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Freiberger Anzeiger und - - ev l att. — - , , I. 'Z '77 '7 - - ünu AN sie? > > -'-Äl >E ' . . -. 7', .. 'i Erscheint jeden Wpchentag früh 9 Ukr. Preis vierteljährlich IS Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittag« L Uhr » für die nLchsterscheinendc Nummer angenommen und die gespaltene Zeile mit S Pfennigen berechnet. 282 Montag, de» 3. Dezember 1855. Tagesgeschichte. Freiberg, 30. Nov. Die Erzlieferungen aus der Frei berger Bergamtsrefier an die fiskalischen Hüttenwerke waren in 5.—8. Woche des laufenden Quartals Lucia folgende: s) an Erzen: 28,106,z, Ctr. mit einem Gehalte von 3904,42 Pfund Silber, 6027,07, Ctr. Blei und 26,77g Ctr. Kupfer. Die genannten Hüttenwerke bezahlten für diese Erzlieferungen 08,408 Thlr. 3 Ngr- 4 Pf. d) an Zuschlagserzen: 10,781,; Ctr. mit 246„g; Pfund Silber, Ctr. Blei und 15,«v; Ctr. Kupfer. Die dafür von den Hüttenwerken erlangte Bezahlung betrug 2221 Thlr. 28 Ngr. 4 Pf. Mithin belief sich das Ausbringen der Freiberger Gruben in der genannten Zeit auf 100630 Thlr. 1 Ngr. 8 Pf. Diese Summe gegen denselben Termin des vori gen Quartals gehalten, ergiebt ein Mehr von 4260 Thlrn. 20 Ngr. 7 Pf. Ebenso zeigten sich die Erze nicht unerheblich reich haltiger als in jenem Termine. Glück auf! Dresden, 30. Nov. Heute Vormittag hat die feierliche Einweihung der in hiesiger Neustadt erbauten katholischen Kirche durch den apostolischen Vicar Bischof Forwerk stattgcsunden. Ihre Majestät die Königin und Ihre Majestät die Königin Marie, Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin, Prinz Georg und die Prinzessinnen Sidonie, Anna, Margaretha, Sophie und Augusta haben der Feier bei gewohnt. Auch die gegenwärtig hier weilenden jungen Prin zen von Hohenzollern - Sigmaringen, die Herren Staatsminister (mit Ausnahme des eben erst wiedergenesenen Hrn. Slaatsmi- nisters vr. Zschinsky) und eine große Anzahl anderer hochge stellter Männer haben an der Feier Theil genommen. Aus der Krim. In einem Schreiben der Daily-News aus dem brittischen Lager vor Sebastopol vom 10. November findet sich Folgendes: Lie Demolirung der Docks schreitet wei ter vor. Die französischen Jngenieuroffiziere erwarten in etwa Monatsfrist, die englischen in sechs Wochen fertig zu werden; jene beschäftigen dabei aber auch 6 Jngenieuroffiziere und 140 Mann, letztere nur 2 Offiziere und etwa 80 Mann. Die De molirung soll nicht eine totale oder gewaltsame, sondern einfach eine wirksame sein. Es wird sich daher Alles auf di« AuSspren- gung des Bodens an den Seiten beschränken, wodurch daS Ganze aus der Perpendicularrichtung kommt. Unsre Verbündeten zer stören die beiden ersten Docks, die Einfahrt und die Hälfte des BassinS, wie die andere Hälfte deS BassinS und di« drei hin tersten Docks, welche sämmtlich 29 Fuß ti«f, 40 Fuß br«it im Boden und zwischen den äußersten Steineinfassungen 191 Fuß lang find. Am obern Rande ist der Ost-Dock 238, der Mitteldock 236 und der West-Dock 233 Fuß langZHDurch die telegraphische Ordre, sich auf eine wirksam« Demolirung zu be schränken, werden wenigstens 100,000 Pfund Sprengpulver erspart. Vom asiatischen Kriegsschauplätze. In Konstanti nopel ist das nachstehende amtliche Bulletin über den Kampf am 7. November publieirt worden: „Es ist bereits gemeldet morden, daß Omer Pascha mit den unter seinem Befehle stehenden Truppen Suchum-Kale verlassen und eine Stunde weit ins Innere deS Landes tis zu einem Orte Namens Anakria diesseits des Flusses Onsur (Jngur?) vorgerückt «ar. Die 15—16,000 Mann starken Russen hatten sich mit 8 Feldgeschützen am andern Ufer des Flusses verschanzt, Redouten und Erdwerke er richtet und im Ganzen eine furchtbare Stellung angenommen. Am 25. des Monats Safer (7. November) rückten die kaiserl. tückischen Truppen gegen Len Fluß, um über denselben zu setzen und den Feind in seinen Positionen anzugreifen. Als sie am Ufer angekommen wa ren, wurde die Kanonade eröffnet; die beiderseitigen Jäger eröffneten den Kampf. Die ottomanischen Truppen, hingerissen von patriotischem Eifer, trotzten dem furchtbaren Kartätschenfcuer, daS sie mederschmet» terte, setzten an zwei Punkten zugleich über den Strom und griffen den Feind mit dem Bayonnet an, der trotz seines hartnäckigen Wie derstandes dem stürmischen Angriffe weichen mußte; die Russen wur den zersprengt, gaben ihre Verschanzungen auf und ließen 5 Kanonen, 7 Munitionswagen, sehr viele Flinten und bedeutende Beute in den Händen Ler Unsern zurück. Man hat ihnen auch.30 bis 40 Gefan gene abgenommen. Der Serdar Ekrem (Omer Pascha) schreibt, daß ,n dem Momente, in welchem er seine Depesche beendige, mit dem Beerdigen der Todlen noch nicht völlig zu Stande gekommen lei, aber bereits 400 gezählt habe. Türkische Cavaleristen, welche nach Ler Schlacht die Umgegend durchstreiften, meldeten, daß sehr viele todte und sterbende Russen in den Gebüschen lägen, ein Beweis, daß Ler Feind bedeutende Verluste erlitten hat. Die türkischen Truppen zählen 68 Todte und 22 (?) Verwundete. Wir haben einen der glor-