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M - 1540 jektenmachern anzuvPtrauen, die goldene Berge von neuen Er findungen versprechen, welche sie zum Nutzen deS GtaateS auS- beuten wollen. Verdorbene Chemiker, fortgejagte Bergamts candidaten und liederliche Maschinenerfinder, die aus allen civi- lifirten Ländern, wo sie ihr Glück nicht machen kanten, nach Rußland geeilt sind, finden' hier reiche Spekulanten und'willig* Beamte, welche sie als Genies an die Regierung empfehlen; diese greift aus Noth und getäuscht durch Vorspiegelungen und unwahre Berichte zp dergleichen Hilstmitteln, um durch Erfin dungen dem Staate aufzuhelfen, und das End« davon ist, daß Millionen in unreifen Projekten verschleudert werden, die ein M llk Ms EM zwauztz Jahre in faktischer Thäti^eit bleiben muß, gleichviel, ob man sie heute an den Uräk und über's Jahr nach Sibirien commandirt. Er kennt nur ein Garnisonsdasein, ja sogar nur Garnisonsheirathen, und wird vom Familienleben, von HäuS- lichkeit und Heimath nichts gewahr als das, was auf Com- mapdd ihm geboten wird. Zudem kommt noch, daß er so kümmerlich gestellt ist, daß er selbst in den alleranspruchlosesten Bedürfnissen unbefriedigt bleibt, und dadurch allenthalben, wo er hinkommt, entweder durch die niedrigsten Dienst« etwas erwerben, oder sich auf un erlaubten Wegen etwas schaffen muß. Das hat nun zur Folge, civilifirter, gut unterrichteter Staat glattweg von der Hand weifen würde. Zu Anfang des Krieges war viel von den Höllenmaschinen die Rede, welche, den Küsten entlang gelegt, den Schiffen der Alliirten den Untergang bringen sollten. Es hieß in Deutsch land, daß Professor Jacoby, ein deutscher Naturforscher, der zeither in Petersburg lebt und wahre Verdienste um die Wis senschaft hat, der Erfinder dieser Maschinen sei. Daß dem nicht so ist, weiß man jetzt allgemein; die ganz unschuldigen Höllen maschinen, welche man höchst harmlos aufgefischt hat, sind eine Erfindung eines solchen Abenteurers, wie sie als verdorbene Chemiker zu Dutzenden bei uns herumlaufen; aber Lieferanten, Spekulanten undBeamte haben sich dieser Erfindung angenom men- und man versichert uns, daß dieses Blendwerk dem Staate eine und eine halbe Million Rubel gekostet hat, ohne auch nur den geringsten Nutzen zu stiften. Und auch das ist das Schlimmste noch nicht, sondern an der« UmstäA« dürften den Zustand in Rußland unhaltbar machen. Man stellt sich in Deutschland meist den Russen als einen ungeschickten, tölpelhaften Menschen vor; das ist nicht richtig. Der Russe ist meist recht anstellig, besitzt Handfertigkeit und Fingergeschicklichkeit und ist in seiner Weise gewitzigt und von heiterem, zufriedenem, gutmüthigem Temperament. Alle, die in Rußland gereist sind und den Russen in seinen viels Pfählen kennen gelernt haben, stimmen in diesem günstigen Urtheil überein und rühmen noch außerdem dessen Gutmüthig- kekt und' Gastfreundlichkeit in hohem Grade. Woher aber kommt es, daß man in Deutschland die Rus sen von ganz andrer Sekte kennt? — Es kommt daher, daß der Deutsche nur die Erinnerung an den russischen Soldaten hat, und dieser schlimmste Gast, der in den Häusern übler als Freund gewirthschrftet, wie der Franzose als Feind, einen ganz falschen Begriff von den Russen überhaupt verbreitet hat. Wie aber schon vor vierzig Jahren der russische Soldat einen falschen Begriff vom wirklichen nationalen Russen bei- Lrachte, so ist es auch noch heutigen Tages. Ker russische Soldat ist ein Mensch, der schon in der frü hen Jugetid herauSgerifsen worden ist aus dem Leben einer Hei math und eMer Häuslichkeit. Selbst, der Leibeigene, der Beides kaum sein Eigen nennt, besitzt eine Anhänglichkeit an seinen Herrn oder dessen Verwalter, die ihn zu einem beschränkten, aber gesitteten Menschen macht. Das Soldatenwesen in Ruß-' land jedoch entwurzelt alle solche Begriffe schon in früher Ju gend und macht aus dem Menschen eine Maschine, die fünfund- daß der russische Soldat von jedem freien Dasein fern bleibt und sich nichts von jenen Nationaltugenden aneignet, die den Russen, wenn man ihn in seiner Häuslichkeit kennen lernt, an genehm machen. — Ist aber die fünfundzwauzigjährige Dienst zeit um, so kehrt der russische Soldat, wenn er sich überhaupt noch einer Heimath zu erinnern weiß, als ein unbrauchbares Wesen in's Leben zurück. Seine besten Jahre find hin, seine Begriffe find auf ein Garnisonsdasein beschränkt und er bleibt ein verlorener Mensch, der im Leben sich und Anderen zur Last ist. Dieser Zustand ist schon in Friedenszeiten eine Quelle trauriger Folgen für Rußland. Ein so menschenarmes Land, wie Rußland ist, kann unmöglich gedeihen, wenn es jahraus, jahrein eine Armee erhalten soll, die für immer den natürlichen Verhältnissen entrissen bleibt. Rußland als Militärstrat steht im vollsten Widerspruch mit dem patriarchalischen Charakter der Nation, und das Gedeihen des Landes ist deshalb schon in Friedenszeiten untergraben. ' Aber der Widerspruch wurde noch weiter getrieben durch die künstliche Scheinkultur, die man auf Staatskosten pflegte. Alles, was europäische Staaten als natürliche Folge des Men schenreichthums zur Kultur gedrängt hat, wurde in Rußland künstlich bei trauriger Menschenarmuth nachgeahmt. Millionen über Millionen wurden jährlich ausgegeben für Fabrikanlagen, Etablissements, Maschinen-Anstalten, Bergbau-Einrichtungen, die dem Lande nicht den allergeringsten Nutzen brachten. Es fehlt dort an Kenntniß, an Geschicklichkeit, an Fleiß, an Men schenhänden, um irgend einen Kulturzweiz zum Gedeihen zu bringen. Man zog Fremde aus allen Ländern herbei, um den Schein der Kultur aufrecht zu erhalten; aber weder in den Au gen des Auslandes, noch der Einheimischen ließ sich die Un fruchtbarkeit alles Dessen verbergen. Die Negierung in Peters burg wurde von den eignen Beamten getäuscht, Berichte über Erfolge liefen ein, die weit entfernt waren von der Wahrheit- und nur existirten, um die Enttäuschung völlig unmöglich zu machen. Jetzt jedoch naht sie in entsetzlicher Weise und wird die Hauptquelle der Unhaltbarkeit Rußlands in diesem Kriege werden. Der Krieg hat schon Lreimalhunderttausend Menschen hin gerafft ; allein das waren eben nur Menschen, die ohnehin mehr der Nation eine Last, als ein Vortheil waren. Jetzt aber sol len sie ersetzt werden, ja die ganze Nation wird unter Waffen gerufen, und die ohnehin an Menschenkräften sehr darniederlie gende Thätigkeit der Nation wird dadurch nicht nur gehemmt^ sondern für lange Zeit ruinirt. Hunderte von Unternehmungen, von denen jede Millinnen des Z in's Z ches 4 Bank« ohneh die nc Krieg Die k erhört hen a Dies Mass« seine dräng wehr wird Ausla schnell theil schaut Masse Alles Gera! unbed wenn beuge, einer 4 Uh welch von übers Frau Eine zöger fand Nach lizei der Truk der r Orte sich i Mitt (bei pfint Jubl Fah' hältr poler Besu