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Dienst-ig, den 21. April. 1857. iebt di! ix. srau. thek ist am elausen. lizetti. c-) usch. ils Gast, berg. Geburt Heust au rschcim Autritt rf- >s 7 Uhr lL. vert ibose zu lberz. Zum Preis vierteljährlich 15 Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 5 berechnet. te. SS sich do« echtloh« !rer Ar> ngariest il 1857. ann, st", »atischtt dm bei u DreS- tre Pir- Tagesgeschichte. Dresden. In Nr. 4 des landwirthschaftlichen Amts- und Lnzcigeblattes wird bekannt gemacht, daß von zwei ökonomischen Gesellschaften im Laufe des Monats Mai dieses Jahres grö ßere land- und forstwirthschaftliche Ausstellungen veranstaltet werden sollen. Es wird nämlich die k. k. Landwirthschafls- Gesellschaft in Wien bei Gelegenheit der Feier ibres fünfzig- jährigcn Jubiläums vom 11. bis 16. Mat im k. k. Augarten eine land- und forstwirthschaftliche Ausstellung mit Bertheilung von Preisen und Verloosung von land- und forstwirthschastlichen Gegenständen abhalten. Man wird dort finden eine Ausstellung von Rindvieh, Pferden, Schweinen, Schaafen, Federvieh nebst land- und forstwirthschastlichen Produkten aus dem Gebiete der österreichischen Monarchie und land- und forstwirthschastlichen Maschinen und Geräthe aus österreichischen und fremden Werkstätten; 2) die pommersche ökonomische Gesellschaft zu Stettin am 18. und 19. Mai eine Thierschau abhalten, verbun den mit einer vom 18. bis 20. Mai stattfindenden Ausstellung von forst- und landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthschaf- ten, zu welcher letzterer auch die Behelligung außerpreußischer Länder gewünscht wird. Am 20. Mai Bormittags wird ein allgemeiner Markt von Luxus-Pferden und anderen Thieren und Nachmittags ein Pferderennen statlfinden. Die näheren Bestimmungen sind beim Herrn Negierungsrath I>r. Reuning zu erfahren. s Meißen. Ein Gegenstand der lebhaftesten Unterhaltung ist jetzt die gegen einen gewissen Müller, der seit längerer Zeit als Marklhelfer in Diensten der Kurtze'schen Papierhandlung stand, laufende Untersuchung. Er wurde in den ersten Tagen ter Marterwoche nebst seiner Ehefrau verhaftet, und dieser Vor gang erregte um so größere Verwunderung, als dieser Mann > seit Jahren den Ruf der Unbescholtenheit und Rechtlichkeit ge noß. Die Veranlassung zur Verhaftung war folgende: In der Ladenkasse des Kaufmanns Kurtz fehlten in den letzten Ta gen immer einige Thaler, die auf eine unerklärliche Weise ver schwunden waren. Um die Sache zu enträthseln, verbarg sich der Chef der Handlung nebst einem Polizeimanne, und sah nun mit eignen Augen, wie früh kurz nach 5 Uhr sein Marklhelfer in das Verkaufsgewölbe trat, Lie Kasse hastig öffnete und einen kühnen Griff that. Die Beobachter blieben für diesmal in ihrem Verstecke und nur erst beim dritten Male kamen sic her vor. Der bestürtzte Dieb wurde verhaftet, nachdem die gestoh lene Summe auf 14'/, Thaler gewachsen war. Das Gericht ließ sofort die Haussuchung und Verhaftung der Ehefrau vor nehmen. Man fand außer verschiedenen Stücken wohlriechender Seife, Stearinlichtern, Champagnerflaschen und andern Artikeln drei Sparkassenbücher, wovon Las eine, auf 500 Thlr. lautend, auf de» Namen eines Schwagers des Jnhaflaten, das andere, gegen 200 Thaler, auf einen andern Verwandten und das dritte, auf eine Summe von 60 Thalern lausend, auf den Namen des Jnhaflaten selbst ausgestellt war. Die beiden anderen Männer, deren Namen ans Len Sparkassenbüchern standen, erklärten vor Gericht, Laß sie nichts von Liesen Sparkassenbü chern wüßten, und der Jnhaftat behauptet nun, dieses Geld gefunden zu haben. Da nun Ler Verhaftete auch vor eini ger Zeit ein Haus gekauft und darauf einige Hundert Thaler bezahlt hat, so beläuft sich die Summe, auf welcher der Ver dacht Les unrechtmäßigen Erwerbes ruht, über tausend Thaler. Man ist sehr gespannt aus den Ausgang der Untersuchung. Wie man erfährt, hat man sich schon seit längerer Zeit im Publikum gewundert, wie ein Mann mit 7 Ngr. 5 Pf. Tage- > lohn, der eine Familie zu ernähren hat, einen guten Tisch füh- ! ren und ein Haus kaufen kann. - AuS den preußischen Provinzen Pommern und Posen Md in diesen Tagen wieder 350 wohlhabende Landleute nach Amerika ausgewandert. Sie hoffen cs dort mit ihrem Fleiß tveiter zu bringen, als in der Heimath. Die Auswanderung steigt überhaupt wieder. l Mainz, 16. April. Diesen Nachmittag wurden etwa 200 hiesige Schuhmachergesellen, welche im Nassauischen eine Ver» sammlung wegen Arbeitseinstellung, beziehungsweise Lohnser höhung veranstaltet hatten, von der Nassauischen Gensd'armerir aufgehoben und hier etngebracht. Hamburg, 16. April. Man erinnert sich keiner'so großen Zahl von Auswanderern, wie sie seit Sonntag von allen Seiten hier zusammenströmte, um gestern oder heute nach Amerika be fördert zu werden. Unsere direkten und indirekten Expedienten können nicht Schiffe genug herbeischaffen. Aus Reutlingen wird dem „Staatsanz. f. W." unterm 11. April berichtet: Seit einigen Tagen ist eine Bude zu einer Menagerie auf dem Karlsplatz hier errichtet und der Zugang soll am Ostermontag eröffnet werden. Der dazu gehörige Ele« phant, welcher in der Nacht vom Gründonnerstag auf Char- freitag von Metzingen her ankam, gab zu einem komischen Vor fall Anlaß, der aber leicht ein tragisches Ende hätte nehmen können. Das kolossale Thier, das vielleicht kein Nachtfutter erhalten hatte, wußte seinem Behälter, als der Wärterin tiefem Schlafe lag, zu entkommen und begab sich sofort um Mitter» nacht in die Stadt. Dort drückte er ein Scheucrthor ein und machte sich über den Kohlrübenvorrath rc. her. Der Hausbe sitzer, von dem Lärm aufgeschreckt, eilt mit einer Laterne her bei, und wer beschreibt sein Entsetzen, ein Ungestüm, das seine ganze Scheuer ausfüllt, vor sich zu sehen und noch dazu in je ner Nacht! Als auf sein Geschrei weitere Leute herbeikamen, ging der Gast rückwärts hinaus und machte noch eine Prome nade in die Gartenstraße, wo seine in der Angst herbeigeeilten Wärter eben noch recht Lazu kamen, ihn an Erbrechung der Gar- tcnzäune zu verhindern. Bern. Mehre schweizer Blätter machen den Vorschlag, eine Nationalsubscrkption zu eröffnen, um die von dem König von Preußen verlangte Entschädigungssumme zusammenzubrin gen; sie sind überzeugt, die erforderliche Summe würde bald unterzeichnet sein. Der „Bund" aber spricht sich gegen diese Idee aus, da, nach seiner Ansicht, die Leistung jeder Geldent schädigung demmhigend für die Schweiz sei. Paris. Die Aufhebung der Verbrechercolonie in franzö sisch Guhana und Lie Verlegung derselben nach Neu-Caledonien ist nunmehr fest beschlossen. In Odessa nehmen die Arbeiten der Ausschlemmung deS Quarantänchafens, wie dem „Nord" aus St. Petersburg ge schrieben wird, ihren ungestörten Fortgang. Die Getreideaus fuhr ist beständig im Znnehmen. Im vergangenen Jahre ha ben 45 Häuser mr l20,000 Fcs., 28 für 120 — 160,000 Fcs., ebenfalls 28 für 400.000-1,200,000 Fcs., 13 für 3-4 Mill. Fcs. Geschäfte gemacht; 9 haben, einen noch stärkern Umsatz aufzuweiscn. Türkei. Dem Sultan ist's sicher Ernst, sein Land frem den Ackerbauern zn öffnen. Kleinasien ist ein trefflicher Boden, fruchtbar Ivie kein anderer und groß genug, daß 50 Millionen Menschen die Hülle und Fülle hätten, während jetzt nur 8 Mil lionen Türken Lort sitzen. Der deutsche Bauer soll sich aber die Lust vergehen lassen, dorthin auszuwandcru; denn die tür kische Gesetzgebung, die Lem Einwanderer Leben und Eigenthum sichern müßte, hinkt noch um Jahrhunderte hinter Lem guten Willen und der Einsicht des Sultans drein. Der Koran gilt noch als oberstes bürgerliches und peinliches Gesetzbuch und der Koran gebietet den Türken heute noch, Christen, Juden u. s. w., die Len Turban nicht nehmen wollen, todtzuschlagen. In der ! Hauptsache würde auch heule noch der fremde Ansiedler rechls- ! und schutzlos sein. Die A. A. Ztg. enthält über das, was die Ausässigmachung Deutscher in Kleinasien hindert, einen einge henden und sachverständigen Aufsatz. Konstantinopel, 10. April. Das Project einer Eisen bahn von Rustschuk nach dem Golf von Saros hat sich zer schlagen, dagegen beschäftigt man sich ernstlich mit der Linie von Rustschuk nach Varna. Ingenieure vom französischen Brücken- und Chausseecorps sind gewonnen zur Ausarbeitung r-- Freiberger Anzeiger de» bi« Nachmittags , Uhr für die nächst- aschemende Nummer . AI A V. —- Tageblatt.