die haut auf, röten und bräunen sie auch, und das sollen die Spiele bezwecken, denn das ist gesund und schadet nichts. In solchen natürlichen Verhältnissen steigert sich die Bewegung im Freien zur höchsten Lust. Vie Kleider oder Röcke sollen mindestens lb—20 om mit ihrem unteren Saum vom Boden entfernt sein, weil sie sonst Staub aufwirbeln und die Luftbewegung hindern. Stiefel oder Schuhe mit hohen Absätzen dürfen niemals geduldet werden, denn sie verursachen Verstauchungen der Fuß- und Bein gelenke. Immer aber verbiete man unnachsichtlich das Tragen eines Rorsetts, denn dieses ist nicht nur überhaupt gesundheits schädlich, sondern es wirkt auf die Bewegungen beim Spiel geradezu lähmend! Vie Mädchen sollen in erster Linie für die Spiele diese Regeln befolgen lernen: Wer das Turnspiel will verstehen, Muß in Luft und Sonnenschein Täglich auf den Spielplatz gehen Und kein Zimperlieschen sein. Mägdlein, willst du spielen fein, präge dir die Regel ein: „Immer frisch, fromm, fröhlich, frei, Wirf und fang und lauf dabei!" Trage keine hohe hacken, Leg' bequeme Kleider an, Weil ein steifer Rumpf und Nacken Sich nicht drehn und bücken kann. Mägdlein usw. Möchte es doch bald dahin kommen, daß in allen Mädchen schulen ein einfacher zweckmäßiger Rnzug für die Turn- und Spielstunden durch die Schulgesetze vorgeschrieben wird! Vas Spiel soll Freude bereiten helfen, und deshalb muß allen Spielenden Gelegenheit gegeben werden, unter voller Be tätigung des Bewegungstriebes sich auf dem Spielplätze auszu toben, ohne dabei in Wildheit oder gar in Roheit auszuarten. Bei der strengsten Überwachung der Spiele und bei aller Grdnung, die auf dem Spielplätze, besonders beim Beginn und beim Schlüsse der Spiele herrschen soll, darf aber doch kein Rleinlichkeitsgeist, kein steifes Wesen, keine sogenannte Schul- fuchserei seitens des Lehrers oder der Lehrerin die kalte, lähmende, ja tötende Hand über die Spielerinnenschar ausbreiten.