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38 i 'N' 1° Vorschläge annehmbar. Die Bundesversammlung tritt am 14 Januar zusammen, während deren Commissionen bereits -m 13.Januar ihre Thätigkeit beginnen. Dieser Vermittelungs- Vorschlag stimmt im Wesentlichen mit den, Herrn vr. Kern er- theilten Instructionen überein; einige Punkte sind von Seiten Frankreichs schärfer gefaßt worden. In der Bundesstadt herrscht große Freude. (Dr. I.) Genua. Bentivenga, bekannt aus dem letzten Putsch in Sicilien, ist erschossen worden. Meapel. Nach telegraphischen Nachrichten aus Neapel vom 8. Jan. ist in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar die neapolitanische Fregatte „Karl III." auf der Fahrt nach Sici- liey, wohin sie verabschiedete Soldaten bringen sollte, durch Feuerfangen ihrer Pulverkammer in die Luft geflogen. Eine oedeutende Anzahl von Menschenleben ist dabei zu Grunde ge gangen. Die Personen, deren Rettung gelang, wurden von einem in jener Meeresgegend kreuzenden englischen Kriegsschiffe ausgenommen. Auf der Höhe von Sunderland hat der Sturm 9 Schiffe auf den Strand geworfen. Etwas nördlich von dem dortigen ! Hafen scheiterte die „Aurora" und, wie man fürchtet, kamen sämmtliche an Bord befindliche Menschen ums Leben. Bei Uarmouth strandeten über 12 mit Kohlen beladene Boote; die Mannschaft ward gerettet. Der russische Kronschatz, der in Moskau aufbewahrt wird, ist reich an edlen Steinen von großem Werthe, zwei aber nehmen unter ihnen die erste Stelle «in. Beide sind Diamanten, einer von der Größe eines Tau beneies und in Rosettenform, er trägt Len Namen Orloff; Ler andere ist ein unregelmäßiges Prisma und hat fast die Gestalt und Länge eines kleinen Fingers. Seine merkwürdige, an Ver brechen reiche Geschichte ist folgende: Er gehörte ursprünglich den Sophis und war einer der zwei großen Diamanten, welche den Thron des Nadir Schahs schmückten, und die von den Per sern „Sonne des MeereS" und „Mond der Gebirge" genannt wurden. Als Nadir ermordet und sein Schatz geplündert wurde, fielen die Steine einigen Soldaten in Lie Hände, die sie sorg fältig versteckten. Damals lebte zu Bassora ein Armenier, Na mens Shafras, mit zwei Brüdern. Zu ihnen kam eines Tages «in Afghane und bot ihnen Len großen Diamanten „Mond de: Gebirge", sowie einrn Smaragd, einen Rubin von fabelhafter Größe und einen Saphir vom reinsten Wasser, nebst mehreren anderen Edelsteinen zum Verkaufe an, und forderte dafür eine so unbedeutende Summe, daß Shafras, argwöhnend, Ler Afghane sei nicht auf rechtmäßige Weise in den Besitz derselben gekom men, ihn unter dem Vorwande, daß er die Summe nicht n» Hause habe, wiederzukommen bat. Der Afghane, vielleicht Ver- rath fürchtend, kam aber nicht wieder, und erst nach einigen Jahren traf ihn der älteste der drei Brüder zufällig in Bagdad; er hatte seine Steine soeben einem Juden für 65,000 Piaster und ein Paar kostbare Pferde verkauft. Der Jude wußte, was er erhandelt hatte, und schlug das Gebot der drei Brüder aus, die nun beschlossen, ihn zu ermorden und sich auf diese Weise der Steine zu bemächtigen. Das geschah, und um sich vor Entdeckung zu sichern, wurde auch der Afghane am folgenden Tage vergiftet. Die drei Brüder geriethen dann bei der Lhei- lung ihrer Beute unter sich in Streit, der damit endete, daß Shafras sich seiner zwei Brüder Lurch Gist entledigte und mit den Schätzen nach Constantinopel und von dort nach Holland ging. An verschiedenen Höfen bot er die Steine zum Verkaufe an. Katharina II. wollte den „Blond Ler Gebirge" allein kau fen. Shafras ging deshalb nach Rußland und trat mit dem Hofjuwelier in Unterhandlung. Seine Forderungen waren ein Adelsbrief, eine lebenslängliche Rente von 10,000 Rubeln und 500,000 Rubel in zehn Terminen zahlbar. Graf Panin, da mals Minister, zog Lie Unterhandlungen in die Länge und ver suchte auf andere Weise in den Besitz des Steines zu gelangen. Der Armenier wurde zu verschwenderischen Ausgaben verleitet, und als er sich mit Schulden überhäuft hatte, brach Panin die Unterhandlungen ab, indem er hoffte, der Armenier würde in seiner Bedrängnkß den Stein für eine geringere Summe hergc- ben; doch dieser merkte die Falle, veräußerte einige seiner kleinen Steine, bezahlte damit die Schulden und verschwand, ohne daß die ihm nachgcsandten Agenten, die den Stein um jeden Preis ihm entreißen sollten, ihn hätten auffinden können. Shafras erscheint zehn Jahre darauf in Astrachan, wo die Unterhand lungen erneuert werden, die endlich in Smyrna zum Abschluß kommen. Er erhielt für den „Mond der Gebirge" Len Adels brief, 600,000 Silberrubel und 170,000 Rubel in Papier. Es «xistiren noch Nachkommen des Shafras in Astrachan, aber das ungheuere Vermögen, welches ihr Ahne aus dem Verkaufe Ler mit so vielen Graueln erworbenen Steine gelöst hat, ist ihnen wieLer entronnen und sie leben im tiefsten Elend. -feuMeton. * Das größte Hotel der Welt. Dasselbe heißt „Mount-Vernon- Hotel," und befindet sich an Lem kleinen Seebadeorte Cap-May im Staat New-Jersey. Der Bau ist vier Stock hoch, und besteht in einer Frontseite von 306 Fuß Länge mit zwei Flügeln, deren jeder 506 Fuß lang ist. Der Hof zwischen diesen drei Gebäuden ist ein angenehmer Garten mit einem hohen Springbrunnen. In der Mitte der Frontseite, sowie in der Mitte und an den beiden Enden der Flügel erheben sich thurmartige Aufsätze. Balkon'S und Veranda's laufen an jeder Front herum. Oben befinden sich amerikanische Adler nnd auf jedem Thurme weht das Sternenbanner der Union. Das Hotel kann 3500 Gäste aufnehmen, es enthält 3500 Schlafzimmer mit Betten nebst einer Anzahl Gesellschaftszimmer für Herren und Damen, und die prachtvollsten, großartigsten Speisesäle, und ist ost schon vollständig besetzt gewesen. Das Ameublement und die ganze Einrichtung der Zimmer ist über alle Beschreibung kostbar und kom fortable. Die Preise, die man in diesem Prachthotel zu zahlen hat, sind sehr mäßig, denn für Wohnung, Essen, Beleuchtung u. s. w. (nur Wein ausgeschlossen, der besonders bezahlt wird und theucr ist) wird täglich 21/2 Dollars gerechnet; dafür hat jeder Gast in seinem Schlafzimmer noch ein Bad mit kaltem und warmen Wasser. Das Hans wird durch Gas erleuchtet, das in der Anstalt selbst bereitet wird. ' Die verschämten Armen in Paris sollen in Zukunft mit „Frei- tagsbrod" regalin werden. Das gehl so zu. Der Kaiser hat besohlen, daß an allen Kirchthnren beim Freitagsgottesdienst eine Collecte ge sammelt werde, um damit den Arinen Brod zu kaufen und es zu verthcilen. In Paris werden die Freitagsprcdigten sehr stark besucht. Telcgr. Bericht üb. d. Leipz. Del- u. Produktenbörse vom 10. Januar. Rübel 17 Thlr. Br.. Leinöl 15> Thlr. Dr., Mohnöl 201 Thlr. Br., Welzen KV bis 72 Thlr. bez., Roggen 49 Thlr. Br., 48, s48i, und 49 Thlr. bez., 48j Thlr. Geld, Gerste 41^ bis 43 Thlr, 43^ Thlr. bez., Hafer 2V Thlr. bez., Raps 6t Thlr. Br., SpirlluS 29' „nd 30 Thlr. Br., 30t Thlr. bez. Verantwort!. Redaeteur: I. G. Wolf. Ortskalender. Ltaats-Telegraphen-Bureau täglich geöffnet von früh 8 Uhr bis Abend» 9 Uhr. Heute den 12. Januar Speifeanstalt: Rindfleisch mit ReiS. Morgen: Schweine fleisch mit Linsen. Reiscgelegenheiten. Posten. Nach Sicbcnlchn, Nossen, Döbeln: Früh 3.j Uhr. — Nach Tha- rand: Norm. )12, Nachm. 4 Uhr.—Nach Dresden: NchtS. I2j Uh«. — Nach Brand, Großhartmannsdorf, Lengefeld, Heinzbank, Marienberg, Wolkenstein, Annaberg: Nachm. 1j Uhr.— Nach Oederan und Chemnitz: Mittags 11j, Nachm. S^, Nachts 12j Uhr. — Stach Großhartmannsdorf und Saida: Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends Nachm. 4) Uhr. — Nach Frauenstein: Mittwochs und Sonnabends Nachm. 5 Uhr. Reck fährt täglich (1 Uhr nach Chemnitz und früh 5^ Uhr nach Tharand, — Rülke fährt täglich nach Tharaud zum Anschluß der Albertsbahn früh o'/2und Mittags I l h, Uhr und vo» Tharand zurück früh 10 Uhr, Nachmittags 3 und Abends 41 Uhr. Bei die Agenturen der Aachen-Münchener Feuerversiche ¬ rungs-Gesellschaft, der preuß. Rcntcnvcrs.-Anstalt, der Union für Ha gelversicherung und der leipziger LebenSvcisicherungS-Gescllschast. llüiwil empfiehlt sein reichhaltiges Lager in Werkzeugen, Eisen-, Kurz- und Galameriewaare», Oese», emaillirten Kochgeschirren, Gummi schuhen, Gmmniröcken, Mcerschaumcigarrenspitzcn und Pfeife», Brücken-, Tafel-, Patent-, Stangen-, Rationü- und Balkenwagen, Spazierstöcken und Spielwaaren. — Preise fest und billig., liüNIci. hinter dem Rathhausc Nr. 630, 2. 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