7 Uhr, derselbe. — Nachm. Catechismuslehre. Nieolai: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. — (Nach der Predigt öffentl. Communion.) —Beichte und Kom munion auch früh 7 Uhr. Jacobi: früh 8 Uhr, Herr viac Mäschel. — Nachm. Catechis muslehre, derselbe. — jBeichte und Communion früh halb 7 Uhr. Katholische Kirche: d. 21. Juni, als am 3. Sonntage nach Pfingsten und Mitfeier des Diöcesanpatrons: des h. Benno: früh 9 Uhr: Predigt — dann Hochamt mit h. Segen. Nachmittags 2 Uhr: Festandacht. Mittwoch d. 24. d. M. ist Vormittags 10 Uhr Hochamt, als am Titularfeste der hiesigen Kirche. Nächsten Freitag ist die Vigil auf das Fest der h. Apostel Petrus und Paulu«. — Ortskalender. Staats-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von früh 7 Uhr bis Ab«" » Uhr. Heute den IS. Anni öffentliche Gerichtsverhandlung Nachmittags 3 Uhr: Hauptver handlung in Untersuchnngssachen wider Eduard Friedrich Schlimpert und Genossen aus Erbisdorf, ausgezeichneten Diebstahl betr. Sparkasse geöffnet Nachmittags von 2 Uhr an. Speiseanstalt: Rindfleisch mit Hirse. Morgen: Rindfleisch mit Gräupchen. LaS zu rungS-l 1857 e Oblast, Lingun gemach Sngeg, schließt Käufer Grund sind, h zu erös werden in der Übung verpach worden im dai Verort h. 3 L Strafe schock- lichkeit sind a in ma W lichter -u F Rech